Beiträge von McGonagall

    Gerade heute hatten wir einen SE -Tag zum Thema sprachsensibler Unterricht. Bei einer Quote von mindestens 30% SuS mit nichtdeutschen Muttersprache wird bei uns eigentlich täglich deutlich, dass unsere Kinder überhaupt nur dann gut lernen, wenn man ziemlich differenziert und sprachsensibel vorbereitet. Grundschule eben. Das kostet Zeit, aber wir lösen das Problem dadurch, dass wir wirklich gut und ausgeglichen im Team vorbereiten. Unterrichtseinheiten werden gemeinsam besprochen, jeder steuert Material bei, wir sitzen zusammen und besprechen Schwerpunkte, gute inhaltliche Ideen und die Leistungsnachweise, die am Ende stehen. Und das in weitestgehend allen Fächern. Gute und erfolgreiche Ideen werden auch digital auf der internen Plattform zugänglich gemacht. Das liefert a) Ideen für die nächsten Durchgänge und b) Zeit in der Vorbereitung, so dass man dann das, was man ergänzen kann/möchte auch zusätzlich ausarbeiten kann…

    Ich bin nicht Mathe, deshalb eher allgemeine Gedanken dazu:

    Wenn man jung ist, hängt man viel an didaktischer und wissenschaftlicher Lektüre, die einem erklärt und diktiert, wie man zu unterrichten hat. Das übernimmt man ja so aus dem Ref.

    Später ergänzt in hohem Maß die eigene Erfahrung, bzw. ersetzt sie in weiten Teilen die Lektüre.

    Am Anfang versucht man, die Theorien umzusetzen, später hat man Praxiserfahrungen. Jedes Jahr bzw jeder Jahrgang, jede Klasse ist anders, man passt die Theorie sozusagen der eigenen Lerngruppe an, reflektiert ja gewöhnlich immer wieder seinen Unterricht und guckt, was diese SuS denn eigentlich brauchen und schaffen können.

    Und wenn man Fehler macht, dann bessert man ggf nach. Wenn man nach einer Klassenarbeit feststellt, dass es die Hälfte nicht verstanden hat, und man für sich erkennt, dass man vielleicht etwas falsch erklärt hat oder nicht gründlich genug geübt hat, dann vertieft man es eben noch, führt das Thema weiter, und vielleicht schreibt man noch einen ergänzenden Test?


    Es ist immer gut, sich selbst als Lehrperson zu hinterfragen. Aber nichts ist in Stein gemeißelt, und viele Wege führen nach Rom - manchmal muss man Umwege gehen oder neue Pfade entdecken…

    Ich nehme an, wir sind kein Einzelfall. Ich hege irgendwie die Hoffnung, dass irgendeine Schule DIE ultimative Lösung gefunden hat und es mir verraten kann:

    Das Dauerproblem der verschmutzten Toiletten…


    Aktuell ist es wieder ganz schlimm, die Reinigungskräfte beschweren sich täglich. Ich will hier keine Beispiele nennen , ihr könnt es euch wahrscheinlich vorstellen. Es ist auch egal, ob sie allein, zu zweit, in der Pause oder in der Stunde gehen. Es ist egal, ob wir Listen führen, ihnen immer wieder ins Gewissen reden, in den Pausen vor den Toiletten signalisieren, dass wir diese Räumlichkeiten im Blick haben - es ändert nichts. Allgemeine Elternbriefe haben wir noch nicht verfasst, das könnten wir nochmal, aber ob das hilft?


    Habt ihr die Lösung gefunden???

    Lehrerliebe: worin liegen denn bei dir genau die Schwierigkeiten?


    Ich denke, ein Versetzungsantrag ist nicht unbedingt der erste Schritt, den man gehen sollte. Das ist nämlich eher wie aufgeben, man löst damit das Problem ja nicht, sondern läuft nur davor weg. An der nächsten Schule stößt man evtl auf die gleichen Schwierigkeiten.


