Danke Satsuma, ich kann die Dateien nicht öffnen. Probiere es mal vom Computer aus.
Ich finde auf jeden Fall dieses "hier ist die Vorlage, mal mal ab" gefühlt falsch, kann es aber eben mangels Wissen nicht anders machen.
Bist du Kunstlehrkraft? Ich nehme mal ein Beispiel:
Welche Aufgabe würdest du dafür stellen und würdest du das Portfolio bewerten? Du bist SekI, wenn ich es richtig sehe. Was würdest du zum Beispiel mit einer 6. Klasse prozesshaft gestalten?
Ich habe neulich solche Klecksbilder gemacht, eigentlich wegen Symmetrie in Mathe. Es hat eine Stunde gedauert, bis sie sich getraut haben, die Farbe so nass aufs Papier zu tropfen, dass es funktioniert hat. Vorher dachten alle, sie müssen irgendwas symmetrisches zeichnen und dass es falsch werden könnte. Fand ich echt schade. Vielleicht organisiere ich riesige Papierbahnen und wir wälzen uns alle in Farbe und rollen darauf herum
Alles anzeigen
Ja, ich bin Kunstlehrkraft und deine Klecksbilder passen doch gut als Beispiel für prozesshaftes Gestalten. Man kann das so aufziehen, dass man erklärt, wir sind jetzt Klecksforscher und wir testen, wie wir spannende Klecksbilder kriegen mit Hilfe von verschiedenen Malfarben, viel Wasser, wenig Wasser, verschiedenen Malwerkzeuge (Stationen würden sich hier anbieten), dazu ein einfacher Beobachtungsbogen um auch schriftlich festzuhalten was gut geht, was eher nicht. Alle Ergebnisse werden im Ordner/Mappe oder als ein kleines, schnell gebundenes Klecksbüchlein zusammen mit dem Beobachtungsbogen gesammelt und es gibt einen finalen gemeinsamen Austausch, darüber was man im Prozess entdeckt hat. Dann ist von Anfang an klar, dass es erstmal überhaupt nicht darum geht, direkt etwas Perfektes zu machen und die Angst ist auch weg.
Auf Basis dieser Erprobungen könnte man dann weiterarbeiten. Zum Beispiel einen Künstler vorstellen wie Max Ernst, der auch mit Zufallstechniken gearbeitet hat, und anhand von Bildbeispielen herausfinden, wie solche Zufallstechniken funktionieren, indem man etwas hinein assoziiert. Oder wenn das mit dem Künstler zu schwierig ist, am Beispiel von Wolkenbildern zeigen, dass sich auch in den Klecksen Bilder verstecken können, genauso wie uns im Alltag Wolken an gewisse Dinge erinnern. Dann exemplarisch zusammen ein paar der eigenen Klecksversuche anschauen, woran erinnert euch das? Kneift mal die Augen zusammen, was seht ihr?
Und dann kann mit dem erworbenen Wissen wie der Prozess gut funktioniert, ein neues großes Klecksbild entstehen, dass dann überarbeitet wird (mit Zeichnung oder Malerei oder Collage).
Es geht beim prozesshaften Gestalten einfach viel um Ausprobieren; grob unterteilt in Unterrichtsphasen, quasi eine Erprobungsphase eventuell verbunden mit Recherche, dann Ergebnisse sichten und reflektieren und auf Basis der neuen Erkenntnisse etwas, das man in dem Erprobungsprozess herausgefunden oder geübt oder ausprobiert hat, nun bewusst anwenden um eine Idee zu realisieren. Ich hoffe, das hilft ein wenig.