Beiträge von sunnyside

    Hallo Wolfgang,


    zu deinem ersten Satz: uneingeschränkte Zustimmung!


    Bei deinem zweiten Satz verstehe ich die Verbindung zu meiner Frage/meinen Bedenken nicht wirklich.

    Vielleicht habe ich mich auch etwas unklar ausgedrückt. Ich versuche es nochmal:


    Wenn ich auf Autenrieths vortrefflicher Seite stöbere, habe ich das sichere Gefühl, dass ich Anregungen, Ideensplitter etc. bei Bedarf zuverlässig auf auffindbare Quellen zurückführen kann. Im Zweifelsfalle kann ich mit dem Seitenersteller Kontakt aufnehmen.


    Ganz anders ist es bei

    eine(r) anonyme(n) Seite, deren Urheber sich nur über Umwege (und mit Einschränkungen) ermitteln lässt:

    Bei einer solchen Seite stellt sich mir tatsächlich die Frage nach einer rechtlich sauberen Nutzbarkeit. Ein Seitenersteller ist nicht genannt. Die Quellenlage teils unklar, Texte voller Fehler. Und wie ernst kann man einen rechtlichen Hinweis auf der Startseite ("ohne Copyright-Ansprüche") bei jemandem nehmen, der es beim Hochladen von Arbeitsblättern in die große weite Welt nicht einmal wichtig genug findet, die Namen von Studierenden vorher von diesen zu entfernen...

    Es scheint sich (peinlicherweise, wie ich finde!) um eine von einem schweizer Professor erstellte Website zu handeln: Materialien zum Literaturunterricht | digithek blog

    Vielen Dank für die Detektivarbeit, Humblebee.

    Schade, dass sich die Spur zum Seitenersteller erst über einen Blogeintrag auf einer anderen Seite finden lässt - und selbst hier wird auch nur auf einen Eintrag eines Dritten via Twitter verwiesen.

    Wenn die deutschunterlagen.com-Seite selbst über die Hintergründe ihres Zustandekommens Auskunft gegeben hätte, wäre das Einordnen der Texte wohl um einiges leichter gewesen.


    Ich bin jetzt auch neugierig geworden und habe noch ein bisschen weiter gestöbert. Offenbar hat der erwähnte Professor

    (Ehemalige Dozierende für Fachdidaktik | Institut für Erziehungswissenschaft | UZH) von 1998/99 bis 2014 an der Uni Zürich unterrichtet und die Inhalte seiner Lehrtätigkeit auf einer WordPress-Seite hochgeladen.


    Bei den zunächst vermuteten SuS scheint es sich dann wohl um damalige Studierende gehandelt zu haben. Und auch auf den Namen des Professors stößt man irgendwann, wenn man lange genug sucht (und weiß, wonach man suchen muss), hier z.B.

    MGL, Literaturunterricht am Gymnasium - literaturunterricht-am-gymnasium-mgl.pdf

    Insgesamt schon ein interessanter Fundus für Studierende und Deutschlehrkräfte. Aber auch wenn sich Veröffentlichungsgepflogenheiten
    Urheberrecht (Schweiz) – Wikipedia ein wenig unterscheiden können:

    Hier bleiben für mich doch Fragen offen. Und eine anonyme Seite, deren Urheber sich nur über Umwege (und mit Einschränkungen) ermitteln lässt:

    Lässt sich so etwas guten Gewissens nutzen?

    Auch wenn ich mittlerweile im Ruhestand bin, habe ich gelegentlich doch immer noch mal wieder mit Schuldingen zu tun.

    (Und schaue von Zeit zu Zeit auch immer noch gerne auf eurer informativen Seite vorbei.)


    Vor einigen Tagen wurde ich eher zufällig auf eine Homepage für Deutschlehrkräfte (deutschunterlagen.com) aufmerksam gemacht, die sich explizit an Lehrpersonen am Gymnasium/Sekundarstufe II richtet, jedoch einige Zweifel an der Seriosität des Angebots weckte:

    Es gibt kein Impressum, bei Textauszügen finden sich u.a. so seriöse Quellenangaben wie "aus dem Internet, ohne Gewähr", Literatur-Textzitate enthalten so viele Schreibfehler, dass angebotene Texte bei gestandenen Oberstufenkolleg*innen teilweise wohl eher für Erheiterung sorgen könnten...


    Mir sieht es fast so aus, als hätten hier irgendwelche SuS einfach ein buntes Sammelsurium aus ihrem Unterricht hochgeladen, (u.a. Arbeitsaufträge etc., inklusive Namen von Mitschülern (!), Abgabetermine etc. Organisation der Lektüre - frisch-homo-faber-2-organisation-der-lektucc88re.pdf

    (Datenschutz-, Veröffentlichungsrechte u.ä. dabei womöglich komplett ignorierend...)


    Auffällig außerdem, dass in so einigen pdf-Dateinamen unvermutet mittendrin ein "cc88" auftaucht...


