Beiträge von kerstinhard

    Nach der Argumentation sollten auch nur Leute, die schon mal tot waren, Altenpfleger*innen werden.


    Im Ernst, es wäre schön, wenn Quereinsteigende grundsätzlich anerkennen würden, dass sie nicht von vorneherein dasselbe können wie Leute, die Lehramt studiert haben. Sie können etwas anderes. Das ist wertfrei und einfach Fakt. Gerne zu unterrichten heißt noch nicht, dass man es auch kann. Die didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann man sich problemlos aneignen, aber man muss es auch wollen und machen.

    Schwerer Vergleich, aber gut... :)


    Tun Quereinsteiger das denn in der Regel nicht? Hört sich erst mal wie ein Vorurteil an.

    Du schreibst es wertfrei und faktisch - das akzeptiere ich auch. Es ist Fakt, dass man mit Demut, Lernwille, dem Verständnis sich mit Bildungspädagogik auseinanderzusetzen und generell großer Offenheit in den Beruf gehen muss, wenn man es will. Sicher gibt es Leute, die das nicht verstehen und - nett gesagt - naiv in die Unternehmung "morgen bin ich Lehrer" gehen. Diese werden aber mE auch mit der Zeit auf natürliche Art und Weise aus dem System fallen...


    Ich plädiere ja lediglich dafür:

    Zitat

    Sie können etwas anderes.

    ... und dass das für das Gesamtgewerk "Schule" ein Gewinn sein kann und wahrscheinlich ist. Aber wahrscheinlich sind die Erfahrungen von jedem anders. :)

    Also, sorry für's Eröffnen der Grundsatzdiskussion.

    Ich finde es in Teilen befremdlich, mit welcher Art von Arroganz oder in Teilen auch scheinbarem Neid hier argumentiert wird.

    Ganz oft lese und höre ich, Seiteneinsteiger seien doch keine richtigen Lehrer. Kann ich nicht nachvollziehen. Wird mit Sicherheit nicht gehen, was Du vor hat....


    Natürlich ist ein Lehramt-Studium pro forma die mutmaßlich beste Vorbereitung auf den Schuldienst. Mindestens einmal ist das _die_ Regel.


    Dennoch halte ich es für äußerst wichtig und auch für eine Errungenschaft, Menschen mit Erfahrungen aus lehrfremdem Alltag in der Schule zu integrieren.

    Warum? Ein Großteil der Schüler wird später genau dort landen. Menschen mit dem Talent, dies mit in einen formal theoretischen Unterrichtsalltag zu transportieren, diese neben den klassischen Lehrer zu stellen, und Tugenden und Pflichten die im Berufsalltag wichtig sind zu vermitteln, ist doch grandios.

    Im Gegenteil kann man genau das argumentieren. Studierte Lehrer hatten idR nie die Chance, den Berufsalltag in der Wirtschaft und auf dem freien Markt zu erfahren. Wie auch?


    Ich denke, auch wenn es eher ein Produkt aus dem Mangel an Lehrern ist; dass es in einem gesunden Verhältnis sehr positiv und bereichernd für alle Beteiligten sein kann. In der Regel gehen Seiteneinsteiger auch äußerst bewusst diesen Schritt. Weil sie gelernt haben, dass sie Lehren können. Weil sie Lust darauf haben, weil sie Erfahrungen gesammelt haben.


    Sorry, @dancingsheep fürs "Missbrauchens" deines Themas. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. Ich habe leider "nur" das von der Bez. Reg. nicht anerkannte Diplom im Bereich Kunst, weswegen ich jetzt div. Wege bis hin zu einem zusätzlichen Lehramtsstudium mit 36 eruiere. Ich arbeite seit knapp einem Jahr als Vertretungslehrerin an einer Gesamtschule. Mir macht es wahnsinnigen Spaß und die Resonanz ist auch durchweg positiv. Die Schule will mich unbedingt, aber der Formalismus bremst jetzt noch etwas. Das ist kein Vorwurf am System (es braucht Regeln), sondern einfach leider Fakt.


    LG

    Dankeschön! Ich denke, auf deinen Rat wird es hinauslaufen.


    Die Frage ist vielleicht, ob man mit dem Abschluss (also FALLS es sich bei der TE um die Hochschule geht) direkt in den Master zugelassen wird.

    Das werde ich jetzt herausfinden und mit den Unis reden und mich beraten lassen. Das kann man auch mE nicht pauschal beantworten, was und ob überhaupt anerkannt wird. Das ist am Ende wahrscheinlich sehr individuell und vllt. auch ein Teil Verhandlungssache.



    Ja. Aber wenn eine Zulassung zum Master an einer staatlichen Uni klappt, dann sollte danach doch auch eine Zulassung zu OBAS möglich sein.

    Ich hoffe mal weiter. Und informiere mich dennoch auch über ein Zweitstudium Lehramt Kunst.

