Beiträge von Winterblume

    Scheine schon wieder einen Infekt auszubrüten 😣 Seit wir aus dem Herbsturlaub zurück sind, sind sowohl mein Mann als auch ich gesundheitlich angeschlagen und die Symptome kommen bei uns, bessern sich, gehen aber nie so ganz, kommen dann wieder. Keine Ahnung, was da los ist. Auf jeden Fall nervig. Mein Mann ist eigentlich gesundheitlich sehr robust zum Glück, aber im Moment geht's ihm ähnlich wie mir.

    FrauLehrerin123 und andere mit Erfahrung bei dem Thema:


    Wollt ihr dann auch zweisprachig erziehen? Das ist ein Thema, um das mein Mann und ich uns neben der Namenssuche ebenfalls schon viele Gedanken im Vorab machen.


    Uns wäre es wichtig, dass das Kind sowohl Deutsch als auch die Sprache aus dem Heimatland meines Mannes lernt. Wir fänden es schön, wenn er/sie in der Lage ist, nicht nur mit dem deutschen Teil unserer Familie, sondern auch mit Oma, Opa, Tanten, Cousinen usw. auf Seiten meines Mannes zu kommunizieren, eine familiäre Verbindung zu ihnen aufbaut und diesen Teil seiner/ihrer Wurzeln eben auch kennenlernt.

    Aus der Weiterbildung heraus weiß ich ein paar Dinge darüber, wie man eine zweisprachige Erziehung gestalten kann und was wichtige Punkte sind. Aber es wäre toll, sich auch mal mit Menschen austauschen zu können, die das Ganze auch aus der "Praxis" kennen oder vielleicht damals als Kinder selbst erlebt haben und nicht nur aus der Theorie 😅

    Meine Eltern haben es damals so gemacht, dass jeder von uns Kindern zwei Vornamen bekommen hat - einen durfte unsere Mutter aussuchen, einen unseren Vater, wobei sie dann noch darauf geachtet haben, dass die Namen zusammen schön klingen.

    Ich mochte meinen zweiten Vornamen lange Zeit lieber als den ersten, wegen dessen ich in der Schulzeit immer wieder mal geärgert worden bin. Eine zeitlang habe ich darum als Teenager versucht durchzusetzen, dass alle mich mit dem zweiten Vornamen ansprechen. Hat aber leider nicht funktioniert 😅 Nur meine beste Freundin hat sich daran gehalten und nennt mich bis heute bei diesem Namen.


    Fun Fact: Das Standesamt wollte meinen Eltern damals die von ihnen gewünschte Schreibweise meines zweiten Vornamens nicht genehmigen mit der Begründung, diese Schreibweise gäbe es nicht. Das war aber nachweislich falsch. Trotzdem kamen sie dagegen nicht an, sodass mein zweiter Name heute so geschrieben wird, wie es der Standesbeamte wollte, was leider oft in einer falschen Aussprache des Namens resultiert, wenn ich mich doch mal irgendwo mit beiden Namen vorstelle oder sie an offizieller Stelle angeben muss. Eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber es nervt mich seit Jahren ...


    Meine Geschwister und ich fanden es nichtsdestotrotz alle immer schön, zwei Vornamen zu haben statt nur einen und ich denke, mein Mann und ich werden unseren zukünftigen Kindern auch zwei Namen geben. Da wir in einer binationalen Beziehung leben, stellt sich auch uns die Frage nach der Herkunft bzw. Reihenfolge der Namen. Bisher sind wir uns noch unschlüssig, klar ist aber, dass der erste Namen ein Namen sein soll, der in beiden Sprachen gut aussprechbar ist. Da es zwei sehr unterschiedliche Sprachen sind, ist das nicht ganz so einfach, aber ein paar Ideen gibt es schon ☺️

    Eine meiner früheren Nachhilfeschülerinnen hat Diabetes Typ 1. Sie war damals erst 9 Jahre alt, hatte aber schon ein sehr gutes (kindgerechtes) Wissen über ihre Erkrankung und darüber, was im Notfall zu tun ist.