    Jede Schule hat ja ihren eigenen Flow sozusagen: die Strukturen, die Rituale, die „das-war-schon-immer-so“s, die Interaktion im Kollegium, die Interaktion mit den Eltern - als „Neue/r“ muss man da etwas gucken und beobachten, um die ungeschriebenen Gesetze zu verstehen. Und wenn man sie verstanden hat, kann man für sich gucken, wo man mitgehen kann und wo nicht. Und da, wo man nicht mitgehen kann, kann man versuchen, Veränderungen zu bewirken - für sich im Kleinen, für eine Gruppe, für alle, je nachdem. und erst wenn man an dem Punkt ist, dass man sagen muss: ich habe hier den vollen Durchblick, ich weiß, wie der Hase läuft, aber ich kann meinen Platz hier definitiv nicht finden - erst dann finde ich einen Versetzungsantrag sinnvoll.


    Auch ein bestehendes Kollegium muss ja erstmal gucken: Wie tickt denn unsere neue LK? Wo passt sie ins Team, wo hat sie andere Standpunkte, wie können wir das vereinbaren? Dafür muss man sich Zeit geben, um sich kennenzulernen. Und vielleicht braucht es Unterstützung von der SL - mit der kommst du ja gut klar, sagst du - , oder es gibt einen Personalrat/Lehrerrat o.ä.


    Unabhängig davon finde ich es total wichtig, von Anfang an deutlich zu machen, wo die eigenen Grenzen sind, also auch zu sagen, wenn einem etwas nicht gefällt. Aber um beiderseitige Erwartungen abzugleichen, muss man eben ins Gespräch gehen und der ganzen Sache (und auch sich selbst und den eigenen Erwartungen!) etwas Zeit lassen.…

    Den Begriff Mikätzchen kannte ich noch nicht… eben mal gegoogelt 😅.

    Ich weiß, dass es in SH früher ( mögen das die 70er gewesen sein oder die 60er? 🤔) so war, dass man z.B. an einer Pädagogischen Hochschule ( also ein Lehrerseminar bzw. wahrscheinlich vorwiegend Lehrerinnenseminar, aber es war eben keine Uni) In ziemlich kurzer Zeit das erste Staatsexamen absolvierte, dann in den Schuldienst ging und dann innerhalb von 5 Jahren sich zum 2. Staatsexamen melden musste. Eine Mentorin von mir zu meinen Studentenzeiten (die schon ein kleines bisschen zurückliegen 😅) hatte das damals berichtet, dass ihre Ausbildung so ablief. Das war üblich… das waren dann die Lehrkräfte, die meine Generation an der Grundschule ausgebildet hat. Okay, das war auch eine andere Zeit - da gab es keine Inklusion, Kinder, die nicht „funktionierten“ wurden an die Sonderschule aussortiert. Eltern hatten Respekt vor Lehrkräften (obwohl sie scheinbar weniger qualifiziert waren 😅).


    Ich finde es durchaus lohnenswert, in die Richtung zu denken, dass man a) Wege findet, um LK früher offiziell in den Schuldienst zu senden (wir hatten schon aus der Not heraus Zweitsemester als Lehrkräfte, das kann nicht die Lösung sein, wenn die nicht offiziell betreut sind,) und b) so eine Art Zweiklassen-Lehrerschaft dadurch aufzubauen (wie in den Kitas, da gibt es auch Sozialpädagogische Assistenten und Erzieher), aber dafür müsste man dann, wenn man wirklich verbeamtet, größere Unterschiede machen. A9 oder A 10, aber nicht mehr, aber mit der Chance auf Weiterqualifizierung. Da könnte ich ,mitgehen, glaube ich… Muss noch mal weiter durchdacht werden, aber klar ist ja, dass irgendwas passieren muss bzgl des Lehrermangels, und die Lösung kann nicht sein, dass alle Vollzeit arbeiten und die Deputationsstunden erhöht werden 🙄

    In der Rechnung oben sehe ich demnach nur Nachteile, dann den Master noch anzuhängen. Gleichzeitig ist es natürlich ein Schlag ins Gesicht für alle, die den Master und das Ref gemacht haben. Andererseits ist es ja durchaus ein besserer Lösungsansatz, auf diese Weise LK zu gewinnen, als alle vorhandenen mehr Stunden arbeiten zu lassen. Wenn also wie gewünscht das Berufsbild attraktiver werden soll, wäre das ein Weg. Ob die Ausbildung dann aber auch wirklich eine qualifizierte ist?

