Beiträge von Ragnar Danneskjoeld

    Und die Sorge, nicht befördert zu werden, weil man nicht zum Kollegenlagerfeuer oder der Lesenacht der 5b erscheint, kann ich nur bedingt nachvollziehen.

    An meiner alten Schule wurde mir das als Grund für die Nichtbeförderung aufs Brot geschmiert: "Sie waren bisher auf keinem einzigen Kollegen-Grillfest". Auch an meiner neuen Schule scheint an forcierten Gemütlichkeitsveranstaltungen die conditio sine qua non für beruflichen Aufstieg zu sein.

    Ich biete im Regelfall zwei Termine an - einen frühmorgens (7:10 Uhr) und einen am Abend (17:30 Uhr). In beiden Fällen habe ich direkt danach/davor Unterricht. Der Arzt bietet im Regelfall auch nicht mehr an.

    Anstrengend? An welcher Stelle findest du das anstrengend?

    Versetz dich einmal in die Lage des Schulleiters: zwanzig Baustellen auf einmal, und dann kommt noch irgendeine Type mit Fächern, die keiner braucht von der Uni, der alles sofort besser kann und weiß und zudem noch gerne A14 hätte und an verdienten, ebenfalls fähigen Kollegen vorbeiziehen möchte.


    Ist das klug von der Schulleitung? Nein. Ist es nachvollziehbar? Ja. Und es ist mir unerklärlich, dass der Threadsteller nicht in der Lage ist, eine andere Position einmal einzunehmen (ohne sie teilen zu müssen) und sofort auf beleidigte Leberwurst macht. Aber hey, er hat ja ein Stellenagebot von der Uni, wo er sehr geschätzt wird. Ist doch fein. Ich würde dort bleiben und gut isses.

    Natürlich kennt man mich nicht. Das Klischee Elfenbeinturm könnte man daher erstmal beiseite stellen, solange es keine konkreten Anzeichen dafür gibt. Man hat aber keinerlei Anstalten gemacht, mich kennenzulernen. Weder wurden mein Lebenslauf und Arbeitszeugnis gelesen noch wurden im Gespräch interessierte Fragen gestellt. Es geht nicht um die eine Wunschtätigkeit, sondern darum überhaupt Perspektiven aufzuzeigen.

    Puh. Wenn du in diesem Gespräch genauso anstrengend gewesen bist wie hier, dann kann ich die Schulleitung leider gut verstehen.

    Ich glaube, es ist einfach das fehlende Interesse an meiner Person, das mich stört. Ich erwarte natürlich nicht, dass man Stellen für mich freischaufelt. Nur, dass man Perspektiven aufzeigt.

    Deine neue SL kennt dich ja nicht wirklich, lediglich von der Aktenlage. Vielleicht hält sie dich für einen Elfenbeinturmbewohner. Vielleicht befürchtet sie einen kollegialen Bürgerkrieg, wenn sie irgendeinen unbekannten Neuzugang bewährten Kollegen vorzieht. Denk die Sache daher doch mal andersrum. Anstatt eine bestimmte Tätigkeit für dich zu beanspruchen würde ich anfragen, wo sie dich mit deinen Kenntnissen ein Engagement jenseits des Unterrichts gut vorstellen könnte, wenn deine Wunschtätigkeit blockiert ist. Wer gut (und willig) ist, der findet schnell genug eine Tätigkeit in unserem Metier, den Burnout zu beschleunigen!

    Hier in BW bewerben sich nicht wenige Kollegen mit A13 auf A15 - allein deshalb, weil die Menge an A14-Planstellen aktuell sehr überschaubar ist. Vor einiger Zeit habe ich mich innerhalb von zwei Jahres auf sieben (?) A15-Stellen beworben, was für das RP natürlich einen enormen Aufwand bedeutete. Als mich der Referent entnervt anrief und fragte, warum ich mich auf Stellen bewerbe, für die ich bestenfalls de iure geeignet sei, habe ich ihm erklärt, dass ich ihn total verstehe und ich auch lieber auf normalem Wege die Schule wechseln würde als jedes Jahr meinen Versetzungsanträgen Bettelbriefe beizufügen. Er den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Guter Mann. Kluger Mann.

    Personalrat ins Gespräch mitnehmen und erst mal abwarten. Zuhören, gar nicht groß diskutieren. Die bloße Tatsache, dass deine SL dich nicht vorab mal in einem Vieraugengespräch über die konkreten Vorwürfe informiert oder der Elternvertreter das Gespräch mit dir gesucht hat, spricht nämlich nicht gerade für die anderen. Eventuell Selbstanzeige oder eidesstattliche Aussage vorschlagen.

    Drei Gedanken von einem E/G-Lehrer am Gymnasium:


    1) Wenn du dich wirklich nur für Zeitgeschichte oder Neueste Geschichte begeistern kann, wäre dann nicht Gemeinschaftskunde (oder Politik oder wie auch immer das Fach in deinem Bundesland heißt) eine Alternative?


    2) Ich fand und finde das Thema "Altes Ägypten" immer noch, nach all den Jahren dröge. Auch beim antiken Griechenland begeistert mich wenig. Aber ein Großteil der Lernthemen befinden sich in Klasse 8-12, lediglich 6-7 vor der Neuesten Geschichte. Das dürfte in vielen Bundesländern doch ähnlich sein und du wirst auch irgendwann in Englisch Themen/Literatur unterrichten, die dich anöden.


