Beiträge von gilberttjormann

    Okay, dann willst du dich versetzen lassen?

    Nee, das war nur der Trappatoni in mir

    Weil nun einmal unterschiedliche Anforderungen erfüllt werden müssen für bestimmte Noten im Sportunterricht und da gibt es nur den Notenschlüssel für andere Geräte ;)

    ich würde eher sagen, dass meine Kollegen an einem antiqurierten Verständnis von Geschlechtern festhalten. Im Leistungssport weist man den filigranen und weniger oberkörperkraftabhängige Balken den Frauen zu. Und die starken Männer müssen ans Reck. Tut mir leid: Bullshit. Wie es bereits erwähnt wurde, es gibt einen Doppelauftrag, an den sich Sportunterricht orientieren muss. Die Schüler sollen Sport und auch Sport an Geräten aus so vielen verschiedenen Perspektiven kennenlernen wie möglich.. Das kannst du gern anders sehen, aber bitte zwing mir deine Sichtweise nicht auf.

    Vielleicht reicht ja auch einfach den Mund aufzumachen und zu sagen, ich mache jetzt den und den Teil fürs Sportabzeichen, ist anders als ihr es bisher gemacht habt, erfüllt aber alle Voraussetzungen fürs Sportabzeichen z.B. oder auch ein anderes Spiel oder oder oder oder.


    Was soll denn passieren, wenn man es als Lehrer nicht so macht, wie immer?

    So mach ich es auch. Aber ich merke, einige Kollegen finden das überhaupt nicht gut, betrachten meine Ideen nicht als Gewinn, sondern als Frechheit, dass ich es anders mache.

    Komplett mein eigenes Ding will/kann ich nicht machen, denn in gewissen Situationen brauch ich auch die Hilfe von Kollegen und daher darf ich es mir nicht komplett mit denen verscherzen.

    Ich habe einen jungen Kollegen, der mich in Teilen unterstützt, aber er hat weniger Lust auf Konfrontation und macht es dann so, wie es von den alten Kollegen schon die ganzen letzten 20 Jahre gemacht wird.


    Ich habe mir das ja jetzt zwei Jahre angeschaut und habe den Rektor gebeten, bei der nächsten FB-Konfi dabei zu sein. Denn dann wollte ich den Sportbelegungsplan (welcher Lehrer, welche Klassen und Bewegungsfelder, welche Schwerpunkte) vorstellen. Das wäre dann die Gelegenheit, dass sich mein Chef selber ein Urteil über die - aus meiner Sicht - z.T. unqualifizierten Beiträge mancher Kollegen zu machen.

    D.h. es kann natürlich gut sein, dass mein Chef meine Sichtweise doch nicht so im Details folgt und ich mich selber in Richtung Norden ("Einnordung") bewegen muss.

    Was ich nicht verstehe: Kontrolliert da jemand jede Stunde genau, was du gemacht hast? Kannst du nicht sagen: Wir wollten heute mal Fußball spielen? Oder bei Gym/Tanz: Was passiert, wenn du andere Musik nimmst? Was passiert, wenn du dir für irgendeine Disziplin mehr Zeit nimmst, weil die Schüler noch nicht so weit sind? Das ist doch DEIN Unterricht und du hast die Verantwortung.

    Aaaalso, bei uns ist der Sportunterricht so organisiert, dass 7a,b,c z.B. immer parallel Unterricht hat und dann auch das gleiche gemacht wird und wenn's nach meiner FB-leiterin geht (DDR-Lehrerin, 60 Jahre), dann bleiben die Vorhänge, die die Hallendrittel trennen oben und man unterrichtet offen. Z.T. werden bei Geräteturnen die Klassen auch zusammengelegt und der eine Lehrer unterrichtet die Mädchen und der andere die Jungs, denn je nach Geschlecht werden unterschiedliche Geräte behandelt (auch so ein absoluter Bullshit, warum dürfen die Jungs nicht auch die Erfahrung des Turnens am Schwebebalken machen?).


