Beiträge von Morse'

    Ich finde es richtig, dass man von den später Berufstätigen ein gewisses Mindestmaß an Beherrschung ihres Berufsfeldes erwartet, vor allem in Berufen mit höherer Verantwortung.

    Das sehe ich natürlich auch so und teile auch die Kritik hinsichtlich Bewertungskriterien, nach denen man für eine aus Lehrersicht nicht ausreichenden Leistung trotzdem diese Note erteilen muss.

    Im von mir geschilderten Fall ist das Fach unrelevant für den Beruf.

    Und Morse'... Hast du mittlerweile mit dem betreffenden Ausbildungsbetrieb gesprochen/telefoniert?

    Ja, aber den Ausbilder, der für diese Maßnahme verantwortlich ist, habe ich nicht erreichen können.

    Einer seiner Kollegen bestätigt mir aber, dass es bei ihnen im Betrieb tatsächlich diese Regel gibt und sie für alle Fächer gilt.


    Diese Woche hat mich ein Schüler einer anderen Klasse, der im selben Betrieb ist, auf das Thema angesprochen. Er steht in bei mir auf einer 2, aber ist noch im ersten Lehrjahr und hat Sorge, dass sich das ändern könnte und dann auch in die Nachhilfe müsse. Für ihn sei das eine Katastrophe, wenn er nach der Arbeit noch irgendwo hinfahren müsste deshalb. Für seinen Ausbilder gehöre das zum Prestige des Unternehmens, dass die Azubis gute Noten haben und diese Drohkulisse soll dafür sorgen, dass das so ist. (Ich vermute mal, dass man so auch eine rechtliche Handhabe hat einen Azubi aufgrund von Noten zu kündigen, die für das Klassenziel und Abschluss bestehen locker ausreichen.)
    Jmd. von Euch hat mir auch eine Nachricht geschickt, in der u.a. auch auf diesen Grund hingewiesen wurde - also das Prestige eines Betriebs, z.B. auch in der Handwerkskammer.


    Ich habe das Thema diese Woche auch mal im Kollegium angesprochen und dabei gefragt, wie die Erfahrungen mit den ausbildungsbegleitenden Maßnahmen sind. Es gab nur eine einzige positive Rückmeldung (von einem Kollege der selbst noch nebenbei bei einer solchen Institution angestellt ist).

    Warum dann das ganze Fass hier aufmachen, wenn die Note unter Beachtung der tatsächlich dafür relevanten Faktoren (wozu auch hier ein BW sicherlich nicht gehört ob oder ob nicht als Folge einer bestimmten Note Nachhilfe zu besuchen wäre) in jedem Fall befriedigend ist?


    Aus meiner Sicht habe ich kein "Fass aufgemacht", sondern einen Beitrag gepostet. Wer will kann mitdiskutieren.

    Wg. "Fass aufmachen": ich hatte ja selbst angesprochen, dass es mich überrascht, wie emotional manche hier reagieren bzw. "ein Fass auf- oder daraus machen"und deutlich gemacht:
    Vermeintlich sinnloses Nachhilfe-nehmen-müssen durch bessere Note verhindern?

    Der/die TE möchte den Schüler vor Nachhilfe beschützen und Verglich dessen Situation mit drohender Prügel und Tod, also ich lese da auch eine gewisse Bedrohung heraus.


    Im Beitrag


    Vermeintlich sinnloses Nachhilfe-nehmen-müssen durch bessere Note verhindern?


    habe ich Dir die Worte "blödes Beispiel", die am Anfang und Ende meines Zitats stehen, hervorgehoben:


    "Blödes Beispiel: wenn ich wüsste, dass der Schüler statt Nachhilfe verprügelt würde oder in ein Land abgeschoben würde, wo ihm die Todesstrafe droht, würde ich das nicht so locker sehen mit dem "nicht meine Baustelle". (Blödes Beispiel, aber um den Punkt zu verdeutlichen)"

    Ich dachte das wäre ausreichend gewesen um zu verstehen, dass es sich dabei um eine Übertreibung handelt "um den Punkt zu verdeutlichen", wie ich auch dazu schrieb.
    Falls das missverständlich war, tut es mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass jmd. überhaupt auf den Gedanken kommen könnte, dass ich Nachhilfe für ähnlich schlimm wie drohende Prügel oder Tod halten könnte.

