Beiträge von Finnegans Wake
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6 zusätzliche Termine (vermutlich abends oder am WE) würden mich gar nicht entspannen.
Wenn ich mir die Termine völlig frei aussuchen könnte, diese dann ohne Diskussion bezahlt würden, dann würde ich Konzerte, Partys etc. nutzen anstelle der Therapietermine. Denn solche frei gewählten Termine tragen mich durch das Jahr, erhalten mir meine gute Laune und lassen mich im Anschluss ein inneres und äußeres Lächeln mit mir herumtragen. Und relativieren den schulischen Stress, indem ich erlebe, was mir wichtig ist. Das gibt mir die nötige Energie für den (Schul-)Alltag. Also, wie schaut's mit der Finanzierung? Oder Freistellung montags, wenn ich von meiner WE-Therapie müde bin?
PS: Bis auf den kleinen ironischen Teil mit der Finanzierung ist der Rest wirklich ernst gemeint!
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Noch zwei Anmerkungen:
Meine Betrachtungen stammen aus dem speziellen Biotop BBS. Für andere Schulformen kann ich wenig sagen außer bzgl. GS: Da rödeln sauviele vor sich hin mit einem Engagement und einer Bindung zu ihren Kids... Wahnsinn. Und da sehe ich auch, dass das Schimpfen durchaus auch der Psychohygiene dienen kann.
Und die zweite Anmerkung: Sehr erfreulich, dass sich ein so sachbezogener Austausch entwickeln konnte
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Und wie geht es ihnen damit? Sie haben doch den Vergleich, oder?
Das ist im Einzelnen schwierig zu sagen, aber ich höre eher bei denen, die früher mal als Alternative zur Arbeitslosigkeit LuL geworden sind, eher Klagen über den Job, als bei denen, die als Erwachsene sehr bewusst die Entscheidung zum Quereinstieg getroffen haben.
edit: Nach Jahren "draußen" muss man sich natürlich an andere Abläufe und Bedingungen des Subsystems Schule im speziellen System ÖD gewöhnen. Das sorgt immer wieder für eine Mischung aus Erheiterung und Verzweiflung. Das Unterrichten macht den Leuten aber in der Regel Spaß. So wirkt es auf mich.
Zu dem anderen Aspekt: Bei mir war die Aufgabe im Büro unterkomplex, musste dennoch konzentriert durchgeführt werden. Da habe ich dein langwierig anders verstanden als sich wie Kaugummi ziehend Das war es leider bei mir.
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Der Rest ist in meinem Büro für die Stadt - manchmal sehr langwierig. Dort geht es viel um interne Prozesse, die leider nicht näher erläutert werden dürfen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass der Teil meines Jobs, wo richtig was los (intensive aber tolle Aufgaben), richtig klasse war, dass aber der andere Teil, bei dem ich im Büro versauert bin, der Grund für den Wechsel war. Büro war nix für mich. Das ist heute mit dem Korrigieren vergleichbar, das muss halt, ist aber durch das Drumherum anders gestaltbar als die öden Bürotage.
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Danke, Work-Life-Balance wäre sicherlich gut für die genannten Lehrer. Fraglich warum sie nicht loslassen können und das Lehrerdasein auch in der Freizeit so eine große Rolle spielt. Ich power mich sehr gerne bei guter Hard-Rock-Musik im Wald aus. Schon alleine meine Augen danken es mir.
Papa Roach, rage against the machine, In Extremo... sind beim Korrigieren ein schöner Hintergrund. Das macht mich ruhig.
Und Korrekturen und im Garten sind auch toll. Dann aber ohne Musik.
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Ja die individuelle Erfahrung. Ich hole jetzt nicht die Zitate einzeln aus deinem letzten Post, sondern antworte im Paket
Ich hatte im IGM-Tarif sehr gute Bedingungen. Jede Überminute (die keine(r) hinterfragt hat) sofort auf dem Zeitkonto, Essen mit Kunden am Abend als Arbeitszeit mit Zuschlag, im ersten Arbeitsjahr bereits mit Anrecht auf PKV (war aber freiwillig GKV), 30 Tage Urlaub + pro Monat ca. zwei Tage Zeitausgleich als freie Tage, die ich stressfrei reingearbeitet hatte (beim Abendessen aber auch bspw. im Zug/Flugzeug beim Anschauen der Filmbibliothek) ... also schon sehr gute Bedingungen. Viel besser als bei dir.
