"Die" Landwirtschaft ist schon ziemlich heterogen. Ein befreundeter Winzer, der zusammen mit der Familie Landwirtschaft, ein Weingut und eine Gutswirtschaft betreibt, hat mir in den letzten Jahren immer mal wieder beschrieben, wie immer neue Vorschriften ihm das Leben schwer machen bzw. wir er in allen drei Bereichen seiner Selbständigkeit mit formalen Vorgaben durch die EU, die dann manchmal kurios in deutsches Recht umgesetzt werden, umgehen muss. Das heißt, er muss gleichzeitig in seinem eigenen Fachgebiet Spezialist sein, sich aber bei Steuern und Vorschriften immer wieder neu kundig machen und gleichzeitig immer wieder entsprechende Expertise einkaufen. Dann kommt der Denkmalschutz vorbei, der nicht das moderne Schild am Hoftor kritisiert sondern die unauffällig Beleuchtung. Dann wollte er Solarmodule im Rahmen einer Dachsanierung aufs Dach setzen, was (trotz Nicht-Sichtbarkeit vom Denkmalschutz verboten wurde), jetzt ist es zum Glück möglich. Dann wird die Mehrwertsteuer für die Gutsschänke raufgesetzt, beim Agrardiesel soll's irgendwie schrittweise teurer werden etc. pp. Da staut sich immer mehr auf, vor allem, da die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen so sind, dass - aus meiner Sicht - keinerlei work life balance mehr vorhanden ist. Weil sich kaum jemand findet, der/die die Arbeit machen will, wird dann statt auf externe Kräfte auf die komplette (aus meiner Sicht) Selbstausbeutung der eigenen Arbeitskraft gesetzt. Dann müssen dauernd neue Kredite für Maschinen etc. aufgenommen werden. Die Geschwister werden mit Hilfe von Krediten ausgezahlt.
Und wenn ich das alles so mitbekomme, wie mit allergrößtem Arbeitseinsatz gerödelt wird und er sich gleichzeitig als Buhmann fühlt, erratisch die Rahmenbedingungen geändert werden etc., dann kann ich verstehen, dass er mit zum Demonstrieren fuhr, auch wenn ich persönlich von den Folgen der Demos massiv angepi### war.
Und das, was die in ihrem Betrieb so machen, ist dann wieder was ganz anderes als z.B. der eine Bauer in der Palz, dem gefühlt die halbe Landwirtschaft der Vorderpfalz "gehört". Das ist schon ein kleiner Unterschied
Und Danke für den schönen Begriff, den ich neu gelernt habe CDL. Ich kenne den Wingert, kannte den Wengerter aber bisher nicht
and now to something completely different:
Die oben angesprochenen Schulbücher. Tatsächlich habe ich nie eines ausgeliehen (was möglich wäre), weil mir die Bedingungen missfallen. Wie ich mit Büchern arbeite, passt nicht zur Ausleihe.
Ich nutze daher verschiedene Varianten:
* Bettelbriefe an Verlage mit Verweis auf eingeführte Bücher
* manchmal kaufe ich auch mit Lehrerrabatt und mit dem Absetzen des Restes bei der Steuer sind die Kosten hier sehr überschaubar.
* bei jeder Buchausstellung im LZ lasse ich mir ein Buch schenken, auch wenn den spezifischen Beruf/das spezifische Thema gerade nicht unterrichte. Das passt dann irgendwann doch mal
* ich habe es auch geschafft, bei einigen Verlagen als wichtig angesehen zu werden (jaja ) und bekomme regelmäßig kostenlos Neuerscheinungen angeboten
Inzwischen ist damit meine Büchersammlung zu deutlich mehr als der Hälfte geschenkt