Ich finde es in Teilen befremdlich, mit welcher Art von Arroganz oder in Teilen auch scheinbarem Neid hier argumentiert wird.
Ganz oft lese und höre ich, Seiteneinsteiger seien doch keine richtigen Lehrer. Kann ich nicht nachvollziehen. Wird mit Sicherheit nicht gehen, was Du vor hat....
Natürlich ist ein Lehramt-Studium pro forma die mutmaßlich beste Vorbereitung auf den Schuldienst. Mindestens einmal ist das _die_ Regel.
Dennoch halte ich es für äußerst wichtig und auch für eine Errungenschaft, Menschen mit Erfahrungen aus lehrfremdem Alltag in der Schule zu integrieren.
Warum? Ein Großteil der Schüler wird später genau dort landen. Menschen mit dem Talent, dies mit in einen formal theoretischen Unterrichtsalltag zu transportieren, diese neben den klassischen Lehrer™ zu stellen, und Tugenden und Pflichten die im Berufsalltag wichtig sind zu vermitteln, ist doch grandios.
Im Gegenteil kann man genau das argumentieren. Studierte Lehrer hatten idR nie die Chance, den Berufsalltag in der Wirtschaft und auf dem freien Markt zu erfahren. Wie auch?
Ich denke, auch wenn es eher ein Produkt aus dem Mangel an Lehrern ist; dass es in einem gesunden Verhältnis sehr positiv und bereichernd für alle Beteiligten sein kann. In der Regel gehen Seiteneinsteiger auch äußerst bewusst diesen Schritt. Weil sie gelernt haben, dass sie Lehren können. Weil sie Lust darauf haben, weil sie Erfahrungen gesammelt haben.
Sorry, @dancingsheep fürs "Missbrauchens" deines Themas. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. Ich habe leider "nur" das von der Bez. Reg. nicht anerkannte Diplom im Bereich Kunst, weswegen ich jetzt div. Wege bis hin zu einem zusätzlichen Lehramtsstudium mit 36 eruiere. Ich arbeite seit knapp einem Jahr als Vertretungslehrerin an einer Gesamtschule. Mir macht es wahnsinnigen Spaß und die Resonanz ist auch durchweg positiv. Die Schule will mich unbedingt, aber der Formalismus bremst jetzt noch etwas. Das ist kein Vorwurf am System (es braucht Regeln), sondern einfach leider Fakt.
LG