Im Grunde geht es um anwendungsbereites Wissen.
Um sich das klar zu machen bietet sich (gerade im sprachlichen Bereich) das Modell Competence and Performance von Chomsky an oder für die Logiker die Lehre von Ausprägung und Schema.
Also, warum kann ein Dolmetscher, Chinese, der chinesich-deutsch und umgekehrt übersetzt, mich verstehen, obwohl er mich bisher noch nie gehört hat, also meine konkrete Durchführung (Performance) nicht kennt.
Antwort: Er verfügt über ein Schema der deutschen Sprache (Competence), wozu u.a. Alphabet, Grammatik, Vokabular gehören, kurz, er ist kompetent in diesem Bereich. Damit ist er in unterschiedlichen Sprachsituationen handlungsfähig, (weitgehend) unabhängig von der konkreten Performance, wozu beispielsweise Akzente und Dialekte gehören.
Das läßt sich jetzt auf andere Bereiche übertragen, man spricht spricht dann von Handlungskompetenz. Um einem gängigen (und aus meiner Sicht recht praktikablen) Modell zu folgen entfaltet sich diese in den Teilkompetenzen Fachkompetenz, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz.
Man kann jetzt noch so 50000 andere Kompetenzen dazuerfinden (die deutsche Sprache mit ihren zusammengesetzten Substantiven bietet da hinreichend Raum...), aber solche Modelle sind dann vielleicht akademisch nett, aber nicht mehr handhabbar.
Grüße
Steffen
PS: markmeier Wenn man von Kompetenzen schreibt, dann sollte man vorher klären welches Kompetenzmodell man zugrunde legt und warum.