    Vielleicht mag ja mal jemand von den Profis unter euch (Wolfgang, Volker o.a.?) einen kritischen Blick auf diese Seite werfen?

    Warum Springerpresse?


    Die neuesten Meldungen lesen sich eher so, als seien - aus gegebenem Anlass - von der Polizei weitere Details bekanntgegeben worden.

    Das lässt sich auch ganz ohne Bezahlschranke in öffentlich rechtlichen Medien nachlesen. Wären diese Details früher bekannt gewesen, wäre die Diskussion in diesem Thread vermutlich etwas anders verlaufen:


    Wirbel an Gymnasium: Es geht in Ribnitz-Damgarten um mehr als nur um Schlümpfe | NDR.de - Nachrichten - Mecklenburg-Vorpommern

    Lässt sich die angefangene Umfrage, an anderer Stelle platziert, einfach wieder öffnen und weiter verwenden? Dann müssten sich die (37? 41? - war der Stand, als ich mir das angesehen hatte) nicht alle nochmal neu eintragen.

    Sorry, liebe CDL, das war ein Missverständnis. Ich hatte bereits gelesen, dass du LH bist. Es ging mir also nicht um das (künstliche) Hineinversetzen in eine andere Händigkeit, sondern nur in die Situation des Linieziehens am Lineal:rose:

    Sicher hat es auch Vorteile und macht kreativ, sich mit einer Welt voller Werkzeuge, Gegenständen etc. auseinandersetzen zu müssen, die für die eigene Händigkeit nur suboptimal zu gebrauchen sind. Ich bin auch Linkshänderin und kann ein Lied davon singen...

    Weitaus zweckmäßiger und ressourcenschonender (die persönlichen Ressourcen) wäre es jedoch, mit Handwerkszeug zu arbeiten, das der eigenen Händigkeit gemäß ist.

    Dazu ließe sich noch eine ganze Menge sagen, aber dann vielleicht lieber in einem eigenen Thread:)

    Hier ging es ja eigentlich nur um das Verschenken eines LH-Schreiblehrganges...

    Solche speziellen Lineale sind mir zumindest bewusst nie begegnet. Die klingen wirklich völlig sinnbefreit.

    Stell dir vor, du willst als Linkshänderin (mit einem Stift in der linken Hand) an einem Lineal entlang eine gerade Linie ziehen, von 0 bis x cm. Wenn du dies mit einem gespiegelten Lineal machst, also rechts bei 0 beginnst, ist dies wesentlich müheloser zu bewerkstelligen: Der Stift lässt sich leichter führen und der Weg des Stiftes samt gewünschtem Endpunkt lässt sich viel leichter ablesen.

    Linkshänder*innen entwickeln bis heute erstaunliche Fähigkeiten, sich mit einer unverändert für Rechtshänder*innen optimierten Welt zu arrangieren. Und das, obwohl es viel mehr Linkshänder*innen gibt, als man früher gemeinhin angenommen hat.

    Und bis heute rutschen auch in der jungen Generation immer noch eine Menge LH unentdeckt durch die Maschen. Spannendes Thema, und es gibt einiges an interessanter Fachliteratur dazu.

    Warum eine Schulleiterin Inklusion für gescheitert erklärt | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein


    Die Presse im Norden bleibt am Ball. Deutliche Worte einer Schulleiterin. Ob der immer wieder öffentlich formulierte Leidensdruck angesichts der dramatischen Unterversorgung des einstmals hehren Zieles "Inklusion" Verantwortliche tatsächlich genügend aufrüttelt?


    Ich selbst bin gerade am Auf-/Ausräumen meiner alten Gewerkschaftsordner. Hierin u.a. LDV-Unterlagen zum Thema Inklusion von 2011 (!). O-Ton: "Integrations- und Inklusionsunterricht finden zurzeit unter Rahmenbedingungen statt, die für SchülerInnen und LehrerInnen unerträglich und ineffektiv sind."

    Zahlreiche kluge Anträge zur Verbesserung der Situation. Das ist jetzt 12 Jahre her. Schon damals hatten der eine oder die andere das Gefühl, gegen Windmühlenflügel zu kämpfen. Dramatische Unterversorgung in einem wohlhabenden Land, und das bereits zu einer Zeit, als Landesstatistiker*innen noch von einem Rückgang der Schülerzahlen träumten...

    Ich finde in der Inklusion problematisch, dass viele Regelschullehrkräfte kein Interesse daran haben, Lernzieldifferentes zu erstellen.

    Ich habe, als Regelschullehrkraft in Sek I, in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Förderkolleg*innen kennengelernt, die trotz teils rustikaler Arbeitsumstände und viel zu wenigen Stunden sehr engagiert zuarbeiteten.

    Gleiches gilt für viele Regelschulkolleg*innen in Gesamt-/Gemeinschaftsschule, bei denen das Erstellen von "Lernzieldifferentem" zum täglichen Handwerk gehört, ganz unabhängig von offiziell anerkanntem Förderbedarf bei förderbedürftigen SuS.


