Super, ich danke dir, das ist wirklich hilfreich! Versuche gerade unter Hochdruck, aus den Freiberufler-Projekten rauszukommen bzw. sie ganz schnell abzuarbeiten, ggf. könnte ich dann Mitte November loslegen, sofern das erweiterte Führungszeugnis dann da ist, das zieht sich ja gerne… und Du hast natürlich recht, von „wird erwartet“ muss ich mich ganz schnell verabschieden. Verbeamtet werde ich aber wegen meines Alters eh nicht mehr. Danke nochmal!
Beiträge von Vertretungslehrerin
-
-
Erstmal Glückwunsch zur Stelle.
Ich antworte mal innerhalb Deiner Antwort.
Du musst nach Einstellung alle Deine Berufserfahrung angeben. Was davon stufenförderlich ist, entscheidet die Behörde, soweit ich weiß. Da kann chemikus08 sicher noch was näheres zu sagen. Leider erfährt man das erst später. Ich wurde zB direkt in 11/4 bzw. 13/4 eingruppiert.
-
Vielen Dank für die Infos! Ich werde bei der Gewerkschaft nachfragen, falls die mir als Noch-Nicht-Mitglied Auskunft geben. Meine Kinder sind nicht mehr so klein, aber die ältere (17) macht Abitur im April, bis dahin wäre ich gerne noch ein wenig ansprechbar. Grundsätzlich gehen 20 Stunden für OBAS, aber die BeZ-Regierung kann das wohl auch ablehnen. Was bei minderjährigen Kindern angeblich aber angefochten werden kann. Ich würde es halt gerne wissen, bevor ich den Vertrag unterschreibe.
-
Liebe Community,
nach einer ersten Vertretungstätigleit an einer Grundschule habe ich mich an weiterführenden Schulen für OBAS beworben und unter anderem eine Stelle an einer Gesamtschule für Sek 1 (Deutsch/Sozialwissenschaften) angeboten bekommen. Das freut mich sehr, dennoch bin ich jetzt etwas irritiert über einiges im Verfahrensablauf, weil ich das aus meinen früheren Beschäftigungsvehältnissen ausserhalb des Schuldienstes einfach nicht so kenne.
- ist das normal, dass erwartet wird, dass man 14 Tage nach Unterschrift unter das Einstellungsangebot loslegt? Nicht mal das erweiterte Führungszeugnis wird bis 1.11. da sein, ausserdem muss ich noch Projekte aus meiner Freiberuflichkeit abschliessen. Sowas konnte ich ja nicht absagen, wenn ich noch gar nichts Schriftliches hatte. Bezirksregierung hat kein Problem mit meinem Vorschlag 1.12., Rektor ist jetzt offenbar sauer. Finde ich etwas befremdlich…
- Bekommt man vor Vertragsunterschrift die Info, ob man die Stundenzahl auf 20 reduzieren darf? Ich habe zwei minderjährige Kinder, das Programm soll ja sehr anstrengend sein, deshalb würde ich gerne zumindest in den ersten Monaten nicht gleich den totalen Stress haben, danach mache ich aber gerne auch Vollzeit. Hab ich auch genau so kommuniziert
- die Einstufung: mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung (leider nur 7 Monate davon im Schuldienst als Vertretungslehrerin) würde ich natürlich gerne nicht ganz unten anfangen. Zumal ich inzwischen auch gelesen habe, dass die Stufenlaufzeit für OBASler viel länger ist als für grundständig ausgebildete Lehrer. Ist es realistisch, um 11/3 zu bitten? Ausser mir gab es wohl nur wenige andere Bewerber.
Ich wäre sehr dankbar für Eure Einschätzung dazu!
Vielen Dank im Voraus
-
Danke!!! Ich hatte länger nicht ins Forum geschaut - deinen Post finde ich extrem hilfreich. Und glaube wie Du, dass OBAS/Referendariat absolut wichtig sind. Bin jetzt im Gespräch mit einigen weiterführenden Schulen (die, anders als die GS, an der ich war, mehrere Quereinsteiger im mittleren Lebensalter im Kollegium haben) weil das Unterrichten an sich mir tatsächlich sehr grossen Spass macht.
-
Zitat
Ich glaube, dass du es vielleicht auch etwas zu persönlich nimmst. Es gibt einfach Menschen, die keine Teamplayer sind. Unter Lehrkräften ist das auch relativ verbreitet, da Sie im Grunde auf sich selbst gestellt sind. Dann sehen Sie nur noch Ihre Klasse und Ihre eigene ToDo Liste.