    Als ich die Information damals von den Bürokollegen bekam, dass das Mädel Diabetes hat, war mir erst etwas mulmig zu Mute ehrlich gesagt, da ich keine Erfahrung mit dieser Erkrankung bei Kindern hatte und nur Diabetes Typ 2 von meinem Vater kannte. Also fragte ich die Schülerin, was im Notfall zu tun sei und las später auch noch zuhause dazu nach. Letzteres wäre aber ehrlich gesagt gar nicht nötig gewesen, weil das Mädchen mir alles selbst super erklären konnte. Sie kontrollierte während des Nachhilfeunterrichts regelmäßig ihre Werte, gab mir direkt bescheid, wenn sie sich mal nicht so gut fühlte und leitete dann auch direkt eigenständig Gegenmaßnahmen ein bzw. gab mir Instruktionen, was ich tun sollte (einmal z.B. ging es darum, ihr auf die Schnelle ein zuckerhaltiges Getränk zu organisieren). Ich war und bin immer noch beeindruckt, wie souverän dieses Kind mit seiner Krankheit umgehen konnte. Ihre Mutter traute ihr viel zu und zum Glück schien das auch alles sehr gut zu klappen 👍🏻 Auch in der Grundschule kam sie meines Wissens ohne Integrationskraft alleine klar; die Klassenlehrerin und alle anderen ihrer Lehrer waren im Vorfeld informiert worden von der Familie.

    Hallo Liv,


    ich habe zwar kein klassisches Lehramtsstudium samt Referendariat absolviert, sondern einen geisteswissenschaftlichen Studiengang mit anschließender DaF-/DaZ-Weiterbildung, doch als noch recht frische Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache in der Erwachsenenbildung konnte ich mich in deinen Worten trotzdem gut wiederfinden.


    Gerade die erste Zeit über hatte ich an mich selbst den Anspruch, möglichst jede Teilnehmerfrage zur Grammatik sofort und ausführlich beantworten zu können, jede Unterrichtseinheit möglichst kreativ und vielfältig zu gestalten und dazu noch auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers möglichst perfekt einzugehen (was gerade in Integrationskursen nicht so einfach ist, weil man von der Akademikerin mit soliden Kenntnissen in verschiedenen Fremdsprachen bis zum älteren Herrn, der seit dreißig Jahren aus der Schule heraus ist bis hin zu jungen Menschen, die aufgrund der Kriegssituation in ihrem Heimatland nur eine rudimentäre Schulbildung haben, alle möglichen Lebens- und Bildungsbiographien im Kurs hat). Wie du beschreibst, habe ich auch sehr lange an der Vorbereitung gesessen, mich im Vergleich zu meinen erfahrenen Kolleginnen und Kollegen klein gefühlt und hatte Angst, dass die Teilnehmer vielleicht bei mir nicht den guten Unterricht bekommen könnten, den sie verdient haben.


    Jetzt, nachdem die ersten Monate mit meinem ersten eigenen Kurs um sind, habe ich gemerkt, was für einen Druck ich mir mit meinem Perfektionismus selbst gemacht habe. Ich versuche jetzt, viele dieser Punkte anders zu händeln.


    Ja, ich möchte z.B. immer noch gut vorbereitet sein auf den Unterricht und ein solides Fachwissen haben. Aber ich bekomme keine innerlichen Schweißausbrüche mehr bei dem Gedanken, eine Teilnehmerfrage mal nicht direkt beantworten zu können. Wie die anderen geschrieben haben, meiner Erfahrung nach verzeihen es einem die Schüler problemlos, wenn man mal eine besondere Detailfrage oder Ähnliches nicht ad hoc beantworten kann und die Antwort dann nachliefert, sobald man sich dazu schlau gemacht hat.


