Beiträge von McGonagall

    (und ich hätte mir nicht vorstellen können, dem gewachsen zu sein, was ich inzwischen leiste, man wächst nun einmal an seinen Aufgaben).

    Das würde ich so unterschreiben. Wenn ich vergleiche, was mich im Studium gestresst hat und was ich jetzt als normalen Alltag empfinde, liegen dazwischen Welten. Allein was neben den beruflichen Aufgaben noch an Kindern, Familie, Haus, Ehrenamt usw dazu gekommen ist, hätte ich mir damals nicht vorstellen können. Aber das entscheidende ist, dass es sich (für mich!) bewältigen lässt und mir (in einigen Phasen mehr, in anderen Phasen natürlich auch mal weniger) dennoch noch Freiraum und Freizeit lässt. Das ist ja eine persönliche Entwicklung, deshalb lässt sich das im Nachhinein schlecht vergleichen; ich hätte zu Studienzeiten behauptet, mein Stresslevel liegt bei 8-9, rückblickend würde ich es als 5-6 einstufen. Die Ref-Zeit war krass 9-10, auch rückblickend. Aber grundsätzlich ist das alles eine Frage, was man für Strategien entwickelt, was die eigene Persönlichkeitsentwicklung da hergibt, würde ich sagen.

    Ohne rechtliche Grundlage nur meine Gedanken dazu:

    Ich finde, es ist ein Unterschied, bei einer geplanten Abwesenheit dem/der Kolleg/in zu sagen: „An dem Tag/in der Woche ist das Thema xy dran, im Buch S. X-y“, oder den Unterricht vorzubereiten. In die Unterrichtsvorbereitung kann ich ja beliebig viel Zeit investieren, in ein Thema, in dem ich (gerade) nicht drinstecke, muss ich mich dann ggf. Einarbeiten - das ist Unterrichtsvorbereitung. Und das, würde ich sagen, kann man nicht erwarten. Aber dem KoK grob zu sagen, was Sinn macht, einfach nur die Buchseiten zu nennen, das finde ich im Sinne der Aufgabe einer Fachlehrkraft erwartbar.

    Alles darüber hinaus ist eine Frage der Kollegialität…

    Ich habe mich jetzt durch alle 10 Seiten gelesen…. Ich bin nur Grundschullehrkraft und habe keine Ahnung von Berufsschulen oder von Realschulen. Ich bin auch ganz weit weg von Bayern und kann nicht beurteilen, wie Schule dort läuft. Und trotzdem bin ich verwundert über deine Vorstellungen. Wenn du so schreibst, drängt sich meinem inneren Auge immer wieder das Bild vom Lehrer Lämpel auf. Auch ohne hinreichend Einblicke in schulartliche oder länderspezifische Feinheiten deiner Wunschschulart zu haben, wage ich zu behaupten, dass diese Art Lehrperson niemals nicht auch nur irgendwo in irgendeinem Bundesland in diesem Jahrhundert ihre Berechtigung hat. Was ich aber zu behaupten wage: in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft wie der, in der wir heute leben, ist es im gesamten Schulssystem unbedingt nötig (und ob man dazu bereit ist, sollten sich alle fragen, die sich aktuell mit dem Wunsch beschäftigen, Lehrkraft irgendeiner Schulart zu werden), bereit für Veränderungen zu sein, bereit zu sein, ständig neu zu lernen und sich auf die Gegebenheiten und auf die Schülerinnen und Schüler individuell einzustellen. Der Blickwinkel ist ein völlig falscher, wenn man von sich sagt: „ICH will so und so unterrichten“; Unterricht muss von den SuS aus gedacht werden. Darüber hinaus ist es in jeder Schulart nötig, mit KuK, ggf mit Eltern und auch mit außerschulischen Institutionen zu kooperieren - nicht nur an den Berufsschulen mit den Betrieben.

    Und ich gehe noch einen Gedanken weiter: ich vermute, es gibt heutzutage keinen Beruf, der nicht irgendwie lebenslängliche Lernbereitschaft erfordert, der nicht irgendwie mit sich ständig verändernden Rahmenbedingungen gesellschaftlicher, digitaler, politischer Art usw einhergeht. Darüber hinaus ist es auch in jedem Job nötig, mit anderen zu kooperieren: KollegInnen und Kollegen, Kunden, Externe, Partner, etc…

    Ich wundere mich als nicht, dass du sagst, dass du dich in deinem bisherigen Job nicht wohlfühlst - auch dort müsstest du ja Veränderungen als spannende Herausforderung ansehen, um Zufriedenheit im Job zu erlangen, und bereit sein, mit anderen imTeam zu arbeiten. Soft Skills sind heutzutage ja überall nötig.

    Und ich wundere mich tatsächlich ein bisschen, dass du denkst, der Lehrerjob würde gut zu dir passen; nach dem, was du schreibst, würde ich dir ganz dringend davon abraten, weiter in die Richtung zu denken…!

    Ich glaube, das meinst du nicht, aber was ich kürzlich gefunden habe und auch tatsächlich wirklich gut geschrieben fand, war die IQSH Broschüre von Riecke- Baulecke, heißt irgendwas mit Schulrecht für Schulleitung oder so, da habe ich erstmals die Unterschiede zwischen Erlass, Verordnung, Gesetz usw verstanden. Aber ich weiß nicht, ob du sowas meinst, Beispiele waren da nicht drin, eben nur Hintergründe, Rwchtliches und Historisches.

    Wieviel Ganztag gibt es denn bei euch bzw was verstehst du unter Ganztag? Bei uns heißt Ganztag lediglich Betreuung durch pädagogische Fachkräfte, also würde man durch die Abschaffung desselben keine LK -Stunden sparen.

    Bei uns hat die Inklusion dazu geführt, dass die SuS mit Förderbedarf mangelversorgt werden über Lehrkräfte vom Förderzentrum. Dafür gibt es aber an den Förderzentren keine Lehrkräfte mehr. Ich kann das jetzt nicht so überschlagen, aber ich glaube nicht, dass da reell Stunden eingespart werden. Und wenn in jeder Regelschulklasse so 1-2 Kinder sitzen mit Förderbedarf, sparen die pro Schule auch wieder keine Klasse, wenn sie im Förderzentrum geschult werden, oder? Vielleicht gibt es da ja irgendwo zahlen dazu, das sind jetzt nur meine Überlegungen 🤷‍♀️

    Und bei uns soll in Englisch (in SH nur in 3 und 4, zweistündig) nicht geschrieben werden. Wortbild und Bild verbinden ja, aber nicht schreiben - alles nur mündlich. Wir sind aber auch eins der Länder mit 94 LWS und nicht 108…

    Und nein, unsere SuS könnten sowas auch nicht auf Deutsch , was du da auf Englisch zeigst… 😔

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