Beiträge von McGonagall

    Mit allem anderen gehe ich d'accord, aber hier habe ich hoffentlich vorgesorgt: Erziehung zur Selbstständigkeit mit Fahrrad, Bus und Bahn.

    Das funktioniert nur, wenn man so wohnt, dass die Öffis regelmäßig fahren. Problematisch wird es, wenn auf dem Land das Streckennetz so mau ist, dass die Fahrt zum Sportverein in 15 km Entfernung 2,5 Stunden mit Umsteigen, Wartezeit und einem Umweg von etwa 40 km in die nächste Stadt verbunden ist und die Rückfahrt erst am nächsten Tag möglich ist. Dann kommt man dazu, freiwillig den Rollerführerschein mit 15 zu finanzieren und für das eigene Auto mit 18 zu sparen 🤨.

    Es lebe der öffentliche Nahverkehr in Zeiten des Klimawandels…

    Ich frage mich, wie ein handelsüblicher Physiotherapeut, Supermarktangestellter, KFZ-Mechanikerin oder Reisekauffrau sich bei diesen Kosten Kinder leisten kann. Aber auch die haben ja welche.

    Was die Frage dahingehend ändert, ob die 2500€ tatsächlich der "Preis" sind, den man für ein Kind zahlen MUSS oder einfach der, den man zahlen WILL.

    Natürlich ist das, was man für die eigenen Kinder zahlt, einkommensabhängig. Deshalb ist ja auch Bildung in Deutschland einkommensabhängig. Wenn ich den Klavierunterricht, den Tennisunterricht, die privaten Schwimmstunden oder auch die nötige Nachhilfe nicht zahlen kann, dann leidet das Kind keinen Hunger, aber es steht deutlich anders da als Freunde, deren Eltern sich das eben leisten können.

    Ich habe gefühlt alles durch: früh Kinder bekommen, da war ich noch gar nicht richtig im Schuldienst angekommen. Früh Wohneigentum angeschafft, das waren finanziell knappe Zeiten; In Zeiten von Lehrerüberschuss (ja, das gab es mal!) lange gebraucht, um verbeamtet zu werden; Einkommensabhängiges Elterngeld gab es gar nicht, deshalb für Erziehungszeiten auf wenig Kohle angewiesen. Später alleinerziehend mit 3 Kindern Job und Wohneigentum gewuppt; anschließend Patchwork, und deshalb in späten Jahren und eigentlich Führungsposition noch mal eben nebenbei ein Kind bekommen. Ich weiß inzwischen auch, was der Spruch bedeutet: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen“ und weiß, was große Kinder kosten.

    Man kann Kinder mit wenig Geld groß bekommen, aber solange in Deutschland hohe Kitagebühren üblich sind, wenig Geld in Schulen investiert wird, Kinder nicht freien Zugang zu Sport, Musik, Kultur haben usw und somit der Bildungsabschluss eines Kindes eben immer noch an das Einkommen der Eltern gebunden sind, muss man die Abfrage, ob man in seine Kinder investieren MUSS oder ob man das WILL auch vor dem gesellschaftlichen und sozialen Hintergrund betrachten, nicht nur vom persönlichen Standpunkt aus…

    Wäre ich Single bzw. Zumindest ohne Verantwortung für Kinder, würde ich das auch total gern machen. Ich weiß, das wäre eine riesige Herausforderung für mich, die ich aber sehr gern angehen würde. Ich finde es also total bewundernswert und faszinierend, wenn jemand das macht… Ich befürchte allerdings, das ist inzwischen sehr kommerziell geworden. Ich kann also nicht mit Erfahrungen dienen, bin also gar nicht hilfreich 😅, aber wollte meine Bewunderung ausdrücken für alle, die diese Idee in die Tat umsetzen…!

    Ich hab mir das jetzt tatsächlich mal ausgerechnet. In SH gibt es nämlich keine Mietstufen.

    In NRW würde ich 500€ Netto mehr im Portemonnaie haben, schon in Mietstufe 1. Wow!


    Der Zuschlag für meine Kinder beträgt etwa 600€, egal ob in NRW oder in SH. Das ist gerade das, was allein mein ältestes Kind als Unterhalt von mir benötigt für das Studium. Nein, ich habe mich nicht bereichert an irgendwelchen Kindern, sondern im Gegenteil auf vieles für sie verzichtet.


    Ich bin übrigens immer noch erstaunt, dass die kinderlosen Foris, die hier so lautstark und niveaulos über Ungerechtigkeiten brüllen, sich so gut auskennen mit den Kosten, die Kinder verursachen!


