Das "rechtsextreme" ist der Markenkern der AfD. Der wirtschaftsliberale Gründungskern hat sich längst mit Schaudern abgewendet.
Auch wenn ich Gymshark nicht unterstütze: Viele hier im Forum kennen den Unterschied zwischen rechtsextrem und rechtsradikal nicht, was auch nicht verwunderlich ist. Er ist nämlich auch in der Politikwissenschaft nicht unumstritten und wird selten vor Gebrauch trennscharf formuliert.
Während Radikalismus begrifflich klar von der Wurzel herrührt, demnach Personen bezeichnet, die fundamental Änderungen herbeiwünschen, ist das beim Extremismus nicht klar. Manche sagen, damit seien gewaltbereite Akteure gemeint ( in diesem Fall hätte Gymshark vielleicht noch recht), gemeint wären dann gewaltbereite Neonazigruppierungen, rechte Hooligans, Veherrlicher von rechten Paramilitärs wie der SA oder auf der anderen Seite im Linksextremismus Teile der Antifa.
Andere wiederum sind der Ansicht, mit extremistisch sei einfach eine besonders radikale Gesinnung zu bezeichnen, auch dann, wenn keine Gewaltkomponente vorliegt.
Ohne Definition ist eine Diskussion leider oft nicht zielführend.
Der kürzlich aus der Afd ausgetretene Pazderski war politisch rechts, wollte die Afd aber bürgerlich positionieren und demokratisch einbinden. Solche Leute sind in der Partei immer seltener zu finden. Höcke ist ein klassischer offener Rechtsradikaler, der nicht nur die aktuelle politische Ausrichtung der Regierung sondern sogar das Parteiensystem und die Nachkriegsstruktur ändern möchte. Da so etwas völlig gewaltlos selten gelingt, könnte man ihn durchaus auch unter Anwendung der Definition mit notwendiger Gewaltkomponente bereits als Rechtsextremisten bezeichnen. Seine Nähe zu hochrangigen NPD-Funktionären stützt dies.
Die meisten hochrangigen Afd-Politiker sind rechtsradikal, ob beziffert werden kann, wie viele rechtsextrem sind, bezweifle ich.
Für die Wähler stellt sich der Sachverhalt noch einmal etwas anders dar.