Gegenfrage - bin halt neugierig
:Wie sieht's denn bei dir selbst aus? Hast du noch immer einen Quereinstieg an einer nds. BBS im Hinterkopf oder sogar schon in Planung?
Bin erst im kommenden Jahr mit dem Master fertig und ja, hab's noch im Hinterkopf und werde mich auch bewerben 😌
Ich mache gerade den Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst in NDS (allerdings nicht in Mathe und für die Sek1).
Was ich aber sagen kann ist, dass mehreren Quereinsteigern bei uns nur ein Fach anerkannt wurde und dass auch nur für die Sek1, weil schon sehr penibel darauf geachtet wurde, ob alle von dir erwähnten Bereiche der KMK Übersicht abgedeckt werden. Das ist tatsächlich Gesprächsthema bei uns, weil man immer denkt, bei dem Lehrermangel müsste es anders sein.
Also wenn du jetzt noch Vorlesungen besuchen kannst, achte darauf Veranstaltungen zu wählen, mit denen du deine fehlenden Themenbereiche abdeckst.
Danke für die Schilderung deiner Erfahrungen! Ich habe noch mal genau meine Modulhandbücher nachgeprüft und gemerkt, dass ich im Prinzip alle Bereiche bereits abgedeckt habe, aber immer nur innerhalb von anderen Vorlesungen (zB habe ich tatsächlich relativ viel Differentialgeometrie in Analysis 3 gehabt, aber keine eigene Vorlesung darüber, oder zB viel Algebra-Stoff in den Vorlesungen Lineare Algebra 2 & in Funktionalanalysis sowieso). Die Lehramtler in Mathe haben den Stoff auch immer komprimiert verpackt in eigenen Vorlesungen, also eigentlich müsste ich damit alles haben.
Mal schauen, inwieweit die das akzeptieren. Ein Vorredner hat ja gesagt, dass seine Kollegen einfach hingefahren sind und das im Detail erklärt haben. Werde ich dann wohl auch so machen.
Hat man dir denn für deine Einsatzwünsche Hoffnung gemacht?
Als ich angefangen habe, waren bei den Seiteneinsteigern ca. 1/3 promoviert, ans Gymnasium und die Berufsschulen ist niemand gekommen. Da gab es immer genügend grundständig ausgebildete Lehrer.
Seiteneinsteiger wurden eingestellt an Grundschulen, Oberschulen und Förderschulen.
Die gymnasiale Oberschule, genau wie die Abschlussklassen der Real/Oberschulen, darfst du erst unterrichten, wenn du Erfahrung hast, d.h. in der Regel, dass du den Kanon einmal von unten herauf durch hast.
Meinst du für die gymnasiale Oberstufe? Naja, mir ging es bisher immer nur ums Ref und dafür auf jeden Fall. Wenn ich erstmal im Ref bin, bin ich glücklich, dann hab ich ja am Ende das Examen und bewerbe mich für die favorisierte Schulen. Im allerschlimmsten Fall könnte ich an meine ehemalige BBS, meine ehemalige Informatiklehrerin hat mir klar gemacht, dass die mich nehmen, wenn ich das vorher mit denen abspreche. Ich bin dort recht erfolgreich abgegangen, ich hatte ein selten gutes Abi für diese Schule, daher hat man mich in Erinnerung behalten. Wäre aber eher meine letzte Wahl, nicht nur weil ich da Abi gemacht habe (immer so ne Sache), sondern weil sie auch ziemlich heruntergekommen ist.
Es würde dir also auch Spaß machen bzw. du wärest bereit, ggf. SuS mit schwachem oder sogar ohne Hauptschulabschluss zu unterrichten? Wenn dem so ist: umso besser. Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass es durchaus passieren könnte, dass du an einer BBS nicht nur in den wirklich starken Klassen eingesetzt wirst (das kann passieren, muss aber nicht).
