Beiträge von Winterblume

    Meinst du nicht eher den Antisemitismus?!

    Den auch. Da ich aber letztens bei uns vor Ort Zeugin eines antimuslimischen Vorfalls geworden bin und über muslimische Freundinnen verfüge, bekomme ich immer wieder auch Einblicke in Erfahrungen dieser "Seite" und höre von den Diskriminierungserfahrungen, die sie machen, z.B. bei der Jobsuche, Wohnungssuche oder sogar Gewaltandrohungen. Wenn ich dann noch manche aktuellen diesbezügliche Kommentare in den sozialen Medien lese, mache ich mir Sorgen. Ohne damit das Leid auf israelischer Seite in irgendeiner Weise schmälern zu wollen.

    Die aktuellen Geschehnisse lassen auf jeden Fall die ohnehin schon vorhandene latente Muslimfeindlichkeit in Europa und den USA wachsen, wie dieser traurige Vorfall zeigt:


    https://www.sueddeutsche.de/pa…20090101-231016-99-577430


    Was in Israel passiert (ist), ist furchtbar, aber mein Mitgefühl und meine Sorge gilt auch allen "normalen" Muslimen und Musliminnen, die nun im Alltag den Hass von Menschen abbekommen, die nicht in der Lage sind, zu differenzieren zwischen Anhängern von Terroristen und unpolitischen Menschen, die einfach zufällig die gleiche Religion oder ethnische Herkunft haben.

    Durch meine muslimischen Freundinnen weiß ich, dass sie in den letzten Jahren ohnehin schon Diskriminierungserfahrungen machen mussten. Ich mache mir Sorgen, dass dies jetzt noch steigt.

    Inzwischen habe ich einen ersten, unverbindlichen Kontakt zu einer Kanzlei für Arbeits- und Schwerbehindertenrecht aufgenommen. Dort ist man sich aber noch nicht sicher, in wessen Arbeitsbereich mein Fall fällt und die Klärung läuft noch.


    Daneben habe ich Kontakt zu einer Antidiskriminierungsstelle aufgenommen, die wohl Beratungen durchführt und hoffe, dort haben sie vielleicht noch ein paar Anregungen für mich.


    Es gab auch ein weiteres Gespräch mit meiner Vorgesetzten. Inzwischen argumentiert sie so, dass sie nicht wisse, ob sie mir nach Abschluss der Qualifizierung eigene DaF-Kurse anvertrauen könne, sie habe ja Sorge, ich könne öfters ausfallen wegen meiner einen chronischen Erkrankung, die mit unverhofften Schmerzschüben einhergeht.


    Das wäre für mich der Supergau. Denn ich mache die Qualifizierung ja genau deswegen, um meinen Aufgabenbereich zu erweitern, neues spannendes Wissen zu erwerben und letztlich auch um mehr zu verdienen.

    Wegen einer Schwerbehinderung etwas nicht zu gewähren ist schon dreist. Das auch noch zu äußern ist zudem dumm. Bist Du sicher für eine so dummdreiste Chefin weiter arbeiten zu wollen?

    Langfristig gesehen würde ich eigentlich gerne den Arbeitsgeber wechseln , hin zu einem Betrieb, in dem man meine Wertvorstellungen von Empathie, Fairness und Gleichbehandlung teilt. In Anflügen akuter Frustration habe ich auch schon nach Stellen geschaut und ein paar Bewerbungen verschickt, bisher leider ohne Erfolg.

    Als Geisteswissenschaftler hat man es auf dem Arbeitsmarkt ja leider nicht so einfach und viele Stellen, die spannend klingen, laufen auf Honorarbasis, was für mich nicht in Frage kommt.

    Ich hoffe, ich habe bessere Chancen, wenn ich die Weiterbildung abgeschlossen habe. Am liebsten würde ich als DaF-/DaZ-Lehrerin an einer Schule arbeiten oder ausländische Studenten unterrichten und auf die DSH-Prüfung vorbereiten.