    Und genauso mit Gym/Tanz: alle Klassen gemeinsam, gleiche Musik, gleicher Vorgang...das meine ich mit didaktischer Eingrenzung! So kann das meiner Meinung nicht funktionieren, wurde aber immer schon so gemacht.

    In meinem ersten Jahr, wurde aus zwei Klassen eine große Gruppe gemacht. Und die Jungs mussten die Mädchen an die Hand nehmen. 7.Klasse! Die wollten das nicht, mussten aber. Ich stand daneben und habe mich fremdgeschämt. Und auf mein Feedback zur UR, wurde die entsprechende Kollegin mit laut gegenüber: "das haben wir immer schon so gemacht!"

    Und wenn ich z.B. jetzt mit Basketball überziehe, bekomme ich Probleme, denn Geräteturnen steht in KW xy auf dem Schirm und ich muss fertig sein, damit die Halle für GT genutzt werden kann.


    Ich habe fertig!

    Das scheint mir das Problem zu sein. Hier ist keine Brandenburger Sportlehrkraft, die dir das für jede Klassenstufe und jede Unterrichtseinheit genau sagen könnte.

    Kompetenzen und Mehrperspektivität sind mittlerweile in jedem RLP gesetzt.

    Das würde ich mir bei uns auch reichen, dass dies die Kollegen vorziehen würden, denn ja, dieses Geld brauchen wir für diverse Sachen, die es sonst nicht geben würde. Es muss nämlich zumindest in Berlin nicht mit Quittungen usw. abgerechnet werden, weil ich es bei der Verleihung der Sportabzeichen bar in die Hand bekomme.
    Aber es sind doch "nur" 4 Bereiche, die alle mehrere Disziplinen hergeben, schon damit kannst du variieren. Da sind auch viele für die Halle, wie Seilspringen, Standweitsprung (neuerdings auch für die Kinder Medizinballsoßen mit 1Kg Ball), Ausdauerlauf usw...

    Wie kommst du auf vier Disziplinen, wir hatten alleine bei den Bundesjugendspielen schon mindestens 6, die in die 4 KATEGORIEN gehören und hatten z.B. Medizinballstoßen noch nicht dabei, weil seit diesem Jahr erst neu. Man kann seit diesem Jahr auch Sit-Ups, Liegestütz usw. dort nutzen und auch eine turnerische Variante ist immer möglich für die eine Kategorie, also da ist viel mehr flexibel, als du es scheinbar annimmst.


    Ich vermute, dass sich die FK aber nicht aufs Bewegungsfeld Spiele, sondern auf die einzelnen (Ball)-Sportarten festgelegt hat, was Sinn macht, sonst macht ein Lehrer immer nur Basketball, einer immer nur Handball und der dritte nur Spiele wir Zwei-Felder-Ball oder Zeithasche.

    Dein Lernziel an monotären Interessen auszurichten halte ich für fachlich falsch (siehe Doppelauftrag usw.) Kannst ja nicht deinem Fachleiter erzählen, ich mach jetzt Weitsprung, damit das Sportabzeichen absolviert wird und die Schule Geld kriegt. Und die Kunstschüler malen Bilder, die dann verkauft werden, damit die Schule neue Pinsel kaufen kann?

    Mach doch mal folgendes: Formuliere die Sach-und Fachkompetenz beim Sportabzeichen aus. "Die Schüler lernen..."


    Vier Bereich im Sportabzeichen in 7 Einzelstunden (2x umziehen, organisieren, pro Stunde...) halte ich für zeitlich zu eng bemessen. Wie mehrere Mal bereits erwähnt: du willst die Schüler ja nicht einfach laufen lassen. Jedes Mal, wenn auch ein Vereinstrainer deine Arbeit machen kann, solltest du dich hinterfrafgen, warum es Sport in der Schule gibt, warum es extra Sportlehrer gibt.


    Wie komme ich auf 4 Disziplinen? Na, das Sportabzeichen erfordert das Erbringen von Leistungen in vier Bereichen.


