Beiträge von Finnegans Wake

    Beim Vergleich von Einkommen kommt hinzu, dass manche einfach nur das Monatsnetto vergleichen. Wenn da die PKV abgezogen wird und dann berücksichtigt wird, dass man in der Industrie in der Regel ein 13. Montagehalt hat, verändert sich das Bild.

    Wenn ich mal so vergleiche, womit ich als normaler Sachbearbeiter mit relativ wenigen Berufsjahren aus der Industrie ausgestiegen bin und das auf heute mit den Tariferhöhungen hochrechne, dann ist der Einstieg mit A13 auf Stufe 4 in RLP deutlich hintendran (gleiche Steuerklasse). Das muss den jungen Siemens-Ingenieur schon sehr intrinsisch motivieren, um heute Lehrer werden zu wollen. Das Geld wäre es nicht.

    Jetzt das aber: Mit Kindern und Beförderungen und der späteren Jobsicherheit ändert sich aber auch später(!) wieder das Bild.

    Was die Pension angeht: Die betriebliche Altersvorsorge war in meiner Industriezeit so gut, dass ein ziemlicher Zuschlag zur Rente zu erwarten war und damit sehr nah an einer Pension. Ich persönlich hatte da das Pech, 1,5 Jahre zu früh auszusteigen ;) So habe ich nur die kleine Anwartschaft mitgenommen und nicht die große (mit einem Vielfachen). Wäre praktisch gewesen, da die im Gegensatz zu den Rentenansprüchen nicht auf die Pension angerechnet wird (soweit ich weiß).

    Die Rechnung geht doch so oder so nicht auf - ganz unabhängig von der Frage, ob BeamtInnen einzahlen oder nicht.

    (1) Dazu braucht man keine großen Rechenkünste. Wenn ich als Akademiker 25 bis 30 Jahre alt werden muss, um überhaupt Leistungen zu erbringen bzw. "einzuzahlen", dann zwischen 30 und 35 Jahre einzahle und im Anschluss noch einmal im Extremfall dieselbe Zeit Leistungen beziehe, dann kann das Geld nicht reichen. Das gilt für das Rentenversicherungssystem genauso wie für das Pensionssystem. Wenn da nicht aus Steuermitteln erheblich bezuschusst wird, geht da gar nichts.

    (2) Adenauers Rentenreform war ein kolossaler Irrtum nach dem Motto "Kinder kriegen die Leute immer". Wenn das Verhältnis zwischen Beitragszahlenden und Leistungsempfängern sich einem eins zu eins annähert, müssen entweder die Beiträge erhöht oder die Leistungen gekürzt (oder beides) werden. Wahlweise werden der Bundes- und der jeweilge Landeshaushalt durch Renten-, Pensions- und Sozialleistungen eben erheblich belastet.

    (3) Da helfen dann die moralinsauren Biographien von Tante Erna, die 40 Jahre lang Schuhe verkauft hat und jetzt eine Mini-Rente erhält, leider wenig weiter, außer dass sie Neiddebatten schüren und sozialen Unfrieden stiften.

    Zum ersten Abschnitt: Da gehe ich voll mit. Am Ende wäre ein gangbarer Vorschlag (auch wenn er für uns alle unangenehm ist, weil wir länger arbeiten müssten) der, dass von der gewonnenen Lebenserwartung ein Anteil in zusätzliche Arbeitszeit und ein Anteil in Renten-/Pensionszeit fließen würde. Finanziell werden uns beide Systeme um die Ohren fliegen (und das ist schon seit Jahrzehnten bekannt).

    Zum zweiten Abschnitt: So radikal würde ich das nicht als kolossalen Irrtum bezeichnen, denn zu der Zeit und in der direkten Folgezeit war das sinnig. Der Pillenknick, den es dann während einer späteren Politik-Generation gab und dessen Folgen klar waren, der hat bei der dann tätigen Generation nicht zu einem Umsteuern des Systems geführt. Ich würde es so formulieren: Die in den 50ern logisch scheinende These Adenauers wurde bei seinen Nachfolgern/innen trotz der offensichtlich veränderten Realität nicht upgedatet und das war bei denen dann kein kolossaler Irrtum sondern eine kolossale Verantwortungslosigkeit.

    Und beim Abschnitt 3 gehe ich wieder konform mit dir.

    Keiner entscheidet sich aus Geldgründen gegen den Lehrberuf. Das mit Abstand häufigste Argument, das gegen den Lehrberuf genannt wird, ist eher "mit den Kindern heutzutage arbeiten? Lieber nicht!" - eine Mischung aus "zu wenig Handhabe gegenüber verhaltensauffälligen Kindern" und "zu wenig Handhabe gegenüber unverschämten oder uneinsichtigen Eltern".

    Wer den Lehrberuf attraktiv machen will, muss dafür sorgen, dass Lehrkräfte sich stärker auf das Unterrichten konzentrieren können und weniger Nebenschauplätze aufgemacht werden, um die sich Lehrkräfte (mal eben nebenbei) auch zu kümmern haben.

    Jain. Wenn du aus der Industrie kommst und einen Lebensstandard hast, der durch das Gehalt im öD deutlich eingeschränkt würde, dann verhindert das Finanzielle den Quereinstieg. (Und das ist dann kein Luxuslebensstil.)

    Nicht jeder macht es so wie ich und verzichtet während des QE auf den Gegenwert eines (damaligen!) Mittelklasse-Autos.

