Hi Kris,
Das hast du anfangs so nichts geschrieben, da hätten wir alle zugestimmt, dass dies so nicht geht, (obwohl ich nicht glaube, dass dies Schüler in ihrer Wahlentscheidung beeinflusst (hat es uns auch nicht siehe mein Beispiel), sie denken nur "blöder Lehrer".
Die Karikatur sehe ich anders.
Es zeigt die Verlogenheit der AfD, dass sie meint, sie spräche für das (gesamte) Volk, zumindest die schweigende Mehrheit, wie sie immer behauptet hat. Es geht doch gar nicht um Wähler.
Wenn du AfD-Phrasen verwendest, reagieren andere darauf (ich mit größter Verwunderung) und natürlich kommen Nachfragen. Wir kennen dich nicht persönlich, sehen nicht deine Mimik, wenn du schreibst, wir lesen nur deine Worte. Ich war sehr irritiert.
Mich nerven Menschen, die nach AfD klingen und dann zurück rudern, die sich als Opfer sehen, das doch nur falsch verstanden wurde (deine Frage, ob dies auch für andere Parteien galt, auch das klang irgendwie "AfDlerisch"). Ich bin für klare Worte und spreche das aus. Und ich halte die AfD für die größte Gefahr, vielleicht ist es schon zu spät? (Klimakatastrophe und weltweite Flucht kommen sicher, davor vielleicht noch 30 Millionen ukrainische Flüchtlinge (genug "Futter" für die AfD). (Die Linken waren nie so gefährlich, die Mehrheit der Deutschen lehnt links immer ab. "Mit dem rechten Auge blind" kommt nicht von ungefähr. CDU und CSU sind Wegbereiter, indem sie versuchen, AfD-Worte zu ihren eigenen zu machen. (Heute hat ja Maßen Klage gegen den Verfassungsschutz mit einer hahnenbüchenen Begründung eingereicht, er wurde von Seehofer eingesetzt (warum wohl?).)
Aber wenn man rechts kritisiert, kommt immer jemand mit "aber die Linken".
(Ich schrieb anfangs bewusst nichts zu deinem Beitrag, weil ich ihn nicht einschätzen konnte und ich den ganzen Tag unterwegs war, andere hatten anscheinend die gleiche Überlegung wie ich. Und nein, die AfD ist nicht eine normale Partei, sie will Deutschland zerstören.)
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Ich versuche das mal ein bisschen zu gliedern, damit wir uns möglichst nicht missverstehen:
1. Schüler beeinflussen: ich glaube da sind wir uns einig, dass es bessere und schlechtere Möglichkeiten gibt auf Schüler einzuwirken bzgl. der AfD.
Mir persönlich geht es dabei weniger um eine bestimmte Partei als um bestimmte Inhalte, die in Parteien vorkommen können.
Formulierungen wie "will Deutschland zerstören" finde ich mind. sehr ungenau. Für mich ist das überhaupt keine Kritik, kein Argument. (Aber ich denke das hast Du eher polemisch zugespitzt und damit gemeint, dass diese Partei Deutschland unfreiwillig zerstören würde mit ihrer Politik. (Ich unterstelle die AfD will - aus ihrer Sicht - eher ein "starkes" oder "großes" Deutschland als ein zerstörtes.)
2. AfD-Phrasen, "AfDlerisch":
Ich weiß nicht, welche Formulierungen das waren. Ich beurteile die AfD sicher anders als Du - aber nicht im Sinne von besser oder schlechter, sondern dass ich sie für eine "normale" Partei halte, die momentan noch (recht(s))extrem ist, sie wie andere Parteien es in ihrer Anfangszeit auch waren. Irgendwann wird die AfD regieren und abgesehen vom Image wird kein Unterschied zu anderen Parteien mehr erkennbar sein. So wie das auch bei allen anderen Parteien der Fall war.
Aber dazu habe ich hier im Thread ja schon mal was kommentiert. Du hattest auch angesprochen, dass Du mich nicht kennst usw. und nicht weisst, wo ich politisch stehe. Ich denke wenn Du Dir ältere Beiträge von mir durchliest, z.B. zum Thema Kapitalismus, Streik, usw., wirst Du einen Eindruck bekommen. Aber ich möchte gar nicht explizit dieser oder jener Seite zu geordnet werden, da ich über Inhalte diskutieren möchte, mit Argumenten, ohne Voreingenommenheit der Personen gegenüber.
