Mich wundert dabei, dass hier in jeder Diskussion um sexuellen Missbrauch an Kindern so häufig betont werden muss, dass schon mal Männer falsch verdächtigt worden sind.
Nicht jede. Aber diese, da explizit Thema dieses Threads.
Mich wundert dabei, dass hier in jeder Diskussion um sexuellen Missbrauch an Kindern so häufig betont werden muss, dass schon mal Männer falsch verdächtigt worden sind.
Nicht jede. Aber diese, da explizit Thema dieses Threads.
Und um nochmal zu betonen, dass man das zuletzt hier besprochene eben nicht mit sexuellen Übergriffen vergleichen kann.
Wozu sollte man das vergleichen?
Als Mann und speziell als männlicher Lehrer weiß ich, dass für mich ein Risiko besteht, fälschlich eines sexuellen Übergriffes beschuldigt zu werden. Also vermeide ich Situationen, die eine solche Gefahr vermehrt mit sich bringen. Ganz einfach. Ob nun andere Lebensrisiken von anderen Menschen größer oder kleiner sind, ist doch vollkommen irrelevant, und kein Grund, für einen selbst bestehende Risiken nicht zu verringern - zumal wenn sie eine existenzielle Bedrohung darstellen.
Nein, die armen Männer werden gezwungen, voll zu arbeiten, mehr zu verdienen und dürfen keine Kinder betreuen, keine Elternzeit nehmen, sich später nicht in Teilzeit für lau um die (Schwieger-)Eltern kümmern, das ist alles den privilegierten Frauen vorbehalten.
Es ist Lebensrealität, dass Frauen häufiger als Männer ihre Berufswahl nach Neigung als nach Verdienstmöglichkeit treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach oben orientieren und darauf bestehen, bei der Kindererziehung an erster Stelle zu stehen. Mit den bekannten Konsequenzen.
Die Umstände ändern sich, aber nur langsam.
Persönlich würde ich liebend gerne in Teilzeit arbeiten oder ganz zu Hause bleiben - wenn es denn finanziell ginge. Geht es aber nicht.
Von meiner besseren Hälfte, die in der "freien Wirtschaft" arbeitet, kenne ich umgekehrt den neidvollen Blick auf Eltern, weil die nunmal zwangsläufig in den Schulferien Vorrang haben. Die Tatsache, dass in den Sommerferien alles teuer und voll ist, wird von vielen kinderlosen Nicht-Lehrern als weniger gravierendes Problem angesehen - man fühlt sich in wenig attraktive Randzeiten abgedrängt.
Also, scheint's fühlen sich fast alle irgendwie benachteiligt
Also bitte: Die Preise bleiben konstant hoch bis pünktlich am ersten Tag NACH den Ferien. Das gilt für Flüge und Bahnreisen insbesondere. Hotels sind während der Sommersaison von Juni bis einschließlich September teuer. Wo genau machst Du Urlaub? Auf Balkonien?
Mehrheitlich in den Sommerferien. Ja, es kostet mehr als im Februar. Die Konsequenzen waren mir bewusst, bevor ich Lehrer (- und auch selber Vater) geworden bin, und ich trage diese Angesichts der Privilegs, einen tollen Job zu haben, sehr gerne.
Woher hast Du denn das Gerücht? Flüge sind am letzten Schultag (egal vor welchen Ferien) morgens erheblich günstiger als nachmittags und abends. Es lohnt sich zT ins andere Bundesland zu fahren, um Geld zu sparen. Und das soll nichts mit den Ferien zu tun haben?
Es steht doch jedem frei, auch 2 oder 3 Tage nach Ferienbeginn zu fliegen. Weiterhin kommt es doch nicht nur auf die Flugtarife an, sondern auch auf die Kosten der Unterkünfte - und die sind in den Übergangsjahreszeiten europaweit am günstigsten.
Vielleicht sollte man sich ab und an mal klarmachen, dass normale Berufstätige im gesamten Jahr zusammengenommen maximal so viel Ferien haben, wie Lehrer alleine im Sommer (- gesetzlicher Mindesturlaub D: 20 Tage p.a., in den meisten Tarifverträgen sind 30 Tage geregelt). Zudem sind sämtliche Eltern von schulpflichtigen Kindern ebenso an die Ferienzeiten gebunden wie wir Lehrer.
Reisen nur in den überteuerten Ferien möglich.
"Augen auf" bei der Berufswahl. Dass Lehrer, die an Schulen unterichten, bezüglich Urlaub an die Schulferien gebunden sind, ist ja wohl logisch.
Immerhin gibt es in sämtlichen Bundesländern auch Schulferien im Frühling und Herbst, zu Zeiten, in denen kaum jemand sonst in Europa Ferien hat, und entsprechend günstige Urlaube möglich sind.