    Das klingt tatsächlich nicht nur nicht besonders emphatisch, sondern für jemanden in der Position auch ziemlich dumm und unreflektiert. Niemand muss seinen Schwerbehindertenstatus offenlegen, wenn man es aber macht, dann hat man ein Anrecht auf faire Behandlung, egal wie lange man schon für einen Betrieb tätig war davor und ob man bei Einstellung bereits einen GdB hatte oder diesen erst danach erhalten hat. Vielleicht arbeitet noch jemand anderes in der Stelle und du könntest wenn, dann diese Person mitnehmen?

    So, wie ich es am Telefon verstanden habe, wäre wohl dieser Herr zuständig, aber ich kann natürlich noch mal fragen, ob vielleicht doch die Chance bestünde, jemand anderen zugewiesen zu bekommen, bei dem ich mich wohler fühle. Eigentlich hätte ich ihn gerne schon im ersten Gespräch darauf hingewiesen, dass ich seine Aussagen wenig empathisch und realitätsfremd finde, aber leider fehlte mir die Schlagfertigkeit und ich war überrumpelt.

    Die Diskriminierung liegt darin, dass der Arbeitgeber mir nicht zusichern will, dass ich besser bezahlt werde, wenn ich meine Weiterbildung abgeschlossen habe und in den DaF-Bereich wechsle. Und das nur, weil ich im Gegensatz zu den anderen DaF-Kollegen einen Schwerbehindertenstatus habe.


    Dass Nachhilfe und DaF unterschiedlich bezahlt werden, damit gehe ich voll d'accord. Nicht aber damit, die Bezahlung vom Gesundheitsstatus abhängig zu machen.

    Das ist ja übel, kein AG bei dem ich bleiben wollte.

    Das ist auch diskriminierend. Hast du diese Info schwarz auf weiß?

    Nein, nur mündlich leider. Im Einstellungsgespräch meinte sie damals zu mir, dass Unterrichtstätigkeiten in großen Gruppen besser honoriert werden als in Kleingruppen und ich weiß von meinen DaF-Kollegen, dass diese auch tatsächlich besser bezahlt werden als die Kollegen aus dem Nachhilfebereich.

    Du kannst den Integrationsfachdienst darum bitten an einem Gespräch teilzunehmen. Mach denen deutlich, dass es- Gehalt hin oder her- um eine klar diskriminierende Aussage und Grundhaltung deiner Chefin geht und du das alleine nicht klären kannst. Vielleicht ist dieser dazu bereit und vielleicht ist man an deiner aktuellen Arbeitsstelle so dumm zu wiederholen vor Zeugen, dass man dich allein qua Schwerbehinderung schlechter zu bezahlen gedenkt als andere Arbeitnehmer: innen im Betrieb mit derselben Qualifikation. Damit hättest du etwas in der Hand, um deinem aktuellen Betrieb Feuer unterm Hintern machen zu können.


    CDL, Klasse, du bei deinem alten Arbeitgeber den Mut und die Kraft hattest, so für dich einzustehen! Hoffentlich gelingt mir das auch.

    Danke auch dir!


    Der Integrationsfachdienst hatte mir tatsächlich angeboten, dass ich mich dort noch einmal melden kann, sollte meine Chefin bei ihrer Position bleiben und dass sie dann bei uns im Betrieb vorbeikommen könnten und versuchen würden, zu vermitteln.

    Ich denke, in der Not würde ich auch darauf zurückgreifen. Allerdings mit einem mulmigen Bauchgefühl, der zuständige Mitarbeiter meinte nämlich am Telefon, die Reaktion meiner Chefin hätte ich quasi selbst provoziert dadurch, dass ich ihr nicht bereits bei Einstellung von meinem Schwerbehindertenstatus erzählt habe, sondern erst jetzt. Dass ich dies aus Angst vor Diskriminierung bzw. davor, den Job ansonsten nicht zu bekommen so gehandhabt habe, konnte er nicht nachvollziehen und meinte nur, ich hätte dann doch sicher "einen anderen Job" gefunden. Diese Aussage fand ich wenig empathisch für jemanden, der mit chronisch kranken und schwerbehinderten Menschen arbeitet.Es ist in der Praxis eben leider nicht so, dass alle Arbeitgeber einem Mitarbeiter mit SB-Ausweis offen und vorurteilsfrei gegenüber stehen.