    Ich verstehe gar nicht, warum du dir so wahnsinnig Gedanken machst. Wenn der Schüler eine 3 verdient hat, bekommt er eine 3, wenn er eine 4 verdient hat, eine 4. Wenn das so ist, dann muss er halt zur Nachhilfe. Im besten Fall lernt er da noch was. Wo ist denn da die bedrohliche Situation, um die man sich Gedanken machen müsste?


    Ich empfinde das nicht so, dass ich mir "wahnsinnig" Gedanken mache und von einer "bedrohlichen Situation" war doch von meiner Seite aus auch gar keine Rede.
    Manche haben aus meiner Sicht sehr emotional auf meine Frage reagiert, vielleicht hat das den Eindruck erweckt, dass es hier um Leben und Tod bzw. Bestehen oder nicht-Bestehen ginge.

    Ich habe ja immer wieder erneut betont wie unwichtig diese Note ist. Aus meiner Sicht hätte der Schüler ja einen Nachteil, wenn er in die Zwangs-Nachhilfe müsste, aber auch nicht, dass deshalb sein Abschluss gefährdet wäre. Wäre aber schade, wenn er sich deshalb in einem anderen Fach (egal welchem, alle anderen sind wichtiger) verschlechtern würde.


    Dass man als Lehrer eine Nachhilfe verhindern will schien mir ungewöhnlich und daher interessant und insbes. die Fragestellung, inwiefern das in der NVO meines Landes berücksichtigt werden könnte. Deshalb habe ich das mit Euch geteilt. :rose:

    Ein Anruf im bzw. Gespräch mit dem Ausbildungsbetrieb ist mMn die einzige Möglichkeit mehr Infos zu der "Geschichte" zu erhalten und dir mal deren Sichtweise anzuhören. Bin gespannt, was dabei 'rauskommt!

    Ja, ich auch!

    Ich kann mir vorstellen, dass diese Regel des Betriebs evt. doch gar nicht für das unwichtige Fach gilt - aber das nicht gesagt wurde, weil das Fach, aus eben diesen Gründen, einfach nicht auf dem Schirm ist.
    Oder das mit dem Betrieb ist gelogen und es sind z.B. sehr strenge Eltern, die Druck machen, oder es ist alles komplett gelogen, weil er einfach die bessere Note haben will (wie User Moebius geschrieben hat), obwohl es (für alle anderen) so unwichtig ist.

    Wenn es ein so unbedeutendes Fach ist: bekommt man überhaupt einen Nachhilfelehrer?

    Das kommt darauf an was man unter "Nachhilfelehrer" versteht.
    Teilweise wird Nachhilfe ja auch von Personen gegeben, die keine Fakultas oder im Extremfall wirklich gar keine Ahnung davon haben, aber sich dann die mitgebrachten Materialien der Schüler ansehen und das beste draus machen.
    Je nachdem worum es geht muss das auch nicht unbedingt schlimm sein. Eltern können ja auch helfen was den 1. Anforderungsbereich angeht, also "abfragen".

    Randnotiz: Es gibt ja auch Lehrer die ein Fach "fachfremd" unterrichten müssen, mit dem Ratschlag: "Hauptsache Sie sind im Buch eine Seite weiter als die Schüler!"

    Ich würde die Notengebung auch unabhängig von dem machen, was der Betrieb anscheinend androht und ihm raten, sich bei seiner Gewerkschaft dazu beraten zu lassen.

    Das habe ich schon getan mit dem Verweis darauf, dass mir diese Nachhilfe-Regel rechtlich dubios vorkommt.
    Manche Schüler lassen sich von der Gewerkschaft beraten und gehen dann ggfs. in den Konfrontation mit dem Chef und/oder wechseln den Betrieb, aber die meisten entscheiden sich dafür es noch die restliche Lehrzeit zu erdulden.

    (Radnnotiz: Ich fände es natürlich auch gut, wenn sie sich prinzipiell nichts Illegales gefallen lassen würden, aber das sagt sich natürlich leicht, wenn man nicht selbst davon betroffen ist evt. keinen neuen Betrieb zu finden, oder einen der ganz weit weg ist. Bei den meisten ist es auch ein Geben und Nehmen, z.B. freuen sich viele Azubis darüber bezahlte Überstunden machen zu können.)



    Ich finde, der Schüler hat sich jetzt selbst in eine blöde Situation gebracht weil du nicht mehr unbefangen die 3 geben kannst, die du ihm evtl auch so gegeben hättest?