    Alle gemeinsam eint die Erfahrung, dass für eine bestmögliche Förderung viel zu wenig Stunden/Personal/Ressourcen zur Verfügung stehen. Ein leider trauriges Sparprogramm, bei dem viele betroffene Lehrkräfte mit viel Goodwill, manchmal an Selbstausbeutung grenzend, trotzdem versuchen, Unmögliches möglich zu machen.

    Was leider nur sehr begrenzt funktioniert.

    Aktualisierung von heute aus SH (vgl.Threadtitel):


    Schule am Kastanienweg: Schließung Thema im Bildungsausschuss | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein


    Keine wesentlichen Neuigkeiten gegenüber dem Artikel vom 18.09. - Man erfährt allerdings, dass der Landrat ein Gesprächsangebot der Schülervertreter mit Nichtachtung gestraft hatte und sich offenbar erst durch die öffentlichkeitswirksamen Proteste und anlässlich des Tagens des Bildungsausschusses des Kreises zu einer Erklärung genötigt sah.

    Interessant auch, dass der eingangs verlinkte NDR-Artikel vom 18.09. ganz offenbar seit seinem Erscheinen noch einmal überarbeitet worden ist:

    Die von mir im ersten Beitrag erwähnte Bemerkung eines Landessprechers gegenüber dem NDR, von dem Antrag wisse man nichts, ist im aktualisierten Text nicht mehr enthalten...

    Einen weiteren wichtigen Hinweis darauf, was für ein perfides Spiel in Sachen Unteraustattung von Inklusion auf unterschiedlichsten Ebenen gespielt wird, fand ich gerade in einem anderen Thread:


    Für das Schreiben der Gutachten hat der Landesrechnungshof angemahnt, dass es zu viele Ressourcen frisst. Daraufhin sollten die Gutachten gekürzt werden, das ist angedeutet worden, kam an den Schulen aber nicht an. Stattdessen werden nun die Gutachten schon vor dem Schreiben unterbunden - kein Status, kein Förderbedarf, wieder Geld gespart, weil man Kräfte, Förderung, Klassenteilung ohne Gutachten nicht gewähren muss.


    Hier ging es u.a. um das Thema Arbeitszeiterfassung bei Lehrkräften am Beispiel NDS.

    Danke für's Teilen, Gymshark.

    Dass der Staat einfach nur kürzt und keinerlei Unterstützung installiert, ist eine bodenlose Frechheit und Schlag ins Gesicht jeder Inklusionsbemühungen.

    Das, finde ich, ist ein ganz wichtiger Satz. Und weil das so ist, ist das Weiterbetreiben von gut ausgestatteten Förderschulen unverändert von elementarer Bedeutung.


    Sonderbeschulung

    klingt für mich nicht nach einer sonderlich wertschätzenden und in D auch schon länger nicht mehr aktuellen Begrifflichkeit.

    ...vor Vorabendserien gesessen, deren Titelmelodien, teils samt Texten, bis heute spontan aus dem Gedächtnis abrufbar sind

    - Bezaubernde Jeannie

    - Immer wenn er Pillen nahm

    - Percy Stuart (samt Reginald Prewster, Mr. Pommeroy, Mr. Winterbottom...)

    - Der rosarote Panther (Zeichentrickserie)

    - ...

    primarballerina

    "erfolgreich" passenderweise in Gänsefüßchen gesetzt...


    Wie der "erfolgreiche" Weg in der NRW-Landespolitik aussieht, lässt sich u.a. hier nachlesen:


    Inklusion: NRW streicht Geld für gemeinsamen Unterricht - Landespolitik - Nachrichten - WDR


    (Frei nach dem Motto: Desolate unterfinanzierte Bildungspolitik schreckt zukünftige Lehrkräfte ab? Kein Problem. Wir setzen noch einen drauf. Schlimmer geht immer....)

    Dieser Beitrag würde wohl auch gut in die Rubrik "Lehrkräftemangel" passen:


    Eine zusätzliche Belastung für SuS, Lehrkräfte und alle Beteiligten bei Schließung ist offensichtlich, die damit verbundenen Sorgen werden schon seit Monaten auch in der Presse diskutiert. Ernst genommen werden sie von den Verantwortlichen offenbar trotzdem nicht wirklich.


    Ein Förderzentrum nach dem anderen wird, schon seit Jahren, auch in SH geschlossen. Politisch so gewollt und seit langem geplant.

    Trotzdem ein bemerkenswertes Pingpongspiel in Sachen Zuständigkeit: Der Kreis muss die Schließung beim Land beantragen. Das Land sagt: Upps, von dem Antrag wissen wir gar nix...


    Artikel von heute:


    Proteste in Bad Segeberg: Förderzentrum soll geschlossen werden | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein

Werbung