Beiträge von aus SH

    Ganz einfach:
    Das soll dir sagen, dass diese Menschen sich nicht auf Bürgergeld ausruhen, sondern in Jobs arbeiten, für die Bedarf besteht - und für die sie geeignet sind. Deine Ansicht über die Jobs im Gastgewerbe ist schon auch herabwürdigend. Ich hatte mir mein Studium auch nebenbei als "Barkeeper" und "Seelen- und Räuberfrühstück-Verkäufer" finanziert.

    Dein Verständnis von Yummis Beitrag kann ich nicht nachvollziehen.

    Warum lernt denn kaum jemand im Gastronomie-Gewerbe?

    Während des Studiums hat wohl die Hälfte von uns hier in dieser Branche gearbeitet. Allerdings hatten wir doch gegenüber Festangestellten in Vollzeit Vorteile.

    Als in Vollzeit angestellte Fachkraft ist es garantiert nicht lustig, da die Bezahlung für den Knochenjob nicht üppig ist. Allerdings kann man auch als relativ wenig gebildete Person diese Arbeit schnell erlernen, weshalb dort viele Menschen aus z.B. Syrien, Afghanistan usw. arbeiten.


    Die Diskussion ist hier leider abgedriftet. Niemand behauptet HIER nämlich, dass Geflüchtete und andere Menschen mit Migrationsgeschichte in der Regel nichts tun.

    Darin sind wir uns doch alle einig und unterscheiden uns von der AfD, oder nicht?

    Was genau soll ausgedacht sein?

    Es gibt zu wenige Kinderpfleger/Erzieher. Um dieses Problem zu verkleinern oder zu beseitigen, muss ausgebildet werden. Es gibt zu wenige junge Menschen, die eine entsprechende Ausbildung anstreben. Die gezielte Ausbildung zugewanderter Menschen kann zur Lösung des Problems beitragen.

    Wo genau steigst du mental aus?

    Wenn es doch so einfach ist, dann ergibt es kaum Sinn, dass es Probleme gibt, oder nicht?//

    Oder gibt es vielleicht einen Haken an anderer Stelle?

    Ganz offensichtlich kommen nicht so viele zugewanderte Menschen in Frage.

    Auch hier könnte eine schnelle (Nach-)Qualifizierung von migrierten Erwachsenen zum Beispiel zu Kinderpflegern und Kinderpflegerinnen, dann zu Erziehern und Erzieherinnen, aber auch zu Integrationshelfern und Integrationshelferinnen stattfinden, die gezielt unterstützen und die Kinder auch in der Muttersprache weiter fördern und in der Grundschule alphabetisieren können (ich meine damit ausdrücklich nicht, dass man Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in getrennten Gruppen unterbringen sollte). Eine sichere Beherrschung der Muttersprache in Wort und Schrift erleichtert den Erwerb der Zweitsprache. In diesem Zusammenhang fand ich die Initiative in Hessen unglaublich gut, im Schulversuch Ukrainisch als Fremdsprache einzuführen.

    Wer bildet die denn schnell mal aus?

    Er sprach von "Lösungsansatzen". Das ist (meiner Meinung nach) keine Lösung, sondern eher ein "Nicht mein Problem - macht was ihr wollt".

    Für die skandinavischen Länder selbst, ist das aber eine Lösung, oder nicht?

    Es interessiert doch die anderen EU-Länder auch nicht, dass in Deutschland 50% aller Asylanträge in der EU gestellt werden.

    Ja, eine bessere Zusammenarbeit wäre hilfreich. Die gibt es aber nicht. Die Konsequenz daraus sollte doch aber nicht so aussehen, dass Deutschland immer mehr Menschen aufnimmt.

    Warum genau sollte es das müssen?

    Es mag sich durch Migration der letzten Jahre verschärfen, aber den Mangel an Lehrkräften und Erzieher:innen hatten wir vor 10 Jahren auch schon, in den Schulen mit Standortnachteil deutlich zu spüren.

