Beiträge von Morse'


    Ich habe nicht gesagt, dass es "nur" darum geht.
    Aber die öffentliche Debatte und auch die hier sind davon geprägt.

    Ich finde das eine ziemlich bemerkenswerte Reaktion auf Ausländerfeindlichkeit.
    Und falls es nur "strategisch" gemeint sein sollte (woran ich große Zweifel habe), dass man AfD-Anhänger da abholen will, wo sie sind, um sie gemäß ihrer Art zu überzeugen, scheint mir das nicht besonders gut zu funktionieren.

    Sehe ich genauso. Haben die Kollegen denn vorher den Schülerprodukten, die außerhalb der Schule erstellt wurden vertraut?

    Vielleicht haben die Kinder mittlerweile gar keine menschlichen Kontakte mehr, so dass diese Optionen ausfallen. ;)


    (Und nicht mal der Lehrer fragt sie noch was zum ChatGPT-Aufsatz, sondern trägt nur digital die Note ein - falls das nicht ChatGPT automatisch macht, nachdem es selbst die eigene Arbeit korrigiert hat.
    Hier wird sicher zeigen, welche Schüler die Nase vorn haben beim Formulieren der Prompts (die zukünftige Qualifikation, die alle anderen überflüssig machen wird).)

    Fragwürdig ist es nur, wenn hier Aussagen getätigt werden wie: Geringere Qualifikation (Ausbildung) = schlechtere Lebensqualität

    Gehts ums Gehalt ist es doch so: Wenn man mal in Industrieberufe schaut und deren Vorsprung, dann muss man da gehaltsmäßig auch erstmal hinkommen als Akademiker. Beispielsweise sind aktuell grad E-Techniker (Duale Ausbildung, Industrie) extrem gefragt. Die können mit knappen 10 Jahren Berufserfahrung 6-stellige Gehälter bekommen. Da kann so mancher Akademiker von träumen.


    Zum Teil kommt der Dissenz bestimmt daher, dass man die Begriffe anders verwendet bzw. an andere Dinge denkt dabei.
    Z.B. nicht an einen E-Techniker, sonder jemand komplett ungelerntes der 16 Stunden am Tag den gleichen Handgriff wiederholt.

    Dieser Wandel, der sich zur Zeit ankündigt (wie in gingergirls Sketch), ist ja überhaupt der Grund, weshalb hier so darüber diskutiert wird.

    In einer Marktwirtschaft kann dieser Prozess insofern kaum gesteuert werden, da es die Entwicklungen der Technik, Resourcen, usw. sind, die bestimmen welche Berufe aussterben, stärker nachgefragt werden, oder überhaupt ganz neu entstehen.
    (Vor der entsprechenden Technologie war's egal ob irgendwo Öl im Boden oder Lithium im Berg ist.)
    Ich vermute, dass diese Unsicherheit, was die Zukunft in dieser Hinsicht bringen wird, auch ein Grund ist, weshalb uns das Thema so umtreibt.

    Paraibu sprach aber nicht von Lohn, sondern von Lebensqualität.

    Mein Beitrag bezieht sich (offensichtlich) nur auf den Lohn.


    Und Menschen, die mit schlecht bezahlten, befristeten Verträgen an der Uni arbeiten tun das trotzdem freiwillig, niemand würde die Stelle dauerhaft gegen eine am Fließband eintauschen. Deswegen kann der Fabrikarbeiter auch eine hohe Lebensqualität empfinden, der Wissenschaftler würde diese dort aber wohl auf Dauer nicht haben.

    Die "empfundene Lebensqualität" kann man schlecht messen und vergleichen, oder?
    Der eine formatiert gerne Excel-Tabellen, der andere wühlt gerne mit den Händen im Dreck. Der eine ist Froh, wenn er durchs Werktor geht und die Arbeit hinter sich lässt, der andere ist froh, wenn er nach der Schule auf dem Sofa zuhause liegen kann bevor er dort später korrigiert.
    X Wochen lange Schichten auf einer Bohrinsel und danach Y Wochen frei - ist das jetzt Horror oder super?

    Auf jeden Fall gehören zur Preisbildung am Arbeitsmarkt auch Arbeitsintensität, Arbeitszeiten, Ort, Betriebsklima usw. - aber die sind sicher schwerer zu vergleichen, weil es keine objektiv messbaren Faktoren sind.
    Hat ein hochgebildeter Chefarzt, der kaum Freizeit hat um sein Geld auszugeben, eine hohe Lebensqualität? Die einen sagen so, die anderen so.

    Aber darüber, dass dies auch Faktoren auf dem Arbeitsmarkt sind, sind wir uns ja einig, wenn ich Dich recht verstehe.

    Ich verstehe die Sorgen wg. "KI" nicht.

    Aufgaben können doch auch von Eltern, Geschwistern, Mitschülern oder sonst wem (ab)geschrieben worden sein - da macht auch niemand so ein Fass auf!?


    "Musch hald schwätza mit de Leid!"

    Höher qualifizierte Arbeitsplätze bringen nicht nur mehr Geld, sondern eine völlig andere Lebensqualität mit sich.


    Auch das kann man pauschal nicht so sagen.


    Ich würde sagen, dass das schlicht falsch ist.
    Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Höhe einer Qualifikation und dem Lohn, aber nur mittelbar.
    Die Höhe des Lohns wird durch das Angebot und Nachfrage des Arbeitsmarktes bestimmt.
    Die Ausbildung ist nicht unmittelbar, per se, die Ursache.

    Das sieht man z.B. an den präkeren Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft.

    Es mag spitzfindig scheinen, darauf hinzuweisen, dass es nicht die Höhe der Qualifikation per se ist, wo es doch bei den meisten Berufen so scheint - aber eben nur scheint.


