Beiträge von Dr. Caligiari

    Er wird nie einen Lehrer ersetzen, der motiviert und für das zwischenmenliche zuständig ist.

    Wenn der Lehrer nicht grad krank ist, oder auf Fortbildung oder schlecht gelaunt, oder Unterricht nach Buch macht. Oder deine Klasse laut ist oder du gemobbt wirst.

    Das fällt selbt als mehr oder weniger motivierter Erwachsener seeeehr schwer und benötigt extrem viel Motiviation und Sitzfleisch. Das sieht bei meinen Schülern noch viel schlechter aus.

    Leistungsstarke SuS sind extrinsisch motiviert. Die wollen gute Noten und einen gefragten Studienplatz.

    Den menschlichen "Lehrer" werden die schwachen brauchen.

    Ich finde die Aussicht, zum Sonderpädagogen zu werden, nicht erfüllend.

    Was ich in dem Kontext wirklich lustig finde: Wir haben in der Informatik an der Uni Veranstaltungen mit PräsenzPFLICHT. Die Prüfungen sind ohne Hilfsmittel, die Schriftliche zur Hauptvorlesung im Programmieren gar mit Bleistift aufs Papier. Die Forschungsgruppe KI ist in Basel besonders stark und ausgerechnet die setzen auf echte Interaktion zwischen echten Menschen. Ich glaube es dann einfach mal denen, die Ahnung von der Sache haben.

    In der Entwicklercommunity wird sowas aber durchaus kritisch gesehen, ebenso gibt es nicht wenige erfahrende SE, die dem Beitrag deines Kommilitonen zu Prüfungen mit Internet zustimmen.

    Die Szene entwickelt sich rasant, nicht wenige glauben, dass KI das Programmieren in wenigen Jahren überflüssig macht.https://www.youtube.com/watch?v=brAwZ5l_fuQ&t=293s&ab_channel=ForrestKnight

    Mir wurscht. Das ist das Problem der Dienstherrin. Die zahlt mir schön A14. Dafür darf sie mich amtsangemessen zum Dienst heranziehen. Ob ich nun unterrichte, meine Expertise beim Trainieren der KI einbringe, den Hof fege oder iPads lade, ist mir dann doch auch recht.

    Na diese Ausführungen werden sich bei künftigen Tarifverhandlungen dann so richtig gut machen.

    Ich könnte mir ein solches Arbeitsleben für mich nicht vorstellen. Das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas Sinnstiftendes zu tun, ist mir wichtig.

    lassen bei mir doch ein wenig das Gefühl aufkommen, dass wir uns hier doch ein klein wenig in Richtung "Trollen" bewegen.

    Wieso denn? Welcher Teil meiner Aussage bewegt dich zu der Annahme?

    Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass in 15 Jahren vllt. Nur noch 2/3 der Lehrkräfte im Sekundarbereich benötigt wird.

    Die Oberstufe wird als erstes fallen, da hier faire Bedingungen für das Abitur und standardisierte Kurse äußerst fair und gut begründbar wären.

    Lehrer braucht man da eigentlich nur noch für Experimente, Podiumsdiskussionen, Sport und Ausflüge. Im Fach Biologie etwa denke ich, dass ich locker 70% des Abiturstoffes durch einen individuellen Onlinekurs besser lernen kann. Ein paar Experimente zur Molekulargenetik, ein paar Diskussionen für Evolution. Aber neurobiologische Untersuchungen sind digital besser als im Buch. Einen Lehrer brauche ich hierfür nicht mehr, wenn die KI meine Fehler sehr genau versteht und mir erklären kann, weshalb ich falsch lag.

    Ich bin tatsächlich aber eher Pessimistisch veranlagt. Damit bin ich aber bereits gut gefahren. Ich freue mich über intellektuellen Gegenwind, nur zu.

    NRW schafft es ja nicht mal LOGINEO nach xx Jahren stabil ans laufen zu bekommen.

    NRW oder Deutschland wird sowas niemals wuppen. Dies werden Tech-Konzerne schustern und die Module/Lernumgebungen an Staaten/Länder verkaufen.

    KI-Systeme werden die Lehrpläne einlesen und ihre Module an die Länder anpassen. Allzu abwegig finde ich diese Vorstellung nicht.

