Beiträge von Paraibu

    Für mein Empfinden haben deutsche SuS wenig Gelegenheit, Gemeinschafts-Erfahrungen unabhängig von den Eltern zu machen. Es gibt diesbezüglich offenbar deutlich kulturelle Unterschiede zu Frankreich oder England mit ihrer Tradition der Sommercamps.


    Ich finde das schade. Die hiesigen Klassenfahrten sind ohnehin nur ein schwacher Ausgleich.

    Womit es sich bei "biodeutsch" um einen verbrämten Begriff für die eigentlich gemeinte Bezeichnung "Arier" handelt.

    Wozu jetzt dieses heftige Geschütz?


    Der von mir verwendete Begriff mag unglücklich sein, und/oder von den falschen Kreisen verwendet werden. Sorry dafür. Aber er ist eine sprachliche Neuschöpfung (- in Anlehnung an organische Lebensmittel) und historisch nicht vorbelastet.

    Ach, ja. Was ist denn in anderen Fällen als dem „besten“?

    Z.B. einfach eine langweilige Reise?


    Nicht jede Unterrichtsstunde gelingt. Und auch nicht jede Klassenfahrt wird der Brüller. Find ich jetzt nicht weiter schlimm. Man kann nicht alle glücklich machen oder um wertvolle Erfahrungen bereichern. Aber manche schon.

    Und wozu ist das gut? Ernsthafte Frage.

    Weil die Sus im besten Fall von solchen Erfahrungen ein Leben lang profitieren.


    Ich habe als Teenager zusammen mit 4 Mitschülern auf einer Klassenfahrt mitten in der Nacht ein Segelboot geklaut. Wir sind auf die Nordsee rausgesegelt, haben unterwegs gemerkt, dass wir uns trotz teilweise vorhandener Segelkenntnisse überschätzt haben, und es dennoch im Morgengrauen wieder sicher in den Hafen geschafft. Wir haben alles ordentlich hinterlassen und es gerade noch rechtzeitig ins Bett geschafft, um nicht aufzufallen.


    Vielleicht ein extremes Beispiel, aber so etwas erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl auf Lebenszeit. Grundsätzlich vielleicht die Erfahrung von Gruppendynamik, mit ihren positiven und negativen Seiten. Im Schulalltag ist das in dieser Form nicht möglich.

    Für mich sind deutsche Kinder solche, die einen deutschen Pass haben und sich als deutsch bezeichnen.

    Sicher, aber darum ging es in diesem Unterfaden nicht. Sondern um meine weiter oben gemachte Aussage


    "Wir" schaffen es ja noch nicht einmal, alle biodeutschen Kinder zu einem hinreichend wertigen und qualifizierenden Schulabschluss zu bringen.


    Meine Verwendung des Wortes "biodeutsch" löste Kritik aus, worauf ich nach einem passenderen Begriff gefragt habe. Ob de Jure oder dem Empfinden nach Deutsch oder nicht, hat mit alledem doch nichts zu tun.

    Was soll den die „Wirkung“ überhaupt sein. Das müsste man ja mal klar formulieren, um es verifizieren zu können. „Tragen zum Teambuilding“ bei halte ich eher für Blabla, als ein objektivierbares Kriterium.

    Es geht meiner Meinung nicht darum, als Lehrer mit meinen SuS ein Team zu bilden. Sondern dass die SuS abseits des vertrauten Alltags lernen, sich als Gemeinschaft erfahren.


    Als Lehrer bin ich nicht Teil dieser Gemeinschaft, sondern der "Seminarleiter", die "Führungskraft", oder was auch immer hier der passende Begriff ist.


    Wenn ich meine Gesundheit durch ein paar Tage Klassenfahrt mit limitiertem Schlafbudget ernstlich gefährdet sehen würde, würde ich mir Gedanken machen, was in meinem Leben falsch läuft.