    Auch, was kreative Unterrichtsgestaltung angeht, hatte ich mir selbst mehr Druck gemacht als nötig. Viele der Teilnehmer bei uns arbeiten beispielsweise ganz gerne mit dem Lehrbuch und sind irritiert oder teilweise auch erst mal überfordert, wenn ich zu viele für sie ungewohnte oder neue Methoden auf einmal ausprobieren möchte. Das Arbeiten entlang des Lehrwerks gibt ihnen anscheinend Sicherheit. Deshalb versuche ich jetzt, das bei meiner Unterrichtsplanung zu berücksichtigen und neue Aufgabenformate, kreative Projekte etc. erst nach und nach einzubauen.

    Für die Vorbereitung habe ich mir selbst täglich eine grobe Zeitvorgabe gesetzt, die ich versuche, nicht zu überschreiten (außer in besonderen Situationen wie Prüfungsphasen). Danach werden die Arbeitssachen weggelegt und ich widme mich, wenn möglich, schönen Dingen, die mich erfreuen oder mir gut tun wie meinen Hobbys, meiner Familie etc. Seitdem ich dies so handhabe, bin ich deutlich entspannter als zuvor, wovon dann nicht nur meine Gesundheit, sondern auch der Unterricht und die Teilnehmer profitieren langfristig 😊 Ohne die übertriebenen Sorgen und Ängste im Hinterkopf bin ich nämlich viel entspannter im Unterricht, bekomme mehr mit von dem, was gerade in der Unterrichtssituation um mich herum los ist und kann besser auf das Wahrgenommene eingehen.


    Ich könnte noch mehr schreiben, aber ich glaube/hoffe, die Botschaft ist jetzt schon deutlich geworden ... Ich kann mich auf jeden Fall ziemlich gut mit deinen Schilderungen identifizieren und würde auch den Tipp geben, langfristig - wie du es ja schon vorhast - im Rahmen einer Therapie an den inneren Überzeugungen und Glaubenssätzen zu arbeiten, die den Perfektionismus und die damit verbundenen Ängste und Panikattacken befeuern. Angststörungen fühlen sich leider sehr fies an, sind aber in der Regel zum Glück gut behandelbar, wie ich auch erfahren durfte 🌸

    Ich habe mich diese Woche total gefreut darüber, dass mein Kurs mich zu meinem Geburtstag mit schönen Blumen und einer lieben Karte überrascht hat 🌺🌻 Vor allem, da unser Start vor ein paar Monaten eher holprig war aus verschiedenen Gründen. Doch nun haben wir ein gutes Kursklima und es macht Spaß, miteinander zu arbeiten.

    Ich hatte damals Latein ab Klasse 9, weil ich zu dieser Zeit noch Medizin studieren wollte, und habe es dann bis zum Latinum weitergemacht. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, denn unser Lateinlehrer war sehr "old school" und hat viel Wert auf solide Grammatikkenntnisse gelegt. Das hat mir dann sowohl beim Erlernen und Vertiefen anderer Fremdsprachen als auch später im Studium und aktuell bei der Arbeit als DaF-Lehrerin, die gerade in den Anfangsniveaustufen recht grammatiklastig ist, sehr geholfen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich unter meinen erwachsenen Lernenden ein paar sitzen habe, denen ich nicht erklären muss, was "Indikativ", "konjugieren" und Co. bedeuten; das macht die Arbeit deutlich einfacher.

    Im Vergleich zu Französisch, das ich ab Klasse 7 gewählt hatte und später dann auch als Leistungskurs genommen habe, empfand ich Latein schon als trockener und zäher insgesamt. Trotzdem war es meist interessant und ich mochte die vielen geschichtlichen Aspekte im Unterricht.

    Bei Französisch habe ich immer den Klang geliebt als auch die Auseinandersetzung mit literarischen Texten später in der Oberstufe. Fabeln, Stücke von Molière, das Analysieren von Chansons ... Neben Deutsch war es immer mein Lieblingsfach.

    Zur Ausgangsfrage des Threads: Die würde ich ganz klar verneinen, vor allem, wenn ich so etwas hier lese:


    https://www.tagesschau.de/inla…t-abschiebe-lied-100.html


    Das ist kein Verhalten, das einer angeblich demokratischen Partei entspricht.