    Stärkere Jahrgänge gab es durch die Einführung des Elterngeldes, KiGa-Plötze waren aber nicht ausreichend vorhanden für mehr Kinder und das Recht auf Betreuung, das vermehrt in Anspruch genommen wird.


    Und auch die regionale Verteilung spielt hinein. 2 zusätzliche Kinder eröffnen nur selten eine neue Klasse, 20 aber schon. Dann hätte es doch eine Quote je Klasse geben müssen und jede Klasse hätte wenige dieser Kinder aufgenommen.

    Ich verstehe das Aber nicht so ganz.

    Es war schon damals unbefriedigend. Heute ist es noch schlimmer.


    Auch zwei Kinder, die kein Deutsch können/traumatisiert sind/..., mehr pro Klasse machen sich stark bemerkbar.

    Hinzu kommen ja immer mehr "Altfälle", die auch noch bearbeitet werden müssen.

    Lügenmärchen ziehen bei manchen, nichts ändern müssen, weil es keinen Klimawandel gibt ist schön. Die Bequemlichkeit heute ist für viele wichtiger, vom Rest glaubt man, nicht betroffen zu sein.


    Und dazu passt, die Grünen, die Ampel ist schuld, ich doch nicht.

    Es ist nicht die Ampel, die dafür verantwortlich ist. Da bin ich komplett bei dir.

    Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass bestimmte Medien (z.B. Springer + Focus/Burda) andauernd Stimmung gegen Rot und Grün (gegen Gelb komischerweise nicht) machen und den Bequemen damit helfen, sich als Opfer falscher Politik sowie ihrer eigenen Verantwortung enthoben zu fühlen.

    Aber denkst du nicht, dass man nicht einfach sagen darf, man würde dann eben lieber Geflüchtete unterstützen, wenn die anderen nicht wollen?

    Nachtrag: Da meine Schule eine Ganztagsschule ist, kann ich sagen, dass Ganztag nicht per se Defizite ausgleicht. Es müssen sehr viele Kapazitäten hineingegeben werden.

    Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Kapazitäten, die nötig wären, um alle - Sozialschwache mit und ohne Migrationsgeschichte und Neuankömmlinge - adäquat zu fördern und fordern, gibt es nicht.

    Ich unterrichte unter ähnlichen Bedingungen wie du. Leider ist meine Erfahrung, dass viele dysfunktionale Familien die Angebote, die es gibt (Familienhilfe ... etc.) nicht in Anspruch nehmen; wenn Hilfe nicht gewollt ist, wird es schwierig. Ein weiteres Problem bei einem Großteil meiner Schülerschaft ist das Desinteresse seitens der Eltern.

    In diesem Zusammenhang habe ich schon öfter mit dem Konzept der Familienschule geliebäugelt.


    Ich bin auch der Meinung, dass man viele Kinder über ein gutes Ganztagsschulkonzept erreichen und fördern kann - auch, um Lücken zu schließen, etwa über Lernbüros.

    Aber denkst du nicht, dass man nicht einfach sagen darf, man würde dann eben lieber Geflüchtete unterstützen, wenn die anderen nicht wollen?

    Kannst du ein bisschen genauer schreiben, in welchen Punkten du dir mehr Unterstützung wünschen würdest? Nachhilfe, soziale Teilhabe


    Eine bessere Unterstützung von dysfunktionalen Familien, intensive Förderung abgehängter Kids (auch durch mehr Verbindlichkeit), verbindliche Deutschkurse ...


    An was für einer Schule arbeitest du denn?

    Meine Erfahrungen entstammen aus meiner Tätigkeit an einer großen Gemeinschaftsschule in einer sozial-schwachen Stadt in SH.

