Beiträge von aus SH

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    Ganz ehrlich - man kann davon halten, was man möchte. Aber man muss doch wohl in der Lage sein, von seiner persönlichen Meinung so weit zu abstrahieren, dass man erkennt, dass Menschen mit anderen politischen Einstellungen diesen Vorgang ganz anders bewerten. Die FDP hat in der Koalition von 12% auf 3% abgebaut, weil 3 von 4 ehemaligen FDP Wählern offensichtlich mit der Arbeit der FDP in der Koalition nicht zufrieden waren (und das ganz sicher nicht, weil die FDP bei Rot-Grünen Projekten auf die Schuldenbremse geschaut hat). Dass diese den Ausstieg positiv bewerten werden, muss man doch auch erkennen können, auch wenn man nicht zu dieser Gruppe gehört. Und dass die es auch nicht negativ sehen werden, wenn der Ausstieg geplant und mit einer Strategie erfolgt ist, sollte doch auch offensichtlich sein. Stattdessen wird so getan, als ob eine große Verschwörung aufgedeckt worden wäre, über die man sich nur empören könne.

    Das sind doch aber zwei verschiedene Dinge.

    Dass FDP-Sympathisant*innen nun das Gefühl haben, ihre Partei würde sich nun nicht mehr knechten lassen, ist die eine Sache.

    Die andere ist die Entrüstung, die die FDP-Granden ob des Rauswurfes von Lindner an den Tag legten, obwohl sie ja genau das erreichen wollten. Nicht das Aufdecken einer vermeintlichen Intrige stellt den Aufreger dar, sondern die Empörung der FDP über den Rauswurf.

    Stand jetzt ist die FDP die einzige Ampelpartei, die zumindest ansatzweise vom Ampel-Aus profitiert, sie liegt in den letzten Umfragen zumindest wieder bei 5%.

    Hier empören sich Leute über die FDP, die sie sowieso nie gewählt hätten. Die Wähler sind der FDP in den letzten 3 Jahren weggelaufen, weil die denen zu viele Rot-Grün-Projekte mitgemacht haben, nicht weil sie in der Koalition gebremst haben.

    Ich verstehe den Zusammenhang zu meinem von dir zitierten Post nicht.


    Zu deinem Post: Vielleicht hoffen die aber auch, dass Herr Lindner weg vom Fenster ist? Mal im Ernst, der vertritt doch keine echten Werte der traditionellen FDP, sondern nur sein eigenes Portemonnaie.

    Ich finde es immer faszinierend, dass es heißt, Parteien würden bei der Willensbildung des Volkes mitwirken (Art. 21 (1) GG.) Letztlich maßen sie sich an, diesen Willen zu kennen und nach diesem Willen zu handeln. Das habe ich schon vor Jahren als problematisch erachtet.

    Wie es der Zufall aber so will, gibt es alle vier Jahre Wahlen. Da kann man die dann abwählen, wenn sie so komplett am Willen der Wähler*innen vorbeiregieren.

    Wie kann man ernsthaft davon überrascht sein, dass sich natürlich jeder, der in der Politik tätig und nicht vollständig umnachtet ist, im letzten haben Jahr auf ein Koalitionsende und mögliche Szenarien, in denen das ablaufen könnte, vorbereitet hat?

    Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, dass die FDP so entsetzt getan hat, nachdem Herr Scholz Herrn Lindner geschasst hatte.

    In der SPD macht man nicht Karriere, in der man inhaltlich zu irgendeinem Thema Fachmann ist, sonder indem man hartnäckig zu Sitzungen erscheint und irgendwann einfach automatisch auf die nächste Hierarchieebene gewählt wird. Die Partei funktioniert wie ein Stempelheft für Bonuspunkte.

    So ist auch Frau Esken Parteivorsitzende geworden, obwohl sie keinesfalls irgendetwas leiten sollte, was bedeutsamer als eine Stadtbibliothek ist.

    Klingt, als wäre das in anderen Parteien anders. Das ist ja wohl definitiv nicht so.