    Als Partnerin eines Mannes, der damals sein Heimatland aufgrund von Krieg verlassen musste, wird mir - man verzeihe mir die Wortwahl - kot*übel angesichts dieser Hetze gegen geflüchtete Menschen und andere Migranten, die sich immer mehr in unserer Gesellschaft auszubreiten scheint und aktuelle, tragische Geschehnisse, als Aufhänger für Diskriminierung und Rassismus nimmt, statt mit kühlem Kopf nach Lösungen zu suchen.

    Ich muss diese Woche fast keine Vertretung mehr machen, habe deshalb die Nachmittage größtenteils für mich und kann ein paar überfällige Aufgaben im Haushalt erledigen, für meine Abschlussprüfung lernen und auch einfach mal nur mit einem guten Buch oder einen einer spannenden Serie auf der Couch entspannen 🥳 Ach ja, und die Herbstdeko wollte ich auch noch rauskramen🍁🎃

    Sehe ich anders. Natürlich sollte man nicht Ersatztherapeut/in spielen, aber es kann nicht schaden, wenn man als Pädagoge weiß, wie man gerade minderjährige Schüler in solchen Ausnahmesituationen (das sind Panikattacken nämlich für Körper und Seele) im Notfall etwas unterstützen und zur Selbsthilfe anleiten kann. Einen Schüler oder eine Schülerin mit Asthmaanfall im Unterricht oder Migräneattacke würde ich ja auch nicht ignorieren, sondern ggf. dafür Sorge tragen, dass sie die jeweils geeignete Hilfe in der Situation bekommen (Eltern anrufen, Krankenwagen, zum Arzt schicken, schauen, dass das Asthmaspray genommen wirdwhatever).

    Die Eigenverantwortung liegt klar bei den betroffenen SuS, ihren Eltern und Behandlern. Gerade bei jüngeren SuS finde ich es aber nicht verkehrt, als Lehrkraft zu wissen, wie ich demjenigen auch bei psychischen Beeinträchtigungen quasi Erste Hilfe leisten kann, falls nötig.

    Als jemand, der längere Zeit selbst unter Panikattacken gelitten hat, finde ich es super, dass sowohl du als auch die Mutter des Jungen ihn unterstützen möchten🍀


    Eine Absprache mit dem Schüler zu finden, halte ich für eine sehr gute Idee, denn wenn man bei einer (starken) Panikattacke durch äußere Umstände dazu gezwungen ist, still sitzen zu bleiben, kann sich das negativ auswirken, weil die Aufmerksamkeit dann mit Pech weiterhin verstärkt auf die eigenen Körperfunktionen und Symptome wie Herzrasen, Schwindel etc. gerichtet bleibt. Vielen Betroffenen hilft es deshalb als Skill, sich etwas zu bewegen, z.B. auf und ab zu gehen oder an die frische Luft, auch Atemübungen können hilfreich sein oder sich kaltes Wasser über die Arme laufen zu lassen, etwas Kaltes zu trinken oder scharfe Bonbons zu lutschen.

    Vor Angst ohnmächtig zu werden passiert zum Glück sehr selten, wie die anderen schon schrieben. Aber einige Betroffene hyperventilieren, was das Gefühl verstärken kann, gleich umzukippen. Atemübungen oder in eine Tüte zu atmen können dann helfen.


    Für den Schüler selbst wäre es sicher hilfreich, wenn er therapeutische Unterstützung bekommt, sofern noch nicht geschehen und zusammen mit dieser dann Selbsthilfestrategien erarbeitet, die ihm u.a. auch bei Panikattacken in der Schule helfen können. Manche packen sich zu diesem Zweck auch ein kleines Täschen mit hilfreichen Gegenständen wie sauren Bonbons, Igelbällen oder Duftölen, was sich dann unauffällig in der Schultasche verstauen lässt. Das verschafft einem dann auch innerlich etwas Sicherheit, dass man weiß, man ist dem ganzen nicht hilflos ausgeliefert. Erwartungsangst (die Angst vor der nächsten Attacke) spielt nämlich leider eine große Rolle bei Angststörungen.