    Hallo zusammen,


    in der Hoffnung, dass jemand von euch vielleicht selbst Erfahrung mit der Materie und einen guten Rat hat, hier mein Problem:


    Aktuell arbeite ich als Lehrkraft in einer privaten Nachhilfe- und Sprachschule. Längere Zeit hatte ich überlegt, noch ein Lehramtsstudium zu beginnen (siehe erster Thread von mir hier im Forum), mich dann aber aus verschiedenen Gründen vorerst dagegen entschieden und habe nun eine Weiterbildung im DaF-/DaZ-Bereich begonnen, um DaF-Lehrerin zu werden. Meine Chefin unterstützt dieses Vorhaben, ich könnte also hinterher weiter festangestellt (und nicht wie viele DaF-Lehrer als Honorarkraft) bei meinem bisherigen Arbeitgeber arbeiten und eigene Kurse unterrichten. So weit, so gut.


    Ich ging davon aus, dass dies automatisch eine Gehaltserhöhung bedeutet, denn schließlich hätte ich mit dem neuen Aufgabenbereich mehr Verantwortung und das BAMF schlägt eine bestimmte Vergütung für Dozenten in Integrationskursen vor.


    Meine Chefin weiß seit kurzem aber, dass ich einen Schwerbehindertenausweis habe und vertritt jetzt den Standpunkt, ich solle mich erstmal beweisen, chronisch kranke bzw. schwerbehinderte Arbeitnehmer seien ja auch eine Belastung für den Arbeitgeber und es sei lukrativer, gesunde Arbeitnehmer einzustellen. Sie will mir nicht zusichern, dass ich nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung eine Gehaltserhöhung bekomme.


    Das empfinde ich als diskriminierend, denn ich weiß, dass alle DaF-Lehrer bei uns im Betrieb grundsätzlich besser bezahlt werden als die Nachhilfelehrer und so wurde es mir bereits bei Einstellung erklärt. U.a. deswegen mache ich ja jetzt die Weiterbildung, neben meinem Interesse am Thema und der Freude am Unterrichten.


    Ich weiß, die meisten hier im Forum sind Lehrer*innen an Schulen, aber vielleicht war der ein oder andere doch vorher in der Privatwirtschaft tätig und hat einen Rat?

    Ich habe bereits mit dem Integrationsfachdienst gesprochen, was aber leider nicht wirklich hilfreich war, da man mir sagte, für Gehaltsfragen seien sie nicht zuständig. Ich überlege, im Notfall einen Anwalt mit Spezialisierung auf Schwerbehindertenrecht zu kontaktieren, zögere aber noch wegen der Kosten.


    Lieben Gruß

    Ich habe während des Studiums lange im Nachhilfebereich gearbeitet, sowohl privat als auch für verschiedene Institute.

    Nachteil war tatsächlich immer das schwankende Einkommen. Wenn man sich nur ein bisschen dazu verdienen möchte zum Bafög, kann das ganz gut klappen, aber um komplett davon zu leben, kann ich es weniger empfehlen, es seie denn man findet eines der wenigen Institute, dass Studis auch festangestellt beschäftigt.


    Wie wäre es mit einem Job als studentische Hilfskraft oder Tutorin an der Uni? Dort hat man in der Regel Verträge für 1-2 Semester, die danach oft verlängert werden und man ist mitunter auch in der Wissensvermittlung aktiv.

    Danke dir für die guten Wünsche und die Mühe, alles nachzulesen 🌞


    Kurze Frage noch: Darf man als (angehende) DaF-Lehrerin eigentlich im Forum mitschreiben (Stichwort Schreibberechtigung) oder ist es ausschließlich für Lehrer*innen an regulären Schulen gedacht?

    Im ersten Fall würde ich gerne hier bleiben, da ich schon viele hilfreiche Dinge durch die verschiedenen Threads gelernt habe und mich manchmal auch gerne beteiligen würde an Diskussionen. Ansonsten bleibe ich einfach eine stille Mitleserin 😊

    Ich danke euch!


    Ein Teil von mir ist gerade ziemlich traurig, denn ich würde/wollte mir sehr gerne durch ein Lehramtsstudium all das Wissen aneignen zu Pädagogik, Didaktik und Co., das mir aktuell fehlt, um eine "richtige" Lehrerin zu werden.

