Beiträge von McGonagall
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Radieschen ernten
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Wenn Ihr uns so inkompetent und lästig findet, fällt halt noch mehr Unterricht aus. Sicher besser, als von Idioten unterrichtet zu werden, die sich frecherweise erdreisten, mitten im Leben noch den Beruf wechseln zu wollen.
Ja, ich habe Beitrag 26 gelesen und finde es toll, dass du gemerkt hast, dass das keine gute Lösung ist, den Frust, den du aus deiner Schule mit nach Hause nimmst, hier im Forum als erste Geste allen entgegenzuwerfen 🤨.
Ich wollte aber auch noch mal anmerken, dass das wirklich nicht üblich ist. Bei uns gibt es keine Seiteneinsteiger, aber viele Studenten, teilweise auch mit falscher Schulform, und wir haben auch Vertretungslehrkräfte, die völlig ohne Studium oder Abitur einige Jahre in Nischen unterrichten. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand aufgrund der Qualifikation beurteilt wurde. Bisher wurde jede neue Lehrkraft freundlich und offen aufgenommen. Das gebietet die Willkommenskultur. Wie sich das dann entwickelt, da hat man ja selbst großen Einfluss drauf….
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Ich trage keine Krawatte, habe ich auch noch nie 🥳.
Ich finde aber durchaus, dass man als LK eine gewisse Vorbildrolle innehat. Das heißt nicht, dass man in Sakko/ Krawatte oder der Blazer/Rockversion zur Schule kommen muss , aber heute traf ich auf einen Kollegen, der aussah, als ob er von der Couch kam, mit verwaschener Jogginghose und Latschen. Ich finde, das muss auch nicht sein.
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Herr, hilf!!
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Komm nach Schleswig-Holstein, die verbeamten neuerdings noch bis 50 🙂🙂
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Da kann ich dich beruhigen, zumindest unser jüngstes Kind liest Unmengen, es gibt sogar sein gesamtes Taschengeld für eine spezielle Reihe aus. Und gleichzeitig liebt es Computerspielen und irrwitzigen Youtubern auf Koks beim Computerspielen zuzusehen... Die Bücherliebe ist ungebrochen.
Aber diese Bücherliebe ist nicht aus dem Nirvana entstanden, oder? Da gab es lesende Vorbilder in der Familie, nehme ich an? Ich glaube, das Problem liegt in den Familien, wo zu Hause keine Bücher existieren und niemand liest, außer auf dem Handy - da kann Schule sich quer legen, da wird es als Kind schwer, den Zugang zu Büchern zu finden, weil die Schule das initiiert hat, wenn das zu Hause. Niemand mitträgt 😔
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Ich habe mit 5 lesen gelernt, aus Langeweile, weil ich immer sehr früh wach war und mich leise beschäftigen musste, bis irgendwer aufgestanden war. Irgendwie hab ich mir dann das Lesen beigebracht (es gab damals tatsächlich noch keine digitale Bespaßung und kein Fernsehprogramm am Morgen 😀). Eine Bücherei gab es nicht in meiner Nähe, und so war ich angewiesen auf die Bücher meiner Geschwister und meiner Mutter, die ein großes Bücherregal hatte. Nachdem ich die Klassiker und die Kinder- und Jugendbücher im Haus durch hatte, hab ich mich dann am Schrank meiner Mutter bedient: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, Anne Frank usw, war mit 9 vielleicht nicht ideal, aber es hat mich fasziniert 🤓. Dementsprechend konnte die Schule nichts fördern, was es nicht schon gab - im Gegenteil, vieles, was ich dort lesen könnte, fand ich langweilig. Ich habe nicht wegen, sondern trotz Schule gelesen - morgens vor der Schule und mittags, sowie ich zu Hause war und nachts unter der Bettdecke heimlich mit der Taschenlampe, weil um 20.00 Uhr Schlafenszeit war. (Und ich habe mir geschworen, niemals meinen Kindern das Lesen zu verbieten, weshalb mein jüngster Sohn, 8 Jahre, gerade mit mir diskutiert, weil ich ihn darauf hingewiesen habe, dass es jetzt 21.30 Uhr ist und ob er nicht mal schlafen will - „noch 20 Seiten, dann hab ich das Buch durch!“. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, ihn weiterlesen zu lassen trotz der Uhrzeit, aber der hat sogar schon mit 4 gelesen, und ich kann die Liebe zu Büchern nachvollziehen, und ich glaube, mir hat es auch nicht geschadet…..?)
