Beiträge von LonelyZ

    Darüber hinaus ist eine Verweigerung der Zusammenarbeit mit Betrieben im Wirtschaftsunterricht an Realschulen im Zweifelsfall ebenfalls ein No-Go, da Berufsorientierung ein zentraler Teil der Arbeit in der SEK.I ist gerade im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts (zumindest hier in BW, kann mir aber nicht vorstellen, dass das in Bayern komplett ausgelagert ist aus dem Wirtschaftsunterricht).

    Möglich, dass mich das Gymnasium als Schüler verdorben hat. Denn was jemand draußen will hat da nie eine Rolle gespielt. Das hieß Wirtschaft und Recht und soweit ich mich erinnern kann ging es da hauptsächlich um Recht, Marktmechanismen und staatsbürgerliche Kunde. Dann bleibt also nur das Gymnasium über?

    Ich habe kein Problem damit 5 Jahre woanders hin zu gehen aber irgendwann will ich wieder zurück (können). Diese Türe schlage ich mir nicht zu.

    Und so wie ich gelesen habe ist der Quereinstieg in NRW (OBAS oder wie das heißt) noch viel stressiger als in Bayern. Und irgendwo werden Bewerber mit FH-Master nicht ins Beamtenverhältnis übernommen was natürlich aufgrund der Nettolücke ein Demotivationsfaktor ist. Ich weiß nicht mehr, ob das NRW war.

    Nein, die Beschreibungen sind so schon zutreffend. 12 Stunden, 4 Parallelklassen usw. Klar, da ist der Vorbereitungsaufwand gering.

    Die Schüler haben durchaus was gelernt denke ich! Ich kann guten Gewissens sagen, dass die Schüler etwas gelernt haben weiß aber auch, dass ich mehr tun können hätte.

    Vor allem im Vergleich zu meiner aktuellen Tätigkeit in der ich 8 Stunden am Tag vor dem PC sitze ist die Aussicht auf einen abwechslungsreicheren Job natürlich sehr verlockend.

    Und seien wir mal ehrlich: 2 Jahre Referendariat - niedrige Bezüge, keine Beiträge zur Rentenversicherung, ein Karriereschnitt. Eine neue Stelle darf man dann auch erst einmal wieder finden falls es nicht klappt. Wenn man so einen Schritt wagt muss es einfach sitzen. Naja, mal nen Tag hospitieren schadet sicher nicht. Trotzdem - ginge es, ich würde natürlich lieber an die Realschule oder ans Gymnasium.

    Veronica Mars : Gerade bei der Berufsschule werden schon seit Jahren Bewerber mit FH-Abschluss genommen. Allerdings muss es ein Master sein, das FH-Diplom reicht nicht. An der Mittelschule geht es glaube ich erst seit diesem Jahr - wegen Bewerbermangel. Trotzdem ist die Regelung Schwachsinn. Sie hatte vielleicht mal ihre Berechtigung bevor auf konsekutive Bachelor/Masterstudiengänge umgestellt wurde. Man muss sich den Einzelfall ansehen.


    Der Hinweis mit "Wirtschaftsinformatik ist ja weder Informatik, noch Wirtschaft komplett" schreit ja geradezu nach einer Fächerkombination mit etwas niedrigeren Anforderungen an der Realschule (Informatik/WiWi).