Was mir wegen mangelnder Disziplin etwas Stress bereitet, ist die von mir verantwortete mangelnde Trennung zwischen Privat und Job. Das ist aber kein riesiges, sorgt aber dafür, dass ich schwerer abschalten kann als früher.
Mal eine Frage: Auch wenn du dich bewusst gegen das Lehramt entschieden hast, kannst du dich vielleicht doch irgendwann für einen Seiteneinstieg erwärmen, weil unser eigentlicher Job (die Arbeit mit echten Menschen) ein ziemlich toller Job ist.
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Naja, nach dem Schulvormittag werden Lehrer in den Schrank gestellt und erst am nächsten Morgen wieder hervorgeholt. Insofern kann (und muss) man als Lehrer gar nichts von der Welt "da draußen" wissen.
Man muss schon zugeben, dass der Schrank Luftlöcher hat. So schlecht haben es die LuL also nicht; ein paar Gerüche von draußen nehmen sie schon wahr.
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Was den Rest angeht: ich verzichte auch auf Lehrer im Freundeskreis. Ich will mich da gar nicht raus nehmen: ja, wir sind ein anstrengender Menschenschlag.
Situationsbedingt haben wir sehr viele LuL im Freundeskreis. Was mir auffällt: Im Freundeskreis wirkt bei keinem anderen der Job so sehr ins Private hinein. Das heißt, dass sehr viele LuL auch im Privaten nicht loslassen können und sich mit den Aufgaben und Herausforderungen des Jobs weiter beschäftigen. Das hatte ich selbst in der Industrie so extrem nicht erlebt und höre es auch nicht bei den "normalen" Freunden aus der "anderen Welt". Dadurch, dass Job und Freizeit nicht so klar getrennt sind, wirkt der Job bei vielen viel zu sehr in die Freizeit hinein. Da braucht es viel Disziplin, das zu trennen.
Insgesamt sehe ich im Vergleich zu meiner Industriezeit keinen großen Unterschied in MEINER jährlichen summierten Arbeitslast. Die Belastungsspitzen aber auch die ruhigeren Phasen sind heute ausgeprägter (in der Intensität). Viele geile Goodies von früher gibt's heute nicht mehr, dafür gibt's heute andere Sachen, die "nice" sind. Passt insgesamt. Die etlichen Jahre am Anfang der Zeit als Lehrer mit finanziellen Einbußen werden heute dadurch ausgeglichen, dass ich jetzt besser dastehe. Da ich beide Welten kenne: Passt scho. Aber das ist genauso anekdotisch wie, dass es immer anekdotische Einzelbetrachtungen gibt, mit denen sich beweisen lässt, dass es LuL sooo viel besser haben. Oder sooo viel schlechter. Hängt immer vom entsprechenden Beispiel ab.
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Ach Gott, in den langen Jahren in der Industrie wurde in der Belegschaft auch sehr viel geschimpft. Da erkenne ich jetzt nicht wirklich einen großen Unterschied. Die Gemeinsamkeit, die ich in beiden Bereichen sehe, ist, dass es gar nicht die große Masse ist, die herumnörgelt. Die laute Minderheit tönt aber ziemlich herum. War in beiden Bereichen so.
Und: Auch in der Industrie wurde firmenintern über die anderen Professionen (in dem Fall waren es die Abteilungen) gelästert:
DIE "aus der sales, keine Ahnung, verkaufen den Kunden die eierlegende Wollmilchsau und wir baden es aus" "boah ey, wieder die Entwickler, wollen nicht, sagen deshalb, dass es nicht geht" "die after sales erzählen nur Scheiß" "die Dokus sind Korinthenkacker" nur noch gesteigert von "Marketing" [Augenroll].
