Hallo zusammen,
dieser Post ist dazu gedacht, einmal festzuhalten, welche Hürden ich / man überwinden muss, in NRW Seiteneinstieg im Fach Kunst einzusteigen. Dies am konkreten Beispiel.
Also, kurz zu mir:
Ich bin 36 Jahre alt, habe 2009/2010 mein Diplom in Modelismus und Stylismus in Berlin gemacht. Die Studienzeit betrug 6 Semester.
Nach ein paar Jahren Berufserfahrung in Deutschland und Schweden, bin ich dann 2014 schwanger zurück nach Deutschland. Von 2019 bis Ende 2022 habe ich einen Bio-Hofladen geführt und gemerkt, dass mir das Lehren und der Umgang mit Kindern sehr liegt. Und dass das neben Kunst bzw. der Malerei meine eigentliche Passion ist.
Ich habe mich nun fortweg mit dem Gedanken angefreundet, Lehrerin für Kunst zu werden und angefangen, LOIS.nrw etc. zu screenen. Es kam dann so, wie es kommen musste. Im Januar war dann eine passende Stelle an einer Gesamtschule für das Fach Kunst in der Nähe ausgeschrieben. Durch Bekannte, die im Kollegium sind, habe ich mich noch einmal rückversichert, ob die Schule zu empfehlen ist.
Ich mache es kurz: Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, habe überzeugt und das Jobangebot erhalten. Leider mit der Einschränkung, dass ich aktuell nicht am OBAS teilnehmen kann, weil mir 1 Semester fehlt. Ich habe, wie oben erwähnt, meinen Abschluss mit 6 Semestern gemacht. Es sind aber 7 gefordert.
Alternative wäre PE.
Nach zwei Tagen Bedenkzeit habe ich mich dann gegen die Anstellung entschieden. Begründung: Ich möchte es jetzt auch "richtig" machen und die Voraussetzungen für OBAS schaffen.
Meine Aufgabe besteht also nun darin, mein Profil entsprechend aufzubessern, und irgendwie dieses eine Semester nachzuholen. Dies zumindest mein naiver Gedanke.
Tja, und nun kommen die Probleme. Und hier wäre auch der Punkt, an dem ich mich freuen würde, von euren Erfahrungen zu partizipieren.
Nach zahlreichen Telefonaten mit Düsseldorf (je Ansprechpartner erhält man unterschiedliche Aussagen. Mal super freundlich, mal grantig ohne Ende), div. Unis etc. sehe ich aktuell diese Optionen:
- Master-Studium (nicht Master of Education) nachholen
- Nachteil: Würde mir dann wieder nach meinem Verständnis anschließend sinnlose 2 Jahre Wartezeit einbringen, bevor ich mit dem OBAS bzw. dem Job beginne
- Frage: Muss das höherwertige Studium in einem anderen Fach, als das erste Studium sein? Ich meine nein.
- Job mit PE antreten, mittelfristig OBAS nachholen
- Nachteil: Ich würde ja quasi zwei Ausbildungen machen (PE und OBAS) mit mutmaßlich ähnlichen Lerninhalten
- Fragen:
- Sofern man den PE fertig hat, ist man dann automatisch für OBAS qualifiziert? Oder müsste ich dennoch parallel einen Master machen?
- Zweitstudium Lehramt Kunst
- Nachteil:
- Dauer. 6 Semester BA, 4 Semester MA + Referendariat etc. Korrekt? Da wäre ich dann noch mal bei 6-7 Jahren Vorbereitung
Seht ihr in dem Konstrukt noch irgendwie andere Möglichkeiten? Gibt es ggf. eine Art Härtefallregelung, dass ich mit den 6 Semestern Studium reinrutsche, wenn die Schule mich unbedingt will/braucht?
Versteht mich nicht falsch; ich würde gerne noch einmal studieren. Gerne bin ich auch bereit, mich mehrere Jahre fortbilden zu lassen. Ich denke dabei dann aber auch an die Grenze von 42 Jahren, die die Verbeamtung beinhaltet.
Ich suche einfach die effizienteste Art und Weise, das Fach Kunst zu unterrichten. Die Schule will mich, ich will. Warum ist das so kompliziert?
Ich danke für jeden Input. Gerne berichte ich hier vom weiteren Verlauf.
LG
Kerstin