    Und die Einigung auf Sportarten führt bei uns dazu, dass die Schüler in den letzten 5 Jahren unter Sport folgendes kennenlernen haben: Volleyball,Baskteball, Handball, Schwimmen, Leichta, Gym/Tanz (immer der gleiche deduktive Tanz mit Musik aus den 80ern), Fitness.


    Kein Parcour (Begründung: kann halt nicht jeder unterrichten), kein Ultimate-Frisbee (kann halt nicht jeder unterrichten), keine Flag-Football (kennt nicht jeder),...


    So, und damit bin ich mit meinen Erläuterungen am Ende. Vielen Dank für eure Anregungen und Kommentaren, die mich doch zum Nachdenken angeregt haben. Mir war wichtig zu erfahren, wo man mir Grenzen setzen kann und wo ich das Recht habe, meine Idee von Sportunterricht umzusetzen, auch wenn andere Kollegen andere Wege nach Rom nehmen.

    Es ist grundsätzlich auch durchaus sinnvoll, dass man sich an Festlegungen halten soll(muss). Überlege mal, wenn die Klasse 7a bei dir einen ganz anderen Sportunterricht macht als die Klassen 7b und 7c. Oder stelle dir das mal in Mathematik oder Geschichte vor.

    Wenn sich der FB auf das Bewegungsfeld "Spiele" einigt, ist mir nicht klar, warum ich das gleiche Spiel wie Kollege XY thematisieren muss? Der RLP sieht eine bunte Vielfalt an Bewegungserfahrungen vor (klassische Spiele als auch moderne).


    Mir geht es nicht darum, mein komplett eigenes Ding zu machen. Nur wenn ich merke, dass der RLP nicht umgesetzt werden kann, weil interne Absprachen es nicht ermöglichen, dann frage ich mich, wo meine "Freiheit" es anders zu machen anfängt/aufhört.


    Wenn die vier Kompetenzen nicht gefördert werden können, weil man zu wenig Zeit bereitstellt, dann fühl ich mich eingeschränkt.


    Wenn ich gezwungen werde, fast jede Stunde eine Leistungskontrolle durchzuführen, dann fühl ich mich eingeschränkt, da so eine Förderung/ Leistungsprogression kaum möglich ist.


    Wenn ich mich neben den Schülern hinstellen soll, deren Anzahl an Liegestütze in einer Minute zu zählen, nur damit ich eine Note erhalte, dann erkenne ich keinen Bezug zum RLP. Dann ist es eine körperliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahem und mehr nicht.


    Wenn ich die Schüler beim Seilspringen mit einem Handcap ausstatten soll (anstatt vorhandene Kunststoffseile muss ich die alten Hanfseile nehmen), dann fühl ich mich eingeschränkt.


    Wenn die Situps auf Zeit von meiner Kollegin nach den aktuellsten Kenntnissen falsch ausgeführt werden und meine Schüler diese ebenfalls falsch ausführen sollen, damit alle ja das gleiche machen, dann fühl ich mich eingeschränkt.


    Mir ist irgendwie noch nicht klar, wo du eingeschränkt wirst. Bis auf das Abzeichen, das du im Unterricht anstreben sollst, gibt es doch nichts Verbindliches oder existieren für alle Entscheidungen einklagbare Vorschriften?

    Ich kann dir weitere Beispiele geben, die als Nicht-Sportlehrer vllt nicht sofort klar werden.

    Jupp: §67 BbgSchulG

    (2) Die Lehrkräfte unterrichten und erziehen in eigener Verantwortung im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsziele sowie der Rechts- und Verwaltungsvorschriften und der Beschlüsse der schulischen Gremien. Ihre pädagogische Freiheit darf nicht unnötig oder unzumutbar eingeschränkt werden. Die unterrichtliche Tätigkeit ist regelmäßig mit den anderen Lehrkräften abzustimmen.


    Klingt eher, als dass ich mich an Festlegungen - so absurd sie auch sein mögen - halten muss.

