Insgesamt kommen meine Gedanken ja aus der Beschwerde, dass es in der Grundschule der Tochter der TE keinen "verbindlichen Notenschlüssel" gibt, weshalb sie, so der Gedanke der TE, für ihre Arbeit eine 2 bekommen hat, die vielleicht für die Mutter nicht begründet ist. Mein Gedanke dazu ist: kann es denn überhaupt einen "verbindlichen Notenschlüssel" geben, wenn alles andere individuell gehandhabt wird? Meiner Meinung nach nicht. Er ist immer gefärbt und kann per Punktevergabe zu dem Ergebnis geschoben werden, das man möchte.
Caro07 Ja, genau das ist ja mein Problem. Es soll bei dem Notenschlüssel, der für alle in der Schule gilt, ja doch irgendwie um Vergleichbarkeit und Fairness gehen. Oder sehe ich ihn falsch? Kann ja auch sein, vielleicht habe ich einen Denkfehler drin. Wenn ich dann mit Erwartungshorizont und inhaltlichen Bereichen den Test baue, kann ich alleine, ganz individuell, bestimmen, welche Aufgabe welche Punktzahl bekommt und damit sehr genau den Klassenspiegel beeinflussen. Ist eine Aufgabe etwas schwieriger, kann ich ja einfach weniger Punkte dafür verlangen, so dass bei Nichterledigen oder Falscherledigen es nicht so aufs Punktekonto geht und der Notenspiegel am Schluss für mich zufriedenstellend ist. Das heißt, ich schaue mir den Notenschlüssel an und baue dann so, dass dieser quasi mit mir und nicht gegen mich arbeitet. Da ich also die Punkte anpassen kann, kann ich ja selbst dafür sorgen, dass es mehr Einser gibt etc. Das meinte ich mit "Verwässern". Was bringt mir also ein schulischer Notenschlüssel, den ich verwenden muss, wenn ich individuell dafür sorgen kann, ihn quasi auszutricksen? Daher wäre ich bei individueller Aufgabenstellung und klassen-individueller Punktevergabe halt auch für individuelle Schlüssel, die ich dann selbst rechtfertigen muss.
Aber wie gesagt, vielleicht denke ich auch einfach um eine Ecke, die es nicht bräuchte, mir fällt es auch total schwer zu erklären, was mich so stört. Ich hoffe, es wird klarer, was ich meine.
Quittengelee Nicht unbedingt pro Klasse, sondern eher pro Anforderung in den Aufgaben, ansonsten kommt das schon hin. Ich würde einfach gerne die Schwere der Aufgaben mit dazunehmen, die im Schlüssel keine Berücksichtigung findet. Es geht mir nicht darum, eine langsamere Klasse im Glauben zu lassen, sie sei sehr gut, indem ich einfach mal die Grenzen etwas runtersetze, sodass es mehr Einser und Zweier gibt. Das würde ihnen ja später auf die Füße fallen. Es geht wirklich nur um die individuellen Aufgaben, die individuelle Punkte erhalten und dann auch individuell benotet werden sollten, meiner Meinung nach.
zB ist es ja bei Diktaten auch so, dass die 2 viel früher kommt als bei einem Aufsatz, weil beim Diktat eben die Fehler schwerer zählen.
Bei anspruchsvolleren Aufgaben hätte ich also oben gerne etwas mehr Spielraum, gerade, wenn ich sehe, dass die Kinder sich wirklich bei der Beantwortung Mühe gegeben haben, während es bei leichteren Tests, die zB auch Ankreuzteile drin haben, für mich etwas gestraffter sein dürfte in der Punkte-vs-Note-Tabelle.
Puh...ich hoffe, es ist irgendwie klarer, was ich meine.
Die nächste Zeit habe ich nämlich keine Zeit für solche längeren Texte, es ist einfach schulisch zu viel los.