    Das ist ja eh der Witz des Ganzen! ;) (Und um das nochmal zu betonen: in B.-W. ist das bei einer chronologischen Verbesserung absolut usus und nicht der Rede wert)

    Ich verstehe dich nach wie vor nicht, Morse' . Ich kann Bedenken nachvollziehen, wenn es um Versetzung geht, um Abschlüsse usw. Noten sind ja nun auch nicht in Stein gemeißelt. Aber warum Nachhilfe ein Grund sein soll, kann ich nicht begreifen, schon gar nicht mit der Begründung, das Fach wäre bedeutungslos. Aber muss ich ja am Ende auch nicht.

    Ich freue mich trotzdem über Deine Rückmeldung dazu (und natürlich die der anderen auch). Dein Argument teilte ich ja schon zu Beginn an, aber für mich spielen eben auch andere eine Rolle.
    Ich versuchs nochmal verkürzt in anderen Worten:


    Ich will dem Schüler ermöglichen sich einen besseren Schulabschluss zu erarbeiten.
    Es ist ungerecht, dass andere Schüler nicht zur Nachhilfe in einem für den Abschluss unrelevanten Fach gezwungen werden.
    Der Schüler hat dann nicht die gleichen Chancen, bzw. weniger Zeit u. Energie für die relevanten Fächer, wie die anderen.
    Die werden ja nicht zu einer Nachhilfe im unrelevanten Fach gezwungen.

    Falls es stimmt und der Schüler von Anfang an wusste, dass sein Betrieb ihn bei einer 4 zur Nachhilfe "zwingt", finde ich es nur konsequent, ihm die 4 auch zu geben, wenn seine Leistungen einer 4 entsprechen.

    Der Schüler wusste dann ja, was ihn erwartet, und nun muss er mit den Konsequenzen leben. Ich finde es nicht richtig, angekündigte Konsequenzen zu umgehen, unabhängig davon, ob die Nachhilfe sinnvoll wäre oder nicht.


    "Leistungen einer 4 entsprechen" - er steht zwischen den Zwei Noten. Das ist schon m.E. schon was anderes. In Baden-Württemberg muss die Note ja auch pädagogisch gebildet werden, wie bereits geschrieben.
    In anderen Bundesländern mag das sein, dass man selbst dann, wenn es auf ein Hundertstel der mündlichen Note ankommt, ob der Schüler den Abschluss bekommt oder nicht, nicht mit der Wimper zucken würde - mit der NVO B.-W.s jedoch auf gar keinen Fall.

    Ich habe die Konsequenz (Nachhilfe) nicht angekündigt.
    Inkonsequent wäre der Betrieb, wenn er es ankündigt und dann nicht macht.

    Ich finde es problematisch, das eigene Fach als "unwichtig" zu charakterisieren. Es wurde zumindest von dem betreuenden Kultusministerium und des jeweiligen Berufsverbandes als wichtig genug empfunden, um es in den Ausbildungslehrgang hinzuzufügen. Daher wird es entweder für die Allgemeinbildung des Schülers oder die spätere berufliche Praxis zumindest eine untergeordnete Rolle spielen. Manche Fächer, da bin ich ehrlich, muss man, auch wenn sie einem persönlich nicht ganz so liegen, halt einfach "bestehen" (Das war bei meinem Studium letztendlich auch so.) und wenn der Betrieb dem Fach eine entscheidende Rolle zuordnet, sollte das dem Auszubildenden den Motivationsschub mitgeben, im Unterricht gut mitzumachen und die Prüfungen entsprechend zu absolvieren, um hierin eine möglichst gute Note zu erhalten.


    Für mich persönlich ist das Fach natürlich nicht "unwichtig".
    Für diesen Bildungsgang jedoch ist es objektiv das unwichtigste Fach - das KuMi macht es dazu.
    Ich hatte ja genannt warum: nichts relevant für Bestehen/Versetzung, keine Prüfung, zählt nicht in den Notenschnitt auf dem Abschlusszeugnis, usw.
    (Das zu berücksichtigen ist m.E. auch wichtig, wenn man die Schüler abholen will.)


    Diese objektive relative Unwichtigkeit ist ja überhaupt der Anlass für meine Überlegungen bzgl. der Nachhilfe.

    Du schreibst, dass er einen Test machen durfte um seine Note verbessern zu können.