    Das ist schön. Und auch nett von Deiner Schule. Rechne Dir aus, wieviel Gehaltseinbußen Du tatsächlich hättest und überlege, ob das dienstlebenslang 24-Stunden-Dienste auf Klassenfahrten aufwiegt. Hast Du ein Kind mit besonderen Bedürfnissen, ist das sicher ein Vorteil. Für Kinder, die diese nicht haben, wäre das für mich kein Grund, dass Klassenfahrten nicht ordentlich bezahlt und mit Personal ausgestattet werden.

    Dir ist schon klar, dass es, sobald die 10 zulässigen "Kindkrank-Tage" im Jahr überschritten werden, für Angestellte regulär kein Gehalt mehr gibt?


    Insofern finde ich nicht, dass es sich um eine belanglose Kleinigkeit handelt, wenn der Arbeitgeber an dieser Stelle nicht so genau hinschaut.

    Nichts, eine dein persönlicher Fall zeigt. Wolfgangs alternativer Formulierungsvorschlag zeigt aber, wie er den Beitrag, um den es geht verstanden hat. Wenn das nicht zu dem passt, was du ausdrücken wolltest, dann beschreib das einfach noch einmal ausführlicher. Ich glaube, ich bin rhetorisch und sprachlich recht fit. Sollte es dann also einen passenden kurzen Ausdruck, wie das von dir verwendete "biodeutsch" geben, dann dürfte ich diesen kennen.

    SuS mit bzw. ohne Migrationshintergrund?


    Das Wort Migrationshintergrund wird offenbar meist in problematischen Kontexten verwendet, insofern passt es vielleicht recht gut zu dem, was ich ausdrücken wollte.


    Ich trinke Bier - gemessen am Empfinden meiner Frau - am liebsten "lauwarm" (- objektiv immer noch kühle 10 Grad) und muss mir dann anhören, schwer integrierbar zu sein.

    Das ist schön. Und auch nett von Deiner Schule. Rechne Dir aus, wieviel Gehaltseinbußen Du tatsächlich hättest und überlege, ob das dienstlebenslang 24-Stunden-Dienste auf Klassenfahrten aufwiegt. Hast Du ein Kind mit besonderen Bedürfnissen, ist das sicher ein Vorteil. Für Kinder, die diese nicht haben, wäre das für mich kein Grund, dass Klassenfahrten nicht ordentlich bezahlt und mit Personal ausgestattet werden.

    Mir ist Deine diesbezügliche Denkart fremd. Ich habe viel Freude an meinen Klassenfahrten und finde es schön, dass es so etwas gibt.


    KLassenfahrten passen nicht in den gesetzlichen Arbeitszeitrahmen, ja. Mir persönlich ist das egal. Mein eigenes Leben passt auch nicht immer 100%ig in den gesetzlich geregelten Rahmen.

    Und warum nimmst Du dafür keine kinnkrank Tage und verkaufst das als Zugeständnis?

    Für normale Angestellte ist "kindkrank" mit gehaltlichen Einbußen verbunden und auf 10 Tage im Jahr begrenzt. Wie das für Beamte aussieht, ist mir nicht bekannt.


    Ganz praktisch benötige ich zum Beispiel noch nicht einmal eine kinderärztliche Bescheinigung. Ich kann mit meinem fiebrig erkälteten Kind einfach zu Hause bleiben, und muss es nicht zum Arzt schleppen, nur um den Zettel zu bekommen. Natürlich alles in Maßen. Bei wochenlangen Erkrankungen bleibt auch bei uns nur der formale Weg.

    Aber bei euch gibt es sicher an der ganzen Schule kein Mobbing und alle sind total nett und positiv zueinander.

    Es gibt Mobbing. Aber es wird entschieden gegen jeden Ansatz vorgegangen. Und "wir" sind in einer mehrfach privilegierten Situation. Sowohl bedingt durch die familiären Hintergünde, als auch die Option, notfalls auch SuS von der Schule verweisen zu können. Alleine das Wissen um diese Möglichkeit dürfte schon förderlich wirken - tatsächlich umgesetzt wird dieser Schritt nur sehr selten.

    Ganz tolle "Teambuilding" Maßnahme ist das. Inklusive sämtlichem Mobbing und Ausgrenzung, was da bei Jugendlichen so dazu gehört. Es gibt genug introvertierte Schüler für die eine solche Fahrt der absolute Horror ist.