    Die 2 Jahre Berufserfahrung habe ich locker. Allerdings im Bereich IT-Security und der ist für keinen der IT-Ausbildungsberufe besonders relevant. Wenn ich mir die Lehrpläne so ansehe kann ich das meiste und kann es auch vermitteln. Das Problem ist die (in der Wirtschaft so wichtige) Arbeit in Projekten, die werden vor allem am Ende der Ausbildung relevant. Da ich Projekte hasse habe ich sowohl im Studium als auch danach einen Bogen darum gemacht wenn es ging. Das ändert aber nichts daran, dass Fachinformatiker an der Berufsschule lernen sollen, wie ein Projekt funktioniert. Kann ich das? Theoretisch schon. Will ich das? Zur Not - es wäre mir lästig. Gut möglich, dass ich dann in dem Bereich nicht verwendbar bin. Dann gibt es auch noch die sogenannten IT-Systemelektroniker und da würde ich einen Lehrauftrag tendenziell eher ablehnen - wenn es geht. Was mich echt ank*tzt ist, dass ich auf die Betriebe achten soll. Ich will den Beruf wechseln weil ich ihn nicht mehr ausüben will und wirtschaftliche Egozentren verabscheue und glaube, dass mir der Lehrerberuf besser gefällt. Und dann soll ich genau diesen Beruf Auszubildenden vermitteln? Und mit genau den Firmen zusammenarbeiten?


    Warum will ich nicht an die MS? Weil es vor allem in den Städten soziale Brennpunkte sind, die Hauptarbeit eher Sozialarbeit ist und die Quereinsteiger auch noch dort eingesetzt werden (obwohl man gerade dort besonders kompetente Pädagogen bräuchte, also grundständig ausgebildete Lehrkräfte). Dort wird im Klassenlehrerprinzip gearbeitet. Ich will Fächer mit einem gewissen Anspruch vermitteln. Ich arbeite gerne mit Schülern, will aber überwiegend lehren und nicht sozialarbeiten.


    Ich stelle mir Schule idealerweise so vor: In den Lehrplan schauen, die Stunde vorbereiten, die Stunde halten, zur nächsten Klasse gehen. Irgendwann angekündigte und unangekündigte Leistungsnachweise. Abstimmung mit Kollegen und Eltern über (schwierige) Schüler, Gremienarbeit in (Schul-)Konzepten, etwas Administration hier und da dazu, Berichte und Zeugnisse schreiben. Dabei die Schüler im Unterricht möglichst gut mitnehmen und motivieren. Ab und zu lässt es sich nicht vermeiden das Gespräch zum Schüler zu suchen und wenn es sein muss auch mal einen zu disziplinieren. Dass es nicht so läuft weiß ich selbst, das ist mein Idealbild mit dem ich gut arbeiten könnte. Und jetzt ist die Frage: An welche Schulform soll ich mit dieser Vorstellung am besten gehen? Taugt die Berufsschule da? Wenn nein und der Quereinstieg hier nur in eine für mich ungeeignete Schulform möglich ist dann muss ich es lassen.

    Hab ich auch mal probiert. Ich schrieb auf die Medientafel, die Schüler haben alles direkt per WLAN auf OneNote erhalten. Irgendwann habe ich festgestellt dass der Lerneffekt schlechter ist und bin wieder auf Dokumentenkamera und klassische Hefteinträge umgestiegen.

    Um an der Wirtschaftsschule zu unterrichten braucht man eine Lehrbefähigung in mindestens einem Unterrichtsfach.

    Hier bekommt man diese jedenfalls im Quereinstieg nicht, sondern nur für die berufliche Fachrichtung. Das bedeutet eine Beschränkung auf die Berufsschule und vielleicht noch Berufsfachschule.

    [...]schau doch mal in die entsprechenden Lehrpläne rein. [...]Vielleicht hilft dir das ja noch etwas weiter?

    Gemacht, getan. Gefunden habe ich dies hier: klick


    Ich habe es mal überflogen. Scheinbar sind in den Jahrgangsstufen 10 und 11 für alle IT-Berufe die Inhalte gleich. Sehe da jetzt fachlich kein größeres Problem. Ein Problem sehe ich in der letzten (12. Jahrgangsstufe). Da habe ich gelesen man soll mit den Schülern ein Projekt machen unter "Anwendung agiler Methoden". Okay, hab ich im Studium mal gehört und im Rahmen einer Lehrveranstaltung gelernt wie das definiert ist. Selbst in einem agilen (Projekt-)Umfeld gearbeitet habe ich jedoch nie.