PS.- Die Sichtweise, dass ausgerechnet verbeamtete Lehrer bezüglich Ferien eine benachteilgte Bevölkerungsgruppe darstellen sollen, dürft zudem gesellschaftlich kaum konsensfähig sein.
Genau das leider nicht, sondern das hilft vielleicht den Erwachsenen "Tätern" und "Opfern", aber nicht den Kindern.
Verstehe ehrlich gesagt nicht, wie Du das meinst. Mobbing der Kinder untereinander?
Darf ich mal fragen, wie viele von den hier anwesenden Männern schon mal fälschlich bezichtigt worden sind, sexuell übergriffig gewesen zu sein? Das wird manchmal so reingeworfen, als wäre das gang und gäbe.
Das Risiko ist klein, aber nicht so klein, dass es irrelevant wäre. Zumal die Konsequenz einer frei erfundenen Anklage die Vernichtung der beruflichen und privaten Existenz sein kann.
Ich dachte auch, hier geht es doch um den Schutz der Kinder. Schwupps, geht's wieder um die Erwachsenen.
Das sind doch keine Gegensätze.
Wenn Situationen wie „gemeinsames Umziehen“ gemieden werden, schützt das zugleich Kinder vor realen Tätern als auch Erwachsene vor falschen Anklagen.
Susannea - Deine Verwirrtheits-Smileys sind verwirrend.
Was verstehst du an der Aussage von Herr Bernd und anderen hier nicht?
Zumindest für männliche Lehrer kommt eine (falsche) Anklage faktisch einer Verurteilung gleich. Man wird suspendiert, verhört, der Ruf ist unrettbar ruiniert. Faktisch müssen - entgegen grundegender Rechtsprinzipien - die Angeklagten ihre Unschuld bewiesen, was in der Regel kaum möglich ist. Der einzige Schutz ist die strikte Vermeidung von potentiellen Risiken. Gemeinsames Umziehen dürfte in diesem Zusammenhang ein besonders hoher Risikofaktor sein.
Es wird nachts nicht gearbeitet oder gespielt, weil man die Zeit totschlagen will, sondern weil dann eben der Biorhythmus im Betriebsmodus ist.
Einer Eule zu sagen, dass sie früher ins Bett gehen sollte, ist genauso absurd wie einer Lerche zu sagen, sie solle morgens zwei Stunden länger liegenbleiben.
Die Teenager-Zwillige im Haus gegenüber haben ihre Daddelzeit so zwischen 23:00 und 03:00 Uhr. Sind das somit besonders späte Eulen oder besonders frühe Lerchen?
Und wie soll die Gesellschaft darauf reagieren? Unterricht ab 23:00 Uhr?
Ich traue den Grundschulkollegen zu, dass sie nach 2-4 Jahren einschätzen können, welche Schulform die geeignetste für ihre Schüler sind. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass viele Eltern das gerade NICHT können, sondern Wunschdenken oder schlichtweg Fehlvorstellungen ihre Entscheidungen prägen.
Sollte sich dennoch ein Kind wider Erwartung im Laufe der Zeit ganz anders entwickeln, gibt es auch weiterhin Möglichkeiten.
Diesbezüglich sind Zweifel angebracht. In Hamburg wurde das Thema empirisch untersucht, und die Ergebnisse waren sehr ernüchternd. Während in "schwierigen Stadtteilen" die Fähigkeiten der relativ kompetenteren SuS von der Lehrern oft überschätzt werden, ist in den "sozial stärkeren" Vierteln das Gegenteil der Fall - dort schaffen in der Regel auch Kinder ohne Gymnasialempfehlung, deren Eltern sich in großer Zahl über die Urteile der Lehrer hinwegsetzen, das Abi.
Das ist an meiner Schule ähnlich, was die Bus-Verbindungen betrifft. Da gibt es eine ganze Reihe von SuS, die immer zur 1. Stunde zur Schule fahren müssen, auch wenn sie später Unterrichtsbeginn haben, weil später kein Bus mehr fährt. Ebenso kommen manche nur nach der 6. und 8. Stunde nach Hause und müssen bei früherem Unterrichtsschluss noch warten.
Dass es solche Probleme gibt, ist klar.
Aber die grundlegendere Frage wäre doch erstmal, ob echte Gleitzeit an Schulen überhaupt funktionieren kann, und wenn ja, wie genau. Sofern ich das eingangs erwähnte Modell richtig verstanden habe, scheint es sich dort um eine simple Unterrichtsverkürzung zu handeln. Das wäre dann aber keine Gleitzeit.