Was ich merke: Lehrkräfte sind in ihrem Job häufig Profis des Wissens, des Könnens, des Lernens, des Hinterfragens. Dass in einer solchen Profession entsprechende Charaktere häufiger sind als in anderen Professionen, das ist durchaus eine Wahrnehmung, die ich auch anekdotisch habe.
Was ich auch bei einigen Lehrkräften höre: Wir haben es so schlecht, draußen könnt ich, da würd ich...
Also genau das, wie du es andersherum schreibst: "Ich frage mich, ob Lehrer überhaupt wissen, wie es in der anderen Welt aussieht" "Viele meiner Kommilitonen arbeiten in 50plus Stunden/Woche."
Nachbars Garten ist immer grüner Egal aus welcher Sicht.
PS: Es ist schon eine interessante Art, sich mit seinem ersten Posting mit massiven Angriffen einzuführen und das dann gleich in einem Ton, wie man es andersherum den Lehrkräften vorwirft: Mit ausgeprägter Nörgelei und Besserwisserei.
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Aber Weihnachtssachen sind doch nichts zum Meckern. *in die Tüte mit den frischen Spekulatius pack*
Der Spekulatius ist nicht das Problem. Der Winter ist es
(Bin Winter-Hasser und würde von November bis Februar am liebsten Winterschlaf halten oder nach Italien auswandern.)
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Seit gestern stehen im Supermarkt wieder die Weihnachtssachen rum. Das beschwört Winterbilder in meinem Kopf herauf
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Ich sach ma so: In diesem Thread hast du innerhalb kurzer Zeit auf 10 Seiten in rauen Mengen immer wieder sinnvolle und sachliche Informationen bekommen. Du bist offensichtlich mit diesen umfangreichen Infos so umgegangen, dass eine Menge von erfahrenen Lehrkräften dich inzwischen von deiner Motivationslage, dem reflektierten Umgang mit den gelieferten Infos etc. als nicht unbedingt geeignet für den Job "gelesen" hat. Und jetzt - nach deinen teils unreflektierten, unsachlichen und ignoranten Beiträgen - wirfst du in den Raum, dass du auf eine Sachebene kommen willst und dies hier scheinbar nicht möglich ist...
Genau mein Humor
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Und so läuft es gerade am bayrischen Gym?
Interessant.
Nach so Kryo-Dings-Experimenten wurde er mehrere Jahrzehnte nach seinem Schulabschluss wieder aufgetaut, hat studiert und will jetzt Lehrer werden.
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Ich denke ich verstehe sehr wohl, was LF-orientierter Unterricht bedeutet. Und meine Antwort darauf ist, dass das mit meiner Vorstellung von Unterricht wahrscheinlich nicht zusammenpasst. Ich will das weitestgehend so haben, wie ich es selbst erlebt hatte: Hefteintrag,Schulbuch,lernen,Ex/Schulaufgabe,Note.
Deine Frage war, wie man zu Lernsituationen kommt. Wir haben dir erste Ansätze geliefert, die dich einen Scheiß interessieren. Dann frag nicht.
Und deinen zweiten Teil:
ZitatHefteintrag,Schulbuch,lernen,Ex/Schulaufgabe,Note.
meinste nicht ernst, oder?
Also: Du hast kein LA-Studium, willst aber jetzt bitteschön so schnell und unkompliziert wie möglich einen Lehrerjob mit deinen Wunschfächern und an deiner Wunschschulform, wo du entspannt bis zur üppigen Pension mit [siehe Zitat oben] unterrichten kannst
Das ist doch irgendwie die bisherige Zusammenfassung deiner Beiträge auf den letzten 10 Seiten.
Hast du die Kampagne in BW am Flughafen gelesen und bist der erste Interessent?
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Kleiner Tipp: Lies und versteh, was geschrieben wird. Wir beschreiben nicht, dass der Unterricht das Ziel hat, "der Industrie das zu liefern, was sie gerade braucht", sondern wir erläutern dir das Konzept des LF-orientierten Unterrichts, weil DU das Problem und das Fragezeichen hattest, was das in der BS bedeutet. dann verstehst du das offensichtlich nicht im Ansatz, willst es auch nicht verstehen und labelst das jetzt noch in eine ziemliche schräge Theorie von BS-Unterricht um.