Danke für deine Antwort - und ja, bestimmt nehme ich das auch zu persönlich (keine Ironie). Das System fördert das natürlich stark, das Alleinertum. Für mich sehr ungewohnt. Ich schaue mal nach einer anderen Schule mit besserem Klima (mit Probe-Arbeiten, OBAS-Option und nicht mehr GS) und wenn ich mich dort genauso fühlen sollte, kehre ich in den alten Beruf zurück, dann bin ich womöglich persönlich nicht resilient genug für einen Quereinstieg und natürlich zu wenig in der Lage, mich auf die Perspektive vieler grundständig ausgebildeten Kräfte einzustellen. Als „Heilsbringerin“, wie oben von anderen unterstellt, habe ich mich nie gesehen - und unter was für einem heftigen Arbeitsdruck Lehrer stehen, ist mir absolut bewusst.
-
Ach, und du weisst genau, wie freundlich oder unfreundlich ich im Kollegium bin? Glaub mir: mein Rant hat eine lange Vorgeschichte. Freundliche, mehrfach und über Monate vorgetragene Bitten, ob es vielleicht möglich wäre, dass, dass es natürlich Zeit hat, welcher Termin denn am besten passen würde etc. haben bei einigen etwas gebracht, bei anderen null. Irgendwann gebe ich dann auf, frage gar nichts mehr, weil ich niemanden nerven will - und mache mir (ja, in falschem Ton - wie viele Entschuldigungen möchtest do noch hören?) im einem Online-Forum Luft. Wahnsinn, was für eine Haltung…
-
Wenn ich mir alles von den Kindern erklären lassen muss, reduziert das erstmal meine Autorität. Ausserdem geraten in vielen Klassen die Kinder dann in Streit, welche Regeln denn jetzt die richtigen sind - das hält sinnlos auf. Und nochmal: ich rede nicht davon, dass ich stundenlange Einweisungen möchte. Sondern einen Zettel auf dem Pult oder sonstwo, auf dem die Basics stehen Stundenplan, Sitzplan, Morgenkreis-Ablauf, Klassenrat-Ablauf) Muss man nur einmal machen und hinlegen, nicht jeder VL-Kraft einzeln erklären. Dass das schon zu viel verlangt sein soll, kann nicht dein Ernst sein.
-
So, das ist mein letzter Post hier. Ich möchte mich noch einmal bei denjenigen bedanken, die erzählt haben, dass das Zusammenspiel zwischen Fachfremden, die sich engagieren, und voll für den Lehrberuf Qualifizierten durchaus auch funktionieren kann. Danke auch an diejenigen, die mich nach meiner Entschuldigung verteidigt haben. Der Rant zu Beginn war unbedacht und viel zu pauschal, das habe ich bereits geschrieben. Viele nennen daraufhin in ihren Posts selbst erlebte Beispiele dafür, dass Vertretungslehrer Mist machen etc. Diese „anekdotische Evidenz“ ist exakt das, was mir zu Beginn vorgeworfen wurde, durchaus zu Recht. Aber warum machen so viele genau das Gleiche - nur eben andersrum? Wo ist das besser?
Zu den übrigen Vorwürfen, die noch kamen: es ist total ok, wenn ich die Info „Mathebuch S.18“ bekomme. Ich lasse kein Kind mit dem Handy spielen und mache jede Stunde vollen Unterricht. Wenn es mir auf die Schnelle noch gelingt, suche ich mir selbst ABs, überlege mir Aufgaben, nehme Kunst-Material von zu Hause mit. Es passiert aber andauernd, dass z.B nur ein Zettel auf dem Tisch liegt, auf dem „Gefühlskreis machen“ steht. Gehe ich dann in die Nachbarklasse und frage, was denn ein Gefühlskreis ist, schicken mich die Kollegen weg mit der Aussage „das erklären dir die Kinder“. Ich erwarte auch überhaupt keine Stundenvorbereitungen, um Gottes willen. Es geht um ganz banale Dinge: einen Sitzplan am Pult deponieren (muss nicht aktuell sein) den alle Vertretenden sehen können. Die Regeln für den Morgenkreis 1x aufschreiben für alle, damit man sich das nicht in jeder Klasse neu erklären lassen muss. 1,2 Stichworte per Whatsapp dazu, in welchem Schrank das Material ist, das benutzt werden soll. Das müsste drin sein, finde ich. Und wenn ich eine Kollegin frage, ob wir irgendwann kurz sprechen können, weil Kinder in der Vertretungsstunde einen Konflikt hatten, wünsche ich mir eine Antwort, statt ignoriert zu werden. Ich finde das normal. In meinem früheren Beruf (nein, ich bin da nicht gescheitert, finde ihn aber gesellschaftlich nicht mehr so sinnvoll wie mit Mitte 20) ist es auch Usus, Leuten basale Dinge kurz zu erklären. Könnt ihr das in jedem Fach so toll, spontan irgendwas aus dem Hut zaubem, wenn Ihr ein Fach vertreten müsst - und das 30 Minuten zuvor auf dem Weg in die Schule erfahrt?