    Top, muss mal schauen ob Brandenburg als Partnerland von NRW ähnliches irgendwo zu stehen hat

    Die Sommerferien endeten in Brandenburg Ende August. Jetzt ist Oktober, das Wetter ist ungemütlich. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass im September die Leichtathletik schnell "durchgezogen" werden sollte, bevor Sport draußen nur noch schwierig möglich ist?

    Nee, Leichtathletik kannst du auch in der Halle machen. Wenn du natürlich den Sportlehrern die Disziplinen des Sportabzeichens als primäre Struktur hinhällst und erwartest, dass alle vier Disziplinen absolviert werden, dann kommst du nicht drum herum schnell "abzuarbeiten" und das halte ich für schwierig. Denn ein monotäres Interesse (für jedes Abzeichen gibt es Geld) sollte nicht dein Letifaden für eine UR sein. Das ist mein Argument, habe ich der FB-Konferenz auch schon entgegengebracht, aber "das haben wir immer schon so gemacht" (kein Witz, dieses Argument kam schon).


    Die "Unflexibilität" kann ich in soweit nachvollziehen, als dass da Kollegen (zum Teil noch in der DDR ausgebildet) lange in der Schule etwas "aufgebaut" haben und da jetzt bzw vor zwei Jahren ein neuer Kollege kommt, der vieles in Frage stellt. Man könnte es auch so formulieren: ich rüttel an dem Lebenswerk mancher Kollegen*innen. Aber Schule und gerade Schulsport hat sich entwickelt/ darf sich weiterentwickeln und man kann neue Kollegen als einen Impuls wahrnehmen oder als jemanden, der - so habe ich es wahrgenommen - erstmal eingenordet werden muss.


    Mein Chef (zeitgleich mit mir neu an der Schule gestartet) ist da übrigens ganz auf meiner Seite. Nur etwas mit dem Hammer durchzubringen, bringt nichts. Ich muss eigentlich versuchen zu überzeugen. Und das ist schwer und wenn mir ein Sportkollege sagt, dass unser Sportfest (die Schüler sind 5 Stunden anwesen und bewegen sich maximal 5 Minuten) dazu da ist, dass die Schüler lernen sich gegenseitig anzufeuern, dann , dann, ...keine Ahnung, bin ich frustriert über so viel Inkompetenz.

    Vielleicht hat das den Grund, dass sich die Fachschaft darauf geeinigt hat, Sportarten mit weniger Stunden und wenig Aufbauaufwand auf die Einzelstunden zu legen? Nur so als Idee, ich bin keine Sportlehrerin.

    Es empfiehlt sich jedenfalls, an neuen Schulen erst mal zu gucken und dann Veränderungsvorschläge zu machen, wenn man sich besser kennt und das bestehende System ausprobiert hat. Wenn man zu Beginn meint, alles besser zu wissen, kann das nach hinten losgehen. Zumal viele Sportlehrkräfte aus dem Osten Deutschlands stolz auf die traditionell hohe Leistung von Sportlerinnen und Sportlern und auch Struktur und Leistung im Fach ist. Wenn einer deiner ersten Beiträge lautet, man würde Sport zum Spaßfach degradieren, würde ich mich nicht wundern, wenn ich zum ersten mal Mobbingerfahrungen machen müsste...

    Ich bin bereits seit zwei Jahren an der Schule. D.h. nach zwei Jahren darf man durchaus Strukturen in Frage stellen. Zumal die Begründungen ja nicht an Qualität gewinnen, nur weil man wartet und sich alles erstmal anschaut (was ich ja durchaus gemacht habe). Und ganz ehrlich: ich würde nie sagen, dass ich es besser weiß und anderen meine Sicht aufzwingen. Aber das macht man eher mir: Vorgehensweisen verlangen, die ich nicht plausibel finde.

    Ich finde das tatsächlich nicht so ungewöhnlich, gerade in Sport verschiedene Bewegungsfelder parallel zu unterrichten.


