Hallo, ich habe das ganze "Thema" durch und und war "damals" noch nicht im Schuldienst - was heißt, dass ich wohl oder übel alle Termine mit meiner damaligen Arbeitszeit (ich ging Vollzeit arbeiten - also von morgens 9 Uhr bis abends 18 Uhr) unter einen Hut kriegen musste. Ich hatte 25 Tage Urlaub.
Ich habe es NICHT im Betrieb gesagt, die meisten Frauen, die ich kenne, haben Ihrem Arbeitgeber nichts davon gesagt, ich glaube allerdings, dass das Ganze in der Wirtschaft etwas anders gesehen und gehandhabt wird wie in der Schule.
Interessant war, dass ich am Anfang der Behandlung immer noch versucht habe, alles irgendwie "außerhalb" des Betriebes zu machen und "ganz selten" mal wegen einer Punktion, etc. gefehlt habe, bzw. mir dann immer Urlaub genommen habe. Aber wie du richtig schreibst, ist das oft nicht planbar.
Der Deal für mich, damit es mir mit meinem Gefühl damit gut ging, war, dass ich es immer versucht habe, zu vereinbaren, wenn es ging. Konkret hieß das: Morgens um 5 Uhr aufstehen und zur Klinik fahren, damit ich eine der ersten war, die "drankamen" mit Blutabnahme und Ultraschall. Lange Wartezeiten. Ich war nicht privat versichtert. Spätestens um 8 Uhr raus aus der Uniklinik und ab in den Betrieb. Bis zur Punktion war das in der Regel immer handelbar. Bei den Punktionen selber und beim Transfer hatte ich entweder frei oder (wenn ich kein frei bekam) ich war krank: Ich hatte dann Magendarm - und am Ende hin eine Zyste, die eben engmaschig kontrolliert und eventuell punktiert werden musste. Für mich wäre auch der Druck, "alle" an meinen Versuchen teilhaben zu lassen zu groß gewesen. Und das Mitleid der anderen, wenn es wieder nicht geklappt hatte, ertragen zu müssen, wäre auch unmöglich gewesen. Am Anfang sagte mir eine Frau: "Du wirst - mit steigendem Kinderwunsch - auch immer mehr beruflich möglich machen." Meine Chefin, kinderlos und eher Anti-Kinder hätte mein Vorhaben weder verstanden noch irgendwie akzeptiert. Aber das mag in der Schule anders sein. Zu was ich dich aber in jedem Fall ermutigen möchte, ist, deinen Kinderwunsch weiter zu verfolgen - komme, was wolle. Und dir auch zu "verzeihen", dafür "krank" zu sein. Die privaten Krankenkassen handhaben (zu Recht!) den unerfüllten Kinderwunsch als eine Krankheit, die man behandeln kann. So solltest du es auch sehen: Ich versuche jetzt auch, meine Arzttermine außerhalb des Unterrichtes zu legen, aber wenn das nicht geht, geht es nicht.
Ich hatte damals aber auch vorher genau eruiert, welche Klinik welche Modalitäten anbietet und was am besten passt. Allerdings war einer der besten Kinderwunschkliniken, die mir letztlich zum Wunschkind verhalf, leider nicht um die Ecke. Ich hatte eine gute Frauenärztin, die dann die Kontrolle übernahm, aber die machte auch erst um 8 Uhr auf. Ich kam dann auch zu spät zur Arbeit und musste was von einer Zyste erzählen, die kontrolliert werden musste, aber so war es halt. Ich habe abends ohnehin immer die Zeit reingearbeitet.
Schreibe mich gerne an bei Fragen - wichtig ist auch die richtige Klinik mit verständnisvollen und guten Ärzten.
Fühle dich umarmt - die Kinderwunschbehandlung ist eine harte Zeit. Aber es lohnt sich, "dranzubleiben" und zu kämpfen für das Wunschkind - und sich das auch zu erlauben.