    Wobei ich aber deinen zweiten Absatz voll unterstütze. Und außerdem würde ich mir wünschen, dass (auch im QE) nur Leute den Einstieg machen, die wirklich diesen Job machen wollen. In der 90ern mit ihren krassen Entlassungswellen gab es auch Leute (die mir das genau so erzählt haben), die den QE nur gemacht haben, um nicht arbeitslos zu werden. Klar: Anekdotisch.

    Tatsächlich hatte mein Kind diese Woche solche Mathe-HAs auf, wollte es gerade photographieren, aber das Buch ist nicht hier. Flex&Flo- Bücher, Klasse 3.

    Aus der GS der Kinder kenne ich solche Aufgaben auch auf dem Niveau, das Zauberwald beschrieben hat.

    Als Schüler hatte ich Wahrscheinlichkeitsrechnung erst in der Oberstufe im Mathe-LK und das war dann sehr sportlich ;)

    Abgesehen davon, dass es kompliziert werden dürfte, bestehende Beamte/innen in die RV zu überführen, bedeutet es ggf. für die Länder (wenn wir mal Polizei und Lehrkräfte betrachten), dass weiterhin die Pensionen für die "alten" BuB zu zahlen sind, gleichzeitig aber (mit deutlich höheren Bruttoausgaben) die Rentenbeiträge der neuen BuB.

    Das würde dann die Haushalte belasten, es müsste gespart werden, dann wird wegen amtsangemessener Besoldung weiter geklagt, bei zu wenig Netto ist der Staatsdienst kaum noch attraktiv etc. pp. Der Rattenschwanz an potentiellen Problemen ist ziemlich lang.

    Im ersten Schritt hat es was von Sündenbockdebatte: "Die beteiligen sich nicht!" Außerdem lenkt man mit dieser Sündenbockdebatte davon ab, dass in der RV Reformbedarf besteht, weil immer mehr Rentner immer weniger Beitragszahlenden gegenüber stehen.

    Es ist kompliziert und ich maße es mir nicht an, Lösungen zu kennen.

    Sorry, falls die Frage schon beantwortet wurde, aber kauft ihr das Eis privat und esst es in der Schule? Ich habe da an verschiedenen Schulen schon alles mögliche erlebt. Wie ist es mit dem Sonderfall BBS, wenn es da eine Nahrungsabteilung gibt? Dürfen Metall, Elektro und Bau dann ihr Eis bei denen aufbewahren? Wenn die SL jetzt aber eine Hygiene-Schulung fordert, wenn ich mein Eis in deren Tiefkühlfach legen möchte, darf diese Schulung an einem Samstag vor den Ferien sein?

    Jetzt noch wegen Mathe: Wie kann ich für eine Klausur-Aufgabe das Schmelzen des Eises modellieren: Angenommen, der Tiefkühlschrank wird am WE ausgeschaltet: Mit welcher Funktion nähere ich das Schmelzen an? Wie viel gefrorenes Eis ist nach 1, 2, 3... Stunden vorhanden (bitte in Eis(t) und nicht Eis(x) die Funktion angeben!). Der Metallkollege meinte was wegen Thermodynamik und der Elektrokollege, dass man auch die Ersparnis für den Strom ausrechnen könnte.

    Wie viele kranke KuK sind im Zweifel zu erwarten, wenn wir montags das Eis essen?

    Ich möchte jetzt nicht weiter ins Eis Detail gehen, weil man mich dann erkennen könnte, was sind aber bei euch die Erfahrungen (gerne mit Name, Adresse der Schule sowie Angabe der Eissorten).

    Wie gesagt, es droht dann eine zeitliche Normierung der Dauer, die bestimmte Aufgaben einzunehmen haben. Selbst wenn man von einem Durchschnittswert ausgeht, dürfte das Ganze spätestens dann entsprechend "passend gemacht" werden, wenn dadurch höhere Kosten durch einen höheren Personalbedarf entstünden.

    Vor diesem Hintergrund ist der letzte Satz von fachinformatiker sicherlich für viele von uns zutreffend - immer vorausgesetzt, dass unsere Arbeitsergebnisse auch akzeptabel sind.

    Da weiß ich nicht, ob dann einfach eine höhere Arbeitszeit gestrichen werden kann. Gewisse Handlungen zu normieren und darüber hinaus aufgezeichnete Zeiten nicht zu akzeptieren, dürfte juristisch spannend werden. Bei dem Urteil bzgl. des Grundschuldirektors wurde die Streichung ja nur im Bereich überobligatorischer Arbeiten vorgenommen (soweit ich mich erinnere). In jedem Fall würde es dann interessante gerichtliche Auseinandersetzungen darüber geben, wenn der Dienstherr meint, durchschnittliche Effizienz nicht akzeptieren zu wollen.

    Ich persönlich brauche die Aufzeichnung der Arbeitszeit nicht, da es im Gesamtjahr passend ist. Besonders bei TZ-Lehrkräften dürfte aber die Aufzeichnung der Arbeitszeit aber helfen.

    Was die Effizienz angeht: Da ist der Unterschied zwischen meiner Arbeit als Lehrer und der Zeit, die ich mal in einer Behörde verbringen durfte, extrem krass. Dieser extreme Zeitdruck in meinem Lehrerjob war dort so nicht vorhanden.

Werbung