Beiträge von Feldscher

    Die wirklich relevante Schwarzarbeit dürfte in der Gastronomie legal durch Zahlung von Trinkgeldern stattfinden. Die Trinkgeldpraxis ermöglicht es, die Löhne künstlich niedrig zu halten und so Steuern und Sozialabgaben zu sparen. Zum längerfristigen Nachteil der Angestellten, denn für offiziell nie gezahlte Gehaltsanteile gibt es weder Arbeitslosengeld noch Rente.

    Und bei uns geht das noch. In Amerika laufen die "Löhne" in der Gastronomie nahezu vollständig über die "Tip-culture". Das hat da Ausmaße die wir uns hier (zum Glück) nicht vorstellen können.

    Genau das gab es bei meinem Vorgänger und es hat sich nicht bewährt. Stell dir vor du bist engagiert, motiviert, machst guten Unterricht und wirst von der Leitung dann 'belohnt', zukünftig die richtig schwierigen Klassen zu unterrichten, während der dauer-krankfeiernde Kollege, der manchmal Lust hat am Dienstag-Donnerstag zu kommen als Belohnung die ruhigen 12er LK bekommt.

    Das mag am Gymnasium evtl. so sein, da reden wir aber auch von anders "schwierigen" Klassen. Und ja, ich habe auch am GYM unterrichtet. An einer Gesamtschule oder an einem BK reden wir da von anderen Kalibern. Da funktioniert deine Elfenbeinturm-Sichtweise schlicht nicht. Das sind Klassen, die sprengen dir sonst das System komplett wenn sie nicht eng und kompetent geführt werden.

    Engagierte Kolleg/innen, die sich weiterbilden, einen ordentlichen Unterricht abliefern bekommen eben die besseren Klassen und das ist weiß Gott nicht nur bei uns so. Bei Leitungstreffen (weit überregional) höre ich das von so ziemlich jedem Planer. Das man dauerkrank('feiernde'), streitlustige, problemverursachende Kollegen dann entsprechen das gibt, was übrig bleibt auch.

    Sehe ich exakt gegenteilig. In die wirklichen Problemklassen schickt man diejenigen, die das auch bewältigen können bzw. die eine Chance haben da etwas zu erreichen und die Klassen einzufangen. Da schickt man eben nicht diejenigen rein, die es nicht können oder die sofort krank sind. Man wird also quasi mit schwierigen Klassen "belohnt" wenn man in der Lage ist in so etwas Ordnung zu bringen und Unterricht zu machen. Das ärgert mich bei uns immer wieder.

    Hinzu kommt: Bis Corona wurden das erste Mal seit dem bestehen der BRD mal wirklich Schulden abgebaut. Und zwar in durchaus nennenswerten Umfang. Das wurde leider durch Corona überkompensiert, aber Schuldenabbau ist nun mal auch gut.

    Angesichts der heutigen Beschlüsse zum Haushalt, die die Inflation deutlich nach oben treiben werden, ergibt sich ein deutlicher Reallohnverlust

    für 24 und 25.

    Wird wahrscheinlich wieder kassiert werden. Sie versuchen die Umgehung der Schuldenbremse ja jetzt zum 3. Mal, diesmal mit dem Ahrtal begründet...

    Oder man will es schnell wasserfest machen, damit auch die Beamten zum Januar die 1.800 € bekommen können.

    Ist für NRW nach meiner Lesart bereits vom Tisch: "Das am Samstag zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und den Gewerkschaften ausverhandelte Tarifergebnis wird in Nordrhein-Westfalen 1:1 auf die Beamtinnen und Beamten sowie Richterinnen und Richter übertragen. Zu der Umsetzung weiterer Details werden die Gespräche im kommenden Jahr fortgesetzt."


    Welche "Details" da auch noch umgesetzt werden müssen...

    Also mit dem LBV Nordrhein-Westfalen habe ich in den letzten Jahren eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Tip: Nicht anrufen, wenn gerade die Bezügemitteilungen rausgegangen sind.


