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Nachtrag: und auch wenn ich jetzt wie ein überheblicher und arroganter Lehrer klinge.
Ja, klang schon sehr nach: "Du hast keine Ausbildung, also halte dich mal an die, die Ahnung haben."
Will ich jetzt auch gar nicht groß drauf eingehen, außer, dass ich ein Diplom in Methodik und Didaktik etc. habe, was sich natürlich etwas unterscheidet von der Schule, aber nicht "nichts" ist. Ich bin nicht nur Pianistin, ich bin diplomierte Lehrerin in diesem Fach mit 25 Jahren Berufserfahrung. Einfach nur, dass es nicht so wirkt, als würde eine Pianistin sich zu irgendwas erdreisten.
Zu den Gedanken und Fragen von dir:
In Deutsch und Mathe sehe ich das genauso (ich unterrichte diese Fächer nicht), da ist es sicher sehr sinnvoll, Arbeiten zu schreiben, die mit dem Jahrgang komplett abgestimmt sind. Allerdings dieselbe Arbeit zu schreiben, kann durchaus schiefgehen, wie bei uns jetzt passiert, wo drei der fünf Klassen einen Schnitt von 1,2 - 1,4 hingelegt haben, weil die Kollegin, die konzipiert hat, es für ihre Klasse gebaut hat, die wohl etwas langsamer ist. Daher bin ich zwar für Absprache, aber für den eigenen Stil.
MEIN Stil, weil du das skeptisch beäugt hast, bedeutet einfach, dass ich wesentlich mehr Arbeit und Überlegungen in meine Tests stecke als manch anderer, gerade weil ich auf keinen Fall diesen Blick kassieren möchte, den du mir hier schriftlich gegeben hast. Der SU-Test, den wir komplett im Jahrgang geschrieben haben, war von niemandem der Schule konzipiert, er wurde irgendwo "gezogen" und dann für alle verwendet, mit der Folge, dass ich einige Fehler in der Testvorlage fand, einige Bilder und Zuweisungen sehr grob waren und die Fragen so gestellt, dass meine Klassen wirklich Stress bekamen, weil sie die Fragestellung nicht verstanden. Möchte ich so nicht mehr.
Wir stimmen natürlich die Themen von SU im Jahrgang ab (gibt ja auch das Curriculum) und es ist auch durchaus öfter so, dass Kolleginnen und Kollegen mich fragen, sich meiner Ideen bedienen oder auch mal meine Testvorlagen erbitten, so schlecht kann es also nicht sein. Ich schaue, dass alles gut verständlich ist, fehlerfrei und da ich meine Klassen gut kenne, formuliere ich so, dass die Kinder nicht nachfragen müssen und nicht in Stress geraten, weil sie denken, den Test nicht zu verstehen.
Ich unterrichte mittlerweile einige Jahre erfolgreich (hatte zB noch nie auch nur ein Elternteil, das sich über meinen Unterricht oder sonstiges beschwert hat, im Gegenteil). Es wäre daher schön, einen etwas wohlwollenderen Blick zu kassieren, auch wenn es sein kann, dass ich in meinem Beitrag vielleicht selbst arrogant gewirkt haben könnte. War nicht meine Absicht und ist leider manchmal nicht auszuschließen, wenn man es selbst innerlich anders konnotiert als das die Leser und Leserinnen tun.