Also zusammengefasst: Du versuchst nicht, unsere Erläuterungen zu verstehen, du fragst nicht nach, du machst daraus eine eigene schräge Theorie. Und eigentlich hast du dann wahrscheinlich sowieso keinerlei Bock auf BBS. Ist ja völlig ok, dann kannst du aber nicht erwarten, dass du als Nicht-Lehrämtler (was ich ja auch bin), den roten Teppich in ganz anderen Bereichen ausgerollt bekommst, als dort, wo du einigermaßen eingesetzt werden könntest.
Und zu dem, was Betriebe wollen: Komischerweise machen die genau das in IHRER Ausbildung in IHREM Betrieb. Die machen ihren praktischen Teil. Wir liefern theoretischeren übergreifenden Background. Und der ändert sich nicht so wie "heute dies und morgen das".
Aber klar ändert sich immer was, hast du darauf keinen Bock? So liest sich das fast. Dann solltest du aber am besten direkt die Pensionierung mit vollen Bezügen beantragen. Dieses Wunschland gibt's weder in der Industrie noch in der Schule.
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Richtig. Wo liegt das Problem? Wenn ich Getriebe behandle, dann mit allem was dazugehört: Werkstoffe (=früher Werkstofftechnik), Dichtungen, Lagerungen (=Technologie), Berechnung von Drehmomenten und Drehfrequenzen (=Technische Mathematik).
Was genau findest Du daran nicht gut? Das entspricht doch eher der Realität, als das alles ohne Zusammenhang zu behandelt.
? Und was genau stört dich an der Berufsschule? Die zentralen Prüfungen der Industrie? Dann geh ins Handwerk: Dort werden die Prüfungen meist nicht zentral gestellt.
Danke!
Das LF-Konzept halte ich auch für sehr passend in der BS. Lernfelder leiten sich von Handlungsfeldern in der Realität ab und entsprechend Lernsituationen von Handlungssituationen. Dementsprechend sollte der Unterricht handlungssystematisch und nicht fachsystematisch gestaltet sein und dann kompetenzorientiert und nicht inhaltsorientiert.
Fachsystematisch würde man bspw. (jetzt nicht in der IT) eine ganze Sammlung von bestimmten Schaltungen durchgehen und dann alles brav aus dem Rechenbuch durchrechnen. Gähnend langweilig und wenn dann noch die Lehrkraft entweder alles frontal erklärt "und jetzt rechnet mal" oder auch "jetzt bereitet ihr in diesem Block mal Referate vor und nächstes mal rechnen wir dann noch", dann hält sich das Lernen in Grenzen.
Handlungssystematisch gehe ich da dran: Wo findet das bspw. eine Anwendung? Was würde in der Realität damit gemacht werden? Würde etwas entwickelt, etwas vorhandenes repariert/gewartet/installiert/variiert werden? Wie würde ich dann mit dem fachlichen Inhalt umgehen? Wo kommt dann bspw. das Lesen von Plänen, die Arbeit mit dem Tabellenbuch (auch!) das Rechnen oder Recherchieren zum Tragen. Und nachher werde ich dann immer noch mal die volle fachsystematische Breite nachliefern und bearbeiten lassen, wenn das dann durch den vorhergehenden Unterricht besser verstanden werden kann und die fachsystematische Breite notwendig ist. Und ja, auch in diesem Unterricht finden die Inhalte ihren Platz, werden aber für die Realität erschlossen. (Und dennoch gibt es auch immer mal wieder Themen, die sich leider nur ganz schwierig handlungssystematisch erfassen lassen.)
So im Ref gelernt und bis heute als passend empfunden.
Fazit daraus: BS kann sehr geil sein, wenn ich das möchte.
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Schönheit vergeht, Hektar besteht (uralte Bauernregel)
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Bei EG.5 dachte ich an eine neue EntgeltGruppe für Lehrkräfte
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