    3) Ich konnte lange mit Neuerer Geschichte wenig anfangen. Erst durch den didaktischen Blick des Lehrers habe ich diese Epoche für mich entschlüsselt und kann ihr mittlerweile einiges abgewinnen. Schreib daher bestimmte Themen nicht zu früh ab!

    Ich sehe das große Problem, dass du beim Unterricht bis Klasse 10 keine Lehrbefugnis für die Oberstufe erhältst - dann wäre eine Planstelle am Gymnasium in BW schwer zu vermitteln. Ich hatte letztes Jahr den umgekehrten Fall - ein Referendar mit Erstem Examen für Gymnasium war an einem beruflichen Gymnasium fürs Referendariat gelandet. Er wollte aber die Option aufs Gymnasium nicht verzichten und musste daher für die Unterstufe noch eine Lehrprobe ablegen, weil das berufliche Gymnasium erst mit der Mittelstufe beginnt.


    Die einzig kompetente Auskunft kann dir aber nur jemand von einem baden-württembergischen Amt erteilen - Referat 73 und 75 am jeweiligen RP.

    Puh - solche Berichte zu lesen ist immer schlimm.


    Ich habe mir bei der Lektüre immer wieder gedacht: Und wann kommt denn nun die Schulleitung ins Spiel? Gibt es da eine? Oder hält die sich fein raus? Ich würde spätestens bei "blöder Kuh" und nicht erfolgtem angeordneten Verlassen des Unterrichtsraumes direkt die Schulleitung aufsuchen und sie bitten, unmittelbar Abhilfe zu schaffen. Das kann man auch im Rahmen der dienstlichen Fürsorgepflicht einfordern, finde ich. Sonst ist man eben mal ein paar Tage krank.


    Wie sehen denn die anderen Eltern in der Klasse die Situation? Die dürften doch auch unzufrieden mit der Situation sein. Wenn es von deren Seite zudem massive Beschwerden gäbe, kann das eine Schulleitung auch nicht ewig ignorieren. Die sollten daher auch ins Boot geholt werden.


    Und solange keine offizielle Diagnose vorliegt, gibt es keinen Grund den besagten Schüler bevorzugt zu behandeln. Sprich: keine Samthandschuhe.


    Was die Eltern des Schülers betrifft: den Typ kenne ich. Saßen bei mir und haben unentwegt über die Kollegen und Schulleitung geklagt. Ich habe dann geantwortet: "Ja, diese Schule ist scheiße. Meine Schulleitung kann nix und das Kollegium noch weniger. Daher würde ich mein Kind spätestens mit dieser Erkenntnis von unserer Schule abmelden. Ich hab Ihnen daher schon mal den ausgefüllten Abmeldeantrag mitgebracht..." Spätestens dann war Ruhe.


    Ansonsten: viel Kraft!

    Während des laufenden Schuljahres ist die Abgabe bestimmter Aufgaben meistens komplizierter als am Ende. Und es hängt davon ab, wie relevant die Aufgabe ist bzw. wie sehr sie in der schulischen Struktur verankert ist. Beispiel: ein Beratungslehrer dürfte i.d.R. Deputatsstunden erhalten und somit fix eingeplant sein. Wenn es sich hingegen um eine einmalige Gedöns-Aufgabe (Stand am schulischen Weihnachtsmarkt) handelt, dann kräht kaum ein Hahn danach.


    Ich selber habe Aufgaben einfach schon still und leise auslaufen lassen. Es fiel lange niemandem auf und die Schulleitung hat mich bis heute nicht darauf angesprochen, sondern einfach jemand anderen betreut, nachdem ein Jahr "Pause" zwischendrin war. Alternativ kannst du - sofern dein Gewissen mitspielt - gewisse Aufgaben "an die Wand fahren", dann haben sie sich auch erledigt. Beides setzt aber eine gewisse Bereitschaft zur Konfrontation voraus.


    Oder aber: du gehst zum Personalrat und besprichst dich erst mit ihm und dann deiner Schulleitung. Das wäre sicher die beste Lösung. Und falls deinem Wunsch nicht stattgegeben wird, kommt immer noch die "Wand-Option" in Frage.

    wenn immer dieselben 3 Hanseln betroffen sind und ich das Gefühl kriege, sie WOLLEN den Ärger

    ..., dann sage ich denen das auch: "Mein Eindruck ist, ihr wollt den Ärger. Alle anderen kommen ja auch irgendwie miteinander klar. Schön, könnt ihr haben, aber lasst mich in Ruhe. Ich will nicht wissen, wer angefangen hat. Deshalb wär's besser, ihr geht euch aus dem Weg." Wenn die Schüler ganz jung sind, sie in verschiedene Ecken/Enden des Schulhofes verbannen.

    Anständig finde ich es dann nicht, wenn der Schulleiter gewünschte Beurteilungen (Dienstberichte) dann ablehnt und auf einen Nachfolger, der die Arbeit der Kollegen ja gar nicht kennt, verweist.

    Ist dieser Satz im Indikativ oder Konjunktiv zu verstehen, sprich: hat der SL die Beurteilung denn abgelehnt? Falls ja, dann bitte einfach drum und gut ist's.

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