    Es geht nicht um die Berufserfahrung an sich denke ich, da es den einen IT-Beruf nicht gibt. Ich habe z.B. mehrere Jahre im Bereich IT-Security gearbeitet. Das ist jetzt kein fachlicher Schwerpunkt für die Auszubildenden an der Berufsschule so wie ich das raus lese, das kommt nur kurz dran. Es fehlt mir aber an der spezifischen Berufserfahrung, um die in den Lehrplänen geforderte Berufspraxis zu vermitteln. Bin ich in der Lage die Projekte zum Schluss zu machen? Jedenfalls nicht mit eigener Erfahrung unterfüttert. Kann man sich sowas on-the-job aneignen und dann vor allem gut vermitteln? Das ist hier die Frage.

    Schwierig. Der Punkt ist wohl eher dass ich momentan keinen Urlaub bekomme. Aber es ist ja noch ein bisschen hin bis zum nächsten Termin.


    Kann es sein, dass eine 50% Aushilfe an der Realschule einfach nicht besonders aussagekräftig für eine jahrelange 100% Stelle an einer Berufsschule ist? Ich meine auf unterschiedliche Leistungsstände musste ich mich da eigentlich gar nicht einstellen. Und die Unterrichtsvorbereitung war mit etlichen Parallelklassen natürlich auch sehr überschaubar. Nachbereitung gab es keine, abgesehen von Korrekturen. Bei einem Stundendeputat von ich glaube 12 Stunden musste ich vielleicht 4 wirklich vorbereiten. Ich konnte dieselbe Stunde 4 mal halten (und prüfen).


    Ich fürchte mich nämlich auch davor, dass ich bei meiner lockeren Erfahrung einem Trugschluss aufgesessen bin und der Lehreralltag deutlich härter ist als gedacht. Bisher war ich der Meinung es lag mir einfach sehr gut. Ein abgebrochenes Ref wäre für meine Karriere wohl der Todesstoß

    Diese Möglichkeit habe ich leider nicht. Ich muss anhand der mir vorliegenden Informationen entscheiden. Sicher kann ich sagen, dass ich an einer allgemeinbildenden Schule besser aufgehoben wäre (Vorstellung eines neuhumanistischen Bildungsideales), doch da führt aktuell eben kein Weg rein.


    Würdet ihr sagen, dass der Unwille sich auf die Bedürfnisse der Industrie einzustellen einen für die Berufsschule disqualifiziert? Bei IT-Berufen ändert sich eben viel ziemlich schnell. Für mich ist nicht ganz klar wieviel dieser Dynamik auf die Berufsschule durchschlägt. Auf jeden Fall wird es wohl etwas anderes sein als in der gymnasialen Oberstufe theoretische Konzepte der Informatik (z.B. Datenstrukturen) zu unterrichten.


    Ich kann die Fachtheorie lehren doch habe ich keine Ahnung von der Fachpraxis.

    Ich habe einen Master. Der Quereinstieg mit FH-Master ist in Bayern aktuell an berufliche Schulen und an der Mittelschule möglich. Letztere möchte ich ausschließen, bei den beruflichen Schulen bestehen die oben ausgeführten Bedenken.

    Für die Realschule und das Gymnasium braucht man hier einen Uni-Master, was ich absolut nicht nachvollziehen kann, da seit der Umstellung auf Bachelor/Master die Abschlüsse eigentlich gleichwertig sind. Als ob man da irgendwas Zusätzliches von Relevanz lernen würde. Ich habe genauso 5 Jahre studiert und einen Masterabschluss mit 300 ECTS Punkten wie jeder Uni-Absolvent auch. Aber so ist es eben im Moment, das sind die gegebenen Rahmenbedingungen.


    Mir geht es hier primär darum herauszufinden, ob die Berufsschule etwas für mich sein könnte. Wenn nicht, habe ich aktuell leider keine Möglichkeit eines Quereinstiegs. Hier gibt es doch sicher einige Berufsschullehrer?

