Beiträge von McGonagall

    Ich bin wild entschlossen, nachdem ich seit 2 Jahren den Gedanken in meinem Kopf hin und herschiebe: ich mache es, ich bewerbe mich auf eine Schulleitungsstelle. Ich werde die vor mir liegenden Osterferien u.a. Für meine Bewerbung nutzen… Ich hätte jetzt 3 Fragen ( neben den drölfzig anderen, die mir im Kopf rumspuken, aber diese liegen obenauf), und ich hoffe, jemand kann mir helfen oder jedenfalls Vermutungen anstellen:

    Bundesland ist SH. Ich bin schon A14, es wäre also keine Besoldung nach „oben“. Es ist eine kreisübergreifende Bewerbung.


    1. Muss das Schulamt mich freigeben, also können die ein Veto einlegen (oder mich einfach nur schlecht beurteilen?)

    2. Wenn es keine Beförderung in ein höheres Amt ist: ist trotzdem ein Besuch vom Schulrat/Schulrätin dabei, und was wird da aktuell bei einer Bewerbung auf SL gefordert?

    3. wieviel Zeit muss man einplanen, bis so etwas durch ist oder alternativ abgelehnt ist; die Bewerbungsfrist geht noch bis Ende April, die Stelle ist zum August ausgeschrieben. Aber dann wäre meine aktuelle Stelle ja jetzt auch noch nicht besetzt…


    Ich würde mich über Erfahrungen freuen. Meine Beurteilung damals zur Konrektorenstelle war an der gleichen Schule, da waren mir SL und Schulrätin wohlgesonnen. Jetzt ist das vielleicht anders, wenn ich den Kreis verlassen will, ich denke, da ist die Unterstützung nicht so wirklich da…

    Unabhängig von rechtlichen Fragen, bei denen ich vermuten würde, dass eine interne Bekanntgabe der Stundenpläne innerhalb des Kollegiums, das ja auch der Schweigepflicht unterliegt und das deshalb die Informationen darüber, wann wer im Hause ist und unterrichtet, nur für den internen Bedarf nutzen kann, datenschutzrechtlich eher unbedenklich erscheint, finde ich es im Sinne der Vorstellung von Teamarbeit, Tranzparenz usw in Schule völlig out of order und altmodisch, die Stundenpläne nicht innerhalb des Kollegiums zu veröffentlichen.

    Natürlich ist es völlig überflüssige Arbeit, Stundenpläne auszudrucken und aufzuhängen, da diese ja schon veraltet sind, sowie sie aushängen. Das frisst ja unnötig Papier. Im letzten Schuljahr habe ich allein für einen Standort 13 Perioden bei Untis erstellt, wobei eine Periode über 4 Monate ging - entsprechend kurz waren die anderen 12 angelegt.

    Auch ist mir nicht klar, wie man im Jahr 2023 an einer Schule, die keine Kleinstschule an der Grenze der Selbstständigkeit ist und die eine ausgewiesene KonrektorInnenstelle hat, noch undigitale Stundenpläne als Grundlage zur Darstellung der Pläne verwendet.


    Ich habe den Gedanken des heimlichen Planes verglichen mit normalen Arbeitsplätzen z.B. im Bauamt:

    Da sitzt also Herr Clausen im Büro drei Gänge weiter als Herr Baumann. Da sie unterschiedliche Fachgebiete haben, hat Herr Baumann eine Frage an Herrn Clausen, läuft in dessen Büro und stellt fest: der ist nicht da. Nun fragt er den Abteilungsleiter, wann er denn wohl den Herrn Clausen antrifft, und der Abteilungsleiter antwortet ihm dann: Also Herr Baumann, das darf ich Ihnen doch nicht sagen, die Arbeitszeiten unterliegen doch hier dem Datenschutz!

    Völlig unlogisch, oder?

    An öffentlichen Schulen hingegen ist lediglich das Tragen eines Ganzkörperschleiers nicht gestattet. Der Verwaltungsgerichtshof Bayern begründete dieses Verbot damit, dass ein Ganzkörperschleier eine Verweigerung von nonverbaler Kommunikation darstelle und in einigen Fällen sogar den Augenkontakt unterbinde.