3. "Aber wenn man rechts kritisiert, kommt immer jemand mit "aber die Linken":"
Ich versuch's mal!
Mich stört am Umgang mit der AfD z.B., dass Du sagst:
"CDU und CSU sind Wegbereiter, indem sie versuchen, AfD-Worte zu ihren eigenen zu machen."
Da stimme ich Dir zu! Falls die AfD es noch nötig hat, dass ihre Begriffe Salonfähig werden, helfen auch CDU/CSU dabei.
Was ist mit der Koalition, die AfD Politik macht? Im großen Stil Abschieben? Sachleistungen?
Die ganze latente Ausländerfeindlichkeit scheint sich gewissermaßen nur noch bei der AfD zu finden, als hätten die das erfunden und das Monopol darauf.
Irgendwann werden ggfs. auch SPD und Grüne mit der AfD Koalieren. Bei den Grünen gab es auf lokaler Ebene ja schon "Skandale", wegen der Nähe zu AfDlern.
Aus meiner Sicht ist die AfD auch deshalb überhaupt keine "nicht normale" Partei. Der große Unterschied der aktuell gemacht wird zwischen der AfD und anderen anderen, wird über die Jahre verschwinden, so wie dies bei den Grünen und der Linken geschehen ist.
Das ist meine Vermutung. Ob es so kommen wird, oder nicht - das werden wir beide wohl noch erleben.
Dass die AfD eine besondere Partei ist, die an der Regierung Deutschland "zerstören" oder "groß" machen wird, hoffe ich nicht - aber aus den kurz geschilderten Gründen halte ich das für unwahrscheinlich. Auch diese Partei wird ihre idealistischen Wähler enttäuschen - wie alle anderen.
An der Regierung wird sie Regierungspolitik machen, wie alle anderen auch - und dazu gehört mind. die Unterscheidung in Staatsbürger und Ausländer und allem was das mit sich bringt. Für die Betroffenen wird es keinen Unterschied machen, ob sie von den Grünen oder der AfD abgeschoben werden, ob Waffen geliefert werden oder nicht, ob unsere Freiheit am Hindukusch oder sonst wo verteidigt wird.
Links, Rechts, Mitte - das spielt an der Regierung keine Rolle. Diese Positionierungen sind wichtig für Wahlwerbung bzw. Wahlversprechen - Mittel zum Zweck und weiter nichts.
Vielleicht kannst Du meine Worte nun etwas besser einschätzen, wie's gemeint ist.
Ich versuche jetzt auf meinen Ausgangsposting zurück zu kommen:
4. AfD explizit im Unterricht:
Deine Interpretation der AfD-Karikatur deckt sich ja mit dem Lösungsvorschlag.
Ich glaube, dass das bei Schülern so ankommt, dass ihnen "von oben" (Schule, KuMi, Regierung) gesagt wird, dass sie die nicht wählen sollen.
Das bewirkt m.E. bei vielen eine Trotzreaktion.
Bei manchen Schülern geht das so weit, dass sie im Politik-Unterricht gar nicht mehr ihre tatsächliche Meinung sagen, weil sie wissen, dass der Lehrer das unsympathisch findet und Angst haben, zurecht oder zu unrecht, deshalb schlechtere Noten zu bekommen.
So erlebe ich das an meiner Schule, wie das bei Dir/Euch allen ist weiß ich nicht.
Dadurch ist dann keine Auseinandersetzung mit dem Thema mehr möglich.
Ich halte es für besser über die Inhalte zu reden, z.B. Ausländerpolitik, anstatt immer explizit über die AfD zu reden.
Wenn im Unterrichts-Einstieg klar wird, dass es um die AfD als solche geht, wissen die Schüler doch schon ganz genau, was der Lehrer von ihnen erwartet. Der Lehrer selbst weiß dann gar nicht mehr, ob jemand aus Überzeugung oder Unterordnung über sein hingehaltenes Stöckchen springt.
Ich würde niemals eine Leitfrage machen "Soll man Partei X wählen?"
Oder wenn, dann würde ich das für alle Parteien machen.
("Aber was ist mit den Linken/Rechten?" Ha, ha )
Soweit mal...