Diese sehr seltsame Haltung, es wäre gerecht, wenn es nur allen gleich schlecht geht, ist erschreckend.
Es ist das Recht und die Pflicht von Eltern, ihre Kinder zu erziehen.
Zur Erziehung gehört selbstverständlich mich um die schulischen Belange zu kümmern. Wohlgemerkt: Recht und Pflicht.
Und selbstverständlich fördere ich meine (!) Kinder schon vor der Schule - ich lese ihnen vor, ich rede mit ihnen, singe, gehe in die Natur, Male, bastle mit ihnen und lasse sie soviele Erfahrungen wie möglich machen.
Wenn die Kinder in die Grundschule kommen, liegen deshalb also schon Welten an Wissen und Können zwischen den Kindern.
Selbstverständlich wäre es wünschenswert, wenn alle Kinder ein liebevolles, zugewandtes und (als Sahnehäubchen obendrauf) förderndes Elternhaus hätten. Wobei liebevoll und zugewandt die Schlüssel sind.
Alles anzeigenIn der Grundschule? Ich hoffe nicht. Und ja, tatsächlich, wenn am Gymnasium jemand Nachhilfe in mehreren Fächern braucht, empfehlen wir dringend einen Wechsel an eine andere Schulform. Es spricht überhaupt nichts dagegen, sich temporär Hilfe z. B. bei älteren Mitschülern zu holen. Aber dass professionelle Nachhilfeinstitute Geld mit der Vorbereitung auf Übertrittsprüfungen z. B. verdienen (das ist in Zürich die Realität!) finde ich pervers. Wer das OK findet, hat wirklich nicht verstanden, wie soziale Ungerechtigkeit im Bildungsbereich entsteht.
Ich sehe das richtig, dann du Gymnasiallehrkraft an einem schweizer Gymnasium bist?
Wie kannst du dich über die Verhältnisse einer deutschen Brennpunkt-Grundschule auslassen?
Was weißt du über den Alltag in einer 2. Klasse, in der von 28 Kindern zwei mit sozial-emotionalendem Förderbedarf den kompletten Unterricht aufmischen, zwei weitere den Förderbedarf "Lernen" haben und fünf andere ohne Wesentliche Deutschkenntnisse im Unterricht sitzen, alles ohne Doppelsteckung oder Schulbegleitung, weil die Eltern sich nicht kümmern, keine Anträge ausfüllen, obwohl die Schule Unterstützung anbietet.
Soweit ich weiß, gehen in der Schweiz 20 % der Kinder überhaupt nur aufs Gym - diese Verhältnisse gab es in Deutschland zuletzt in den 1960iger Jahren.
Aber sich dann vom hohen Ross herunter über KuK mokieren...
Geht's noch?