Uninnovativ ist mir eher noch egal. Ich kann weniger fördern, als ich es müsste. Weil ich schlichtweg keine Zeit habe, mir für eher schwächere SuS Zusatzaufgaben auszudenken, zum Beispiel. Oder mich neben sie zu setzen, um ihnen was zu erklären. Die Kraft und Zeit habe ich nicht. In der Zeit kontrolliere ich lieber das Klassenbuch. Und diese Realität ist eben schwierig auszuhalten. Die wirklich guten SuS werden es schaffen. Aber einige schwächere SuS nicht. DAS belastet mich. Und wo zieht man da die Grenze? Die Schülerin fördere ich heute noch individuell, weil es irgendwie gerade noch geht, aber in der nächsten Stunde lasse ich die im Buch arbeiten, damit ich auch noch Zeit für das Klassenbuch habe. Letztens habe ich überlegt, ob ich an eine angesehene Privatschule hier in der Gegend wechseln sollte: Nur Kinder von gut situierten Eltern. Würde mich das aber glücklicher machen...? Hm...
Ich hoffe ich trete Dir nicht zu Nahe, wenn ich Dir sage, dass mich Deine Worte sehr an Kollegen mit Burnout erinnern.
"Die wirklich guten SuS werden es schaffen. Aber einige schwächere SuS nicht. DAS belastet mich."
Und wenn die Schwächeren es schaffen würden und die wirklich guten nicht, wäre die Welt auch kein Stück besser.
Die Schule ist ein Ort an dem Gewinner und Verlierer geschaffen werden durch die Selektion durch Noten.
Und wenn alle gleich gut rechnen können müsstest Du trotzdem noch sortieren, wer zu den besseren und wer zu den schlechteren gehört.
Sieh's mal so: durch jeden Schüler, den Du besser machst, wird ein anderer schlechter (in der Konkurrenz).