    Die Qualifikation eines Arbeiters kann noch so hoch sein, wenn es keine Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt gibt, bringt ihm das wenig oder er bleibt sogar arbeitslos.


    Im Prinzip weiß das ja auch jeder (ich denke Paribu hat es schon auch so gemein), aber wenn von Floskeln wie "Verantwortung", "Wertschätzung", "Anerkennung" usw. gesprochen wird, wird das oft vergessen, so als gäbe es keine Marktwirtschaft.

    Manchmal gibt's auch Dissonanzen zwischen vermeintlicher Verantwortung und tatsächlicher Bezahlung, die aber auch durch Maßnahmen wie Applaus von Balkonen nicht beseitigt werden konnten.

    Ich werde mal spitzfindig ;) :D : Die Wahrnehmung von Adel in Deutschland ist, dass bspw. jemand eine Gräfin, ein Prinz, eine Freifrau... ist und damit einen Titel trägt (was ja durch Recht definiert wäre). Dass das aber kein Titel ist sondern nur ein Namensbestandteil, wird nicht wahrgenommen. Die Wahrnehmung vieler ist eben, dass die Gräfin auf der selben Ebene wie die Professorin steht, was das Tragen eines Titels angeht. Insofern ist es eine Wahrnehmung eines so gedachten rechtlichen Zusammenhangs.


    Dass das von manchen betont wird, indem der Name falsch genutzt wird: Kunigunde Gräfin von Rülpshausen ist der korrekte Name, während die Nutzung häufig falsch ist: Gräfin Kunigunde von Rülpshausen.

    Ja, so reagieren die Leut' auf derlei Titel. Aber der Witz ist doch, dass es meistens eben nicht nur ein Titel ist, sondern auch materielle Macht dahinter steckt.


    In Weimar wurde der Adel abgeschafft - ohne ihm seine materiellen Machtmittel zu nehmen. Selbst später wurde die Volksinitiative zur Fürstenenteignung verhindert (u.a. von beiden Kirchen).
    Insofern halte ich es schon für irreführend hier von einer Abschaffung zu sprechen, insbes. durch dessen Rolle für den NS.


    Am Rande: ich meine erst letztes Jahr (!) - also 2023 - haben die Hohenzollern aufgehört Entschädigung zu fordern.
    Hohenzollern, Thurn und Taxis, usw. - deren Reichtum zeigt schon eine gewisse Kontinuität, Regierungsformen hin oder her.

    Mich stört in der öffentlichen Wahrnehmung der Glaube, es gäbe Adel in Deutschland und diesem Missverständnis trete ich dann immer entgegen (also in dem Fall nicht deiner Aussage! Ich wollte es nur grundsätzlich mal wieder klären.).

    Als Advocatus diaboli sage ich, dass das Missverständnis schon gegenseitig ist, denn in der öffentlichen Wahrnehmung ist Adel eben keine rechtliche (!) Eigenschaft.


    Apropos Recht, das heutige Recht ermöglichst es ja einer kleinen Bevölkerungsgruppe von meist ererbten Kapitaleinkünften zu leben und quasi keine Steuern zu bezahlen.

    In Weimar gab es keine Adligen mehr und in der Bundesrepublik Deutschland genauso wenig. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Adelsprivilegien abgeschafft.

    Das stimmt schon alles, aber dass er offiziell abgeschafft war, hielt den Adel in Weimar nicht davon ab die Demokratie zu bekämpfen, zur Monarchie zurückkehren zu wollen und mit den Weg zu bereiten für die den NS.

    Ich lasse mich hier nicht von dir in die rechte Ecke stellen. Beitrag ist gemeldet.

    Ich wollte Dich nicht in die rechte Ecke stellen.
    Den Namen bei Deinem Beitrag zu ändern ohne weiteren Kommentar sollte kurz auf den Punkt bringen was ich meinte, ohne das noch weiter erklären zu müssen. (In manchen Foren ist das recht verbreitet auf diese Art kurz zu kritisieren oder einen Gag zu machen.)
    Ich habe keinen Grund Dich in eine rechte Ecke zu stellen, da ich davon ausging, dass Du einfach nur den Galgen durch etwas ähnlich aussehendes (in diesem Linien-Stil) ersetzen wolltest.

    Für mich machte das inhaltlich keinen Sinn, da Duschen ja für die meisten Menschen eher etwas schönes , oder in diesem Kontext Belohnung ist, als eine Strafe oder gar todbringendes. Aber vor allem hat es bei mir eben diese NS Assoziation ausgelöst, da ja ein Galgen ein Tötungsinstrument ist. Vielleicht kannst Du das nachvollziehen.
    Dass Du Dich persönlich angegriffen gefühlt hast, tut mir leid, das wollte ich nicht.

    Semi-off-topic bzgl. Streiks und Schulbetrieb:

    In Stuttgart streiken heute und morgen, zum Start des Abis, die U-Bahnen und Busse. Die Stuttgarter Zeitung berichtet:

    "Prüflinge und Lehrkräfte stehen zum Abi-Start im Stau"

    Das mag ein schwacher Trost sein, aber du kannst sicher sein, dass die SL dieses Spiel schnell durchschaut hat und gerade diesen Kollegen in vergleichbaren Situationen eher nicht mehr ernst nimmt.

    Ich finde das nicht nur einen schwachen Trost.
    Wenn sich tatsächlich schon vier Mal (!) für die SL rausgestellt hat, dass da nichts dran ist, wird sie ihm sicher nicht glauben, wenn er zum fünften Mal "Wolf!" schreit (heißt Narrenfreiheit für MrsPace ab jetzt).

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