    Aber auch mentale Strategien, z.B. die 5-4-3-2-1 Übung, bei der verschiedene Sinneseindrücke aufgezählt werden, oder das Lösen komplizierter Rechenaufgaben im Kopf etc. können eine gute Strategie sein, man muss nicht immer auf Gegenstände zurückgreifen.


    Ich wünsche dir und dem Jungen viel Erfolg und dass ihr eine gute Lösung findet!

    Hey Antimon,


    ich habe damals an der FernUni Hagen studiert und eine zeitlang auch dort gearbeitet als studentische Hilfskraft (allerdings hatte ich einen anderen Studiengang als Informatik gewählt).


    Vorab kann ich sagen, dass ich mit meinem Studium dort, den Dozenten und Dozentinnen insgesamt und der Betreuung durch das Studierendensekretariat und Co. sehr zufrieden war. Und auch die Preise waren fair und deutlich günstiger im Vergleich zu den privaten Fernunis.

    Man muss sich eben nur von Anfang an bewusst sein, dass es eine andere Art des Studierens ist als ein klassisches Präsenzstudium. Wenn man keine Probleme damit hat, hauptsächlich in Eigenregie zu lernen, sich selbst den Stoff durch je nach Studiengang sehr umfangreiche Skripte, Videovorlesungen und Übungen anzueignen und Kommilitonen und Dozenten nur selten zu sehen, ist es meiner Meinung nach eine gute Erfahrung. Ich bereue mein Studium dort nicht, für meine damalige Lebenssituation war ein Fernstudium genau das Richtige.


    Insgesamt ist der Altersdurchschnitt unter den Studis dort deutlich höher als an Präsenzunis. Viele (aber nicht alle) studieren berufsbegleitend und die Bildungshintergründe und Lebensgeschichten sind bunt gemischt und sehr vielfältig. Vom 18-Jährigen, der eigentlich noch zur Schule geht, aber so ein Überflieger ist, dass er nebenher schon studiert, hin zur praktizierenden Hausärztin, die sich schon immer für Geschichte und Philosophie interessiert hat und nun just for fun neben der Arbeit Kulturwissenschaften studiert bis hin zur alleinerziehenden Mutter, deren Traum immer ein Psychologiestudium war, die aber dann aus Vernunftsgründen eine Ausbildung gemacht hat und nun, wo die Kinder aus dem Haus sind, beruflich neu durchstarten möchte ... Man trifft auf ganz verschiedene Menschen, was ich immer als sehr bereichernd erlebt habe. Über Moodle, Online-Lerngruppen oder auch private Lerngruppen vor Ort haben wir uns damals vernetzt und z.B. gemeinsam für Klausuren gepaukt. Wer Kontakt zu Kommilitonen möchte, muss auch als Fernstudent/in nicht darauf verzichten.

    Ja, das hat hat sie mir ähnlich geschildert. Sie meinte, einige Lehrer und Lehrerinnen sind sehr offen gegenüber ihr als Integrationskraft, sind auch interessiert am Thema Autismus und bilden sich dazu fort. Sie behandeln meine Schwester als gleichwertige Kollegin und tauschen sich mit ihr aus. Andere zeigen sich eher misstrauisch und abweisend ihr gegenüber.

    Ich denke auf jeden Fall, dass gute Sprachkenntnisse für den Job wichtig sind, um als Integrationshelfer auch angemessen zwischen Lehrern, Eltern und betreutem Kind vermitteln zu können, dem Kind vielleicht zu helfen, neue Kontakte zu Mitschülern zu knüpfen und notwendigen Papierkram wie Berichte ans Jugendamt formulieren zu können.

    Wenn derjenige oder diejenige dazu noch eine möglicherweise andere Muttersprache des Kindes spricht, perfekt! Aber solide Deutschkenntnisse auf mindestens Level B1 braucht es dazu sicherlich auch.

