Beiträge von sunnyside

    Warum Springerpresse?


    Die neuesten Meldungen lesen sich eher so, als seien - aus gegebenem Anlass - von der Polizei weitere Details bekanntgegeben worden.

    Das lässt sich auch ganz ohne Bezahlschranke in öffentlich rechtlichen Medien nachlesen. Wären diese Details früher bekannt gewesen, wäre die Diskussion in diesem Thread vermutlich etwas anders verlaufen:


    Wirbel an Gymnasium: Es geht in Ribnitz-Damgarten um mehr als nur um Schlümpfe | NDR.de - Nachrichten - Mecklenburg-Vorpommern

    Lässt sich die angefangene Umfrage, an anderer Stelle platziert, einfach wieder öffnen und weiter verwenden? Dann müssten sich die (37? 41? - war der Stand, als ich mir das angesehen hatte) nicht alle nochmal neu eintragen.

    Sorry, liebe CDL, das war ein Missverständnis. Ich hatte bereits gelesen, dass du LH bist. Es ging mir also nicht um das (künstliche) Hineinversetzen in eine andere Händigkeit, sondern nur in die Situation des Linieziehens am Lineal:rose:

    Sicher hat es auch Vorteile und macht kreativ, sich mit einer Welt voller Werkzeuge, Gegenständen etc. auseinandersetzen zu müssen, die für die eigene Händigkeit nur suboptimal zu gebrauchen sind. Ich bin auch Linkshänderin und kann ein Lied davon singen...

    Weitaus zweckmäßiger und ressourcenschonender (die persönlichen Ressourcen) wäre es jedoch, mit Handwerkszeug zu arbeiten, das der eigenen Händigkeit gemäß ist.

    Dazu ließe sich noch eine ganze Menge sagen, aber dann vielleicht lieber in einem eigenen Thread:)

    Hier ging es ja eigentlich nur um das Verschenken eines LH-Schreiblehrganges...

    Solche speziellen Lineale sind mir zumindest bewusst nie begegnet. Die klingen wirklich völlig sinnbefreit.

    Stell dir vor, du willst als Linkshänderin (mit einem Stift in der linken Hand) an einem Lineal entlang eine gerade Linie ziehen, von 0 bis x cm. Wenn du dies mit einem gespiegelten Lineal machst, also rechts bei 0 beginnst, ist dies wesentlich müheloser zu bewerkstelligen: Der Stift lässt sich leichter führen und der Weg des Stiftes samt gewünschtem Endpunkt lässt sich viel leichter ablesen.

    Linkshänder*innen entwickeln bis heute erstaunliche Fähigkeiten, sich mit einer unverändert für Rechtshänder*innen optimierten Welt zu arrangieren. Und das, obwohl es viel mehr Linkshänder*innen gibt, als man früher gemeinhin angenommen hat.

    Und bis heute rutschen auch in der jungen Generation immer noch eine Menge LH unentdeckt durch die Maschen. Spannendes Thema, und es gibt einiges an interessanter Fachliteratur dazu.

    Warum eine Schulleiterin Inklusion für gescheitert erklärt | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein


    Die Presse im Norden bleibt am Ball. Deutliche Worte einer Schulleiterin. Ob der immer wieder öffentlich formulierte Leidensdruck angesichts der dramatischen Unterversorgung des einstmals hehren Zieles "Inklusion" Verantwortliche tatsächlich genügend aufrüttelt?


    Ich selbst bin gerade am Auf-/Ausräumen meiner alten Gewerkschaftsordner. Hierin u.a. LDV-Unterlagen zum Thema Inklusion von 2011 (!). O-Ton: "Integrations- und Inklusionsunterricht finden zurzeit unter Rahmenbedingungen statt, die für SchülerInnen und LehrerInnen unerträglich und ineffektiv sind."

    Zahlreiche kluge Anträge zur Verbesserung der Situation. Das ist jetzt 12 Jahre her. Schon damals hatten der eine oder die andere das Gefühl, gegen Windmühlenflügel zu kämpfen. Dramatische Unterversorgung in einem wohlhabenden Land, und das bereits zu einer Zeit, als Landesstatistiker*innen noch von einem Rückgang der Schülerzahlen träumten...

    Ich finde in der Inklusion problematisch, dass viele Regelschullehrkräfte kein Interesse daran haben, Lernzieldifferentes zu erstellen.

    Ich habe, als Regelschullehrkraft in Sek I, in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Förderkolleg*innen kennengelernt, die trotz teils rustikaler Arbeitsumstände und viel zu wenigen Stunden sehr engagiert zuarbeiteten.

    Gleiches gilt für viele Regelschulkolleg*innen in Gesamt-/Gemeinschaftsschule, bei denen das Erstellen von "Lernzieldifferentem" zum täglichen Handwerk gehört, ganz unabhängig von offiziell anerkanntem Förderbedarf bei förderbedürftigen SuS.


    Alle gemeinsam eint die Erfahrung, dass für eine bestmögliche Förderung viel zu wenig Stunden/Personal/Ressourcen zur Verfügung stehen. Ein leider trauriges Sparprogramm, bei dem viele betroffene Lehrkräfte mit viel Goodwill, manchmal an Selbstausbeutung grenzend, trotzdem versuchen, Unmögliches möglich zu machen.

    Was leider nur sehr begrenzt funktioniert.

    Aktualisierung von heute aus SH (vgl.Threadtitel):


    Schule am Kastanienweg: Schließung Thema im Bildungsausschuss | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein


    Keine wesentlichen Neuigkeiten gegenüber dem Artikel vom 18.09. - Man erfährt allerdings, dass der Landrat ein Gesprächsangebot der Schülervertreter mit Nichtachtung gestraft hatte und sich offenbar erst durch die öffentlichkeitswirksamen Proteste und anlässlich des Tagens des Bildungsausschusses des Kreises zu einer Erklärung genötigt sah.

