Ich bin Klassenlehrer einer sechsten Klasse an einer Berliner Grundschule und habe für Ende des Schuljahres eine Klassenfahrt (bisher insgesamt meine dritte) reserviert. Bis morgen muss ich verbindlich zusagen.
Nun habe ich vor Wochen sowohl bei der Schulleitung als auch bei dem angeschlossenen Hort nach einer Begleitperson gefragt. Heute dann die Absage von Seiten des Horts, dass niemand sich bereit erklärt. Auch die Schulleitung meinte, dass sie momentan keinen Namen nennen kann, dass sie aber garantiert, jemand komme mit. Im Dezember finge noch eine Vertretungskraft bei uns an, die sie eventuell bereit stellen würde. Allerdings denke ich mir nun, dass sie ja niemanden zwingen kann und außerdem ist meine Schulleitung nicht gerade die Allerzuverlässigste.
Ich will die Klassenfahrt wirklich gerne stattfinden lassen, allerdings ausschließlich mit einer pädagogischen Fachkraft und im besten Fall mit jemandem, der die Klasse kennt. Auf gut Glück alles zu organisieren, um es dann am Ende doch ausfallen lassen zu müssen, macht mir ebenfalls Bauchschmerzen, da das ein enormer organisatorischer Aufwand ist (vor allem die Geldeintreiberei) und das noch als Teilzeitkraft mit 65%.
Ich bin gerade sehr frustriert und hätte ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber, die Klassenfahrt absagen zu müssen. Auf der anderen Seite habe ich keine Lust, am Ende die ganze Verantwortung alleine tragen zu müssen bzw. die Klassenfahrt am Ende doch absagen zu müssen.
Wie seht ihr das? Habt ihr an euren Schulen ähnliche Problematiken?
Vielleicht noch als Randnotiz: Die ehemalige Klassenerzieherin ist jetzt als PKB-Kraft (Vertretungslehrer) an der Schule angestellt und hat ebenfalls eine Klassenleitung. Sowohl ich als auch die Kinder als auch die Person selbst möchten gerne, dass sie mitkommt. Sie darf aber nicht, weil die Klasse nicht für eine Woche "allein" bleiben kann.