Ist auch nett von dir dass du mich "warnst", aber tbh das finde ich sogar das Interessante an der BBS, also dass ich sowohl Abiturienten als auch Hauptschüler unterrichte. Trotzdem aber als Gymnasiallehrer bezahlt werde. 
Ich glaube zwar trotzdem, dass ich vor allem in den gymnasialen Oberstufen eingesetzt werde, aber aus meiner Sicht kann ich nur gewinnen. Mein damaliger Nachhilfeschüler war sogar auf der Hauptschule und wir haben es geschafft, seine Note von 5 auf 1 zu verbessern. 
Geometrie ohne Diff ist keine Universitätsmathematik.
Ohne die Standard-Grundstudiumsvorlesungen Analysis 1, 2 (am besten 3) und lineare Algebra 1 und 2 kannst du nicht in eine Differenzialgeometrievorlesung gehen. Wenn du die gemacht hast, könnte es klappen.
Sorry, ich hatte nicht richtig gelesen: zur Schulbehörde konnte man bei uns einfach hingehen. Wenn man's nicht getan hat, gings bei vielen auch ewig hin und her. Einmal hingehen, erklären, was man gemacht hat und warum das die geforderten Themen abdeckt, das hat vielen geholfen.
Naja, bei uns gibt es an der Uni zwei Vorlesungen, einmal die klassische Differentialgeometrie und einmal eine Vorlesung Geometrie (die ich so auch zum ersten mal gesehen habe), die glaube ich nur von Lehramtlern gehört wird. Daher die Frage. Aber sicherheitshalber sollte ich dann wohl Diffgeo wählen. Vorwissen sollte kein Problem sein.
Also mein Mathe-Diplom ist glaube ich in Sachsen ohne weitere Nachfragen akzeptiert worden. Allerdings gabs sowieso nur Stellen für die Oberschule.
Geometrie war allerdings wichtig. Die Diplomphysiker haben eine Anerkennung für Mathe und Physik bekommen, wenn sie einen Nachweis hatten, dass sie Geometrie gemacht haben.
Es ist aber natürlich überall unterschiedlich. Wenn du eine belastbare Auskunft willst, solltest du mit allen Unterlagen vorbeigehen. Vorbeigehen habe bei uns einigen geholfen, die Anerkennungsprobleme hatten.
Geometrie hätte ich wohl auch gewählt, aber mussten sie auch Diffgeo nachweisen? Das wird zumindest in dem verlinkten KMK Beschluss für das LA an der SekII genannt. Damit hätte ich schon 18 CP und wäre zu viel für meinen Wahlbereich.
Meinst du ich kann da einfach hingehen? Zuständig ist in Niedersachsen das Regionale Schulamt in Braunschweig. Weiß nicht ob ich da einfach reinplatzen kann.
Ich glaube, du machst dir zu viele Gedanken, MathIsFun.
Ich schätze deine Chancen sehr gut ein, hier aus dem Schulverwaltungsblatt S. 6 bzw. S, 238 geht hervor, dass du 2 Fächer anbietest, für die ein besonderer Bedarf am Gymnasium in Niedersachsen besteht:
https://www.mk.niedersachsen.d…er_Teil_S._234_-_245_.pdf
Die brauchen dich.
Mein Mathe-Diplom haben sie in Nds auch ohne weiteres als 1. Staatsexamen anerkannt (ja, ist schon ein paar Jahre her...). Und niemand wollte, dass ich mich für Pädagogik-Vorlesungen oder sonstwas noch mal an die Uni begebe. Die anderen Refis meinten damals, sie hätten da eh nix für den Schulalltag Relevantes gelernt. Im Informatik-Fachseminar im Ref gab es sogar nur eine:n(!) von ca. 10, die/der auf Lehramt studiert hatte und kein:e Quereinsteiger:in war.