    Bei uns an der Schule gibt es ein 11-jähriges Mädchen, das seit etwa 2 Jahren schon mit Schleier zur Schule kommt. In Coronazeiten trug sie dann dazu auch Maske - das entspricht im Grunde einer Vollverschleierung. Nun ist die Maskenpflicht vorbei, aber sie trägt immer noch zu dem Schleier die Maske, und zwar drinnen wie draußen. Ich finde das irgendwie grenzwertig! Mehr als die Augen sieht man nicht, keine Mimik…

    Grundsätzlich kommentiere ich bei uns in der Grundschule Kleidung immer dann, wenn jemand barfuß draußen auf den Gängen läuft, in kurzer Hose oder T-Shirt bei kalten Temperaturen, ich weise Kinder darauf hin, wenn die Hose hinten zu kurz ist und das Hinterteil sichtbar wird, und ich bitte darum, Cappies und Mützen in der Klasse auszuziehen - das gehört sich meiner Meinung nach so. Das sind gesellschaftliche Regelungen. Ob unser Grundschulkinder nun Leggings und Jogginghose tragen oder Jeans und Hemd ist ihre Entscheidung und Sache der Eltern und deren Geldbeutel. (Mein Grundschulsohn geht übrigens gern in Sweatshirtjogginhose, T-Shirt und Sakko zu Schule, und das hat er schon in der Kita gemacht - jedem das seine 😅).

    Ich würde mir auch wünschen, das Gesicht der vollverschleierten Schülerin zu sehen, aber ich unterrichte sie nicht, deshalb halte ich mich da raus. Dennoch frage ich mich: gibt es das auch anderswo?

    In SH: bei einer halben Stelle 1170€, für rechnerisch 84 Stunden Arbeit im Monat. Macht 14€ Stundenlohn.


    Wenn man denn hinkommt mit den rechnerisch vorgesehenen Stunden. Wenn viele außerunterrichtliche Aufgaben dazukommen oder eigenverantwortlich Unterricht erteilt werden soll, was ja dann auch noch fachfremd wäre, müsstest du mehr Zeit für die Vorbereitung einplanen. Dann verringert sich der Stundenlohn.


    Wenn man hier in meiner finanziell eher schwachen Region eine Haushaltshilfe sucht, zahlt man da 15€ aufwärts. Nur mal so zum bombastischen Verdienst der Vertretungslehrkräfte…


    Klar, es kommen noch die Ferien dazu, die man noch einberechnen muss, die ja zumindest teilweise weniger arbeitsintensiv sind. Und ich persönlich würde einen Job, der mich zwar geistig, sozial-emotional, von der Arbeitsdichte her und von der Vielfalt der Aufgaben her sicher mehr fordert und interessiert als einen Reinigungsjob, auch klar bevorzugen, aber als ungelernter Einsteiger ist es finanziell sicher lukrativer irgendwo den Feudel zu schwingen als sich vor eine Klasse zu stellen…

    Einige KuK hier versuchen, dich von deinem Ziel abzubringen, einen Vertretungsjob als Lehrkraft als Auszeit und Tapetenwechsel zu nutzen, um dich von einer schweren Krankheit zu erholen. Die Worte, die dabei genutzt werden, empfinde ich nicht so durchgängig als einfühlsam. Aber ich verstehe den Gedanken dahinter, und ich teile ihn!

    Wenn ich eine Auszeit und einen Tapetenwechsel benötige, dann buche ich Urlaub, oder ich fahre für einen Spaziergang ans Meer oder so…

    Du hast gerade etwas durchgemacht, was man niemandem wünscht. Dabei hast du körperlich und sicher auch psychisch und nervlich große Belastungen erlebt. Den Wunsch nach einer Auszeit kann sicher jeder nachvollziehen. Vielleicht auch den Wunsch, beruflich noch einmal neu zu starten oder mal eine Zeitlang was anderes zu machen.

    Was dir aber vielleicht nicht so bewusst ist: Eine Stelle als Vertretungslehrkraft ist keine entspannte Auszeit, besonders dann nicht, wenn einem die(je nach Klassenstufe pädagogischen,) teilweise wahrscheinlich fachlichen, didaktisch-methodischen und systemischen Grundlagen fehlen. Dann ist das Hardcore. Da muss man über große Resilienz verfügen. Es gibt einen Grund, warum Lehrer häufig Burnout bekommen.

    Ich würde dir raten, deine Pläne noch mal zu überdenken…

    Den du also als gegeben voraussetzt und gleich noch mitdeutest, dass er die Konzentrationsfähigkeit einschränkt?

