kaddl:
Also zuerst einmal fängt bei mir der Abend um 19 Uhr an. Demzufolge wäre ein Gespräch am späten Nachmittag ab 17 Uhr und 20 Uhr, aber darüber können wir noch lange diskutieren. Völlig unnötig.
Ich habe mit Nachmittagsterminen auch gar kein Problem, da sitze ich ständig mit Eltern UND Kindern, um ihre Probleme zu lösen. Mir kann man da sicher nicht mangelnde Kooperation vorwerfen. Aber bei Abendterminen denke ich gerade im Rahmen der langen Fahrtzeit und noch vor einem liegender Vor- und Nachbereitung (die nicht immer in der Scgule mal eben so zu erledigen ist), dass das nicht sein muss.
(Bei Elternabenden, die bei uns möglichst gesammelt stattfinden müssen, kommen der Schulleiter oder der Hausmeister extra noch mal.)
Blutabnahme und Arbeitsamt sowie andere Behörden waren Beispiele.
Dass die nicht für jeden zutreffen sollte klar sein. Aber es gibt ne Menge Lehrer, die im Rahmen ihrer befristeten (und überhaupt nicht sicheren) Arbeitsverträge sehr wohl noch während ihrer Arbeitszeit zum Arbeitsamt müssen. Ein Glück für jeden, bei dem das nie so war.
Und wenn ich morgens um 6:15 zur Arbeit fahre, möchte ich den Arzt sehen, der dafür mal eben 2-3 Stunden früher seine Praxis öffnet.
Aber wie gesagt, das waren Beispiele!
Die ganze Diskussion hier basiert übrigens auf der Beschreibung von Sina, deren Fall-Vater überhaupt nicht kooperativ zu sein scheint. Und sowas wie beschrieben geht mir gewaltig gegen den Strich, weil ich es nicht leiden kann, wenn Eltern so agieren.
Diesem Vater würde ich z.B. mal einen Termin am frühen Morgen in der Schule oder an einem Samstag z.B. in einem Restaurant oder woanders anbieten.
Das auf den Ort "Schule" als Treffpunkt Bestehen genauso wie das häufige Fernbleiben von Terminen zeigt für mich übrigens die mangelnde Kooperation des Vaters, denn es gibt auch außerhalb noch andere Möglichkeiten als das eigene Wohnzimmer.
Ich bin als Lehrer letztlich immer genauso kooperativ, wie die Eltern es sind. Werde ich mehrmals vom gleichen Vater versetzt so wie Sina, dann erwarte ich eben, dass er sich freinimmt. Und das ist überhaupt nicht arrogant oder unkooperativ, da besagter Vater ja mit meiner Zeit auch völlig rücksichtslos umgeht und mich sitzen lässt.
Dann stecke ich nämlich die Zeit und Kraft lieber in das Kind selbst als in vergebliche Versuche, den Vater zu sprechen, da ich in diesem Fall eh davon ausgehen würde, dass das Gespräch überhaupt nichts bringt. Vielleicht kann ich nämlich dann dem Kind irgendwie doch selbst helfen, wenn vom Elternhaus keiner kommt.