Der Mangel wird oft kolportiert, gerade in meinen Fächern, aber wenn es dann konkret wird scheitert es dann an so absurden Kleinigkeiten. Zum Beispiel kann ich absolut nicht verstehen, wieso ich nicht notfalls bei fehlenden Vorlesungen einfach noch mal an die Uni kann für ein Semester und die Scheine nachholen kann? Die meinen, dass man dann theoretisch einen neuen Masterabschluss machen müsste, selbst wenn dir nur 3CP in einem kleinen Gebiet fehlen. Schau mal hier (Abschnitt IV Frage 4): https://www.mk.niedersachsen.de/download/136222. Das meine ich mit bürokratisch beim Staat.
Übrigens habe ich bereits versucht, in einen Master of Education reinzukommen, auch da konnte ich nicht einfach Scheine nachholen sondern musste wirklich einen zweiten Bachelorabschluss machen. In jedem anderen Fach hätte ich die einfach nachholen können oder wäre unter Auflagen zugelassen worden, die in den ersten beiden Semestern im Master nachzuholen.
Aber es ist gut zu hören, dass sie dein Mathe-Diplom (vermutlich mit Info als NF?) akzeptiert haben. In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht / dein Ref angetreten?
Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass die beruflichen Gymnasien mit dem Schwerpunkt Wirtschaft nur einen kleinen Teil einer BBS in NDS ausmachen? Ich kenne auch einige Gym-Lehkräfte, die an BBSn arbeiten (an meiner BBS gibt es - wenn ich mich nicht irre - derzeit drei oder vier studierte Gym-Lehrkräfte), aber die sind definitiv nicht nur am "Wirtschaftsgymnasium" eingesetzt, sondern auch in anderen Bildungsgängen (Fachober-, Fach- oder Berufsfachschulen, Berufsschulklassen bis hin zur Berufseinstiegsschule).
math_is_fun möchte aber ja nur das Ref an einem allgemeinbildenden Bereich absolvieren und anschließend an einer BBS - speziell im BG Wirtschaft - arbeiten, wenn ich es richtig verstanden habe. Ob dort die Chancen auf eine Planstelle wirklich so groß sind, kann ich nicht sagen. Meine BBS ist mit KuK, die das Lehramt BBS mit den Unterrichtsfächern Mathematik oder Informatik studiert haben, derzeit recht gut "ausgestattet". Auf "eis online" sind für die nds. BBS derzeit zwei Planstellen für WiWi/Informatik und je eine für Informatik/beliebig, WiWi/Mathe oder Englisch, Informationstechnik/Informatik und Bio/Informatik oder Englisch ausgeschrieben.
Mir ist bewusst dass ein Wirtschaftsgymnasium keine 25 UE in der Woche vollbekommt. Aber mir würde es sogar richtig Spaß machen, auch an den anderen Fachrichtungen (Pädagogik/Technik/Öko) oder Schulformen (Fachoberschulen etc) der BBS zu unterrichten.
Ich war bei der Abschlussfeier eines Kindes aus meiner Verwandtschaft
wieder in meiner alten Schule (Wirtschaftsgym an einer BBS in NDS) und habe mit meiner alten Informatiklehrerin gesprochen und ihr von meinem Vorhaben erzählt. Sie hat gesagt dass ich mich unbedingt an der Schule bewerben soll. Meine damalige Jahrgangskoordinatorin (ihre beste Freundin/Kollegin) würde ständig sagen, dass sie Mathelehrer bräuchte. Und sie selbst gehe bald in den Ruhestand und für Informatik sähe es besonders düster aus. Ob ich jetzt an meiner alten Schule unterrichten will sei mal dahingestellt, aber zumindest an dieser Schule scheint der Bedarf da zu sein.
Hallo liebe Lehrkräfte,
ich überlege zur Zeit doch noch den Weg in den Schuldienst zu gehen und würde gerne eure Meinung dazu hören, wie ihr meine Chancen einschätzt. Vielleicht gibt es hier sogar jemanden, der den Weg schon gegangen ist.