    Ich bin gerade etwas erstaunt. Soweit ich weiß konnte die PE nur mangelnde Berufserfahrung nach dem Master ausgleichen. Nicht aber die mangelnde Studiendauer! Das wäre ja ein schöner Reinfall für dich kerstinhard


    Ansonten müsstest du, wenn du einen Master machst, nochmal 2 Jahre Berufserfahrung sammeln. Ich glaube aber auch nicht, dass das höherwertige Studium in einem anderen Bereich sein kann. Gibt ja meistens an Unis Zulassungsbeschränkungen für den Master.

    Ja, das ist die Sache. Ich kann, nach meiner jetzigen Info, theoretisch den Master im Bereich Kunst / Kunstgeschichte / Kunsthandel mit BWL oder im Bereich Design machen. Was mir dann genau vom Diplom angerechnet wird, ist dann jeweils Sache der Uni bzw. Verhandlungssache.


    Zitat von CluelessLabDog

    Ja das ist verzwickt. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich es wild, dass dir überhaupt ermöglicht wird Kunst zu unterrichten.

    So wild ist das gar nicht. Mein Studium hatte div. Module der theoretischen Kunst / Farben / Geschichte. Darüber hinaus habe ich in meinen Jobs viele künstlerische Tätigkeiten ausgeführt und habe mich auch mit einer großen Mappe an der Schule beworben.


    Ich wüsste nicht, wie man viel besser im Seiteneinstieg als Kunstlehrer:in vorgebildet sein kann.
    Als Kunstgeschichtler kann ich bspw. sehr viel theoretisches Wissen der Epochen etc. pp. aufgebaut haben, aber kein Talent in der Malerei oder praktischen Lehre. Bin ich dann die passendere Lehrerin im Seiteneinstieg Kunst?

    Bist du sicher, dass es wirklich an einem Semester krankt?

    Bedingung ist (Quelle: Schulministerium NRW))


    "... FH-Master oder einen an einer Universität, einer Kunst- und Musikhochschule oder der Deutschen Sporthochschule erworbenen Hochschulabschluss nachweist, der auf einer Regelstudienzeit von insgesamt mindestens sieben Semestern beruht ..."

    Ist das Diplom in Modelismus und Stylismus von einer Universität oder Kunsthochschule verliehen worden?

    Es war eine Modeschule die zur Kunsthochschule akkreditiert wurde.

    Ich habe noch ein Diplom gemacht, das aber in seinem Umfang entsprechend nach ECTS angerechnet wurde. Leider eben zu wenig Punkte.

    Nach 2011 haben die auf BA umgestellt.


    Da ich bestätigt bekommen habe, dass die 6 Semester ok sind, aber 7 gebraucht werden, denke ich - und so lese ich es auch aus deinem Auszug der Quelle - dass mir eben 1 Semester theoretisch fehlt.

    Ich kann aber auch nicht einfach ein Semester irgendwo machen jetzt, sondern muss das schon mit Abschluss abschließen.


    Zu meiner Frage oben noch:
    "Sofern man den PE fertig hat, ist man dann automatisch für OBAS qualifiziert? Oder müsste ich dennoch parallel einen Master machen?"

    Hat darauf jemand eine Antwort? Wahrscheinlich ändert sich die Voraussetzung dann nicht.


    Du zählst drei Optionen auf. Ich finde das nicht schlecht. Das sind alles Möglichkeiten. Wähle eine davon.


    Die zwei Jahre Berufserfahrungen können auch an einer Schule erworben werden. So Fälle hatten wir auch schon.

    Danke dir! :)

    Danke für das Feedback.

    Die Hürden sehe ich eher in den für mich unklaren Aussagen, schwer zu erreichenden Ansprechpartnern und sich widersprechenden Aussagen auf dem Weg meiner Informationsfindung.

    Dass das Lehramt eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, die man nicht "mal eben" erlernt und man sich nicht mal eben onboarden kann, begreife ich auch. Ich beschwere mich auch überhaupt nicht darüber.

    Wie oben formuliert, bin ich gerne bereit, mich ausbilden zu lassen. Ich bin auch gerne bereit, Extrarunden für das Ziel zu gehen.

    Ich wünsche mir hier Austausch mit Gleichgesinnten, Informationen für nachfolgende Anwärter und ggf. den ein oder anderen Tipp, den ich noch nicht sehe bzw. über etwas, das ich falsch sehe.

    Deswegen, danke wieder_da für deinen Ratschlag. Damit kann ich deutlich mehr anfangen, als mit dem Hinweis, dass ich absolut keine Voraussetzung für ein Lehramt habe.



    Ob es sinnvoll ist, nur das eine Fach Kunst zu unterrichten, darüber würde ich mir auch noch Gedanken machen. 16 Wochenstunden, OK, 20, OK, aber 28? Mit vielleicht 14 verschiedenen Lerngruppen?

    Ich wüsste leider nicht, mit welchem auf meinem Grundstudium basierenden Master ich mich für ein weiteres Fach qualifizieren könnte. Mich würden Sport und Hauswirtschaft noch interessieren.