    Ich akzeptiere die Entscheidung, wenn jemand sagt, er möchte keinen Nachwuchs. Ich versichere euch: Finanziell für euch persönlich ist das die bessere Entscheidung. Das sage ich euch aus Erfahrung…


    Aber ich würde mir wünschen, dass auch umgekehrt anerkannt wird, dass man mit Kindern eben finanziell definitiv nie einen vergleichbaren Lebensstandard erreicht wie ihn Singles erreichen.


    Das Niveau, auf dem hier einige Foris in unterschiedlichen Threads teils sehr provokant dafür kämpfen, die Ungerechtigkeit der Alimentation für Familien zu verdeutlichen, wirkt schon sehr auf Neid gebaut. Ich kann auch nachvollziehen, dass jemand sagt: schade, ich hätte gern Kinder gehabt, aber jetzt ist es zu spät… aber ich würde trotzdem behaupten, dass da noch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben, denn selbst ein A12 Gehalt hat auch (oder gerade!) vor 20 Jahren schon gereicht, um eine Familie zu ernähren. Es erforderte damals und erfordert heute (trotz mehr Elterngeld, mehr Kondergeld, mehr Familienzuschlag…) Verzicht - da kommt man nicht drumherum.


    Bei der Diskussion über die Mietstufen muss ich tatsächlich sagen, dass ich das auch als ungerecht empfinde, dass der Zuschlag an Kinder gebunden ist oder dass er überhaupt in der Höhe existiert.An dieser Stelle kann ich jegliche Kritik verstehen!

    In SH gibt es nicht mal mehr Realschulen 🤷‍♀️🙄🤨.


    Aber grundsätzlich ist es ja inzwischen in aller Munde, dass Grundschullehrkräfte endlich mal konsequent A13 bekommen sollen - da wundert es mich tatsächlich, dass es auch noch andere Schularten gibt, an denen das a) nicht der Fall ist und b) dass dieser Umstand nicht allgemein bekannt ist… Ich wusste das auch nicht… 😱

    Ich kann weder diese Neiddebatte der Kinderlosen gegenüber denen nachvollziehen, die sich für die Versorgung von Kindern entschieden haben, noch kann ich für mich akzeptieren, dass studierte Kollegen derartig abwertende Wörter nutzen wie in diesem Thread geschehen.


    Da muss ich mich glatt fremdschämen und bin nur froh, dass ich nicht befürchten muss, als „Elter“ mit diesem Berufsgenossen in Kontakt treten zu müssen. Pfui!!!


    Wenn das Land sich als „Versorger“ seiner Beamten sieht und im Gegenzug von den Beamten „Staatstreue“ und Dienstverpflichtung erwartet, finde ich es absolut konsequent, dass die Kinder der Beamten mitversorgt werden. Über Ehepartner finde ich, lässt sich streiten im Jahr 2023, aber Kinder hängen nun einmal mit dran an der Versorgungsidee.

    Au ja! Auch Grundschule:


    1. Mentoren statt Klassen. LK verstehen sich als Lerncoach. Max. 10 SuS als Mentor, dafür klassenübergreifend.

    2.Eigenlernzeiten, prozessbegleitend durch die Lerncoaches, damit SuS Verantwortung für ihr Lernen übernehmen.

    3. Verpflichtende und frei wählbare Lernangebote. Verpflichtend durch die Mentoren festgelegt/besprochen, dazu festgelegte Anzahl an frei wählbaren Angeboten. Individuelle Unterstützungsangebote für SuS, die dies benötigen.

    4. Kabinettsystem, Lernorte für SuS, Aufsichtsführung durch Unterstützungslehrkräfte.

    5. gebundene Ganztagsschule, damit Schule für alle als Ort des Lernens UND Lebens empfunden wird.

    6. geringeres Deputat für LK.

    6. verpflichtende Fortbildungen für LK. Gemeinsame wertschätzende Haltung.

    7. Kernzeiten für LK und SuS. Präsenzzeiten für LK, damit Zeit für gemeinsame Themen/Planungen/Besprechungen ist.

    8. Mehr Leitungszeit.

    9. Keine Notenzeugnisse, dafür Logbuch oder Zielvereinbarungen, regelmäßige Elterngespräche/Lerngespräche

    10. Ansprechende Räumlichkeiten. Ansprechende Lernumgebung zum Wohlfühlen für alle an Schule Beteiligte!

    11. mehr Personal/Lernbegleiter/Erzieher/ Schulsozialarbeiter u.a.


