Beiträge von Streety

    Ja! Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Bis zu einem Einkommen von etwa 100k/Jahr steigt der Glücklichkeitsgrad proportional mit dem Einkommen.


    Was ist das nur mit dieser deutschen Häuser-Besessenheit ... Meine Güte. Ich kenne eine ganze Menge Personen, die auf einem Privatvermögen von gut und gerne 1 Million CHF sitzen (wahrscheinlich sind wir zu zweit nicht weit davon entfernt, ich müsste mal nachfragen). "Häuser haben" ist dafür in aller Regel kein Indikator. Man scheuert das Geld für teures Essen und Urlaub raus und nicht für provinziellen Kleingeist.

    1m CHF? Nicht die Welt... für die Altersvorsorge reichts wohl.

    nur weil die obersten 1% furchtbar weit weg der oberen Mittelschicht sind und weil die Mittelschicht im Allgemeinen an Kaufkraft verloren hat (und es IST definitiv ein gesellschaftpolitisches Problem!), heißt es trotzdem nicht, dass wir nicht in den Zahlen sehen können, dass wir mit unserer A-Besoldung im höheren/gehobenen Dienst zu den besser verdienenden der Gesellschaft gehören. Dies mag für die Tochter vom Siemens-Vorstand ein Abstieg sein, aber ihr ging es vorher nun mal sehr sehr sehr gut.

    Der Begriff MITTELschicht erinnert mich an die Gaußsche Glockenkurve. Da müssten welche der oberen Mittelschicht in einer absoluten Einkommen-x-Achse in der rechten Hälfte sein. In Wirklichkeit sind wir linken Drittel... "Mittelschicht" ist ein obsoleter Begriff.

    Ich fühle mich jedenfalls nicht wohlhabend...

    :rofl:


    Alles klar. Ich verstehe allmählich, was unser deutscher Kollege hier ständig mit seinen Häusern will. Für "Normalsterbliche" existiert hier in Innenstadtlage überhaupt kein Privatbesitz mit Grundstück. Bei uns gegenüber stehen Wohnblöcke mit Eigentumswohnungen, immerhin mit 2 Kinderzimmern. Die werden dann vom Gruppenleiter bei der Novartis gekauft (einer ist mir original bekannt). Was du dir unter "oberer Mittelschicht" vorstellst, zählt in der Schweiz als "Roger Federer". Vielleicht einfach mal die Brille wieder grade rücken, ne?

    Ich wünschte, ich hätte ein Haus. Seitdem ich ausgezogen bin ärgere ich mich mit Servicehotlines, kaputten Heizungen, Diebstählen, übergriffigen Nachbarn, rotzfrechen grenzdebilen Handwerkern (die ich nicht auswählen kann) und saftigen Zahlungen herum. Meinen Hobbys kann ich auch nur unzureichend nachgehen.


    Das mit den "Normalsterblichen" bestätigt meine These. Meine Brille hab ich erst vor 3 Monaten machen lassen, vielleicht ist deine Brille nicht ganz passend?

    Wenn man aus einer Akademikerfamilie kommt sieht das halt noch ganz anders aus. Obere Mittelschicht bedeutet für mich z.B. ein 240qm EFH mit zweitem Grundstück als Garten in Innenstadtlage und Ferienwohnung im 22. Stock direkt an der Ostsee oder halt 2 Apotheken und 2 Häuser in ähnlicher Kubatur. Wenn ich mir die Reallohnentwicklung der letzten 30 Jahre, die Immobilienpreisentwicklung (mein Grundstück hat in 3 Jahren 83% Wert gewonnen) und die momentane Besoldung so anschaue, habe ich schon ernsthafte Zweifel, ob ich mir je ein kleines EFH in vernünftigem Zustand leisten kann. Das Ganze wäre ja noch erträglich, wenn die Gesellschaft als Ganzes nicht so reich wäre. In Wirklichkeit gibt es aber eine explodierende Zahl an Milliardären und zunehmende Automatisierung... das Unter-/Mittel-/Oberschichtsmodell ist mMn nicht mehr zeitgemäß. Passender finde ich das Modell der Erwerbsarbeitenden und der Habenden, die Arbeit nicht nötig haben. Wir kämpfen um die Krümel und fühlen uns dann erhaben, wenn wir ein Stück vom Kuchen haben.

    Hast du inzwischen das Ref. gemacht?

    Hänge leider noch im 1. StEx fest... die Zweitprüfung ist im März. Das Ref gehe ich an wenn ich mich dafür bereit fühle. Der Praxisschock war schon gewaltig...

    Wahrscheinlich muss es im System mal richtig krachen, damit etwas passiert. Leider gibt man sich mit Flickschusterei zufrieden.

    Sehe dafür leider gar kein Potenzial. Wir reden hier von einer Behörde und Behörden sind leider stumpf ablauforientiert. Die wurschteln solange vor sich her bis das übergeordnete System untergeht... und dann machen sie nach dem Neuanfang fast genauso weiter, weil sie sich im Großen und Ganzen bewährt haben. Das System kriegt doch seine qualifizierten Schulabsolventen, die Steuern fließen und die Ausgaben fürs Bildungssystem können auf einem Minimum gehalten werden. Läuft doch!

