Hallo in die Runde,
ich schreibe noch einmal auf der Suche nach Rat ...
Seit letztem Jahr September hatte sich die Situation mit meiner Vorgesetzten einigermaßen entspannt: Ich kam mit meiner Weiterbildung voran, arbeitete nebenher mein gewohntes Pensum und wir hatten die Gehaltsfrage vorerst vertagt. So weit, so gut.
Leider verschlechterte sich meine gesundheitliche Situation dann Anfang diesen Jahres, was zu einer OP vor wenigen Wochen mit anschließender Reha führte. Durch die Reha geht es mir inzwischen zum Glück besser, ich habe aber immer noch mit Schmerzschüben zu kämpfen und geringerer Belastbarkeit.
Meine Chefin weiß darum, möchte nun aber trotzdem, dass ich an mehreren Wochentagen spät abends einen Erwachsenenkurs übernehme, weil eine Kollegin kurzfristig ausgefallen ist. Sollte ich dies tun, wäre ich erst gegen 22:15 zuhause. Ich habe die Bitte darum mit Hinweis auf meine gesundheitliche und familiäre Situation abgelehnt und angeboten, den Kurs stattdessen gerne morgens oder nachmittags zu unterrichten. Dies wollen die Teilnehmer aber wohl nicht.
Nach einigen Tagen Ruhe forderte meine Vorgesetzte mich nun schriftlich dazu auf, den Kurs zu übernehmen oder ihr meine Gründe darzulegen, warum ich dies nicht könne. Das ich dies bereits mündlich getan habe und sie zudem weiß, dass ich einen Schwerbehindertenausweis habe , scheint sie nicht zu interessieren. Ich habe das Gefühl, sie drängt darauf, meine Diagnosen zu erfahren, was ich aber nicht möchte.
Ich bin nun am Ende mit meinem Latein und fühle mich sehr unwohl auf der Arbeit und vor allem im Umgang mit ihr, obwohl ich die Arbeit an sich gerne mag und auch gutes Feedback von den SuS bekomme.
Aufgrund mehrerer chronischer Erkrankungen und der noch nicht weit zurückliegenden OP fühle ich mich gesundheitlich nicht dazu in der Lage, so spät abends zu arbeiten und bin enttäuscht über die nicht vorhandene Empathie mir gegenüber und den massiven Druck, der ausgeübt wird.
Meine Frage: War jemand schon einmal in ähnlicher Lage? Wie würdet ihr vorgehen?
Am liebsten würde ich kündigen und mir eine neue Stelle suchen, wo man wertschätzender mit seinen Mitarbeitern umgeht. Wenn ich aber selbst kündige, droht eine dreimonatige Sperre vom Arbeitsamt und ich müsste mich in dieser Zeit selbst krankenversichern und finanzieren, was für meinen Partner und mich eine große finanzielle Belastung wäre. Mich kündigen kann der Arbeitgeber aufgrund des Schwerbehindertenstatus aber auch nicht so leicht ...
Ich suche aktiv nach neuen Stellen, habe bisher aber noch keine Zusage bekommen.
Viele Grüße
Winterblume