    Ich frage mich aber außerdem, ob es andere Nachteile gibt bei der Bachelor-Variante: werden andere Länder den Abschluss anerkennen? Wie sieht es aus mit Aufstiegschancen: ist eine Funktionsstelle möglich? Wenn ja: wie?

    Ich weiß noch nicht, ob ich das gut finde…

    Das ist nicht lustig…

    Ich bin davon ausgegangen und glaube das auch nach wie vor, dass das relativ üblich ist, die Tatsache, dass die Leitungszeit eben nicht für die Gülle der Aufgaben reicht, durch Stundenreduzierung auszugleichen. Wenn ich TZ sagen, heißt das ja nicht, dass ich nur 50% habe, aber ich habe eben ein paar Stunden reduziert…

    Dass es eigentlich andere Wege geben müsste und dass das ein falsches Signal ist: ok, habe ich verstanden. Das habt ihr deutlich formuliert. Alles weitere geht jetzt gefühlt in ein Hau-drauf-Spiel über… 😳

    Das gibt mir schon zu denken, dass viele der Meinung sind, es sei nicht richtig, TZ zu arbeiten, um 100% zu schaffen… immer wenn ich den Gedanken meiner SL gegenüber äußere, kontert sie, dass ich dafür ja eine höhere Besoldungsstufe hätte als die KuK. Ich finde, das ist nicht richtig so, hab aber bisher dann auch immer wieder meine Meinung infrage gestellt wegen des Gegenwinds…

    Ich sollte das erneut überdenken….

    Vermutlich sind Beamte per se einfach zu pflichtbewusst, um den Dienst zu quittieren, sonst wären sie gar nicht erst Beamte geworden? 😉

    Ich selbst müsste zwar nicht „anlasslos“ Teilzeit nehmen, arbeite aber seit Jahren nur deshalb Teilzeit, weil ich anders meinen Aufgaben nicht nachkommen könnte. Meine Ermäßigungsstunden reichen nicht aus, um der Arbeit entsprechend gerecht zu werden, denn für einige Aufgaben müsste ich vormittags verfügbar sein, was ich bei mehr Unterrichtsverpflichtung nicht wäre… Finde den Fehler…🤔.


    Interessant finde ich aber, wie eine Kollegin in den 30ern es gelöst hat, in die Dienstunfähigkeit zu wechseln: Sie hat sich einfach von heute auf morgen krankschreiben lassen, weil ihr Versetzungsantrag nicht durch ging. Sie wirft der Schulleitung „unüberbrückbare Distanzen“ vor, welche nur durch eine Versetzung zu lösen wären. Ihre Ärztin schreibt sie seit einem Jahr krank, Amtsarzt hat sie inzwischen als dienstunfähig eingestuft. Jetzt wartet sie auf die Versetzung an ihre Wunschschule in Wohnortnähe, weil sie das gesunden lässt… bis dahin ist sie eben dienstunfähig…


    Ich bin froh, als Beamtin gut abgesichert zu sein. Aber ich kann bisweilen auch die Kritiker am System verstehen!

    Es scheint den KuK und auch der SL an Empathie zu mangeln. Sie sind scheinbar alle nicht willens oder nicht bereit oder nicht in der Lage, sich gedanklich damit auseinanderzusetzen, wie man sich mit 63 und gerade überstandener Krankheit fühlen könnte.Grundsätzlich aber auch in gewissem Maß verständlich. Sie befinden sich in einem ganz anderen Lebensstadium. Ihr Handeln mag vielleicht rücksichtslos sein. Mobbing wäre aber eher bewusstes Ausgrenzen. Ich schätze, hier geht es einfach um totale Gedankenlosigkeit.

    Es könnte helfen, das offen anzusprechen, was dich stört und was du dir stattdessen wünschen würdest. Vielleicht erst bei der SL und dann im Kollegium? Vielleicht hilft es aber auch, einmal selbst zu hinterfragen, ob du im Rahmen deiner Möglichkeiten positiv und engagiert die letzten Jahre arbeiten möchtest oder ob es -platt gesagt - eher ein genervtes Absitzen ist- denn das, was man selbst ausstrahlt, spiegelt sich häufig auch zurück…

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