    Hm, nein. Demontiert wurden sie durch unsägliche und unangemessene Angriffe anderer Politiker und Privatpersonen. Ich meine, hier gab es schon einmal einen Thread, in dem stand, was die Grünen alles erreicht haben.

    Springer und insbesondere Focus (auch hier würde ich schon fast von Besessenheit sprechen) haben fleißig mitgeholfen. "Zum Glück" hat Herr Scholz dort aber nun den Weg für etwas Neues frei gemacht.

    Bald hat er drei geschafft.

    Ohne Fukushima wäre es nie dazu gekommen.

    Aber ohne Laschets Lachen und Baerbocks Lebenslauf und Buch wäre auch Scholz nie Kanzler geworden.

    Insofern warten wir ab, was der Wahlkampf bringen wird.

    Jedenfalls bin ich sehr besorgt, dass wir einen massiven Rechtsruck erleben werden.

    Man darf den Einfluss, den "interessierte Gruppen" in den "sozialen" Medien haben, nicht vergessen. Ich denke, da wird es jetzt, nachdem die Wahl in den USA gelaufen ist, einen wahren Ansturm geben, denn die Trollis und Bots werden nun garantiert auf deutsche Nutzer*innen angesetzt.

    Und der Ton im Umgang der Parteien miteinander ist analog nicht gerade freundlich. Da wird ganz schön mit Dreck geworfen, um es mal bildlich darzustellen. Einige tun sich dabei besonders hervor und scheinen geradezu besessen zu sein, z.B. Söder von den Grünen flankiert von der Springer-Presse.

    Ich freue mich nicht auf den Wahlkampf.

    Die Grenzen des Wachstums passen hier übrigens auch nicht. Da sind wir nicht; andere Regionen wachsen. Dass wir vermindert partizipieren, liegt an verschlechterten Standortfaktoren dank falscher politischer Schwerpunktsetzung. Ich erwarte von kommenden deutschen Regierungen, das zu korrigieren.

    Wer genau hat denn dMn die Schwerpunkte falsch gesetzt?

    ... Wir haben einige Freunde an der Westküste der USA. Wir nehmen wahr, dass diesesmal viele, die Trump bei der letzten Wahl noch für unwählbar hielten, mittlerweile offen für ihn symphatisieren. Es scheint plötzlich auch im liberalen kalifornischen Großstadt-Biotop "sagbar" geworden zu sein, für Trump stimmen zu wollen. Natürlich ersetzen solche anekdotischen Erfahrungen keine reguläre empirische Untersuchung. Ursache für den Meinungsumschwung ist die als unerträglich wahrgenommene Inflation, deren erfolgreiche Bekämpfung eher Trump als Harris zugetraut wird.

    Die Entscheidung, eine höchst fragwürdige Persönlichkeit nur danach zu wählen, ob man ihr zutraut ein Problem beheben zu können, und alles andere außer Acht zu lassen, ist allerdings dumm.

    Aber wahrscheinlich kriegen Ihre Freunde gar nicht mit, dass Trump immer mehr abbaut, weil auch sie in ihren Blasen gefangen sind. Sich Nachrichten/Informationen aus sozialen Medien zu besorgen, ist in den USA ja noch viel mehr üblich als bei uns.

    Die AfD ist demokratischer als die Forenleitung dieses Forums, die AfD möchte mir nämlich nicht das Wort entziehen und mich sperren weil ich unsinnige Sprachregeln nicht befolge.


    Darin liegt eine gewisse Tragik. Menschen, die glauben selbst Demokraten zu sein, entziehen anderen die Möglichkeit sich zu äußern.

    Nein, die Tragik liegt eher darin, dass man aufgrund einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung Menschen und Vereinigungen, die genau diese abschaffen wollen, sehr lange ertragen muss.

    Das Prinzip ist eigentlich eine große Errungenschaft der Menschheit. Leider gibt es immer wieder welche, die versuchen genau dieses zu missbrauchen, um es am Ende abzuschaffen.

