Beiträge von Finnegans Wake

    Immer wenn ich Lautstärke und wilde Klassen lese denke ich mir persönlich: Augen auf bei der Berufswahl bzw. Schulform.

    Wenn man wenig bis kein Geschrei möchte geht man an das BK mit Fächern, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit sicher davor sind, in Klassen unterrichtet zu werden, die einen nur Nerven kosten.

    Das Problem ist: So wirklich sicher ist das nicht. Mit vielen beruflichen Fächern kann es ganz schnell passieren, dass man damit bspw. in eine schwierigere Klasse gerät. Ob das jetzt die BF ist oder ein bestimmter Beruf. Mit dem selben Fach kann ich jeweils ganz unterschiedliche "Schicksale" erleiden: Wirtschaft: BF1 W oder Einzelhändler, Industriekaufleute oder Fachschule. Mit Elektro: BVJ, BF1 E, Elektriker oder Fachschule etc.

    Die beruflichen Fachrichtungen, die tendenziell einen "weniger nervigen" Einsatz erlauben, sind eher selten. Spontan fällt mir grad nur Informatik ein.


    Zu dem zweiten Punkt (habe ich zu schnell rausgelöscht): Das stimmt. Und innerhalb des Fachbereichs lässt sich, wenn man die Bereitschaft zeigt, sich öfter auch mal in neue oder besonders schwierige fachliche Themen reinzuarbeiten, durchaus auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, entsprechend anspruchsvoller eingesetzt zu werden. Zumindest ist meine Erfahrung, dass KuK, die nur machen wollen, was sie schon immer machen, eher selten in den anspruchsvolleren Schulformen und Berufen landen, wenn dann mal was frei wird.

    Ich vermute, dass Friesin sich auf das jeweilige Objekt bezieht.
    Wer an seinem Arbeitsplatz einen besonders edlen Tischset haben möchte, obwohl die Schule vom Kooperationsunternehmen der beruflichen Orientierung kostenlose geschenkt bekommen hat, wird es sich selbst kaufen. Es gehört nicht zur notwendigen Anschaffung.
    Wenn eine Schule jedem Kollegen einen arbeitsfähigen Laptop / Computer zur Verfügung stellt, kann keine*r vorbei kommen und erklären, dass er stattdessen einen Mac Pro haben möchte.

    Ja das kann ja wahrscheinlich sein, dass das gemeint war, es war eben halt nur der hohe Preis ausformuliert ;) Deswegen habe ich es satirisch überspitzt kommentiert (und halt nicht an Friesin sondern an s3g4 geschrieben, weil ich sie ja nicht angreifen wollte).

    Bei "den" Lehrkräften gibt's leider zu häufig die Haltung, dass es als Zumutung gegenüber Dienstherr bzw. Träger empfunden wird, unterrichtlich notwendiges Material als selbstverständliche Leistung von beiden Gruppen einzufordern.


    Der Preis ist eben nicht das Kriterium sondern, dass das basale Material zum Arbeiten vorhanden ist. Basales ist oft schon teuer.

    Also, nee, wirklich. Einen Kalender für die Schule? Nachher weiß man noch, welcher Tag ist.

    Kalender werden überschätzt. Man muss sie bspw. finden(!), ausfüllen UND dann auch noch reinschauen. Das hat bei mir mit analog nie geklappt, also habe ich nie welche angeschafft. Der dienstliche digitale Kalender hat den Vorteil, dass er mich findet. Die einzige Aufgabe ist dann nur noch, dass ich ausfüllen muss.

    Es sind aber auch nicht alle studierten Menschen Ingenieure oder ITler. 😉


    Wenn man bspw. an Germanisten, Soziologen, Grafikdesigner, Historiker, Sozialwissenschaftler denkt, redet man von ganz anderen Gehaltskatergorien. Und ja, auch die können eine Menge Stress im Job haben.

    Ganz genau. Darum schreibe ich für die technischen Fachrichtungen. Was für technische Fachrichtungen gilt, ist eben, dass die Schule mit den Gehältern in der Industrie kaum mithalten kann (siehe massiver Nachwuchsmangel in den Fächern). Für manch andere Fachrichtungen ist - völlig richtig - die Lehrkräfte-Besoldung traumhaft. Das ist definitiv nicht despektierlich gemeint: Die Germanistin oder der Geograph kommt draußen seltenst an das Gehalt dran, was als bspw. Gymnasiallehrkraft mit vielleicht später dann A14 winkt.

    Ja, das stimmt. Daher bin ich auch gewechselt. Das Gesamtpaket "Schule" war dann doch besser. Es ist auch etwas anderes ob ich um 15:15 täglich zuhause bin oder um 19 Uhr mit Überstunden ohne Ende. Das ganze Geld bringt einem dann auch nichts mehr, wenn die Lebensqualität derart sinkt.