Mich erschreckt der Ton einiger Foristen wirklich (und nochmal: meiner am Anfang wae auch blöd, wofür ich mich ernstgemeint entschuldigt habe). Die Fehler liegen im System, das zb. VL-Lehrer ohne jegliche Vorbereitung ins kalte Wasser schmeisst. Sicher gibt es Leute, die wirklich Schrott machen und ungeeignet sind. Das sind aber nicht alle. Und wenn man auch die vergrault, die sich wirklich bemühen, aber sich halt auch irgendwie erwünscht fühlen wollen - dann ist es halt kein Wunder, dass auch die nach kurzer Zeit wieder aussteigen.
Und zu meinem „pikierten“ Betonen der Studienfächer: mehrere Foristen schrieben, in der Wirtschaft würde man auch keine Leute ohne akademischen Abschluss nehmen. Ich habe aber einen. Und auf den Fachfremd-Einwand habe ich lediglich erwähnt, dass EINES meiner Fächer (Germanistik) auch für die Grundschule relevant ist.
Hoffe nur, die hier addressierten Foristen verhalten sich den KuK und SuS im echten Leben gegenüber ein bisschen anders.
-
Dank der Tipps einiger Forums-TN hab ich nochmal nachgeschaut: in der Düsseldorfer Umgebung gibt es tatsächlich noch Schulen, die suchen (mit OBAS-Option). Ich versuche mein Glück - BK fänd ich wirklich super.
-
In der Wirtschaft werden die Stellen dann oft unbesetzt gelassen. Dort werden extrem selten völlig fachfremde Menschen eingestellt und ausgebildet, zumindest bei den Stellen, wo ein akademischer Abschluss vorausgesetzt wird.
Ähm… das ich einen akademischen Abschluss in einem durchaus schul-relevanten Fach habe, hast du überlesen? Und ist es in Schulen wirklich eine Lösung, so viele Stellen dann unbesetzt zu lassen?
-
Ihr habt recht: es war eine dämliche Idee, mich hier mit einem aggressiven Rundumschlag einzuführen. Das tut mir jetzt auch leid, ich war gestern einfach zu geladen und hätte mich wirklich differenzierter ausdrücken sollen. Entschuldigung! Völlig eingebildet scheinen meine Eindrücke (von dieser Schule!) aber nicht zu sein, die SL hat mir in mehreren Gesprächen bestätigt, dass viele KuK noch an dem unter ihrem Vorgänger gewohnten Umgang mit VL gewohnt sind - da durften die nämlich garnichts, auch nicht an Konferenzen teilnehmen. Die netten KuK sagen auch selbst, dass an ihrer Schule eher wenig Offenheit herrscht, auch unter den voll ausgebildeten Kräften untereinander. Ich nehme durchaus was mit von Eurer Kritik, gerade was meine Empfindlichkeit angeht. Aber ich finde nach wie vor, dass ein bisschen Freundlichkeit im Alltag wirklich hilfreich ist und man nicht sofort die totale Mimose ist, wenn man das Fehlen selbiger blöd findet. Und ja, ich weiss, dass es nicht an den KuK liegt, dass ich als VL keine Fortbildung machen darf. VL sein ist einfach ziemlich frustrierend - also schaue ich, ob ich in OBAS reinkommen kann und lass es ansonsten sein. Danke für die Tipps dazu!
-
Besten Dank an alle wohlmeinenden Kommentare, die mir zusätzlich helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen. Ich habe nirgendwo behauptet, man habe mich „geholt“ (das sind nur die allgemeinen Rufe aus der Politik, die ich selbst als fragwürdig empfinde). Des weiteren habe ich auch nicht behauptet, „alle anderen“ seien schuld - das pauschal zum you-Problem zu erklären, finde ich sehr eindimensional. Natürlich gibt es sicher auch viele Lehrer, die Seiteneinsteigern offen gegenüber stehen. Also danke und ein schönes Wochenende - und bitte keine weiteren Mutmassungen mehr über mögliche Charakterdefizite meinerseits.