Auf dem Gymnasium hat mich aber dann meine Englisch-Lehrerin ab der 6. Klasse mit englischen Kinder-und Jugendbüchern gefüttert- ab da habe ich etwa 20 Jahre privat nur englische Bücher gelesen, jedenfalls, wenn es sich um muttersprachliche Werke handelte (Elizabeth George, später Harry Potter usw). Da hat Schule also doch mein Lesen gefördert, auch wenn das nicht unterrichtlich geschah, sondern aus persönlichem Einsatz einer Lehrkraft.
An der Uni war ich dann noch mal sehr ergriffen von Thomas Mann, da gab es irgendwie einen auslösenden Moment, ich erinnere mich nicht mehr.
Aber insgesamt hat der Schulunterricht nicht zu meiner Lesefreude beigetragen, weil ich tatsächlich schon vorher Bücher lieben gelernt habe.
Heute frage ich mich, ob es überhaupt möglich ist, Kindern in der Schule diese Freude an Büchern zu vermitteln, die ich empfinde - denn 1. glaube ich, das ist schon vorschulisch angelegt und 2. vermute ich, dass medial zu viel Konkurrenz besteht. Wenn es zu Hause nicht anders erlebt wird und das Lesen vorgelebt wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass Kinder lieber zum Buch als zur Konsole greifen, oder?? Deprimierend irgendwie🙄
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Prinzessin auf der Erbse
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Nein, es sei denn, mir läuft eine tolle Idee über den Weg, die zum A passt. Aber wenn ich erste freie Sätze schreiben will, und mir läuft ein Bilderbuch über den Weg, dass einen tollen Erzähl- und Schreibanlass bietet, dann nehme ich das und nicht das vom letzten Jahrgang. Und wenn ich wörtliche Rede einführen will, und das letzte Mal habe ich das im Winter gemacht und diesmal im Sommer, dann mache ich mir die Mühe, Neues Satzmaterial dazu zu generieren. Und wenn ich vor 3 Jahren im Lockdown Powerpointfilmchen zur Umstellung von Satzgliedern gedreht habe, dann setze ich die nicht jetzt wieder ein, weil ich sie habe, denn ich finde, im Präsenzunterricht gibt es bessere Möglichkeiten dafür.
Ich erfinde nicht bei jedem Thema das Rad neu. Aber meine 3. Klasse in diesem Jahr ist wesentlich schwächer als meine 3. Klasse vor 3 Jahren. Da muss ich mich ganz anders darauf einstellen. Und manchmal habe ich einfach Lust, etwas Neues auszuprobieren- sonst würde mich das Unterrichten doch irgendwann langweilen?
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Jede Lerngruppe ist doch auch anders. Ich mache vielleicht bestimmte Bücher oder Themen mehrmals, aber passe das doch immer an die jeweilige Lerngruppe an. 1:1 übernehmen geht irgendwie nie
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Wenn es das gäbe, wäre meine Klasse um ein Viertel kleiner 🫣
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Immerhin: ich hatte letztens eine Fortbildung zum Thema Kinderschutz und habe dort gelernt, dass es Beratungsstellen gibt, bei denen man sich mit dafür ausgebildeten Menschen (dafür gab es auch einen Fachbegriff, der fällt mir gerade nicht mehr ein)
Meinst du eine InsoFa Beratung? Die gibt es bundesweit, glaube ich. Da geht es dann tatsächlich um Kindeswohlgefährdung.
Bei uns wäre es so, dass man alles mobilisiert, was das multiprofessionelles Team und und in Schule hergibt. Schulsozialarbeit, Förderschullehrkraft, Schulbegleitung läuft hier etwas anders ab, aber Diagnose oder Wege müssen dafür auch eingehalten werden. Regionalberatung, Kreisfachberatung, Schulpsychologe - aber es geht kaum, ohne die Eltern im Boot zu haben. Da müsste man in jedem Fall ansetzen.
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Wo ist mein Text hin? Mist… ich wollte auf Quittengelees Beitrag antworten, dass ich das ja so geschrieben hatte, dass wir eben die Basics üben, weil die nicht sitzen. Und dass ich das eben wichtiger finde als den Umgang mit digitale Medien zu üben, weil man das heute bitteschön schon in der GS lernen muss. Aber ich lehne das auch nicht prinzipiell ab - als chatGPT Thema unter den SuS war, haben wir eben, weil wir neben dem Schreiben-in-Linien-Können ja nun mal auch den Aufbau von Geschichten kennen müssen, untersucht, ob ChatGPT korrekte Einleitungen in Reizwortgeschichten schreibt. Das hat die SuS dann schon motiviert, und einige haben eigene Einleitungen schreiben können. Aber grundsätzlich wehre ich mich gegen den Anspruch, jetzt, wo die digitale Ausstattung da ist, möge man sie bitte auch immer und ständig nutzen. Das sehe ich eben nicht so.