    Mir geht's nicht darum ob es gewöhnlich oder ungewöhnlich ist, sondern inwiefern es für das Lernziel erfolgsversprechend ist. Ohne eine nachvollziehbare Struktur wird das Fach Sport beliebig und hat das Image eines Spaßfaches. d.h. nicht, dass sich Bewegungsfelder nicht auch kombinieren lassen, aber Gym/Tanz und Basketball?

    Wie gesagt, aus anderen FB kenne ich das regelmäßige Wechseln von Themen nicht.

    Zu 1. In einer Klasse? Ist am BK durchaus üblich. Ich unterrichte in Std 1 das Lernfeld x und in Stunde 2-4 das Lernfeld 2. Diese beiden unterscheiden sich erheblich.



    Gut, dann ist das bei euch so. Überzeugt mich jedoch nicht.

    Zu 2: Wer sagt das? Und wer überprüft das?

    Die Klassenstufen werden parallel unterrichtet. D.h. alle 7.Klassen haben gleichzeitig Sport und machen dann auch alle das gleiche. Wenn Leichtathletik vorbei ist, wird die Halle für alle drei 7.Klassen für Turnen vorbereitet. Das kriegen die Kollegen schon mit.



    Zu 3: Und das ist zeitlich ungünstig? Oder was ist das Problem?

    Richtig. Denn Sport hat nicht die Aufgabe den Verein zu ersetzen und auch nicht die Aufgabe Schüler körperlich zu beschäftigen und nur irgendwelche Zeiten abzunehmen. Sport ist ein Bildungsfach. Wir bilden Sportlehrer aus und stellen zurecht keine Trainer in den Sportunterricht.

    Zu 4: Was heißt "alles" wird bewertet? Ich bewerte im Unterricht auch viel. Mündliche Mitarbeit, Zeichnungen, Präsentationen, Projektmappen, Datensätze, Skizzen...
    So gesehen wird auch alles bewertet. Aber das ist doch auch nicht so schlecht für die SuS, da auf vielen Ebenen Leistung gezeigt werden kann.


    Sport bedeutet aber nicht nur das Erbringen einer quantifizierbaren Leistung, die sich in Weiten, Zeiten und Höhen bemisst. Sonst bräuchten wir den Sportuntericht nicht, sondern könnten die Schüler einfach in Vereine schicken.

    In Sport geht es auch um Gesundheit, sich körperlich auszudrücken, etwas wagen und zu verantworten und um wettkämpfen und kooperieren.

    Selbst als Trainer einer Mannschaftssportart greifen wir regelmäßig auf ganz andere Bewegungsfelder zurück, um bestimmte Kompetenzen weiter zu schulen.



    Genau, dann machst du dir aber Gedanken dazu, welches andere Bewegungsfeld die Ausbildung einer Kompetenz unterstützen kann. Turnen und Schwimmen gleichzeitig finde ich prima.



    Das mag plakativ so sein. Dennoch ist Sprinten als klassische Disziplin der Leichathletik Bestandteil des Sportunterrichts in so manchem Jahrgang und es ist naheliegend, hier auch entsprechende Leistungen zu erheben und zu würdigen. Du weißt sicher genauso gut, dass man die Schüler natürlich nicht "aus der Kalten heraus" mal eben sprinten lässt und dabei gleich die Leistungsbewertung durchführt, ohne das adäquat im Unterricht vorzubereiten.


    Bei vier Disziplinen die ich in 7 Einzelstunden abarbeiten muss, bleibt mir der "kalte Start" zum Teil nicht ersparrt. Allein der Weitwurf müsst eigentlich in mind. 2 Doppelstunden thematisiert werden, wenn ich eine Progression bewerten will (und keinen Ist-Zustand)


    Ich gehe davon aus, dass du kein Sportlehrer bist? Das soll kein Vorwurf sein, denn ich bin ja froh über jeden konstruktiven Beitrag. Aber in Sport geht es ja nicht darum nur die Leistung zu erbringen und dafür via Note eine Würdigung zu erhalten. Es geht darum das Leisten zu erfahren und zu reflektieren.