    Deine Ausführungen machen so immerhin Deinen Standpunkt, den ich zunächst völlig befremdlich fand, nachvollziehbarer.

    Wo macht er das denn? Das hab ich noch gar nicht erlebt. Alles, was ich da an Zugeständnissen bekomme, ist durch meine Schulleiterin ermöglicht worden. Gehts nach dem Dienstherren, wären die fünfe lange nicht grade.

    Ich bin, wie gesagt, in einer Privatschule beschäftigt. Bei uns ist es zum Beispiel üblich, wenn das eigene Kind krank ist und niemand sonst zu Hause ist, der sich kümmern könnte, ein paar Tage ohne Anrechnung auf Urlaubszeiten bei voller Bezahlung (kein "kindkrank", kein Homeoffice) zu Hause bleiben zu können.


    Im Gegenzug wird eben auch erwartet, bei Klassenfahrten oder Schulfeiern die regelkonforme Arbeitszeiterfassung zu vergessen.

    Warum schaffen wir es (medial oder tatsächlich) nicht, die Menschen auszubilden, dass sie nicht geringfügig beschäftigt bleiben?

    Du stellst im Ernst diese Frage?


    "Wir" schaffen es ja noch nicht einmal, alle biodeutschen Kinder zu einem hinreichend wertigen und qualifizierenden Schulabschluss zu bringen. Weil "wir" es über Jahrzehnte hinweg versäumt haben, ein hochwertiges und flächendeckendes staatliches Betreuungssystem von der Krippe bis zur Volljährigkeit zur Verfügung zu stellen. Ohne ein solches ist die Phrase von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfach nur eine politische Phrase.

    Aber sie muss nicht 24 Stunden beaufsichtigen. Die Lehrkraft sollte um 16 Uhr Feierabend machen dürfen, dann übernimmt anderweitiges Personal.

    Das ist Deine Meinung.


    Meiner Meinung nach hätte ich meinen Beruf verfehlt, wenn ich nicht in einer Ausnahmesituation wie einer Klassenfahrt auch bereit wäre, meinen Anspruch auf formal geregelte Arbeitszeit hintenan zu stellen. Das gilt IMHO im Berufsleben allgemein, nicht nur in pädagogischen Berufen. Regeln sind wichtig und richtig, aber eben nicht alles im Leben. Umgekehrt lässt auch mein Arbeitgeber mal "fünfe gerade sein", wenn in meinem Privatleben die Welt Kopf steht.

    Warum müssen eigentlich Lehrkräfte mit auf Klassenfahrt? Es braucht anderes günstigeres Personal, das die Aufsichten übernimmt sobald die normale Arbeitszeit der Lehrkräfte überschritten.

    Dazu habe ich eine sehr eindeutige Meinung: Ja!


    Eine Klassenfahrt ohne Klassenlehrer oder Klassenlehrerin dabei ist IMHO weitgehend sinnfrei. Der primäre Idee einer KLasenfahrt ist "Teambuilding" - und da gehört die "Führungskraft" definitiv mit an Bord.

    Beides es insofern vergleichbar, als dass es in beiden Fällen faktisch keinen regulären Feierabend gibt - darauf wollte ich hinaus.


    Letztlich sind aber werder Teambuilding-Seminare noch Klassenfahrten typischer Arbeitsalltag, sondern Ausahmesituationen für wenige Tage im Jahr. Hieran die angebliche Undurchführbarkeit von Arbeitszeiterfassung im Lehrerberuf festzumachen, ist sehr konstruiert.

    Geht man davon aus, dass "Syrer" auch Mütter und Heranwachsende meint, ist das nicht so wenig.

    Die Syrer sind meinem Eindruck nach noch ein Sonderfall. Der Anteil "echter Kriegsflüchtlinge" unter ihnen ist hoch, entsprechend sind häufig komplette Familien migriert und es gibt relativ viele unter ihnen mit relevanter beruflicher Qualifikation.

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