    Den setze ich nicht als gegeben voraus, ich kenne ja das Kind nicht. wenn dem Satz ein „gegebenenfalls“ fehlt, möge man ihn ergänzen. Aber ja, meiner Erfahrung nach ist es durchaus so, dass Kinder mit hohem Medienkonsum sich weniger in eine Sache selbst vertiefen können. Hast du diese Erfahrungen noch nicht gemacht? Mit etwas Recherche und mithilfe von Dr. Google wird man sicher auch wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema finden…

    Es ging hier übrigens um Ideen für zu Hause. Tipps für Eltern zum Ausprobieren. Und ich finde es unbedingt lohnenswert, auf Switch, IPad, YouTube, Handy und TV zu verzichten, wenn die Konzentrationsfähigkeit nicht gut ist. Im schlimmsten Fall hilft es eben nicht…

    Sind ja schon viele Tipps zusammengekommen. Ich würde auch für zu Hause keine Konzentrationsübungen im eigentlichen Sinne vorschlagen, aber:


    - ruhiger, reizarmer Arbeitsplatz; Hausaufgaben einmal gemeinsam angucken und erklären, und wenn die Aufgabenstellung klar ist, mit Zeituhr allein lassen mit Ansagen wie: ich bin gespannt, ob du in der Zeit bis hierhin (im Heft markieren) kommst! ( oder ggf mit Belohnung, falls das klappt). Außerdem HA insgesamt zeitlich begrenzen.


    - abklären, wie hoch der Medienkonsum ist? Und den dann rapide runterfahren.


    - stattdessen: viel vorlesen, gemeinsam Spiele spielen aber auch ausreichend Bewegung draußen.

    Mein Sohn studiert noch, hat aber die gleichen seltsamen Ideen, er sucht zurzeit das BL, wo das Ref scheinbar am einfachsten sein soll, um dort seinen Master zu machen. Ich kann das nicht nachvollziehen:


    Das Ref bereitet einen auf das anschließende Lehrerleben vor, und es wäre schon sehr sinnvoll, die Zeit zu nutzen, um sich entsprechendes Handwerkszeug anzueignen. Denn nicht immer landet man anschließend an einer Schule, die Junglehrer gut unterstützt, manchmal wird auch einfach mit voller Dröhnung erwartet, dass man nun alles weiß und alles kann und nun für sich allein klarkommen muss. Deshalb finde ich es total wichtig


    A) das Ref in dem BL zu machen, wo man dann eigentlich auch plant zu bleiben, damit man schulrechtlich schon mal einigermaßen sicher ist in dem was man tut und

    B) finde ich, dass die 18 Monate, die das Ref bei uns dauert, schon zu kurz sind - gefühlt fehlt den meisten Lehramtsanwärtern ein halbes Jahr, um sicherer zu werden, gerade jetzt, wo auch das Studium zum Teil unter Coronabedingungen ablief. Ich wüsste nicht, wie es bei 12 Monaten noch gehen soll…?

    Ich war heimlich in eurem Lehrerzimmer...

    Aha! Dann wohl auch bei uns. Endlich ist die Erklärung da, warum immer alles so schnell verschwindet!

    Bei uns ist sogar schon kein Billig-Wurfmaterial von Karneval mehr im Lehrerzimmer, obwohl es wirklich leckerere Sachen gibt... Alles wird vertilgt.

    Das finde ich auch immer erstaunlich: Im Lehrerzimmer wird gegessen, was da ist, Hauptsache Essen - Dinge, die keiner von uns zu Hause anrühren würde! Billig-Schoko von Weihnachten, die im März noch übriggebliebene ist, oder die letzten Lebkuchen, oder seltsam anmutende Backversuche von Migranten-Eltern: keiner weiß, aus was es besteht, aber alle sind mutig genug zu probieren; aber auch so wie heute ein komplettes Backblech Donauwelle, das die Mutter einer Kollegin „nur mal so“ gebacken hatte: um 11 schon war es alle! Wer bitte isst denn zu Hause um 10 schon Kuchen?? Ich staune immer wieder: gegessen wird, was auf den Risch kommt 😅

    Das ist ja eine interessante Idee, das kannte ich noch gar nicht. Ich dachte zunächst, MTP ist das, was bei uns Poolkräfte sind….

    Hat jede Schule MTP Kräfte? Und verstehe ich das richtig, dass diese zusätzlich zur Unterstützung eingesetzt werden, quasi als Doppelbesetzung? Auf den ersten Blick klingt das nach einem guten Weg, für den Anfang hier mal dem Lehrermangel etwas entgegenzusetzen…


    Sorry, war etwas OT…

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