    Das kann konkret bedeuten, dass ich die Schüler mal im Hochstart und Tiefstart die 100m laufen lasse und die Zeit nehme, dass die Schüler verstehen, welcher Start eine bessere Zeit ermöglicht. Dafür braucht man aber mind. 2 Einzelstunden und kein Regen.

    Zumal sich der Sportunterricht vom Vereinssport abheben muss, allein aus Legitimationsgründen.

    Genau, was spricht dagegen, genau das gleichzeitig mit einzubauen? Dann nämlich sind wir genau bei der Wahrnehmung der pädagogischen Verantwortung im Rahmen der Festlegungen und Vorgaben der Fachschaft.

    Entweder ich thematisiere Gesundheit oder Leistung. Den Schülern einfach nur zu sagen, dass Sprint gesund/ungesund sein kann, kann nicht mein Anspruch sein. Das müssen die Schüler schon selbst erfahren und das braucht Zeit.

    Ich finde das tatsächlich nicht so ungewöhnlich, gerade in Sport verschiedene Bewegungsfelder parallel zu unterrichten.

    Ich bin da kein Experte, kann mir aber schwer vorstellen, dass es in der Didaktik von Sport explizite Hinweise/Verbote oder auch nur Untersuchungen dazu gibt, dass die parallele Beschäftigung mit mehr als einer Sportart kontraproduktiv sei.

    Wenn ich den Anspruch habe, dass Schüler etwas Neues lernen, dann benötigen sie Zeit und Wiederholungen, die ich ihnen nehmen würde, wenn ich UR mische.

    Ich kenne keinen Fachlehrer, der UR mischt. Ich kenne auch seitens der Fachmagazine keine Unterrichtsentwürfe, in den Bewegungsfelder parallel unterrichtet werden.


    Mir gehts auch nicht darum, die Kompetenz meiner Kollegen in Frage zu stellen. Ich vertraue ihnen, dass so wie sie es machen richtig ist. Nur möchte ich, dass mir das Vertrauen auch entgegenbringt. Und manche Festlegungen halte ich für schlecht begründet. Und ob es nun didaktische Verantwortung oder Freiheit heißt, ist ja erstmal egal. Aber wir Lehrer haben einen Auftrag zu erfüllen, dessen Erfüllung sich u.a. auch an die Lerngruppe zu orientieren hat.

    Um das mal durchzugehen:

    Die Festlegung einer bestimmten Unterrichtsthematik scheint mir sachgerecht zu sein.

    Naja, also in Pädagogik (mein zweites Fach) wechsel ich nicht in der Doppelstunde mit dem Thema Freud zu Montessori in der Einzelstunde. Ein inhaltlicher roter Faden macht lernpsycholigisch schon Sinn bzw. mein Fachleiter in Sport hätte mir diese Unterrichtsreihe mit zwei Bewegungsfeldern gleichtzeitig zerrissen.

    Und wenn die Didaktik sich mit der Frage "Wann, Was, Wie, Wozu gemacht wird?" beschäftigt, dann kann man mir schlecht vorschreiben zwei Sportarten parallel zu unterrichten bzw. dann hätte ich mir die Didaktikmodule im Studium auch sparen können.


    Wenn ich 28 Schüler zum 100m-Sprint antreten lasse und dann die Zeiten habe, weiß ich nicht, was die Schüler*innen dann gelernt haben sollen. Da kann ich meine Oma zum Zeitennehmen hinstellen.

    Ich könnte durchaus eine UR durchführen, die das Thema "Sprint" hat, aber dann braucht man mehr als nur eine Doppelstunde, die man mir zur Verfügung stellt. Wir sprechen ja von Lernprozessen und diese benötigen Zeit und Wiederholung.


    Im Prinzip spricht nichts gegen eine bewertbare Leistung, nur hat Sport laut RLP nicht immer was mit quantifizierbarer Leistung zu tun, sondern muss Sport mehrperspektivisch unterrichtet werden (Was hat der Sprint z.B. mit Gesundheit oder Wagnis und Verantwortung zu tun)?



