Beiträge von LonelyZ

    Man muss zum einen die Seite des Bewerbers/Interessenten sehen: Aktuell habe ich einen mehr oder weniger unliebsamen Job. Ich möchte wechseln, um einen Job zu finden, der mir besser gefällt. Wenn ich durch den Wechsel aber an einen noch unliebsameren Job komme macht ein Wechsel keinen Sinn. So einfach ist das. Das mag im Falle eines arbeitslosen Historikers anders aussehen, der keinen Job finden kann (überspitzt formuliert). Ein Berufswechsel macht nur Sinn, wenn er Verbesserung verspricht, sonst wird man ihn eher lassen.


    Zum anderen gilt: Bereits verbeamtete Lehrer stehen in einem anderen Treueverhältnis zu ihrem Dienstherren als ich, der noch nicht einmal im Schuldienst tätig ist. Und dass an schwierigen Schulen besonders kompetente Lehrkräfte gefragt sind (und das eben meistens keine Quereinsteiger sind!) macht auch Sinn.


    Edit: Frage zur MS beantwortet, danke.

    Vielleicht doch noch über die Mittelschule nachdenken? Ob nun A12 oder A13 wäre mir tatsächlich nicht besonders wichtig.

    Der Verdacht, der sich mir allerdings aufdrängt ist, dass Quereinsteiger an besonders unbeliebte Schulstandorte geschickt werden (dies ist in anderen Bundesländern zu beobachten, z.B. in Berlin).

    Die besten Lehrkräfte werden natürlich überall genommen und lassen sich dementsprechend an Schulen versetzen, an denen sie gut arbeiten können und ihre Ruhe haben. Ich sehe kritisch, dass potentiell weniger qualifizierte Quereinsteiger an den schwierigsten Schulen eingesetzt werden - weil diese offene Stellen haben. Was aus Sicht den Einzelnen Sinn macht ist insgesamt vielleicht nicht ganz optimal. Wäre es so, würde ich die MS tatsächlich ausschließen da ich keinen Quereinstieg mache, um an eine Brennpunktschule geschickt zu werden.


    Andererseits, den Quereinstieg in einem anderen BL an der bevorzugten Schulart zu machen mit der Absicht sich zurück versetzen zu lassen ist vermutlich auch keine gute Idee, oder? Ich nehme an die Kultusbehörden sehen sich genau an, wie der freie Bewerber X aus dem Bundesland Y zu seinem 2. Staatsexamen kam.


    Das wären jetzt die letzten Fragen.

    Kleiner Tipp: Lies und versteh, was geschrieben wird. Wir beschreiben nicht, dass der Unterricht das Ziel hat, "der Industrie das zu liefern, was sie gerade braucht", sondern wir erläutern dir das Konzept des LF-orientierten Unterrichts, weil DU das Problem und das Fragezeichen hattest, was das in der BS bedeutet.

    Ich denke ich verstehe sehr wohl, was LF-orientierter Unterricht bedeutet. Und meine Antwort darauf ist, dass das mit meiner Vorstellung von Unterricht wahrscheinlich nicht zusammenpasst. Ich will das weitestgehend so haben, wie ich es selbst erlebt hatte: Hefteintrag,Schulbuch,lernen,Ex/Schulaufgabe,Note. Auf keinen Fall will ich irgendwelche umfangreichen IT-Praxisprojekte betreuen/begutachten, die am besten auch noch im Ausbildungsbetrieb stattfinden.

    Nunja, ihr bestätigt letztlich nur, was ich mir die ganze Zeit schon denke. Lehrer ist eben nicht gleich Lehrer. Einer fühlt sich an BBS wohl, der andere an der Grundschule.

    Es gibt Gymnasiallehrer, die wollen aber partout nicht an der BS allgemeinbildende Fächer unterrichten und erst recht nicht an eine IGS, ist das dann auch Rosinenpickerei?


