Ich habe neulich per Zufall ein neues System für mich entdeckt und direkt eingesetzt. Der Hintergrund dazu: Ich war in einer Klasse, die in einer Stunde auffällig ruhig und konzentriert gearbeitet hat. Da wollte ich die Arbeit nicht stören, sie aber trotzdem irgendwie loben und habe einen lachenden Smiley an die Tafel gemalt. Die Schüler (6. Klasse) fanden das total toll. Danach habe ich vorgeschlagen, ich könne ja in jeder Stunde eine Rückmeldung zum Arbeitsverhalten der ganzen Klasse über diesen Smiley geben. Seitdem male ich in jeder Stunde einen an die Tafel und als Motivation werden die Smileys über die ganze Woche gesammelt. Wenn es ausschließlich lachende Smileys gab, gibt es als Belohnung für die ganze Klasse an einem Tag in dieser Woche Hausaufgabenfrei. Wenn es mal einen Tag nicht so gut lief, sonst aber ganz gut, gibt es wenige Hausaufgaben. Ansonsten eben "normale" Hausaufgaben. So werden diejenigen, die nicht stören nicht "kollektiv mitbestraft", da Hausaufgaben ja eigentlich normal und keine Strafe sind. Wenn aber alle gut arbeiten, muss man eben zu Hause nichts oder nicht mehr so viel machen. Bisher funktioniert das super (mache das seit 3 Wochen)! - Das ist ein Konzept, das ich unter positiver Verstärkung einordnen würde.
Ansonsten hilft ganz gut, wenn man die Eltern anruft und sie über das Verhalten ihrer Kinder in der Klasse informiert. Nicht alle Eltern sind da kooperativ, aber das sind dann eher Ausnahmefälle. In der Regel funktioniert zumindest bei uns die Zusammenarbeit mit den Eltern ganz gut. Und wenn die Schüler mitbekommen, dass das, was sie im Unterricht veranstalten nicht im Klassenraum bleibt, sondern an die Eltern weitergetragen wird, ändert sich da oft recht viel.