    Die Überstunden waren für mich der Grund, AT zu verweigern. Das wäre zwar ein Haufen mehr Geld gewesen, aber statt jede Überminute aufs Zeitkonto zu schieben, wäre diese Überzeit abgegolten gewesen. Das wollte ich mir nicht antun. Daher kann ich auch nicht sagen: "Draußen könnte ich 50% mehr Netto verdienen..." Das wäre bei mir einfach Unfug, weil wirklich Äpfel mit Birnen. In dem Punkte hätte ISD absolut Recht ;)


    Achso: Noch ein PS: Im Tarif galt die 35-Stundenwoche. Wir waren aber auf 39 Stunden mit entsprechend mehr Gehalt hochgesetzt. Das muss auch berücksichtigt werden, wenn man jetzt nach den Gehältern im IGM-Tarif schaut.

    Und noch ein Kommentar: Und dann habe ich jetzt mal aus Interesse mein Gehalt von früher weitergerechnet (ohne dass ich eine persönliche Erhöhung des Lohns eingerechnet hätte) und komme dann darauf, dass in Steuerklasse 1 das Netto ziemlich genau dem von A13 in Stufe 11 entsprechen würde. Jetzt müsste halt beides mal z.B. in allen Steuerklassen in allen Varianten verglichen werden, aber ich bleibe dabei: Die Schule kann in technischen Fachrichtungen kein sooo viel besseres Angebot machen. Besonders, wenn man bedenkt, dass bspw. die 40jährige Ingenieurin beim Quereinstieg zwar gerade noch so verbeamtet würde, gleichzeitig aber die Erfahrungsstufe niedrig angesetzt würde.

    Zumal hier sicher nicht de "Bürojob" eines Managers in einem mittelgroßen Betrieb (kommt, je nach Region, mit dem Nettoeinkommen von A13 etwa gleich) verglichen wird, sondern wahrscheinlich maximal mit dem seiner Sekretärin, die vielleicht die Hälfte verdient. Überall wo es um Profit und Verantwortung geht, sitzt man nichts einfach an einer Arschbacke ab. Das kann man in einer riesen Firma machen, wenn man relativ weit unten in der Nahrungskette ist und die Kollegen für einen mitschuften lässt. Dann gibt es aber am Ende des Monats sicher keine 3 und schon gar nicht eine 4 oder gar 5 vorne auf dem Lohnzettel. Und sein Gehalt zu verhandeln brauchht man mit der Einstellung auch nicht.


    Da werden echt Äpfel mit Birnen verglichen.

    Nee. In der Industrie ist der Job, mit dem verglichen werden kann, weder der der Managerin noch des Sekretärs sondern der in der Mitte drin: Der Job als normaler Sachbearbeiter mit Uni-Abschluss. Siehe mein ausführlicherer Post oben. Und das war weder eine Arbeitshaltung, bei der man alles auf einer Arschbacke absitzt bzw. die anderen schuften lässt noch eine Arbeitshaltung, bei der man den Herzinfarkt nach einem Jahr zu erwarten hat. Das war da die normale gut qualifizierte, gut bezahlte, im Unternehmen übliche Sachbearbeiterstelle.

    Ist bei mir identisch. In der Wirtschaft (HW-Entwicklung) über 100k/Jahr + Zulagen verdient. An das Gehalt kommt man selbst mit A16 nicht. Dafür ein unangenehmer Stresslevel, 'nur' 30 Tage Urlaub und zeitkritische Projekte. Dann überlegt man sich was einem wichtiger ist. Herzinfarkt mit 45 oder in den Schuldienst. Wobei das auch die absoluten Ausnahmen sind.


    Lehrer behaupten ja gerne mal, dass es in der Wirtschaft so viel besser (finanziell) wäre aber das gilt nur für wenige Fächer bei entsprechendem Skillset.

    Weder hier noch dort ist das Gras viel grüner. Wir finden locker jeweils Einzelfälle, für den Beweis in jede Richtung.


    Ich kann und darf mich weder über das Leben draußen noch das Leben im Lehrerzimmer beklagen, da ich beide Varianten jeweils freiwillig gewählt hatte und keine von beiden im Gesamtpaket(!) der anderen Variante überlegen war. Der eine Vorteil in der Industrie wird dann durch den anderen Vorteil als Lehrer für mich ausgeglichen. Sooo viel mehr Kohle hätte ich als AT haben könne, wollte ich aber nicht, weil dann extrem gesteigerter Stresslevel, also bringt es nix, meine Besoldung mit AT zu vergleichen.


    Und da beide Varianten im Gesamtpaket für mich ausgeglichen erscheinen, ist für mich einfach entscheidend, dass ich in die Schule gehöre und nicht in den normalen Ingenieursjob. :)

    Wie meinst Du das? Die Impfung ist "sicher"? Oder die Wahrscheinlichkeit einer Infektion = 100%?