    Edit: Ruf doch jetzt direkt an. Habe gerade nochmal mit denen telefoniert. Man kommt direkt durch.

    kleiner gruener frosch  k_19


    Habe gerade mit dem LBV telefoniert. Die Schule hat tatsächlich die jeweiligen Einträge V bzw. A falsch gesetzt. Ich darf jetzt für die letzten 7 Jahre die Bezügemitteilungen überprüfen, wo dieser Fehler überall auftaucht. Die Schule muss dann neue Anträge stellen.


    Das LBV prüft nach eigener Aussage NICHT noch einmal nach, sondern nimmt stumpf dass, was die Schulen einreichen.

    Ja es sind 25,60 und das kann eben nicht sein, da sie nie die Vollzeitstunden erreicht hat. Und es sind die deutliche Mehrheit der abgerechneten Stunden. Mal schauen was das LBV morgen sagt, danke für deine Hilfe!


    Sollte es da wirklich einen "Fehler" geben, werde ich mal deutlich nachfragen, an welcher Stelle dieser entstanden sein kann.

    Liegt deutlich drunter. 8 im Monat vertreten bei 60% Deputat.


    Die Informationen vom LBV sind auch unterschiedlich:


    1. Mehrarbeit bei TZ Lehrer - Das sind die Stunden wo es mit der Verrechnung der Deputatstunden passt

    2. MAV Schuldienst Abr. - Das sind die deutlich geringeren.

    Das ist aber doch absoluter Standard...? Schockierend.


    Rückforderungen sollten auch hierzu für 3 Jahre möglich sein. Da würde ich dann mal die alten Bezügemitteilungen der letzten drei Jahre durchforsten und rechnen.

    Deswegen suche ich ja gerade die genauen Bedingungen. Meine Frau arbeitet in Teilzeit. Ich habe mir mal gerade ihre letzte Bezügemitteilung mit Auszahlung der Mehrarbeitsstunden rausgesucht. Da werden sowohl Stunden mit 41,xx (entspricht etwa einer Deputatstunde) als auch einige mit 25,xx abgerechnet. Das versuche ich mir gerade herzuleiten, ist aus den rudimentären Angaben des LBV aber schwierig. Ich rufe da morgen mal an.

    Meine Quelle ist ein Hinweis der Lehrerinnenrates. Ich habe daselbst noch nie in Teilzeit gearbeitet und kann leider nichts zur konkreten Durchführung des Verfahrens sagen. Sorry.


    Erster Suchpunkt könnte der Online-Formularschrank der Bezirksregierung sein.

    Da werde ich mal schauen, danke dir. Ich kenne das nur, wenn man jemanden längerfristig vertritt, aber nicht bei ad-hoc Vertretungen. Und selbst meine damalige Schulleitung kannte das (angeblich) nicht und war ganz verwundert, als ich das einforderte.

    Eigentlich stellt sich mir die Frage, ob ich überhaupt noch als Angestellter eine Gewerkschaft benötige. Die Forderungen, die auf Seiten aller Gewerkschaften gefordert wurden, sind meines Erachtens für Angestellte miserabel. Es wird nicht für die Angestellten gekämpft. Die Ergebnisse sind noch schlechter als erwartet. Wie will man angestellte Lehrkräfte denn so für den Lehrerberuf gewinnen?


    Es ändert sich nichts!

    Ich würde das etwas differenzierter sehen. Für die unteren Lohngruppen lohnt sich dies zumindest bedeutend mehr als für uns. Sicherlich auch da kein "guter" Abschluss, aber doch im Verhältnis deutlich besser.

    Für die höheren Lohngruppen stimme ich dir voll zu.

    Jetzt hast du Plattyplus seinen Satz mit dem "Abstandsgebot" vorweg genommen. Das wollte er bestimmt schreiben. ;)


    Aber die Gewerkschafts-Verhandler scheinen soweit zufrieden zu sein.

    Traurig aber zu erwarten. Verdi (und die übrigen Beteiligten) sind halt ein Witz, besonders im Hinblick auf die höheren Lohngruppen. Mal gespannt wie das jetzt "geframed" wird... Ein Jahr Nullrunde, aber als Augenwischerei gibt es ja erstmal einen Teil des Inflationsausgleichs sofort... Wird sicher viele täuschen und milde stimmen. (Warum gibt es nochmal das Fach Wirtschaft noch nicht in NRW?)

Werbung