Edit: vielleicht ist umstritten der falsche Begriff, "kein Allheilmittel, mit Vorsicht zu genießen und gut vorzubereiten" trifft's besser. Und das Kind hat ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Alle Verbände für Hochbegabte- da müssen abgebende und aufnehmende Lehrkräfte einverstanden und genau informiert sein. Das Kind, v.a. wenn es früher einigeschult wurde, ist in der (Vor-) Pubertät psychosozial nicht zwei Jahre voraus, auch wenn seine Interessen das sein mögen. Der Sprung löst das Problem auch nur bedingt, denn im nächsten Jahr ist es wieder irgendwo weiter als der Rest.
Beim oben beschriebenen Fall kommt hinzu, dass das Kind gerade die Schule gewechselt hat, all das muss man berücksichtigen.
Der Gang zur Beratungsstelle ist sicher der erste sinnvolle Schritt. Man darf aber nicht erwarten, dass der gemeine Lehrer Lust hat, sich beraten zu lassen. Da habe ich leider in verschiedenen Schularten schon lieblose Dinge gesehen.
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Deine Ergänzung trifft es eher. Dass das Überspringen natürlich nur dann funktioniert, wenn die Schule mitspielt, die sozio-emotionale Entwicklung des Kindes weit genug ist etc., ist keine überstarke Kritik am Überspringen, sondern eher ein Hinweis, dass die Entwicklung durch Schule immer berücksichtigt werden muss (so wie es 9.Klässler gibt, die bereits die erste feste Freundin haben, und diejenigen, die mit ihrem Legobauset voll zufrieden sind).
Überspringen wird zwar immer noch kritisch gesehen, weil es eine größere Veränderung für das Kind (und auch für die Schule) bedeutet als die Binnendifferenzierung. Es gibt auch gute Gründe, nicht zu Springen. Dennoch kann es eine Möglichkeit sein, ein Kind wieder kognitiv herauszufordern, statt dass es nicht lernt zu lernen. Dann kann es sein, dass die schulischen Leistungen in der 5., 6. oder 7. Klasse in den Keller gehen, weil es mit dem Pensum nicht mehr zurecht kommt, weil es das Lernen nicht gelernt hat.
Meine Leseempfehlung zu diesem Thema ist "Eine Klasse überspringen - Sonst wäre ich fipsig geworden" von Annette Heinbokel. Darin werden diverse Erfahrungsberichte von Schülern, Lehrern und Eltern mit dem Springen und mit dem Nichtspringen vorgestellt.
Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Die kann sicherlich weiterhelfen, wie Schulwechsel, Lernmotivation und Begabung lernförderlich in die für das Kind passende Richtung relenkt werden können.
À+