    Dabei hat er sehr gut abgeschnitten. Meiner Logik nach, müsste er dann die bessere Note bekommen, unabhängig der Nachhilfegeschichte. Denn, wenn er dennoch die schlechtere Note bekommt, hätte er sich die Mühe mit dem Test auch sparen können bzw. hättest du ihm diesen gar nicht anbieten sollen/brauchen.

    Normalerweise wäre es genau so wie Du sagst, aber bei dieser Klasse wurde die letzte Klassenarbeit in der vorletzten Stunde vor der Notenabgabe geschrieben und der Schüler bat direkt danach um den zusätzlichen Test in der nächsten Stunde - unabhängig vom Ergebnis der Klassenarbeit; ihm war bewusst, dass evt. auch eine 1,0 nichts bringen würde.

    Geht es vielleicht darum, dass du ein Problem mit der Nachhilfe hast? Was wäre, wenn dein Schüler nach der Nachhilfe eine bessere Note hätte, vielleicht würde sas etwas über deinen Unterricht aussagen? :flieh: Ich spekulieren nur...

    :zahnluecke: Da wäre ich sehr froh, wenn die Nachhilfe zu einer Verbesserung führen wurde!
    Bei den Vollzeit Schülern musste ich teilweise Formulare von Ämtern ausfüllen, damit Nachhilfe bewilligt wird, da habe ich auch versucht immer die maximale Anzahl an Stunden rauszuholen für die Schüler. Ich schließe das gar nicht aus, dass das was Nutzen kann. Wie gesagt sind es nicht so viele Schüler, von daher ist die Stichprobe nicht groß. Aber bisher hat's nichts genutzt.


    Warum es in irgend einem Fach egal wäre, keine 3 zu schaffen, verstehe ich wirklich nicht. Sport? Ethik? Kunst? Alles Fächer, in denen man eine 3 schaffen kann.

    Ich verstehe nicht ganz was Du meinst. Natürlich kann man die 3 schaffen, das schaffen ja auch viele. Genau so wie manche 1er und ganz wenige auch 6er.
    Nur in dem Fach ist es quasi egal. Klar, eine schlechte Note im Abschlusszeugnis kann einen schlechten Eindruck machen, aber dieses Fach zählt nicht in die Durchschnittsnote, ist nicht relevant für Bestehen oder Versetzung, es gibt nicht mal eine Prüfung wie in den meisten anderen Fächern im letzten Jahr. Und vor allem: die Betriebe interessiert es kein bisschen.

    Und wenn es dem Schüler durch mehr Einsatz tatsächlich nicht möglich gewesen wäre, die 4 selbständig zu verhindern, ist Unterstützung in dem Fach ja kein Fehler.

    Jaein.
    Ich bin u.a. aus folgenden Gründen gegen diese Nachhilfe:

    - allgemein halte ich es für kontraproduktiv jemanden, der absolut nicht will, zum Lernen zu zwingen
    - das Fach ist völlig unwichtig für den Abschluss und vor allem die berufliche Zukunft des Schülers
    - es handelt sich ja um einen Auszubildenden, der 2/3 der Zeit schwer arbeitet im Betrieb und das restliche 1/3 in der Berufsschule einen langen Anfahrtsweg hat und 4 von 5 Tagen Nachmittagsunterricht. Da ist kaum Zeit zu einer Nachhilfe zu gehen (womöglich auch wieder mit langem Anfahrtsweg bei einer der üblichen zentralen (kostenlosen) Institutionen wie z.B. dem IB) - die Zeit fehlt dann definitiv zur Erholung und die wichtigen Fächer, also jedes andere!

    - allgemein habe ich bei Schülern, die Nachhilfe genommen haben, keinen positiven Effekt gemerkt. Teilweise fand ich auch die Materialien aus dem Nachhilfe-Unterricht unpassend und Korrekturen fehlerhaft. Diese Schüler waren fast alle aus Vollzeit-Bereichen und keine Berufsschüler. Bei meinen Berufsschülern ist es extrem selten, dass Nachhilfe genommen wird, v.a. aus dem Zeit-Grund. Diejenigen, bei denen das vorkommt, bekommen Nachhilfe in den für die Abschlussprüfung wichtigen Fächern. Die Schüler beurteilen die Nachhilfe meistens als nicht gut. Ich bin natürlich nicht dabei, aber habe noch nie den Eindruck gehabt, dass sich dadurch jemand verbessert hätte und die Vertreter der Institutionen machten auf mich bisher auch einen schlechten Eindruck. Das ist aber womöglich auch eine unfaire Bewertung, weil man mit einem Schüler, der ein Mal in der Woche für eine Stunde kommt abends, nach einem vollen Arbeitstag oder wenn er Glück hatte nur Nachmittagsschule, auch nicht viel reißen kann.
    (Randnotiz: den IB (Internationaler Bund) nennen die Schüler "Idioten-Bude", einerseits selbstironisch auf sich und ihresgleichen bezogen, aber auch weil sie dort irgendwelche (!) Aufgaben bekommen, oder bei ihren eigenen Schulmaterialien, in Fachkunde, von jmd. betreut werden, der nichts davon versteht und ihnen das ganze Unterfangen idiotisch vorkommt. Die machen das deshalb dann auch nur 2-3 Mal. Aber das ist vielleicht ein anderes Thema.)