    Interessant auch, dass der eingangs verlinkte NDR-Artikel vom 18.09. ganz offenbar seit seinem Erscheinen noch einmal überarbeitet worden ist:

    Die von mir im ersten Beitrag erwähnte Bemerkung eines Landessprechers gegenüber dem NDR, von dem Antrag wisse man nichts, ist im aktualisierten Text nicht mehr enthalten...

    Einen weiteren wichtigen Hinweis darauf, was für ein perfides Spiel in Sachen Unteraustattung von Inklusion auf unterschiedlichsten Ebenen gespielt wird, fand ich gerade in einem anderen Thread:


    Für das Schreiben der Gutachten hat der Landesrechnungshof angemahnt, dass es zu viele Ressourcen frisst. Daraufhin sollten die Gutachten gekürzt werden, das ist angedeutet worden, kam an den Schulen aber nicht an. Stattdessen werden nun die Gutachten schon vor dem Schreiben unterbunden - kein Status, kein Förderbedarf, wieder Geld gespart, weil man Kräfte, Förderung, Klassenteilung ohne Gutachten nicht gewähren muss.


    Hier ging es u.a. um das Thema Arbeitszeiterfassung bei Lehrkräften am Beispiel NDS.

    Danke für's Teilen, Gymshark.

    Dass der Staat einfach nur kürzt und keinerlei Unterstützung installiert, ist eine bodenlose Frechheit und Schlag ins Gesicht jeder Inklusionsbemühungen.

    Das, finde ich, ist ein ganz wichtiger Satz. Und weil das so ist, ist das Weiterbetreiben von gut ausgestatteten Förderschulen unverändert von elementarer Bedeutung.


    Sonderbeschulung

    klingt für mich nicht nach einer sonderlich wertschätzenden und in D auch schon länger nicht mehr aktuellen Begrifflichkeit.

    ...vor Vorabendserien gesessen, deren Titelmelodien, teils samt Texten, bis heute spontan aus dem Gedächtnis abrufbar sind

    - Bezaubernde Jeannie

    - Immer wenn er Pillen nahm

    - Percy Stuart (samt Reginald Prewster, Mr. Pommeroy, Mr. Winterbottom...)

    - Der rosarote Panther (Zeichentrickserie)

    - ...

    primarballerina

    "erfolgreich" passenderweise in Gänsefüßchen gesetzt...


    Wie der "erfolgreiche" Weg in der NRW-Landespolitik aussieht, lässt sich u.a. hier nachlesen:


    Inklusion: NRW streicht Geld für gemeinsamen Unterricht - Landespolitik - Nachrichten - WDR


    (Frei nach dem Motto: Desolate unterfinanzierte Bildungspolitik schreckt zukünftige Lehrkräfte ab? Kein Problem. Wir setzen noch einen drauf. Schlimmer geht immer....)

    Dieser Beitrag würde wohl auch gut in die Rubrik "Lehrkräftemangel" passen:


    Eine zusätzliche Belastung für SuS, Lehrkräfte und alle Beteiligten bei Schließung ist offensichtlich, die damit verbundenen Sorgen werden schon seit Monaten auch in der Presse diskutiert. Ernst genommen werden sie von den Verantwortlichen offenbar trotzdem nicht wirklich.


    Ein Förderzentrum nach dem anderen wird, schon seit Jahren, auch in SH geschlossen. Politisch so gewollt und seit langem geplant.

    Trotzdem ein bemerkenswertes Pingpongspiel in Sachen Zuständigkeit: Der Kreis muss die Schließung beim Land beantragen. Das Land sagt: Upps, von dem Antrag wissen wir gar nix...


    Artikel von heute:


    Proteste in Bad Segeberg: Förderzentrum soll geschlossen werden | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein

    Liebes Forum, ich klinke mich mal spontan mit ein.

    Ich lese schon seit einiger Zeit interessiert bei euch mit.

    Ich selbst bin auch viele Jahre als angestellte Lehrerin tätig gewesen und genieße seit einem Jahr den Ruhestand (Rente).

    Ich hatte das Glück, die letzten zwölf Jahre an einer sehr angenehmen Schule zu unterrichten, mit netten KuK und auch vielen netten SuS.

    Aber es gab auch andere Jahre mit rustikaleren Verträgen...

    Als Oldie habe ich auch schon die Umstellung vom BAT auf den TV-L am eigenen Leib erlebt (in SH ab 2006). Diejenigen, die das Glück hatten, bereits per BAT-Vertrag im Dienst zu sein, wurden in den TV-L "übergeleitet", auf sehr angenehme Art, mit "besitzstandswahrender" Zusatzzahlung.

    Für die neu nachrückenden TV-L-KuK galt das nicht mehr. Diese mussten sich für die gleiche Arbeit mit einem erheblich geschrumpften Salär zufriedengeben.


    Die Regelung mit der gleichen Arbeitszeit für Beamte und Angestellte, lieber chemikus08, ist aus dem alten BAT übernommen worden. (Zu BAT-Zeiten waren die Unterschiede zwischen Beamtenbesoldung und Angestelltenvergütung allerdings weit weniger gravierend.)

    Die Gewerkschaften haben heftig gekämpft in diesen Übergangszeiten, auch das Ringen um diesen §44 im TV-L ist mir noch in Erinnerung. (Ich bin auch schon viele Jahre in der GEW).

    Dass der TV-L die angestellten LuL noch einmal deutlich schlechter gestellt hat, war in der jüngeren Generation, zumindest bei uns im Lehrerzimmer, gar nicht mehr bekannt. Ein Stück wenig rühmliche Zeitgeschichte...

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