    Letzteres wohl eher nicht. Offiziell als infiziert erfasst werden in einer üblichen Saison weniger als ein Promille der Bevölkerung. Selbst bei einer sehr hohen Dunkelziffer sollte eine Influenza-Infektion nicht mehr als maximal ein paar Prozent betreffen. Die echte Grippe (Influenza) ist eine in vielen Fällen unangenehm bis schwer verlaufende Infektionskrankheit mit spezifischen Viren, die mit den üblichen saisonalen Erkältungskrankheiten nichts zu tun hat.

    100% sicher werde ich mich impfen ;)

    Warum? Die echte Grippe ist so heftig, dass ich sie nicht noch einmal haben möchte.


    PS: Dass ein "Schnubbe" keine Influenza ist und dass sich ein Schnubbe im Winter kaum verhindern lässt, ist mir schon klar. Wobei ich interessanterweise in den Wintern, in denen ich regelmäßig schwimme, kaum von Erkältungskrankheiten belästigt werde. Das scheint die Abwehr zu stärken. Soweit meine persönliche Statistik.

    Ähm...da hast du aber falsche Vorstellungen, wieviel andere Arbeitnehmer mit einem Bürojob normalerweise effektiv arbeiten. Ich habe früher im Büro den halben Tag im Internet gesurft bzw. hier mal ne Kaffeepause oder da nen Spaziergang gemacht. Der Stresslevel und die Arbeitsdichte ist als Lehrer sowas von wesentlich höher, dass es sich manche vielleicht gar nicht eingestehen wollen.

    Das kenne ich ähnlich. Der normale als gute(r) Mitarbeiter(in) gesehene Mensch in der Firma hat problemlos größere Freiräume gehabt. Das zwischenzeitliche Träumen am Tisch, das verlängerte Surfen in der Pause, der "wichtige" dienstliche Plausch bei KuK im Service, beim after sales, beim sales, bei der Doku oder auf dem Gang... Das war alles Arbeitszeit. Wobei der Teil meines Jobs ruhig aber langweilig war. Ein anderer Teil war höher getaktet aber spannend und die Tage verflogen wie nichts verbunden mit Überzeit-Aufbau, ohne dass ich das als große Arbeit empfinden musste. Und auch bei dem hoch getakteten Teil konnte ich vorher und nachher mich zurücklehnen, um Energie zu sammeln.

    Das war halt ein normaler Sachbearbeiter-Job (also kein Management, nicht mal Gruppenleitung!) klassisch im IGM-Tarif, wo ich nach der Verbeamtung Jahre brauchte, um auf das finanzielle Level (Jahresnetto) von vor dem Ref zu kommen. Heißt: Etwas 5 Jahre nach Ref-Beginn war ich auf dem Jahresnetto von vor dem Ref. Ich vergleich das Jahresnetto, da das monatliche wegen der 13 Monatsgehälter verzerrend wirkt.


    Also: Bei Ingenieuren/Ingenieurinnen in gesuchten Fachrichtungen ist es für uns in der BBS offensichtlich schwierig, mit der Industrie mitzuhalten. Sehen wir an den Schulen am Verhältnis Abgänge/Zugänge und am mangelnden Nachwuchs im Ref. Wir werden offensichtlich nicht aus der Industrie gestürmt, weil es bei uns aus der Industrie-Sicht so viel geiler wäre als "draußen".


    Und jetzt das Aber: Ich persönlich bin als Lehrer hochzufrieden mit meiner Arbeit und würde den gleichen Weg trotz aller Widrigkeiten wieder nehmen. Ich finde es als angemessen, was meine jährliche Gesamtarbeitszeit und die Besoldung angeht. Weder besonders reich werde ich da, noch nage ich am Hungertuch.


    edit: Und das Interessante ist, dass ich auf einer Job-Plattform trotz rudimentärem Profil regelmäßig passende(!) Anfragen aus der Industrie bekomme. Wobei das für mich wirklich (siehe das Aber oben) keine Option ist.

    Grippe: 100% sicher.

    Corona-Impfung? 50/50. Das hängt dann ein bisschen vom Bauchgefühl zu Winteranfang ab. Da ich im Winter mit sehr vielen Kontakten viel feiere, könnte der Booster Sinn ergeben. Im letzten Winter war es auch so, dass ich komplett ohne Corona durch den Winter kam trotz extrem vieler Innenraum-Begegnungen.

    Dass man in mehr als 5 Berufsschulklassen Klassenlehrkraft ist. Kommt am BK tatsächlich vor. Wie gesagt bei uns mittlerweile seltener, aber als ich anfing, was das üblich.

    Ui, das ist wirklich schon einiges. 3 Klassenleitungen über die ersten drei Ausbildungsjahre in einem(!) Beruf mit einem recht festen Stamm an Betrieben kann man ja noch machen, aber 5 Klassen sind schon sehr viel.

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