Beiträge von Finnegans Wake

    Zur eigentlichen Frage: Wie bereite ich in Notfällen effektiv vor? Ich verzichte dann bei einer neuen Thematik, einem neuen Lernfeld, einem neuen Fach... auf die gestalterische Perfektion im ersten Aufschlag.

    Mit den mir bekannten Prinzipien guten Unterrichts probiere(!) ich dann verschiedene Zugänge zu dem Thema aus und optimiere dann im laufenden Prozess (auch mal mit dem Rechner auf dem Tisch während des Unterrichts) das Material weiter (dabei durchlaufe ich geistig die Fragestellungen, die mir im Ref jeweils in den Besprechungen der UBs gestellt wurden). Dann ergibt sich auf alle Fälle für das nächste Jahr ein optimierter Zugang. Und im Notfall baue ich eine frontale "jetzt erklär ich euch das"-Phase ein.


    edit: Und anstelle einer in sich komplett handlungssystematischen, problemorientierten und in sich komplett geschlossenen Reihe tut es im ersten Aufschlag auch mal eine situierte und problemorientierte Einzelstunde/Doppelstunde, an die sich dann eine entsprechende (Doppel-)Stunde... anschließt. Und aus den Erfahrungen, die ich dabei mache, entwickelt sich wahrscheinlich fürs nächste Jahr die Idee, wie die gesamte Reihe situiert, problemorientiert etc. sein kann.

    Haha!

    Gibt es nicht überall, in den Bildungsgängen, wo ich unterrichte, sehr wenig.

    Ganz genau. Die "Standard-Berufe" einer Fachrichtung haben "ihr" passendes Buch. Die anderen Berufe vielleicht mal ein passendes Tabellenbuch und dann wird es ganz dünn. Und selbst bei den ersten vier Lernfeldern der Grundstufe, die ja eigentlich alle gleich sind, musst du je nach Schwerpunkt oder auch Industrie/Handwerk die Schwerpunkte anders setzen. Von der Fachstufe ganz zu schweigen.

    Bevor das jemand rauslesen will: Nein, das ist kein Klagen (ich habe damit eh kein Problem, weil mein Unterricht zum Unterrichten nach Buch nicht passt), aber es ist für LuL aus den allg.-b. Schulen nicht zu erahnen, wie dünn vorhandene Materialien sind und wie sehr man seinen Unterricht an der BBS komplett neu planen muss, wenn man den Beruf innerhalb des Fachbereichs, die Schulform etc. wechselt. Abgesehen davon, dass die viele Bücher nicht dem Lehrplan entsprechen (Handlungssystematik, Kompetenzorientierung...).

    irgendjemand hat diesen thread wieder ausgebuddelt.

    lehrerforen-Archäologie gilt als spannende, herausfordernde aber auch fachlich sehr enge Teildisziplin der Archäologie. Man weiß nicht so recht, ob nun die Besten des Fachs oder die anderen sich diesem Teilgebiet besonders widmen. In jedem Fall gelten die Ergebnisse dieser Forschung als wegweisend.

    Frage (und nicht despektierlich zu verstehen): Bist du selbst fachlich geklärt? Weißt du, was eine Funktion ist, eine Funktionsgleichung, ein Graph der Funktion, wo du welchen Begriff verwenden darfst, wie du die Begriffe unterscheiden musst etc.?

    --> Hieraus interessehalber: Hast du Mathe studiert oder hast du es als zweites Fach in irgendeinem QE mit anerkannt bekommen? Im letzten Fall musst du dich in der Mathematik selbst sehr sehr fit machen.


    Wie passt die Kompetenzbeschreibung zu den Aufgaben, genauer zu den Handlungen, die in den Aufträgen angebahnt werden? Worauf genau willst du hinaus? Irgendwie wirkt es auf mich so, dass du hier alles Mögliche (also was man so als Aufgabe stellen kann) aus dem Themengebiet hereinwirfst.


    Was erwartest du (wünschst du), was die Schüler tun sollen? Wird das, was du erwartest, durch diese Aufträge angeleiert?


    Das wären so die Fragen, die mir vor dem Hintergrund meines lange zurückliegenden Refs so einfallen. Zumindest beim kurzen Überfliegen.

    Also der Grundtenor ist doch, dass Leute ohne Kinder den Familienzuschlag für ungerecht halten und Leute mit Kindern vorrechnen, dass sie ja auch Kosten haben und das irgendwo angemessen finden.

    Darüber haben wir uns jetzt über 22 Seiten ausgelassen. Gibt es dazu noch irgendetwas Neues zu sagen?

    Also hör mal, das ist ein Lehrerforum!

    Kurzer Atemaussetzer nach dem ersten Satz.
    Ach, zweiter Satz.