    Es geht nicht darum, dass ich nicht wollte, dass aus den jungen Leuten etwas wird. Es geht mir um die Schnelllebigkeit der Anforderungen in den IT-Berufen, an denen ich mich störe. Die Industrie braucht heute dies und morgen das und will, dass die Azubis das beherrschen was gerade notwendig ist, um Kundenaufträge zu bedienen. Nun könnte man argumentieren es sei ja auch nur zum Vorteil der Schüler, wenn sie das aktuell gefragte Know-How mitbringen und ihre Chancen am Arbeitsmarkt damit verbessern. Aber passt wirklich alles was man eben gerade so braucht zu den Bedürfnissen eines jeden einzelnen Schülers? Da hat doch jeder ganz unterschiedliche Interessen, Neigungen und Talente. Jeder soll sich auch beruflich in die Richtung entwickeln können, die ihm am besten liegt und das ist halt nicht unbedingt das was die IHK gerade vermittelt haben möchte. Und hier liegt das Problem im System, ich wehre mich dagegen, der Industrie das zu liefern, was sie gerade braucht, sondern ich will den Schüler entwickeln. Auch wenn der lieber etwas macht, was man gerade eben nicht so brauchen kann. Soll ich ihm dann etwa raten den Beruf zu wechseln? Egal wie man es dreht, ich werde immer zu 100% hinter den Schülern stehen und mich im Zweifel eher gegen die Industrie stellen.


    Ich bin davon überzeugt, dass ich es gut könnte. Aber dort, wo ich geeignet und motiviert wäre lässt man mich eben (noch) nicht rein. Schulform und Fächer müssen eben passen, sonst geht es schief. Und das geht am ehesten in Richtung Realschule/GYM mit Informatik als Leitfach und vermutlich Wirtschaft als Nebenfach.

    Danke für den Hinweis Ignotus aber glaubst du denn selbst was du da sagst? Die gewünschte Fächerkombination wird nicht angeboten und dann auch noch FH... wir leben ja immerhin in Bayern.


    Zur Thematik berufliche Schulen zurück: Ich habe mich nun nochmals bestmöglich zu diesem Thema informiert und auch mit 2 Berufsschullehrern gesprochen. Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich an beruflichen Schulen falsch aufgehoben wäre, an einer FOS/BOS oder WS wäre ich mit meinen Neigungen vermutlich sehr gut einsetzbar. Das Problem ist, wo der Bedarf besteht und wie ich dementsprechend im Rahmen einer Sondermaßnahme eingesetzt würde: In der beruflichen Fachrichtung bei den IT-Azubis an der klassischen Berufsschule.


    Ich könnte (Wirtschafts-)Informatik gut als Unterrichtsfach vermitteln aber wie gesagt, dafür bekomme ich keine Lehrbefähigung, da müsste ich erst eine Nachqualifizierung oder wie das heißt nachholen was heißt: nochmal zur Uni gehen. Letztlich geht es nicht darum mit dieser Sondermaßnahme Fachtheoretiker rein zu holen, welche dann Fächer unterrichten. Das machen auch an beruflichen Schulen oft Gymnasiallehrer von denen man scheinbar ausreichend viele hat. Man will Lehrer, welche Azubis ausbilden und im dualen System mitwirken. Da ist jemand, der sich an Lehrplänen und Schulbüchern entlanghangeln will, das auch so braucht und einen Schonraum für Schüler und sich selbst sucht einfach der Falsche dafür. Einfach mal den Quereinstieg zu machen und dann versuchen direkt eine Nachqualifizierung dran zu hängen, um an eine andere berufliche Schule weg zu kommen wäre vielleicht noch eine Möglichkeit aber auch nicht ganz risikolos.


    Zusätzlich sollte man anmerken: Die meisten, die den Quereinstieg an die Berufsschule machen sind durchaus fachlich sehr kompetente, motivierte Angestellte irgendwo in der freien Wirtschaft und suchen nun eine neue Herausforderung, weshalb sie an die Schule wechseln. Die können ihren Azubis etwas vom Beruf erzählen. Ob da ein Quereinsteiger, der keine großartige Ahnung von den IT-Berufen und dort entnervt das Handtuch geworfen hat wirklich so geeignet ist?