    Studiert habe ich Wirtschaftsinformatik an der FH, also Informatik und Wirtschaft oder Politik und Gesellschaft wären ableitbar. Mathe eher nicht beziehungsweise das reicht wenn dann nur bis zu 10. Klasse oder Realschule.

    Das Bundesland wechseln kommt eigentlich nicht infrage, jedenfalls dann nicht, wenn ich mich nicht irgendwann wieder in die Heimat zurück versetzen lassen kann.

    Ich klinke mich hier mal ein, da ich aktuell auch am überlegen bin, mich für einen Quereinstieg ins Lehramt für berufliche Schulen in Richtung IT zu bewerben. Das Bundesland wäre übrigens Bayern.


    Ich konnte schon etwas Erfahrungen an der Schule sammeln. Während Corona habe ich für eine längerfristig erkrankte Lehrkraft an der Realschule ausgeholfen. Dort hielt ich hauptsächlich klassischen Frontalunterricht in allgemeinbildenden Fächern. Der Quereinstieg wäre dann wohl direkt an die Berufsschule. Das gefällt mir einerseits weil ich gerne Lehrer sein möchte, andererseits habe ich etwas Zweifel ob denn gerade das berufliche Lehramt das Richtige für mich ist. Schließlich muss ich ein Referendariat machen, das soll sehr hart sein und muss sich lohnen. Wenn man dann währenddessen ins Grübeln kommt wird es vermutlich sehr schwierig.


    Mir hat das Arbeiten mit Menschen sehr gut gefallen (insbesondere mit den Schülern). Das ist so ganz anders als der öde Bürojob den ich aktuell wieder mache. Die Zeit geht rum, es gibt immer etwas zu tun. Ich habe auch geschätzt, dass ich so frei und selbstbestimmt arbeiten konnte. Und scheinbar war mein Unterricht für einen Quereinsteiger auch ganz ordentlich. Klar, der fachliche Anspruch ist jetzt nicht wahnsinnig hoch an der Realschule aber es gab andere Probleme zu bewältigen, was mir gut gelungen ist. Grundsätzlich traue ich mir den Beruf "Lehrer" ganz allgemein also durchaus zu.


    Was mich etwas stört ist, dass man an einer Berufsschule ja keinen allgemeinbildenden Unterricht hält, sondern fachpraktischen. Die Bereitschaft mich mit ökonomischen Interessen (Ausbildungsbetrieb/IHK usw...) auseinander zu setzen ist auch gering, da ich eher ein humanistisches Bildungsideal vor Augen habe und nicht alles gut für Schüler ist nur weil die Wirtschaft heute gerade etwas und morgen was anderes akut braucht. Außerdem erwirbt man im Quereinstieg scheinbar eine Lehrbefähigung nur für die berufliche Fachrichtung und für kein Unterrichtsfach (kannte ich so bisher nicht). Gerade im Bereich IT ändert sich alle 5 Minuten irgendwas und ich muss wohl deutlich öfter als an anderen Schulformen mein Material neu erstellen. Und zuletzt habe ich selbst keine Ausbildung gemacht, sondern habe studiert und war auf dem Gymnasium. Direkt in der IT gearbeitet habe ich jetzt auch nie aber das haben grundständig ausgebildete Lehrkräfte auch nicht. Kurz gesagt: Ich bin bestimmt ein guter Fach-Experte von meinem Studium her aber ein mäßiger Berufspraktiker.


    Einen Quereinstieg ins Gymnasium oder die Realschule kann ich nicht machen, da ich dafür die falsche Vorbildung habe bzw. nur eines der gesuchten Fächer abbilden kann. Ich wäre gerne Lehrer, habe aber aktuell nur die oben beschriebene Option. Folglich weiß ich nicht so recht, was ich tun soll. Sind die Bedenken eurer Meinung nach gerechtfertigt?

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