    Für mich ist es nur eine Frage, ob dieser Prozess in 3,5,10 oder eher 20 Jahren ernsthaft Fahrt aufnimmt.

    Nicht aus Neugier, sondern aus Eigeninteresse.

    Ich bin verbeamtet, aber wenn so viele Beamte in 15 Jahren überflüssig werden sollten, wird die finanzielle Schraube in Form von mangelndem Inflationsausgleich und sinkender Pension kräftig angezogen werden können.

    Zudem bin ich ungern Sozialpädagoge und möchte auch nicht so gerne fachfremd irgendwo anders im ÖD eingesetzt werden.

    Fachwissen wird immer unwichtiger werden, für mich war das aber bei meiner Berufsentscheidung vor 15 Jahren ein durchaus wichtiger Punkt. Ich steh gern vorn und zeige Physikexperimente. Wenn klein Erna die Physikshow aber lieber Freitagabend haben möchte (weil zur Physikstunde kein Bock oder krank), dann bin ich veraltet.


    Daher überlege ich mir auch, den Beruf noch zu wechseln, vielleicht in Teilzeit.

    Ich finde es albern, dass dieser Thread hier so abgebügelt wird. Das ist eine spannende Frage, denn auch jetzt schon sind beispielsweise viele Youtube-Kanäle sinnvoller als vieles an Präsenzunterricht. Sogar ganz ohne KI.

    Das sind hier dieselben Leute, die glauben, dass in 20 Jahren die Tagesschau noch relevant und wichtig ist.

    Bei denen mit etwas mehr Vorstellungsvermögen wie state_of_Trance würde mich interessieren, wie sie dem Ganzen entgegen sehen.

    Wir beginnen diesen Zyklus jetzt von vorne, nur mit iPad und Lern-Apps statt Lernbuffet und Stationenlernen, die Erkenntnis am Ende wird aber die gleiche sein.

    Nein, nicht "nur" damit, sondern eben auch mit KI. Und die kann genau das tun, was bislang die Lehrkraft tun musste, ob bei Blättern oder iPads: Anleiten, erklären, korrigieren, Rückmeldung geben, weiterführende Aufgaben reichen, Lernfortschritt messen. Letzteres macht bei sicherer Zuordnung, dass die Eingabe vom betreffenden Kind kommt, auch Prüfungen überflüssig.

    Es ist ja ohnehin verwunderlich, dass der Faktor Mensch überhaupt noch gebraucht wird!

    Ich meine, immerhin wurde mittlerweile ja das Rad erfunden, der Buchdruck, die Dampfmaschine, Funkwellen, das Internet.

    Das scheint mir eine Ablenkung.

    Keiner dieser Gegenstände konnte das tun, was ein Lehrer kann. Die KI kann das aber sehr wohl. Unterricht planen, Aufgaben erstellen, Lösungen korrigieren und Rückmeldungen geben. Das ist schon recht viel finde ich.

    Ich denke auch nicht, dass keine Menschen mehr beim Lernen gebraucht werden, aber eben in viel geringerem Umfang.

    Und zwar so gering und so zeitlich absehbar, dass wir eine Menge Menschen mit Beamtenstatus haben werden, die nicht mehr gebraucht werden.

    KI kann in Sekundenschnelle diagnostizieren und differenzierte Aufgaben erstellen. Das klappt noch nicht perfekt, aber in 5-10 Jahren wird das grandios gut sein meiner Vermutung nach. Wenn dann alle mit iPad da sitzen (ebenfalls in 5 Jahren realistisch), werden alle Zugriff haben auf digitale Superstunden auf e-learning-Plattformen mit KI-Unterstützung.


    Kurzfristig weht der Wind noch nicht so eisig, aber die Weichen hin zum selbstgesteuerten Lernen sind gestellt. Ich erwarte mittelfristig online-Schulen für introvertierte Kinder, welche Mobbing und Lautstärke in den Klassen satt haben. Bei Erfolg wird sich das Rumsprechen und die öffentlichen Schulen werden unter Druck geraten, nachzuziehen.


    Der Studienrat wird seinen Status als "kleiner Dozent" endgültig verlieren und zum Sozialcoach werden, der zusätzlich im Chemieraum und in der Sporthalle Aufsicht führt.