Und noch grundlegender wäre die Frage, ob das Problem überhaupt dem speziellen Biorythmus von Teenagern geschuldet ist. Wenn dem so wäre, müsste es ja eigentlich durch den Sommerzeit/Winterzeit-Wechsel ein schwieriges und ein leichteres Halbjahr geben, was sich relativ einfach empririsch nachweisen lassen sollte.
Wenn das Problem aber eher durch generellem Schlafmangel verursacht wird (- weil nachts eben zuviel gedaddelt oder Zeit in Sozialen Netzwerken verbracht wird), dann wären solche Maßnahmen sinnfreies Herumdoktorn an Symptomen.
Kann man auch diskutieren ohne solche Boomer-"Killerspiele sind böse"-Sprüche? Ich dachte da wären wir gesellschaftlich drüber hinweg.
Ich finde es durchaus sachdienlich, die Lebensrealität von vielen Teenagern zur Kenntnis zu nehmen. Die "bösen Killerspiele" hast du ins Gespräch gebracht, nicht ich.
Dass ein erheblicher Anteil der SuS im Teenager-Alter nachts online ist, ist ein Fakt. Mit was genau die sich beschäftigen, tut nichts zur Sache - aber so bauen sich nunmal erhebliche Schlafdefizite auf.
Aber damit argumentieren die Normalzeit-Aktivisten doch, nämlich das es den Schülern nicht zuzumuten ist morgens im Dunkeln zur Schule zu gehen. Mein Einwand gegen genau dieses Argument ist: Es ist den Schülern noch viel weniger zuzumuten den Tag nur am Fenster vorbeiziehen zu sehen im Klassenzimmer, weil es nach Schulschluss schon wieder dunkel ist.
Du bringst das Problem auf den Punkt. Später kommen finden sicherlich viele toll - dann aber auch entsprechend später gehen auf gar keinen Fall. Das hier eingangs vorgestellte Modell ist kein Gleitzeit-Modell, sondern einfach eine Unterichtsverkürzung.
Vielleicht wäre ja auch schon etwas gewonnen, wenn die verbreite nächtliche Online-Daddelei reduziert werden würde.
Die Türen vom Umkleideschränken, die ich kenne, sind in der Regel kaum breiter als 20cm und auch in vertikaler Ausrichtung viel kleiner als ein Mensch. Mit "Verstecken" ist da nichts. Erst recht nicht in mehrere Richtungen gleichzeitig, denn auch vor den Mitschülern will sich ja möglicherweise nicht jeder nackend zeigen.
Susannea - niemand will dir deine lockere Einstellung nehmen. Aber du kannst Deine Einstellung nicht anderen aufnötigen - schon gar nicht Kindern, die in die Situation gezwungen werden, und ihr nicht ausweichen können.
Das finde ich nicht merkwürdig, sondern total normal und sollte auch so sein, dass er durchgängig da ist. Trotzdem muss er sich nicht nackt dort ausziehen, wenn er es nicht möchte.
Das löst ja das Problem nicht, dass möglicherweise (- bzw. mit praktisch absoluter Sicherheit) einige der Schüler vom Lehrer nicht nackend gesehen werden wollen.
Ich vermute, es kommt auch stark an, wo man wohnt.
Wenn ich richtig informiert bin, haben Berlin und der Osten eine intensive FKK-Historie, es war also in vielen Bereichen üblich, sogar nackt zu baden. Und es war für alle/viele normal.
In der Freizeit nackend baden ist eine freiwillige Handlung. Die Teilnahme am Schwimmuntericht hingegen ist staatlich erzwungen. Alleine daraus ergibt sich m. M. n. eine Pflicht zu weitestmöglicher Rücksichtsnahme.
Ich bin kein Sportlehrer und habe daher das hier beschriebene Problem nicht. Aber es wäre für mich völlig unverstellbar, mich vor meinen Schülern umzuziehen. Und das obwohl ich in einem nordeuropäisch geprägten Elternhaus aufgewachsen bin - in der Natur nackend zu baden war für uns selbstverständlich. Allerdings haben wir das auch nur gemacht, wenn wir völlig für uns waren.
Ähm ... auf welcher völkerrechtlichen Grundlage auch? Wenn überhaupt doch nur auf der Grundlage des "Recht des Stärkeren".
Formal nicht, faktisch aber eben doch.
Der Westen hat der schrittweisen Eskalation auf der Krim und im Donbass und deren faktische Annektion durch Russland ohne nennenswerte Gegenwehr geschehen lassen - mit den bekannten fatalen Konsequenzen. Deutschland war noch nicht einmal bereit, russisches Erdgas und Erdöl zu boykottieren, sondern wollte bis zum Beginn der großangelegten Invasion der Ukraine am weiteren Ausbau der Lieferinfrastruktur (Nordstream 2) festhalten.
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