    Und noch ergänzend: Zu 95% geht dieser Anspruch mit dem Erwerb eines eigenen (Reihen-)Häuschens einher, was dann finanzielle Grenzgänge erfordert. Aber die Lebensqualität, in 10 Minuten in die Altstadt radeln zu können, mit dem ÖPNV in ähnlicher Zeit, dort am Fluss sitzen zu können, im Fachwerk-Innenhof im Sommer ein Schnitzel zu futtern, dort jede Woche irgendeine Art von Fest zu feiern, am Weinstand zu babbeln, beim Bummel zwischen Fachwerk oder vor barocken Fassaden Urlaubsfeeling zu genießen... Das alles ist für uns und unser Umfeld ein guter Grund für den finanziellen Grenzgang. Und das schafft man nicht mit einem Gehalt. Ausnahmen, die die Regel bestätigen, kennen wir privat nicht.

    BTW: Welche Stempel verwendet ihr? Ich hab' so Fleißstempelchen aus der Grundschule mit "Gut gemacht!", stemple damit nach jeder Zeitstunde in meinem Fleißheftchen ab und wenn ich in der Woche 45 Stunden abgestempelt habe, gehe ich nach Hause und lege mich aufs Sofa. Feierabend!
    In der Regel ist das am Donnerstag zwischen 9 und 11 Uhr der Fall.

    Also, wenn ich an die Tafel schreibe, dann stempelt man mir: "Du kannst noch schöner schreiben!"

    Und wenn ich - und das schaffe ich bereits am Montag Abend - die 45 Stunden gestempelt habe, dann bekomme ich den Stempel: "Da geht noch was!"

    Das weiß ich nicht, ich kenne keine Lehrer mit Mann.


    Das spielt aber auch überhaupt keine Rolle, da mein Vorurteil sich nicht auf diese mir unbekannte Konstellation bezieht, sondern auf Lehrerinnen, die nach oben heiraten. Ich kenne da sogar eine, die regelrecht deprimiert war, dass ihr Mann "nur" Lehrer ist, während eine Freundin von ihr einen mit deutlich mehr Kohle hat.

    Ich kenne ein paar Lehrer mit Mann, habe diese aber - genauso wenig wie bei den LuL mit Frau - nach der genauen Gehaltskonstellation befragt. Klar erzählen manche von Jobs der Partner oder -innen, aber da habe ich auch keine Statistik gemacht ;) :D


    Was mir aber im Freundes- und Bekanntenkreis sehr auffällt, dass sich weitestgehend gemäß des Bildungsniveaus verpartnert wurde (wie andere schon schrieben).


    Zumindest hat's im Freundeskreis auch niemand, wo ein Gehalt zum "Überleben" in der teuren Gegend reicht. Weil "man" eben den Anspruch hat, in der tollen Stadt mit hohen Preisen und Mieten zu wohnen.

    Doch genau das muss eben sein.

    Genau. Unsere LuL meinten auch, dass wir der Untergang des Abendlandes seien. Sie hätten Angst um ihre Pension, wir würden sie ganz sicher nicht finanzieren können. Wir Grunge hörenden Gammler würden eh alle nur in der Gosse landen.

    Und bald lösen wir die Boomer ab, auf die dann die "heutige Jugend" draufhauen kann :D ;) Und "wir" sollten es sportlich nehmen, dass die "heutige Jugend" auch wieder ganz anders aufwächst und ganz anders in ihren Rahmenbedingungen lebt als wir. Auch wenn die natürlich heute viel fauler, abgelenkter... sind und jetzt wirklich, WIRKLICH!!!!11!!elf!!! der Zusammenbruch der Zivilisation folgt!

    ... ohne konkrete Tipps für dich habe ich eine kleine Anekdote beizutragen: Ich hatte mal bei einem befreundeten Winzer unentgeltlich am Stand ausgeholfen, weil Land unter war. Da kam dann ein früherer Schüler vorbei und hat eine andere Standbesetzung gefragt, wie der da hinten heißt, weil er einem früheren Lehrer ähnlich sieht :D Als meine Identität geklärt war, wollte er wissen, ob ich den Job gewechselt habe :D :D :D

    Wenn die SL deines Mannes so gerne Korinthen kackt, dann könnte man bspw. mit einem Verweis auf dieses Dokument eine konkrete - dem Stundenumfang entsprechende - Entlastung bei sonstigen/nicht teilbaren Aufgaben schriftlich einfordern. Da lässt sich auf entsprechende Punkte verweisen und konkrete Maßnahmen einfordern. Wenn dann die konkret geforderten Entlastungen komplett verweigert werden, dann könnte mit Hilfe eines Berufsverbandes geprüft werden, ob bspw. gegen einzelne eingeforderte Entlastung, die konkret verweigert wird, dann gegen diese Aufgabe in diesem Umfang remonstriert wird (sorry, etwas kompliziert formuliert).


    Oder die GK beschließt, dass die SL ein TZ-Konzept erarbeiten muss.


    Kann eure Situation nachvollziehen. Wir sind in der Summe bei 150%, haben aber kürzere Wege. Aber besonders die Entlastung bei TZ entfällt komplett, vielmehr hat die eine SL eher die Haltung: "Mit TZ hast du ja Zeit. Die armen VZ-KuK sind doch viel stärker belastet."

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