    Naja gut mit einer solchen Vorgehensweise wird man kaum einen Informatiker angeln können. Entweder ordentlich oder gar nicht und E11 ist mit Master eine Beleidigung.


    Die Nettolücke zwischen E13 und A13 ist ja schon erheblich und führt regelmäßig zu größeren Unzufriedenheiten bei den angestellten Lehrkräften. Da will ich von E11 oder E12 nix hören ehrlichgesagt.

    Was mich etwas stört hier ist dass bei mehreren Teilnehmern die Haltung durchschimmert, ein FH-Master wäre 'mangelhaft' oder 'minderwertig' gegenüber einem Uni-Master. Habt ihr euch mit der Materie überhaupt mal vertieft auseinander gesetzt? Die meisten hier werden an der Uni gewesen sein und ein Staatsexamen gemacht haben und mir ist wohl bekannt dass man sich da dort selbst sowieso für die gei**ten hält und auf alles andere herunterblickt.


    Früher war das vielleicht mal tatsächlich so. Das FH-Diplom dauerte ja auch weniger lange als das Uni-Diplom. Seitdem es konsekutive Bachelor-/Masterstudiengänge gibt sind die Abschlüsse aber sowohl rechtlich, als auch inhaltlich tatsächlich gleichwertig, wenn auch nicht inhaltlich gleich.


    Es mag seine Berechtigung haben wenn man einen Quereinsteiger am GYM, welcher Info/Mathe unterrichten soll von der Uni bevorzugt. Da geht es dann aber um die Inhalte (am der Uni mehr Mathe). EIne solche Abwägung im Einzelfall findet aber nicht statt. Es geht nur um die Hochschulform Kraft Gesetzes und das ist nicht gerechtfertigt. Ein FH-Studium kann heute genauso anspruchsvoll sein wie ein Uni-Studium, gerade wenn man mit einem Master of Science abschließt. Die KmK kann sich nicht in den 90er Jahren hinstellen und eine vollständige Gleichstellung von Uni und FH vereinbaren, für sich selbst dann aber doch wieder eine Extrawurst braten.


    Der Lehrerbereich ist schließlich der einzige in dem es eine solche Unterscheidung noch gibt, eine wirkliche Berechtigung hat das aber auch nicht. Über die persönliche Eignung eines Interessenten sagt das sowieso überhaupt nichts aus.

    Ich fasse zusammen: Realschule/Gymnasium (noch) nicht möglich, bei der Realschule zudem zweifelhaft, ob passend (siehe #140).

    Mittelschule will ich aus genannten Gründen nicht, BBS bestehen ebenfalls Zweifel.

    Also: Derzeit nur BBS eine vage Option. 1-2 Tage hospitieren und sehen, ob es geht. Ansonsten gibt es eben keinen Weg ins LA derzeit.

    Eine für mehrere Seiten unbefriedigende Konstellation: Ich könnte auch mit Informatik alleine an vielen Realschulen und Gymnasien mithelfen. Der Bedarf ist teilweise so groß, dass man mit Info alleine gedeckt ist. So steht halt eben ein Lehrer weniger vor der Klasse. Wenn die Politik meint "besser so als die/der" dann soll es eben so sein. Mit immer wieder befristeten Aushilfeverträgen werde ich es nicht machen - dafür bin ich außerhalb der Schule dann eben doch zu gut bezahlt und gefragt.

    An der Uni hat man nämlich im Vergleich zur FH im Studium deutlich mehr Mathe.

    Da gebe ich dir zu 100% recht. Deswegen könnte ich es auch nach meiner eigenen Selbsteinschätzung in der Kombination Info/Mathe auch nicht machen.

    Allerdings könnte sich die Kombi Info/WuR auftun so wie an der Realschule aktuell auch. Und dann sieht es schon wieder ganz anders aus.

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