Beiträge von Finnegans Wake

    Die zwei Monate vor den Sommerferien sind mit die härtesten des Schuljahres, wenn dann die Fachhochschulreife-Prüfungen durchgeführt, in Blockklassen im Zweiwochentakt über alle drei Ausbildungsjahre Zeugnisnoten festgelegt und dann noch in den Vollzeitschulformen die Zeugnisse gemacht werden. Da ist bei kaum jemandem Ruhe. Das Gegenteil leider. Ruhiger sind (für mich) die Phasen Herbstferien-Weihnachten und Weihnachten-Ostern.

    Finnegans Wake , dass du eine Betschwester bist, hat mich jetzt in diesem Thread am meisten überrascht.

    Der Ritus unsers Ordens ist ein wenig speziell. Es speist sich aus den historischen Wurzeln der Region, indem Saturnalien und Bacchanalien integriert und das ganz mit dem rheinischen Katholizismus (und in meinem Fall noch mit dem irischen) vermischt wurden, so dass die Gebete und Festlichkeiten dann ganz besondere Ausprägungen erfahren. :D

    Ich antworte mal im Zitat drinnen:

    Meine Strategie, damit "klar zu kommen" war immer, es nicht persönlich zu nehmen. Ziel der aufmüpfigen und störenden Verhaltensweisen ist bei den "Kids" zunächst die Peer-Group, vor der man sich beweisen will, der Versuch von eigenem Schulversagen abzulenken oder schlicht "Spaß an der Freud'", wenn der Unterricht mal wieder zu dröge wird. Ich war selbst nie "Musterschüler" und wir haben uns in der 7.Klasse einen sportlichen Wettkampf geliefert, welche Klasse mehr Tagebucheinträge erreicht. ;)
    Nach dem Abi wurden die "Rotzaffen" trotzdem Ärzte, Lehrer, Ingenieure, Unternehmer, Professoren ...

    Dito. Damals waren wir die schlimmste Klasse, die es jemals gab. Aus uns wird nie was werden! Heute sind wir die erfolgreichen Spießer (und werden, wenn die Baby-Boomer*innen nicht mehr unter Beschuss stehen, als nächste aufs Korn genommen "Xler*innen..." genervt guggen)

    Dann studiert man eher Chemie oder sowas. Und wenn ich die "lieben" würde, wäre ich wohl kaum in den Schuldienst gegangen. Ich unterrichte junge Menschen, keine Fächer.


    Das erkenne ich schon auch als Problem frustrierter Lehrpersonen. Bei unseren Franzosen gibt's das öfter. Die meisten Jugendlichen scheissen auf Französisch. Das weiss man eigentlich, bevor man in den Schuldienst geht. Lass es bleiben, wenn du damit nicht klarkommst.

    Das ist etwas, was ich auch beobachtet habe. KuK, die mit Technik arbeiten wollen und sich vor allem für Technik interessieren, haben eher zu kämpfen als die, die das Unterrichten und den Umgang mit Menschen mögen. Letztere beherrschen auch ihr Fach und interessieren sich dafür, sie wollen aber Lehrkräfte sein. Die zuerst genannte Gruppe habe ich teils so erlebt, dass sie irgendwann als Alternative zu schlechten Jobperspektiven Lehrkraft wurde.

    Was ich immer noch nicht verstehe und zunehmend belastet ist der fehlende Zeithorizont (der auch für die Schule perspektivisch problematisch ist): keiner kann sagen (oder will es) was nach dem halben Jahr passiert: Verlängerung, andere Schule, zurück zur alten Schule.

    [...]

    Im Ergebnis kommt mir diese ganze Abordnungssache dogmatisch und im Kern nicht durchdacht vor.

    Du verweigerst dich einer möglichen Lösung, die in diesem Thread schon 20 Mal formuliert wurde:

    Nimm dein "Schicksal" selbst in die Hand, suche dir aktiv eine Schule, die von der Nähe, der Atmosphäre, dem möglichen Einsatz... einigermaßen besser passen könnte als die hingewürgten Abordnungslösungen. Dort gehst du dann hin: "Das mache ich jetzt!"

    Auf die Weise hast du selbst noch ein bisschen Einfluss auf dein "Glück", bekommst den Zeithorizont in den Blick und kommst zu einer durchdachten Lösung.


    Solange du auf den Boden aufstampfst "Ich will aber nicht!" und JEDE selbsttätige Lösungsfindung verweigerst, musst du dich nicht wundern, dass die Interimslösungen Sche*** sind. Pass auf, dass aus einer solchen extrem unbefriedigenden Interimslösung nicht was Dauerhaftes wird. Das kann dir auch blühen. Dann stehst du viel schlechter da, als wenn du endlich mal aktiv was suchst.


    oder flapsig formuliert:

    Weißt, hast halt ne bestimmte Quali. Such dir im Rahmen deiner Quali einen okayen Job. Wenn du net suchen willst, was du ja verweigerst, wunder dich net über nen bescheidenen Einsatz, der halt formal deiner Quali entspricht.

    Ich kann zwar nicht im Detail sagen, welche Erfahrungen, Kompetenzen etc. man in der Behörde so erwerben kann, aber ich habe bei solchen Fragen immer Antworten im Kopf, die Heiko Mell in der Karriereberatung für Ingenieure/Ingenieurinnen gibt. Hier das, was er zum roten Faden im Lebenslauf sagt. Auf die Situation übertragen:


    Was sind die Ziele, die du hast? Willst du vor allem befördert werden (wo ist egal)? Willst du unbedingt in eine SL (dort: welcher Bereich? päd. Leitung/Abteilungsleitung/stellv. Leitung...)? Oder ist das Ziel das Studienseminar oder das Ministerium?

    Was sind die Aufgaben in meiner Zielposition? Welche Kompetenzen und Erfahrungen sind dafür hilfreich?


    Dann: passt dieser Aufgabenbereich in der Behörde - Stichwort roter Faden - zu dem, was in der Zielposition hilfreich ist?


    Wenn ich im Ministerium Budget und Lehrkräfte verwalte und Pläne erstelle --> passt das vielleicht zu den Aufgaben der stellv. Leitung?

    Wenn ich im Ministerium pädagogische Prozesse anstoße und (fach)didaktisch denke, entsprechend Schulentwicklung anstoße... --> passt das zur Zielposition didaktische Leitung (an der Schule) oder Fachleitung?

    Wenn ich im Ministerium an der Digitalisierung der Schulen arbeite --> passt das zu einer SL-Position, die für die Digitalisierung verantwortlich ist?

    Ich plane Details von Schulformen/Bildungsgängen und erstelle entsprechende Handreichungen --> passt das zu einer Abteilungsleitung (bspw. Berufsschule Metall)


    In diesen Fällen: Jp, passt scho.


    Jetzt mal krumm gedacht: Ich mache nur die Schulverwaltungssoftware und will ins Seminar --> eher nee.

    Ich verwalte nur Geld und will später in die Abteilungsleitung --> eher nee.


    Also im Sinne: Das ist kein ganz so direkter roter Faden bzw. nicht direkt hilfreich.

    Bei den Boomtown Rats war ja der Bob Geldof. Von dem gefällt mir nur ein Lied, das ist aber besonders geil:

    In diesem Sinne: Ist doch egal, dass der Mittwoch vorbei ist...


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