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Erst fand ich die Idee mit ChatGPT cool, aber nach deinem folgenden Satz frage ich mich, warum die SuS dann nicht lieber selbst in (Erstklass-)lineatur schreiben üben? Meine Kinder haben das auch nicht richtig gelernt in ihren Klassen und das war vor Corona. Sie schreiben die Ziffern z.B. bis heute in abenteuerliche Richtungen...
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Ich finde Digitalisierung im Bereich Verwaltung total wichtig. Eine Plattform zur Kommunikation mit KuK und Eltern; Zeugniserstellung, digital Zugriff auf Schülerdaten datenschutzkonform. und ich liebe Worksheetcrafter…
Ja, ich nutze auch mal QR-Codes, habe mit meinen SuS schon mit ChatGPT Reizwortgeschichten geschrieben (schreiben lassen) und auf Kriterien hin untersuchen lassen, ich nutze ergänzend Anton, finde bestimmte Diagnosetools toll.
Aber: während ich am Anfang bzw während und direkt nach Corona alles an digitalen Ideen eingesetzt habe, nur um es um der Sache Willen auszuprobieren, war ich zu Beginn dieses Schuljahres sehr geschockt, wie schwach meine 3. Klasse in Deutsch im Schreiben ist. Und zwar sowohl die reinen Fertigkeiten betreffend - viele können motorisch gar keine Schreibschrift leisten!), aber auch von der Rechtschreibung her oder vom freien Schreiben als solches- Ende Klasse 3 jubel ich jetzt, wenn sie 5 eigene Sätze zu Papier bringen (ok, 3, und kriterienfrei, damit sie nicht schon im Vorfeld aufgeben). Und wer es schafft, den Satzanfang groß zu schreiben und am Ende einen Punkt zu positionieren bekommt einen Orden. Regelschule übrigens.
Ich habe für mich entschieden: wenn die Basics nicht passen, muss ich keine Digitalisierung betreiben. Also für mich vielleicht, aber nicht für die SuS. In erster Linie sollten sie mit der anhand im Heft schreiben können, dabei die Linien ansatzweise einhalten, vielleicht ein Linieal nutzen (hin und wieder zumindest). Und wenn das klappt und sie nach 4 an die weiterführende Schule wechseln, können sie immer noch ihre digitalen Kompetenzen weiter ausbauen….
(Sorry an alle sek-Lehrkräfte, aber wäre es euch lieber, sie könnten tippen, recherchieren, Stop-Motion-Filme erstellen - aber handschriftlich keinen Satz formulieren? 😡)
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Ottos Mops kotzt
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Zurück zur Ausgangsfrage: Wer sich was zurechtlegen muss, das für andere halbwegs plausibel klingt, sollte sich im eigenen Interesse als erstes über seine eigenen Motive klar werden. Aus der Position der Schulleitung kommt man nämlich nicht mehr raus. Eine liebe Kollegin von mir ist frustriert über die von ihr erhofften aber wohl kaum existenten Gestaltungsspielräume, 'zurücktreten' geht aber nun nicht mehr.
Irgendwie war der Thread hier abgedriftet, aber inzwischen sind ja einige Tage vergangen, und Teile von Antworten hier fand ich schon sehr klärend für mich. Irgendwer schrieb was von Stärken - und so habe ich es jetzt für mich durchdacht. Wenn ich mir all die Handlungsfelder von SL ansehe, sind da schon viele Dinge, in denen ich meine Stärken sehe - und so würde ich nun einfach antworten, wenn ich nach meinen Motiven gefragt werde. Das ist es ja eigentlich, was es trifft und was auch stimmt, ich hatte bisweilen gedacht, ich müsste Gott weiß was für elitär-visionäre Motive haben und das Rad neu erfinden wollen - aber dafür bin ich einfach zu realistisch, und deshalb wollte ich eben nicht von Visionen schwelgen. Und andere Gründe, die eben genau jetzt dazu führen, meine bedingungslose Loyalität meiner jetzigen SL gegenüber infrage zu stellen, die spielen einfach keine Rolle. Es war eben ein EntscheidungsPROZESS.
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Gleitsicht *sch….watalt*
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