    Es ging mir bei den Vorschlägen zum Thema Kita vor allem um eine schnelle Integration von Flüchtlingskindern. Integrationshelferinnen oder Integrationshelfer brauchen überhaupt keine bestimmte Ausbildung.


    Eine bestimmte Ausbildung ist nicht vorgeschrieben, so weit ich weiß, wird aber von den Trägern (und Eltern der Kinder) in manchen Fällen gerne gesehen oder sogar erwartet.


    Meine Schwester ist gelernte Erzieherin und arbeitet inzwischen nicht mehr in der Kita, sondern als Integrationshelferin für einen autistischen Jungen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand ohne pädagogische Kenntnisse diesen Job so gut erledigen könnte und sie meinte auch zu mir, dass ihr Arbeitgeber einige der zu betreuenden Kinder prinzipiell nur Mitarbeitern mit pädagogischem Background zuweist. Meine Schwester sagt zwar selbst, dass sie in der Ausbildung nicht viel speziell zu Autismus gelernt hat, aber insgesamt helfen ihr die dort erworbenen Kenntnisse und ihre praktischen Erfahrungen schon. Alles weitere bringt sie sich in Eigenregie bei oder der Arbeitgeber schult sie.

    Leider wird die Tätigkeit für Integrationshelfer MIT Fachhintergrund jedoch oft genauso schlecht bezahlt wie für Ungelernte in diesem Bereich oder nur minimal besser ...

    Hallo,


    Anpassungsstörungen werden diagnostiziert, wenn eine depressionsähnliche Symptomatik vorliegt, die aber nicht den Schweregrad einer leichten, mittelgradigen oder schweren depressiven Episode erreicht und wenn die Symptome klar auf mehr oder weniger große Einschnitte im Leben zurückzuführen sind, die aber keine traumatischen Charakter haben (in diesen Fall ginge es eher in Richtung PTBS). Typische Auslöser für Anpassungsstörungen können der Verlust geliebter Menschen durch Todesfall oder Trennung/Scheidung sein, Jobverlust oder Migration.


    Für die Diagnose Depression müssen dagegen bestimmte im ICD-10 festgelegte Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen vorliegen.

    Bei leichten depressiven Episoden versuchte man in der Regel zuerst eine alleinige psychotherapeutische Behandlung, bei mittelgradigen Episoden wird in den S7-Leitlinien entweder Psychotherapie oder medikamentöse Behandlung empfohlen und bei schweren Episoden eine Kombinationsbehandlung, hier geht es in der Regel auch nicht mehr ohne Medikamente.

    Ein guter Psychiater/eine gute Psychiaterin schaut aber immer auf den Einzelfall und die Gesamtumstände und berücksichtigt die Präferenzen des Betroffenen.

    (Quelle: Habe früher eine zeitlang in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet).


    Eine Bekannte von mir ist Psychotherapeutin und meinte mal, dass manche Therapeuten bei jungen Menschen, die noch auf ihre Verbeamtung warten, tatsächlich lieber von sich aus die Diagnose Anpassungsstörung statt depressive Episode oder Angststörung etc. vergeben, da Anpassungsstörungen als "leichter" gelten ...



    Mein Bruder (Beamter, aber kein Lehrer) hat damals während seiner Ausbildungszeit eine depressive Episode entwickelt und aus Angst um seine Verbeamtung keine Therapie aufgenommen. Im Nachhinein stellte sich diese Entscheidung als nicht so gut heraus - er war dann zwar verbeamtet, hatte die Symptome aber verschleppt.


    Aus eigener Erfahrung mit Depressionen kann ich nur raten, sich zeitnah Hilfe zu suchen, je eher, desto besser. Medikamente könne gerade in der Anfangsphase eine gute Stütze sein, den Umgang mit möglichen ungesunden Denk- &Verhaltensmustern, die Auseinandersetzung mit belastenden Erinnerungen oder Gefühlen, dafür ist dann aber eine gute Psychotherapie sehr wichtig.


    Alles Gute 🍀

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