    Wie viele Lehrkräfte wird es dann noch brauchen?

    Wie ist bereits jetzt die Einstellung der Bevölkerung zum Beamtennetto und zur Pension?


    Was glaubst du, was wirst du in 10-15 Jahren tun?

    Was werden Land und Bezirksregierungen tun?

    Ja, das finde ich auch schlimm, dass Kinder aus armen Haushalten Bildungschancen über das Allernötigste hinaus bekommen sollen. Ich meine, lesen, schreiben und rechnen reicht doch. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, gibt genug Jobs, die können sie auch ausüben, ohne lesen, schreiben oder rechnen zu können. Was da der Staat an solchen Bildungsschmarotzern nicht noch alles sparen könnte. Und dann muss ich mir aber darüber sorgen machen, dass meine Pension vielleicht gekürzt wird.

    Lachhaft, wie du versuchst, mich in die Raubtier-Kapitalismus-Ecke zu stellen. Wenn andere sich die Fahrt nicht leisten können, herrscht soziale Ungleichheit. Du verteidigst das hier, nicht ich.

    In Anbetracht der Tatsache, dass Miete und Heizkosten bereits voll bezahlt werden und Mobilität ohne Job nur eingeschränkt nötig ist, sind 560€ meines Erachtens ein Haufen Geld. Zieh meinetwegen noch 50€ für Strom und 30€ für Kommunikation ab, dann bleibt immer noch mehr übrig, als eine Person für Lebensmittel und mal hin und wieder ein neues T-Shirt benötigt

    Auch die freiwillige 500-Euro Studienfahrt nach England in der 9. Klasse übernimmt das Amt problemlos, während viele berufstätige Eltern sich das nicht leisten können.

    Finanziell lohnt sich nur in zeitlich sehr begrenzten Phasen, in denen man auf A14/A15 hopsen will, monetär, das ist doch klar.

    Sobald man A15 ist, sollte man Dienst nach Vorschrift machen. So springt der beste Stundenlohn raus.

    Vom Gefühl her lohnt sich die Planung guter Stunden aber für das psychische Wohlbefinden, es kommt halt schon zurück.

    Ich fände es toll, wenn es finanzielle Anreize für das Arbeiten an den Grundpfeilern gäbe, für Unterricht und Angebote für SuS.

    Ich würde z.B. begrüßen, wenn ich mehr verdiente durch Vertretungsstunden. Eine Vertretungsstunde sollte mit 120 % vergütet werden, nicht mit 50% (oder was auch immer).

    Und ich würde es auch begrüßen, wenn es irgendwann Gehaltsabzug gäbe, wenn Lehrkräfte ständig krank sind (könnte ne lustige Steinigung werden).

    Ca. 30 Minuten auf einer sehr stauanfälligen Autobahn. Wenn ich nach 6.45 loskomme, wird jede Minute später zu drei Minuten mehr Fahrzeit. Drei Kinder wollen morgens auch geweckt und versorgt werden.


    Meist bin ich gegen 7.20 in der Schule und kann in meinem Büro noch arbeiten oder als erster kopieren...

    Versetzung mit A15 ist vermutlich nicht so einfach, aber machbar schon oder? Du scheinst ja auch glücklich mit der Schule zu sein, aber vllt kommt ein Wechsel nochmal in Frage?

    Ich habe die Zeit außerhalb der Schule als sehr erholsam empfunden. Die fast vier Jahre in der Behörde waren für mich wie ein Sanatorium. Klare Arbeitszeiten, Laptop zu, Arbeit aus dem Kopf. Die 30 Tage Urlaub pro Jahr habe ich im Gegensatz zum aktiven Schuldienst während dieser Zeit gar nicht aufgebraucht, weil ich nie ansatzweise so erschöpft war.
    Seitdem ich im Schuldienst bin, darf ich wieder um 5.20 Uhr täglich aufstehen. Die Schule an sich stresst mich gar nicht mal so - aber das frühe Aufstehen macht mir gerade sehr zu schaffen.

    Weia, das ist echt ein Killer. Da ist der Abend ja hin. Und gechillt Netflix oder Lesen bei 1 Uhr nachts geht nicht.

    Hast du so einen langen Fahrtweg?

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