    Aus diesen Gründen würde ich jedem dieser Berufsschüler von Nachhilfe in diesem (!) Fach abraten (außer alle anderen Fächer wären sichere Einser).

    Im Fall dieses Schülers ist es nun ja auch so, dass er das selbst auf keinen Fall will und vom Betrieb quasi dazu gezwungen wird.

    Im Gegensatz zur Arbeit im Betrieb und Anwesenheit in der Berufsschule wäre das ja auch keine bezahlte Arbeitszeit.
    Ich weiß daher nicht, ob das überhaupt legal ist (bzw. wäre - wenn es im Vertrag stünde, wovon ich nicht ausgehe). Aber das jetzt eher am Rande. Mir geht's ja hauptsächlich darum, wie sich diese oder jene Note auf die zukünftigen Leistungen des Schülers auswirken könnte.

    Heute ging niemand ran, vielleicht erreiche ich nächste Woche ja den Ausbilder um das zu besprechen.

    Ich bin überrascht wie emotional manche auf meine Fragestellung reagierten.

    Ich kenne Lehrer, die winken in mündlichen Abschlussprüfungen, in denen es um alles oder nichts geht, wirklich jeden durch.

    Da erscheint mir meine Überlegung bzgl. der vermeintlich schädlichen Nachhilfe, bei der unrelevantesten Note, kein Abschlusszeugnis, nicht versetzungsrelevant usw., eher kurios oder sogar amüsant, aber alles andere als gravierend.


    Ich verstehe die Einwände wg. Fairness - das hatte ja bereits im Ausgangsbeitrag angesprochen, dass es mir widerstrebt eine "Ausnahme" zu machen - wobei es in dem Sinn keine Ausnahme ist, dass bei jedem Schüler mit diesen Umstände diese Überlegung kommen würde.

    Es sind nicht die typischen privaten Ereignisse wie Scheidung der Eltern, schlimmer Unfall von Nahestehenden etc. - deswegen fand ich die Fragestellung originell und dachte Ihr fändet das evt. auch interessant.


    Über die pädagogische Notengebung (wie in B.-W.) kann man natürlich auch mal diskutieren, bzw. hier wurden ja bereits ein paar Argumente genannt, aber vielleicht in einem separaten Thread, um Missverständnissen vorzubeugen.

    Dein Schüler hätte keinen größeren Erfolg, denn der Erfolg wäre nicht durch Lernen zu Stande gekommen, sondern dadurch, dass er dir irgendeine Story erzählt hat.

    Genau das wird er daraus lernen.


    Ich habe ja dargelegt, welche Argumente dafür sprechen, dass der Schüler dadurch einen größeren Lernerfolg (in anderen bzw. den wichtigen) Fächern erzielen würde.
    Ich sehe auch die Argumente, die dagegen sprechen.

    Dazu kann nicht so sicher feststellen wie Du, ob mein Schüler mich anlügt.
    Wenn es so wäre, würde ich Dir zustimmen. Aber ich habe, wie beschrieben, Grund zur Annahme, dass er mich nicht anlügt.
    Fast allen Schülern ist diese Note völlig egal, sie spielt für sie keine Rolle, und wenn, dann nie in solch einem Ausmaß. Daher erscheint es mir sehr weit hergeholt, dass ein Schüler solche eine Story mit der Nachhilfe erfindet. Die wenigen Berufsschüler, die auf der Kippe stehen und unbedingt die bessere Note wollen, versuchen das üblicherweise auf anderen Wegen.
    Wie gesagt, ich kann es nicht komplett ausschließen, aber es erscheint mir sehr unwahrscheinlich.

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