Bei all dem, was hier gerade geschrieben wurde... warum müssen wir Lehrer/innen uns eigentlich das alles gefallen lassen?! Ist das nicht der Grund für den Lehrermangel? Ich zumindest kann niemandem empfehlen, diesen Beruf zu ergreifen.
Beiträge von Tulpenfisch
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Wie sagte ein Experte mal so schön in einer Fortbildung: "Schulangst ist Elternangst". Meiner Erfahrung nach attestieren Ärzte mittlerweile alles, wenn die Eltern privatversichert sind. Ich hatte mal einen Schüler, der jeden morgen seine verschriebene Dosis Ritalin bekam, aber von seinen Eltern ein "Pausenbrot" bestehend aus einer abgepackten Portion Chips und eine Dose eines bekannten Engery-Drink-Herstellers.
Aber davon abgesehen würde mich einfach interessieren, ob jemand eine solche Situaion mit der Kamera im Unterricht schon mal erlebt hat?
Mit dem Homeschooling ist das meiner Ansicht nach schwer zu vergleichen. Das war eh kein normaler Unterricht und war völlig unpersönlich. Als Klassenlehrer lebt man aber davon, dass die Kinder auch mal frei aus sich heraus kommen. Vor einigen Jahren hatte ich permanent eine Integrationshilfe im Unterricht sitzen - da erzählt mir doch kein Teenager etwas von seinem Wochenende, wenn jemand mitschreibt... geschweige denn aufnimmt. Das war die merkwürdigste Klassenleitung meines Lebens. So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben, denn dann kann man auch eine Roboter vor die Klasse stellen, der Aufgaben verteilt und gut is'.
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Andere Formulierung: Ein Arzt hat bei deiner Schülerin eine Schulangst diagnostiziert und einen entsprechenden Attest ausgestellt.
Oh ja, ist hier definitv ein Lehrer-Forum.
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Hallo zusammen,
egal wie lange man Lehrer ist, man erlebt doch immer wieder was neues. In meiner kommenden Klasse ist (oder eben nicht) eine Schülerin mit Schulangst. Die Eltern haben sich das ärztlich attestieren lassen und demnächst soll eine Kamera den Unterricht komplett mitfilmen, sodass die Schülerin von Daheim aus teilnehmen kann.
Ehrlich gesagt habe ich damit echt meine Probleme. Denn es kann mir niemand garantieren, dass nicht die Eltern die ganze Zeit zusehen und es Mitschnitte gibt. Außerdem scheint man auch nicht die Einverständnis der anderen Eltern einholen zu wollen, deren Kinder zumindest hörbar übertragen werden. Mal ganz abgesehen davon, dass man quasi unter Dauerüberwachung steht, ist das für alle vor Ort ja auch überhaupt kein geschützter Raum mehr.
Da es zu dieser Problematik im Internet bisher nichts zu finden gibt, sind hier vielleicht Kolleg*innen, die mit einer solchen Praktik schon Erfahrungen gemacht haben? Oder sogar rechtliche Hinweise geben können?
Besten Dank!
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