ich danke euch für die raschen antworten ...
zunächst einmal ist die situation noch weitaus komplexer, als es anfänglich hervorgeht :
das ganze zieht sich ja nun schon über ein jahr hin.
zu ostern hatte ich betont, dass ich abstand brauche. (sie hat wirklich geklammert, ich konnte kaum mit anderen schülern reden, ohne dass traurige blicke kamen - das war schon extrem damals) ...
ich bekam briefe, und muss sagen, sie hat eine art zu schreiben, die mich - wie ich zugeben muss - wirklich berührt hat. antworten gab es meinerseits nur mündlich. dazu kamen noch kommentare von kollegen, da hast du schon recht, heike, gerüchte kommen schnell in umlauf.
auf jeden fall hab' ich gemerkt, dass das hin und her durch meine unsicherheit uns beiden schadete und ich versuchte eine basis aufzubauen (noch nichts wissend von ihren gefühlen), die sich für beide parteien als angenehm erwies, die den freundschaftlichen aspekt allerdings über das übliche hierarchische lehrer-schüler-verhältnis (im allgemeinen) triumphieren ließ ...
die zeit verging und ich hab' mir wirklich viele gedanken darüber gemacht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll/te, muss aber sagen, dass sie nicht mehr nur irgendeine schülerin ist, sonder eine, die mir trotz meiner krankheit (ich hab' krebs - derzeit zum glück im ruhestand) noch kraft geben kann. das hab' ich selten erlebt ...
es gab' zeiten, da haben wir uns in den ferien getroffen, an einem neutralem ort = eiscafé.
die zeit ging so dahin und uns verband immer mehr.
jetzt im nachhinein - ich weiß nicht, ob es ein fehler ist/war oder nicht - hab' ich mich genau nach den sommerferien FÜR den kontakt zu ihr entschieden, als sie bereit war mich loszulassen (konnte ich natürlich zu dem zeitpunkt noch nicht wissen, hab' ja die 6 wochen nichts von mir hören lassen) ...
und nun ist es wirklich alles andere als leicht aus der sache rauszukommen. ich hab' ja im letzten eintrag schon geschrieben, dass ich nicht ganz unschuldig an der situation bin.
zum valentinstag (da hätte ich schon aufmerksam werden müssen), schenkte sie mir eine karte, die ein wunderschönes gedicht und 3 wünsche beinhaltete.
einen wunsch hab' ich nun eingelöst :
ich hab' sie gebeten meinem sohn (2 klassen unter ihr) in mathe nachhilfe zu geben, und obwohl sie selber nur ein 4er kandidat ist, hilft es meinem kleinen ...
und ich kann ja jetzt nicht mit einmal wieder alles absagen und ich will das auch, wenn ich ehrlich bin, gar nicht ...
wir sehen uns jeden zweiten sonntag (ich hol sie ab, wir fahren zu mir) und nach den zwei stunden mathe, verbringen wir den restlichen nachmittag zusammen - und ich muss sagen, es ist schön so ...
sowas hab' ich in meiner gesamten lehrerlaufbahn noch nicht erlebt (kenne die kummerkasten-geschichten auch zu genüge, nur dass es sich bei mir auf briefe beschränkte, die man mir in den pausen zusteckte)
ich meine, ich werde nichts mit ihr anfangen, soviel steht fest. das könnt ich mir gar nicht erlauben.
aber kann man gegen eine freundschaft was sagen ?
(von einer lesbischen beziehung zwischen lehrerin und schülerin ist bei mir hierzulande noch nichts angekommen, von daher gehen die gerüchte nicht gleich in diese richtung)
aber mit kollegen sprechen ist äußerst riskant, das würd ich ihr nicht antun wollen. und mit freunden, hmm. ich glaube kaum, dass - ich sage jetzt mal - "nicht-lehrer" in der lage sind, das ganze zu beurteilen ...
bei psychischen oder allgemein problemen ist es ja nunmal so, es versteht nur der, der es auch erlebt (hat), aus diesem grund (neben der anonymität), wende ich mich auch hierher.
hoffe ja auf meinungs- und erfahrungsaustausch ...
nehelenia ist weiblich =)
ich bin mutter eines 15 jährigen jungen und hab' mich gleich nach seiner geburt vom vater getrennt, hatte seitdem auch keine beziehung mehr, die es wert wäre so genannt zu werden ... mal so am rande ...
ich unterrichte sie noch in psychologie (müsste es wissen, aber mir fehlt die distanz zu mir selbst und zu der situation, um mich selbst 'beraten' zu können) ...
wollte das fach erst abgeben, weil ich mit den paradoxien meine probleme habe, ließ mich allerdings dazu verleiten, da ich von ihr, sowie auch von anderen schülern darauf angesprochen wurde ...
noch eins zur objektiv- subjektiven bewertung im unterricht :
ich hab' sie am telefon schonmal vorgewarnt, ich kann das private nur schwer vom schulischen trennen, da die ganze sache schon zu emotionsgeladen ist, kann es passieren, dass ich dazu neige ihr eher fehler anzustreichen, als welche zu übersehen. da ich die arbeiten aber anschließend nochmal gemeinsam mit der klasse durchgehe (ich beim korrigieren auch nicht wirklich auf die namen achte) habe ich wenig bedenken, dass sich das zum problem entwickelt ...
unsere beiden gymnasien in der stadt fusionierten, dh. doppelte kollegen- und schüleranzahl. versuche auch auf andere "erwachsene" - kann man ja schon fast sagen, einzugehen, damit das zu i h r nicht auffällt, aber sie ist schon was besonderes ...
auch, was mir aufgefallen ist, weiter als andere in ihrem alter, allein schon von ihrem wortumfang, vielseitige interessen, kreativität, und und und ...
wobei auch vieles davon durch familiäre differenzen geprägt ist. so dass ich mich immer wieder frage, weiß sie genau was sie macht oder ist es der jugendliche leichtsinn ???
mfg, nele
ps : britta, du meintest, die möglichen folgen seien zu schwerwiegend und ich solle sie aufgeben ...
das hört sich alles so an, als hättest du das schon durch oder täusch ich mich da ??