Ich bräuchte momentan etwas Hilfe in einer etwas komplizierten Situation: ich auf Lehramt (Gesamtschule/Gymnasium), habe aber durch langjährige Nachhilfe und ein sozialpädagogisches Praktikum schon einige Erfahrungen sammeln können.
Momentan habe ich Gruppen mit einer Art Förderunterricht (dabei haben die Schüler Noten zwischen 2 und 5) - das Ganze läuft nicht über die Schule, sondern über ein Institut (e.V.), zu dem hauptsächlich Schüler mit Migrantenhintergrund kommen. Momentan habe ich ein paar Probleme mit einer Gruppe - Deutsch 4. Klasse: es sind leider doppelt so viele Schüler wie angekündigt in der Gruppe (9 insgesamt), 2 sind hyperaktiv, insgesamt sind alle - verständlicherweise - am Nachmittag ziemlich unruhig - eine halbe Stunde kann man gut Unterricht machen, ab und zu läuft es aber aus dem Ruder...es wird laut, alle reden durcheinander, stehen teilweise auf und laufen durch den Raum, extreme Störenfriede muss ich alle 2 Minuten ermahnen. Leider mangelt es auch relativ an Respekt - teilweise werde ich überhört, wenn ich nicht extrem laut spreche.
Ich möchte, dass der Unterricht ihnen Spaß macht, aber auch etwas bringt - gerne auch mal Spiele, aber nicht nur. Schließlich bezahlen die Eltern (wenn auch weniger als bei Schülerhilfe & Co), und erwarten eine Gegenleistung dafür. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass genau das mir den Gestaltungsraum und auch ein Stück Autorität nimmt: ich bin nicht der Schullehrer, vergebe keine Noten, habe aber auch kaum Sanktionsmaßnahmen an der Hand. Schüler anschreien (und für mich zählt auch sehr lautes Ermahnen dazu - anders kann man sich leider manchmal nicht Gehör verschaffen) ist verboten (obwohl ich eh nicht auf Rumbrüllen stehe), Maßnahmen wie Elternkontakte etc. kann ich nicht wahrnehmen, da die Eltern meistens nicht Deutsch sprechen und wir momentan auch keine Leitung, die das übernehmen würde, haben...
alleine Rituale einzuführen wäre schwierig, da sich einzelne Schüler oft verspäten und sich die Zusammensetzung der Gruppe fast im 3-Wochentakt ändert.
Zudem habe ich das Problem, nicht viel Erfahrung mit Grundschulkindern und meiner eigenen Einschätzung nach auch nicht so viel Händchen dafür habe ...
Ähnliche Probleme haben andere Kollegen mit bestimmten Gruppen aber auch...deren Lösung ist: entweder Dauerspiele (auch im Nachbarraum sehr laut, Lerngehalt für mein Verständnis zu niedrig), oder eben laut Rumbrüllen, im schlimmsten Fall Resignation (Mir doch eh egal, was ihr da macht). Sobald 5-6 anwesen sind, klappt es super - da frustriert es aber um so mehr, wenn man sieht, wieviel man mit Spaß in der einen, wie wenig und genervt man in der anderen Woche erarbeiten kann...
Fragen, Fragen...Patentrezepte gibt es nicht, und ich habe mich im Forum schon umgesehen, fühle mich jedoch durch die Position als Honorarkraft in einem Institut jedoch ein bisschen als Spezialfall...
1.) Wie könnte ich mir mehr Respekt und etwas mehr Ruhe verschaffen? Sollte ich im Extremfall doch zu Mitteln greifen, so dass ich z.B. Störenfriede mit Aufgabenblatt in eine andere Gruppe (z.B. 9. Klasse Mathe) setze...? Oder Aufgaben von den Eltern unterschreiben lassen? Rumbrüllen kanns ja nicht sein...aber...
wie geht man mit hyperaktiven (und frechen) Kindern um?
2.) Wie könnte ich die Motivation etwas steigern? Arbeiten z.B. mit Gegenständen Bechern etc. scheint ihnen Spaß zu machen, dann arbeiten sie auch mit...mit Dauerspielen oder gar sachlichen Belohnungen möchte ich nicht arbeiten (das führt leider zu einer Forderungshaltung).
3.) Was genau kann man in so einer Förderklasse an Leistung, Lautstärke etc überhaupt erwarten?
Wie gesagt - manche sind wirklich gut und arbeiten super mit, die leiden dann auch darunter.
Sooo...für Tipps - egal welcher Art - wäre ich super dankbar.
Alternative wäre momentan nur, die Gruppe abzugeben oder auf eine Teilung zu bestehen (aber: Organisationschaos...)
DANKE!!!