-
Vielen Dank für die freundlichen Antworten mit Infos zu weiteren Möglichkeiten! Es freut mich, wenn anderswo Quereinsteiger besser integriert werden. Ich bin sicher auch empfindlich. Mutmassungen zu meinem Auftreten, ohne mich zu kennen, (mir hat noch nie jemand gesagt, ich wäre arrogant) empfinde ich dagegen als wenig qualifiziert. Ich habe auch nicht behauptet, dass alle Lehrer herablassend sind.
-
„Aus welcher Wirtschaft wurdest du denn geholt“ - danke, das ist genau die Haltung, die ich meine.
Ihr habt natürlich recht: seit kurzem geht OBAS auch für Deutsch in der Grundschule. Leider nicht in meiner Stadt (Düsseldorf), auf die dafür nötige feste Stelle könnte ich mich nur im Ruhrgebiet an Brennpunktschulen bewerben. Das dafür nötige Fahren und den Zeitaufwand würde ich schon auf mich nehmen, auch Brennpunktschule wäre für mich kein No-Go (und ich weiss, dass das heftig ist). Aber wie gesagt: angesichts von Kommentaren wie „aus welcher Wirtschaft haben sie dich denn geholt“ habe ich grosse Zweifel, ob es überhaupt irgendwo Lehrer gibt, die Seiteneinsteiger nicht als Kuriosum oder minderwertig betrachten.
-
Hallo Community,
vorweg: wie der Name oben schon sagt, bin ich nur Vertretungslehrerin. An einer Grundschule, dass das kein Spaziergang wird, war mir vorher schon klar. Ich habe nur eine „feste“, verlässlich planbare Stunde im Stundenplan, ansonsten bin ich Zweitbesetzung und springe in allen Fächern und Stufen spontan ein, wenn jemand ausfällt. Meist gibt es maximal die Info „Mathebuch S.18“ per Whatsapp von erkrankten Kollegen, was ich verstehen kann, wenn jemand mit Fieber im Bett liegt. Da ich dummerweise Germanistik, Politik und Journalistik studiert habe (auf Diplom, ging damals an meiner Uni), ist ein echter Quereinstieg nicht möglich hier in NRW - mit Deutsch geht das in der Schulform nicht, auch meine DaZ-Qualifikation und viele Jahre Berufserfahrung in der Unternehmenskommunikation helfen da natürlich nichts.
Was mich wirklich schockiert, sowohl an der Schule als auch hier im Forum: das Desinteresse und zum Teil die Verachtung, die viele grundständig ausgebildete Lehrer uns entgegenbringen. Nicht alle, aber viele. Da kann man 1000 Mal anerkennen, wie viel ihr uns pädagogisch-didaktisch voraushabt. Die Bereitschaft, sich weiterzubilden in diesem Punkt, wird auch nicht anerkannt - ich darf ja als Vertretungskraft nicht mal an Fortbildungen teilnehmen.
Und das war in einer Zeit, in der viele Menschen sich beruflich umorientieren irgendwann im Leben. Und in der Ihr uns Lehrer zweiter Klasse ja eigentlich auch bräuchtet, damit nicht ständig Unterricht ausfällt. Mir sagen zwar die (wenigen, die überhaupt mal mit mir länger sprechen) Kollegen, dass mein Unterricht gut ist, für handwerkliche Verbesserungsvorschläge bin ich auch immer dankbar. Aber das Nicht-gegrüsst-werden, keine Antwort auf Fragen bekommen („das können dir dann die Kinder erklären“), das Desinteresse daran, dass ich überhaupt an Jahrgangs-Teams-Meetings teilnehme („das bringt dir doch nichts“) kotzen mich einfach nur an.
Deshalb werde ich den Ausputzer-Job jetzt auch wieder an den Nagel hängen. Klar, selbst schuld, mit meinem Hintergrund überhaupt an einer Grundschule anzufangen - dazu hat mich keiner gezwungen. Aber ich frage mich ernsthaft, wo unter solchen Bedingungen die Leute „aus der Wirtschaft“ herkommen sollen, die sich so was antun wollen.
Wenn Ihr uns so inkompetent und lästig findet, fällt halt noch mehr Unterricht aus. Sicher besser, als von Idioten unterrichtet zu werden, die sich frecherweise erdreisten, mitten im Leben noch den Beruf wechseln zu wollen.
Werbung