    Ich denke aber, Stand jetzt, dass mich auch das Fach Kunst gut auslasten würde. Sofern es bei der Schule bliebe, wäre hier der Vorteil hinsichtlich Abwechslung noch, dass dort das Dalton-Modell angewandt wird. Ergo: ein nicht unerheblicher Teil individuelle Schulung für die Schüler.

    was ehrlich gesagt verrückt ist. (Ich meine: der Bezug zu Kunst ist auch ein bisschen künstlich und was ist denn das zweite Fach? (Ja, für Kunst braucht man das nicht unbedingt beim Lehramt, aber ist es hier kein Thema? Würdest du dann 25 Stunden nur Kunst unterrichten? Textil und so noch dazu?

    Genau, nur Kunst. Ich kann nur für die Schule jetzt sprechen. Aber dort wird wegen Kunstlehrermangel bereits Unterricht gestrichen.

    Hallo zusammen,


    dieser Post ist dazu gedacht, einmal festzuhalten, welche Hürden ich / man überwinden muss, in NRW Seiteneinstieg im Fach Kunst einzusteigen. Dies am konkreten Beispiel.


    Also, kurz zu mir:
    Ich bin 36 Jahre alt, habe 2009/2010 mein Diplom in Modelismus und Stylismus in Berlin gemacht. Die Studienzeit betrug 6 Semester.

    Nach ein paar Jahren Berufserfahrung in Deutschland und Schweden, bin ich dann 2014 schwanger zurück nach Deutschland. Von 2019 bis Ende 2022 habe ich einen Bio-Hofladen geführt und gemerkt, dass mir das Lehren und der Umgang mit Kindern sehr liegt. Und dass das neben Kunst bzw. der Malerei meine eigentliche Passion ist.


    Ich habe mich nun fortweg mit dem Gedanken angefreundet, Lehrerin für Kunst zu werden und angefangen, LOIS.nrw etc. zu screenen. Es kam dann so, wie es kommen musste. Im Januar war dann eine passende Stelle an einer Gesamtschule für das Fach Kunst in der Nähe ausgeschrieben. Durch Bekannte, die im Kollegium sind, habe ich mich noch einmal rückversichert, ob die Schule zu empfehlen ist.


    Ich mache es kurz: Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, habe überzeugt und das Jobangebot erhalten. Leider mit der Einschränkung, dass ich aktuell nicht am OBAS teilnehmen kann, weil mir 1 Semester fehlt. Ich habe, wie oben erwähnt, meinen Abschluss mit 6 Semestern gemacht. Es sind aber 7 gefordert.

    Alternative wäre PE.

    Nach zwei Tagen Bedenkzeit habe ich mich dann gegen die Anstellung entschieden. Begründung: Ich möchte es jetzt auch "richtig" machen und die Voraussetzungen für OBAS schaffen.


    Meine Aufgabe besteht also nun darin, mein Profil entsprechend aufzubessern, und irgendwie dieses eine Semester nachzuholen. Dies zumindest mein naiver Gedanke.

    Tja, und nun kommen die Probleme. Und hier wäre auch der Punkt, an dem ich mich freuen würde, von euren Erfahrungen zu partizipieren.

    Nach zahlreichen Telefonaten mit Düsseldorf (je Ansprechpartner erhält man unterschiedliche Aussagen. Mal super freundlich, mal grantig ohne Ende), div. Unis etc. sehe ich aktuell diese Optionen:



    • Master-Studium (nicht Master of Education) nachholen
      • Nachteil: Würde mir dann wieder nach meinem Verständnis anschließend sinnlose 2 Jahre Wartezeit einbringen, bevor ich mit dem OBAS bzw. dem Job beginne
      • Frage: Muss das höherwertige Studium in einem anderen Fach, als das erste Studium sein? Ich meine nein.
    • Job mit PE antreten, mittelfristig OBAS nachholen
      • Nachteil: Ich würde ja quasi zwei Ausbildungen machen (PE und OBAS) mit mutmaßlich ähnlichen Lerninhalten
      • Fragen:
        • Sofern man den PE fertig hat, ist man dann automatisch für OBAS qualifiziert? Oder müsste ich dennoch parallel einen Master machen?
    • Zweitstudium Lehramt Kunst
      • Nachteil:
        • Dauer. 6 Semester BA, 4 Semester MA + Referendariat etc. Korrekt? Da wäre ich dann noch mal bei 6-7 Jahren Vorbereitung



    Seht ihr in dem Konstrukt noch irgendwie andere Möglichkeiten? Gibt es ggf. eine Art Härtefallregelung, dass ich mit den 6 Semestern Studium reinrutsche, wenn die Schule mich unbedingt will/braucht?


    Versteht mich nicht falsch; ich würde gerne noch einmal studieren. Gerne bin ich auch bereit, mich mehrere Jahre fortbilden zu lassen. Ich denke dabei dann aber auch an die Grenze von 42 Jahren, die die Verbeamtung beinhaltet.

    Ich suche einfach die effizienteste Art und Weise, das Fach Kunst zu unterrichten. Die Schule will mich, ich will. Warum ist das so kompliziert? :stumm::eisig:


    Ich danke für jeden Input. Gerne berichte ich hier vom weiteren Verlauf.


    LG

    Kerstin

Werbung