    Bei Konstanz fällt mir Konstanz 83 ein https://www.fluechtlingshilfe-…projekt-fuer-fluechtlinge


    War sehr erfolgreich, auch meine konservativen Eltern haben positiv darüber gesprochen, ebenso Nachbarn (die Leuchtreklame 83 war nicht zu übersehen, ich war beim 1. Mal neugierig, was dies bedeutet und mir wurde es ausführlich erklärt).


    Bei mir am Ort gibt es einen Verein (ca. 1% der Einwohner sind Teil), gegründet 2015, der Migranten persönlich begleitet (konkret eine Person oder Familie hilft einer anderen beim Arztbesuch, bei den Hausaufgaben, laden in den Sportverein ein und vermitteln bei der Arbeitssuche) und sehr erfolgreich ist. Fast alle haben Arbeit, der Rest ist in Ausbildung (in meiner letzten Klasse war eine nigerianische Asylsuchende Klassensprecherin), ich schrieb schon ein paar Male davon.

    Das kenne ich auch alles. Und ich habe selbst ganz tolle S*S mit Migrationsgeschichte.

    Es gibt also bereits sehr viele solcher Initiativen und Projekte.

    Der Punkt ist aber doch, dass das alles nicht ausreicht, weil konstant viele Menschen, die eine intensive Unterstützung benötigen, nachkommen.

    Zum anderen wird komplett vergessen, dass es ja massenhaft Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte gibt, die keine ausreichende Unterstützung erhalten, weil sämtlich Kapazitäten in die vielen Neuankömmlinge gesteckt werden.

    Dieser Aspekt kommt mir hier gerade viel zu kurz.

    Und wie hoch sind die Mieten? Nichts für ungut.

    Aber das schreit förmlich nach Mietwucher.

    Ich weiß aus dem Dorf, in dem meine Mutter lebt, dass dort alles an Geflüchtete vermietet wird, was geht. Da die Kommune die Mieten zahlt, werden Mondmieten genommen.

    Ein weiteres Problem ist, dass Menschen dahin gehen, wo ihre Verwandtschaft lebt, sobald sie das dürfen.

    Und auch, wenn das Projekt einigermaßen funktionieren sollte, wohin sollen eigentlich Nicht-Geflüchtete ziehen?

    Was ist mit Betreuung und Beschulung, Bearbeitung der Anträge etc.?

    Was, wenn auch in Zukunft 50% aller Asylanträge in der EU in Deutschland gestellt werden?

    ... Natürlich sind viele Kommunen und auch Schulen mit der Integrationsaufgabe überfordert und fühlen sich berechtigter Weise allein gelassen, da muss man ansansetzen.

    Natürlich muss man da auch ansetzen. Tut man das nicht, haben Menschen mit Migrationsgeschichte kaum eine Chance.

    Allerdings wird man all diese Menschen, die bereits hier sind und besonders gefördert werden müssen, nicht ausreichend unterstützen können, wenn es immer mehr von ihnen gibt.

    Welches Personal soll das denn übernehmen? Wo sollen die Menschen leben, wenn Wohnraum jetzt schon zu knapp ist? Wo sollen die Kinder betreut und beschult werden, wenn auch hier zu wenig Kapazitäten (Raum + Personal) vorhanden sind?

    Man darf es sagen und schreiben,

    es ist immer merkwürdig, wenn man etwas äußert und nachschiebt, man dürfe das nicht, dabei hat man es schon gemacht,

    und ja, man muss dann damit rechnen, dass andere die Äußerung wahrnehmen und darauf reagieren. Wenn man das nicht beabsichtigt hätte, warum sollte man sich dann ein Forum gesucht haben?

    Na ja, da hier doch alle reflektiert und fair sind (Lehrkräfte) , sollte das hier doch ein Forum sein, in welchem man nicht ideologisch verurteilt, wenn jemand nicht "Migration ist per se gut - wir sind ja keine Nazis" eingestellt ist.

    Okay, war ein Witz.

    Es fühlt sich eben gut an, moralisch irgendwie überlegen zu wirken.

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