    Andererseits wäre ein längeres Studium aktuell mit meiner gesundheitlichen Situation und unserer privaten Planung für die nächsten Jahre nur schwer zu vereinbaren.


    Deshalb gehe ich jetzt erst einmal in Richtung DaF/DaZ, das macht mir auch Spaß, geht schneller in puncto Weiterbildung und ich habe für danach schon eine sichere Stelle.


    Vielleicht studiere ich ja dann dann mit Mitte 40 noch mal oder versuche mich irgendwann an einem Quereinstieg, wenn die Dinge bis dahin anders liegen sollten 😅

    Hallo zusammen,


    nun sind einige Monate vergangen und ich wollte gerne ein Update geben, da ihr mich damals so nett beraten habt 😊


    Ich habe mich inzwischen mit der Beratungsstelle für das Lehramt an Gymnasien/Gesamtschulen des Landes NRW in Kontakt gesetzt und auch mit zwei Beratungsstellen der umliegenden Unis. Folgendes kam dabei heraus:


    - von einem Lehramtstudium für Gym/Ge oder Berufskolleg wurde mir durch die Blume abgeraten, da die von mir präferierten Fächerkombinationen bei diesen Schulformen schlechte Chancen auf Einstellung bieten würden


    - wenn ich nicht noch einmal von Neuem studieren wollen würde, wäre ein Quereinstieg an einer Real-/Haupt-/Gesamtschule aufgrund meines Bachelorabschlusses denkbar, dann mit Pädagogischer Einführung. Für OBAS fehlt mir ein Semester, da mein Studiengang nur 6 Semester Regelstudienzeit hatte. Die 1,5 Masterssemester, die ich nachweisen kann, können leider nicht dazu addiert werden.


    - möglich wäre auch ein Studium für Real-/Haupt-/Gesamtschullehramt an einer der umliegenden Unis. Aufgrund meines Erststudiums könnte ich mir für Deutsch dann wahrscheinlich einiges anrechnen lassen.



    Weil ich von jeher eigentlich gerne in die Sek 2 wollte und es da aktuell keine Chancen für mich zu geben scheint, habe ich mich nun entschieden, erstmal in Richtung DaF zu gehen. Bald geht es auch schon los und ich freue mich darauf.


    Leider ist in der Zwischenzeit eine weitere chronische Erkrankung bei mir aufgetreten bzw. wurde (jetzt erst) festgestellt, die Auswirkungen auf die Lebensplanung von meinem Partner und mir hat. Auch deswegen sind 5 Jahre Studium gerade erst einmal keine Option mehr.


    Trotzdem danke an alle für die Unterstützung 🍀

    Hallo zusammen,


    ich habe noch mal nachgelesen und DaF wird in den Lehramtstudiengängen der umliegenden Universitäten tatsächlich nur als Zusatzqualifikation angeboten, nicht als eigenständiges Fach. Ansonsten hätte ich diese Idee super gefunden!


    An Uni A wäre für mich rein theoretisch der Studiengang Lehramt Berufskolleg mit der Fächerkombi Sozialpädagogik/Deutsch möglich (Französisch und Philosophie bietet diese Uni nicht an).


    An Uni B könnte ich Lehramt für's Berufskolleg mit der Fächerkombination Deutsch/Französisch studieren (Philosophie bieten sie auch dort nicht für' Berufskolleg an, nur wen man für Gym/Ge oder HRGe studiert).


    Ansonsten wäre wie gesagt noch der DaF-Master eine Option.

    muss es die Schule sein? (Ja, ich verstehe die Vorteile). Mit einem Master-DaF kannst du an viel mehr Orten arbeiten (die leider nicht so gut bezahlen, aber besser als Nachhilfe).

    Muss nicht, nein. Ich hätte es nur schön gefunden, da ich gerne mit Jugendlichen arbeite und bisher im öffentlichen Dienst auch bessere Erfahrungen mit der Offenlegung meines SB-Ausweises gemacht habe als abseits dessen.


    Aber ja, der DAF-Master ist definitiv eine Option. So gerne ich meine Arbeit auch mag, so frustrierend ist doch der aktuelle Verdienst (unter 1500 netto).

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