    Man durfte doch träumen, oder? 😅

    Viele haben aber wohl nicht die Qualität dafür. Wer viel vorbereiten muss, das ist für mich ähnlich wie sehr viel trainieren zu müssen für einen sportlichen Wettkampf oder viel Lernen zu müssen fürs Examen- in Ermangelung des Talents.

    Diese Aussage finde ich komisch. Ich bin seit über 20 Jahren im Dienst. Natürlich kann ich ein Thema spontan unterrichten oder einfach nur das Buch rausholen lassen. Und natürlich macht man das manchmal. Aber: Ich habe grundsätzlich den Anspruch, mit meinem Job nicht nur irgendwie Geld zu verdienen oder Zeit totzuschlagen, sondern ich verstehe es als meine Aufgabe, den SuS beim Lernen zu helfen. Und dafür muss ich sie da abholen, wo sie sind. Wenn sie also effektiv lernen sollen, braucht es zu den Themen für einige SuS eine individuelle Aufbereitung/Unterstützung etc. und ich stelle fest, dass ich mit Lerninhalten, die ich vor 4 Jahren in Kl 3 gemacht habe, so heute nicht mehr mit dem gleichen Material die Kinder erreichen kann. Die brauchen eben etwas anderes. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir Talent fehlt - im Gegenteil, ich habe das Gefühl, ich erkenne sehr gut, was die SuS brauchen und kann sie erfolgreich im Lernen unterstützen. Und ich bin bereit, dafür etwas Zeit zu investieren. Das ist für mich eine Frage der Unterrichtsqualität…

    Bei dir klingt es eher wie ein Sportler, der täglich dieselbe 10 km - Strecke in der exakt gleichen Zeit läuft - und dabei seine Ergebnisse nicht wirklich verbessert…

    Gerade heute hatten wir einen SE -Tag zum Thema sprachsensibler Unterricht. Bei einer Quote von mindestens 30% SuS mit nichtdeutschen Muttersprache wird bei uns eigentlich täglich deutlich, dass unsere Kinder überhaupt nur dann gut lernen, wenn man ziemlich differenziert und sprachsensibel vorbereitet. Grundschule eben. Das kostet Zeit, aber wir lösen das Problem dadurch, dass wir wirklich gut und ausgeglichen im Team vorbereiten. Unterrichtseinheiten werden gemeinsam besprochen, jeder steuert Material bei, wir sitzen zusammen und besprechen Schwerpunkte, gute inhaltliche Ideen und die Leistungsnachweise, die am Ende stehen. Und das in weitestgehend allen Fächern. Gute und erfolgreiche Ideen werden auch digital auf der internen Plattform zugänglich gemacht. Das liefert a) Ideen für die nächsten Durchgänge und b) Zeit in der Vorbereitung, so dass man dann das, was man ergänzen kann/möchte auch zusätzlich ausarbeiten kann…

    Ich bin nicht Mathe, deshalb eher allgemeine Gedanken dazu:

    Wenn man jung ist, hängt man viel an didaktischer und wissenschaftlicher Lektüre, die einem erklärt und diktiert, wie man zu unterrichten hat. Das übernimmt man ja so aus dem Ref.

    Später ergänzt in hohem Maß die eigene Erfahrung, bzw. ersetzt sie in weiten Teilen die Lektüre.

    Am Anfang versucht man, die Theorien umzusetzen, später hat man Praxiserfahrungen. Jedes Jahr bzw jeder Jahrgang, jede Klasse ist anders, man passt die Theorie sozusagen der eigenen Lerngruppe an, reflektiert ja gewöhnlich immer wieder seinen Unterricht und guckt, was diese SuS denn eigentlich brauchen und schaffen können.

    Und wenn man Fehler macht, dann bessert man ggf nach. Wenn man nach einer Klassenarbeit feststellt, dass es die Hälfte nicht verstanden hat, und man für sich erkennt, dass man vielleicht etwas falsch erklärt hat oder nicht gründlich genug geübt hat, dann vertieft man es eben noch, führt das Thema weiter, und vielleicht schreibt man noch einen ergänzenden Test?


    Es ist immer gut, sich selbst als Lehrperson zu hinterfragen. Aber nichts ist in Stein gemeißelt, und viele Wege führen nach Rom - manchmal muss man Umwege gehen oder neue Pfade entdecken…

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