Vorab: Der Lehrerberuf war wirklich schon immer voll meins, nichts macht mir mehr Spaß als zu unterrichten. Ich habe mich aber aus anderen Gründen gegen das Lehramtsstudium entschieden. Ich habe während des gesamten Studiums auch Übungsgruppen geleitet, Nachhilfe gegeben etc. Nun bereue ich meine Studienwahl ziemlich und würde gerne über den Quereinstieg doch noch in den Schuldienst. Was ich damit sagen will: Das ist keine Notlösung für mich, sondern eine bewusste Entscheidung.
Meinen Bachelor hab ich in Wirtschaftsmathe gemacht (30CP WiWi, 30CP Informatik, Rest Mathe) und meinen Master mache ich gerade in Technomathe (20CP Informatik, Rest Mathe). Entsprechend würde ich gerne Mathe als Erstfach unterrichten und Informatik als Zweitfach. Außerdem interessiere ich mich vor allem für den Unterricht an Wirtschaftsgymnasien (BBS), die fordern aber anscheinend auch fachpraktische Erfahrungen, also zB eine berufliche Ausbildung. Daher würde ich mich auf ein Ref für das Gymnasiallehramt bewerben und nach dem Ref an einem Wirtschaftsgymnasium bewerben (Gymlehrkräfte gab es an meinem Wirtschaftsgymnasium auch). Die geforderten Mindest-CP werde ich in den Fächern erworben haben, das habe ich bereits geprüft. Was mir allerdings Sorge bereitet sind die inhaltlichen Anforderungen.
Ich habe bereits mehrfach mit der Hotline in Niedersachsen zum Quereinstieg telefoniert und habe auch viele Infos bekommen, auch nochmal im Nachhinein per Mail. Die zuständigen Stellen sind wirklich hilfsbereit. Allerdings bleiben sie immer sehr allgemein und können mir für meinen speziellen Fall keine Beratung bieten. Mir wurde per Mail gesagt, dass ich fachlich nur graduell(?) von den inhaltlichen Anforderungen der Kultusministerkonferenz abweichen darf (Seite 36/37 & 39 hier:https://www.kmk.org/fileadmin/…profile-Lehrerbildung.pdf).
Insbesondere bin ich ja noch mittem im Master und könnte durch geeignete Wahl von Vorlesungen in meinem freien Wahlbereich noch was einbringen (nachstudieren außerhalb des Masters ist allerdings nicht möglich). Aber was soll ich wählen? Ich habe vor allem angewandte Mathematik studiert, also zB Algebra und Geometrie hab ich nicht gehört. Das allerdings alles nachzuholen würde mein Studium ziemlich verlängern und so viel Punkte kann ich im freien Wahlbereich auch gar nicht einbringen.
Sehe ich das vielleicht zu streng? Man kann mir mit meinem Track Record in Mathe und Informatik sicher nicht vorwerfen, dass ich fachlich unterqualifiziert wäre (pädagogische Anteile ausgenommen, aber dafür bin ich ja auch Quereinsteiger). Aber ich bin mir auch bewusst, dass ich mich beim Staat bewerbe und es daher bürokratisch zugeht.
Ein weiterer Punkt ist etwas, was vermutlich heutzutage viele angehende Lehrkräfte beschäftigt. Ich habe während meines Bachelors eine Psychotherapie gemacht. Das wird bis dahin lange her gewesen sein, aber zumindest in Niedersachsen ist die amtsärztliche Untersuchung erst NACH dem Ref. Das wäre richtig ärgerlich, wenn ich nach dem Ref erfahre, dass ich nicht verbeamtet werden kann. Ich kenne das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts dazu (https://www.bverwg.de/301013U2C16.12.0) und damit dürfte das einfacher geworden sein, mich würde aber trotzdem interessieren, was andere mit der gleichen Situation erlebt haben.
Ich bedanke mich für eure Tipps!
LG,
math_is_fun