    BTW: Denkst du ernsthaft, dass die AfD dich gewähren ließe, wenn du auf einer ihrer Plattformen anti-AfD und pro-Ampel schriebest? Versuche es doch einmal und berichte dann davon.

    Ja, das ist nicht fair, aber kein Grund, weshalb man die Produktion verringern bzw. abstellen sollte, oder?

    … und dann mal los. Ich will auf dem Tempelhofer Feld (ehemals Tempelhofer Flughafen) 300m hohe Windräder sehen mitten in der Stadt.

    Warum jetzt genau dort? Ich stelle mir vor, dass das die Flugsicherheit über Berlin extrem einschränken würde.


    Nein, ich bin keine Gegnerin von Windkraft. Im Gegenteil, ich bin sehr froh in einem Bundesland zu leben, wo mehr Strom aus Windkraft hervorgeht, als wir selbst aufbrauchen können. Bei uns uns ist es quasi "Bundesland-Räson", dass Energie nachhaltig produziert wird.

    Laut AfD kommt das daher, dass die Zuwanderer*innen das so mögen, weil sie eben so sind.

    Die AfD ranked Ethnien und Religion und pauschalisiert.

    Besonders dieser Punkt macht die AfD für mich zum absoluten No Go.

    mann1337:

    Das sind keine wirklichen Gründe, denn die meisten Menschen wählen eben nicht AfD.


    Zwar haben wir ein Integrations-/Migrationsproblem, aber das ist im Kern ein europäisches und eher logistischer Natur.

    Die AfD macht daraus eine Art Kulturkampf: Überfremdung = Übernahme durch eine fremde Kultur, die den westlichen Lebensstil (Wie ist der eigentlich? Wie der von Höcke? Oder der von Kevin Kühnert? Oder ...? Oder ...?) verbieten will

    Hier werden dann andere Menschen zu gefährlichen Bedrohungen stilisiert.

    Das ist geradezu bösartig!

    Und die Leute lassen sich durch die Aktivitäten der AfD, Russland-Trolls, usw. auf den großen Social-Media-Plattformen aufwiegeln.


    Letzteres halte ich für das größte Problem. Chronisch Unzufriedene machen sich nicht mehr die Mühe, sich schlau zu machen, sondern befinden sich permanent in einer Bestätigungsblase.

    Hinzukommt, dass die Union das befeuert, um wieder an die Macht zu kommen. Diese Leute fühlen sich bestätigt. "Die Union sagt das ja auch!"


    Ich bin besonders mit der Bildungspolitik unzufrieden. Mich nervt, dass die FDP in der Ampel vieles komplett boykottiert und nicht nach den Regeln spielt. Ich denke auch, dass man zu spät auf die Herausforderungen der Migration, wie wir sie derzeit erleben, reagiert hat.

    Aber ich würde niemals AfD wählen.

    Bei uns würde man sagen, dass man ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein müsste, wenn man das täte.

    Die AfD hat 0 Lösungsansätze parat. "Wir drehen alles zurück" ist nämlich keiner.

    Das ist der Teil, den du offensichtlich nicht verstanden hast. Aber ist gut, wir müssen es nicht weiter diskutieren.

    Wenn man bedenkt, dass der Osten ja erst seit 1990 renoviert wird, während man in Westdeutschland quasi die ganze Zeit nach Kriegsende renovieren konnte, ist das kein echtes Argument.

    Entgegenhalten könnte man jetzt, dass die Bahnstrecken durch den Osten viel besser als im Westen sind. Auch die Autobahnen sind viel neuer.

    Heute vor 35 Jahren begannen die Montagsdemos, die zur Einheit geführt haben. Guckt euch mal die Bilder von damals an. Unglaublich, wie fahrlässig ausgerechnet in Ostdeutschland mit der lang ersehnten Demokratie umgegangen wird :neenee:

    Tatsächlich denke ich, dass die damals wirklich engagierten und ihre Nachfahren mehrheitlich nicht mehr dort leben, wo es gerade besonders blau ist.

    Das ist wohl auch Teil des Problems.

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