    PS: ich muss das mal mit den Zitieren noch lernen

    Liebe Kollegen*innen,


    wo beginnt bei euch die didaktische Freiheit und wo hört sie auf bzw ab wann muss ich mich an Vereinbarungen des Fachbereichs halten, auch wenn diese didaktischer Bullshit sind

    1. so muss ich z.B. parallel Gymnastik/Tanz (Einzelstunde) und Basketball (Doppelstunde) unterrichten
    2. ich muss eine Unterrichtsreihe exakt von Kalenderwoche zu KW durchführen (Orientierung an Schüler: Fehlanzeige)
    3. ich muss in Leichathletik in 7 Einzelstunden (!) erst alle Disziplinen für das Sportabzeichen abarbeiten (die Schule bekommt für Sportabzeichen Geld. Orientierung an Kompetenzen: Fehlanzeige)
    4. alles wird quantifizierbar bewertet, der Unterricht orientiert sich nur an Leistung (Mehrperspektivität: Fehlanzeige)
    5. ...

    Liebe Lehrerfreunde,


    ich habe in Wuppertal Pädagogik und Sport auf Gym/Ges studiert und in Solingen mein Ref gemacht. Jetzt bin ich in der Nähe von Berlin mit einer verbeamteten Stelle und unterrichte ebenfalls Sport und Päda. Meine Schulleitung sucht dringend neue Kollegen*innen für die Fächer Pädagogik (in diesem FB bin ich bald als einziger Kollege unterwegs), Mathe, Chemie und Physik.


    Kurz was zum Standort: Fürstenwalde liegt vor den Toren von Berlin, innerhalb von 35 Minuten ist man in Berlin. Der RE fährt bereits zwei Mal pro Stunde und wird bald drei Mal pro Stunde fahren.


    Ich bin auch erst seit 08/2022 neu an der Schule und bin begeistert von meiner neuen Schulleitung, die auch erst seit 05/2022 neu an der Schule ist und viel bewegen will. Klingt nach einer Phrase, aber in diesem Fall – und meiner bisherigen Berufserfahrung – ist mehr als eine Phase. Immerhin kommt die Schulleitung aus der Schulinspektion und weiß, was gute Schule bedeuten soll.


    Zu bieten haben wir an der Schule ein buntes Schulleben, das Lehrerraumprinzip (jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum) und Smartboards in jedem Raum (ist mittlerweile Standard, oder? ).

    Liebe Lehrerfreunde,


    ich habe in Wuppertal Pädagogik und Sport auf Gym/Ges studiert und in Solingen mein Ref gemacht. Jetzt bin ich in der Nähe von Berlin mit einer verbeamteten Stelle und unterrichte ebenfalls Sport und Päda. Meine Schulleitung sucht dringend neue Kollegen*innen für die Fächer Pädagogik (in diesem FB bin ich bald als einziger Kollege unterwegs), Mathe, Chemie und Physik.


    Kurz was zum Standort: Fürstenwalde liegt vor den Toren von Berlin, innerhalb von 35 Minuten ist man in Berlin. Der RE fährt bereits zwei Mal pro Stunde und wird bald drei Mal pro Stunde fahren.


    Ich bin auch erst seit 08/2022 neu an der Schule und bin begeistert von meiner neuen Schulleitung, die auch erst seit 05/2022 neu an der Schule ist und viel bewegen will. Klingt nach einer Phrase, aber in diesem Fall – und meiner bisherigen Berufserfahrung – ist mehr als eine Phase. Immerhin kommt die Schulleitung aus der Schulinspektion und weiß, was gute Schule bedeuten soll.


    Zu bieten haben wir an der Schule ein buntes Schulleben, das Lehrerraumprinzip (jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum) und Smartboards in jedem Raum (ist mittlerweile Standard, oder? ).


    Kommt mit der Schulleitung ins Gespräch (https://www.schollgym.de/) oder meldet euch bei mir (gilberttjormann@googlemail.com).



    Viele Grüße


    Sebastian

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