    Sorry, ich habe jetzt nicht alles auf dem Schirm, was hier geschrieben wurde und wahrscheinlich wiederhole ich mich oder andere: Warum macht man eigentlich kein Ref., sondern nimmt eine Vertretungslehrerstelle, wenn das doch mit solchen Nachteilen einhergeht?


    Die Threaderöffnerin hat doch das Lehramtsstudium absolviert, wenn ich mich recht erinnere und fühlt sich schlecht auf den Lehrerberuf vorbereitet. Aha... Was meint ihr, warum es das Ref. gibt?

    Hab das direkt nach dem 1. StEx gemacht, war als Übergangsjob zum Ref gedacht. Wollte Praxis sammeln und Gutes machen. Warum es die TE so machen möchte weiß ich nicht und ich leg ihr ja genauso das Ref statt so einer Ausbeutungsschiene nahe.

    Schmidt Schon mal als Vertetung gearbeitet oder wie kommst du auf diese Berechnung? Vergiss nicht, dass Vertretungslehrkräfte im Regelfall über die Ferien arbeitslos sind und gerade am Anfang mangels Erfahrung (gerade weil man das Ref nicht hat) Alles länger braucht. Einarbeitung in die Systeme, Einarbeitung in die Abläufe, Einarbeitung in das Lehrwerk, Vor- und Nachbereitung von Stunden, ... ich war auf einer 79% Stelle, hab de facto 60h/Woche gearbeitet (Sport oder Hobbys waren nicht mehr drin) und hatte bei E9A etwa 1600€ auf dem Konto. E11 100% sind 2400€ netto. 40(h) x 4 (Wochen) x 12€ = 1920€ bei der Tankstelle (wobei der Monat normal 2-3 Tage mehr hat). Also 450€ weniger bei 2/3 vom Workload. Konnte Loriotfan schon Erfahrungsstufen sammeln oder wieso hast du das in deiner Rechnung mit berücksichtigt?

    "Ist meine Angst normal oder seid ihr alle super selbstsicher in den Schulalltag gestartet?"

    Ist normal und generell gut. Keine Angst davor zu haben wäre gefährlich, weil es doch, wie du richtig erkannt hast, ein erheblicher Sprung ist. Habe das Vertretungslehrerdasein trotz eines guten Kollegiums (abzüglich SL) und reichlich Lebenserfahrung als Knochenjob empfunden und habe nach gerade einmal vier Unterrichtswochen das Handtuch geworfen.


    Ich würde dir dringend vier Dinge empfehlen:

    1. Entzieh dich diesem sozialen Morast. Zieh weit weg und denk nicht mehr über diese Leute nach... du kannst eine viel höhere Stufe erreichen, wenn du es mit vollem Ernst angehst.

    2. Wähle keine dieser Schulen. Alle drei haben rote Flaggen. Wofür denn auch? E11 (je nach Workload entspricht das gerade so dem Mindestlohn)? Gefühlt stehst du nicht mit beiden Beinen sicher im Leben. Und wenn du das nicht tust, zerrupft dich das Schulsystem, für das du mangels Ref nicht wirklich vorbereitet bist, im Nu.

    3. Komm erstmal so richtig ins Gleichgewicht (!). Wenn du soweit bist lassen dich irgendwelche Lästereien und Internetposts ziemlich kalt.

    4. Mach zuerst das Referendariat. Die Belastungen einer Vertretungslehrkraft stehen in keinem Verhältnis zu den Benefits.

    CDL Vermisse allgemein die Qualität im Thread. So um Seite 5 rum kommt mir teilweise das Grausen.


    Was den Kollegen früher passiert hat keine Relevanz auf das Hier und Jetzt.


    Kris24 Auch hier: Bloß weil sich die Altvorderen unter Wert verkauft haben, müssen dies die heutigen Junglehrer nicht auch so tun.


    Das mit den weniger zeitintensiven Klassen ist doch schon mal ein Bonus ähnlich dem mit dem Stundenplan, der im Eingangspost erwähnt wurde. Ist doch schon mal was!


    "Respekt muss man sich verdienen" heißt im Umkehrschluss, überspitzt, dass Junglehrer gemäß dieser Logik erstmal keinen verdienen. Aua aua aua!


    Arroganz - aus welcher Warte auch immer - sollte gerade Lehrern generell fremd sein.

    CDL Ich beziehe mich maßgeblich auf den Erstpost, der ausdrücklich von der „neuen Generation“ vs. "alten Kollegen" handelt. Das mit den Kettenvertretungsverträgen halte ich für ein relativ neues (ca. 15 Jahre), aber auch persistentes Problem, was vA uns Millenials und Zoomer, die den Schwerpunkt der Junglehrer bilden, betrifft.


    Freu dich, dass du anscheinend diese Ressourcen besitzt. Die hier aufschlagenden Refis sind halt die Negativauswahl aus der im Eingangspost erwähnten Gruppe. Offenbar stellen die aber die Minderheit dar, sonst hätte der Thread nicht so eine Resonanz erfahren. Im Beruf kommen nur die weit, die für sich selbst zu sorgen wissen und auch für sich einstehen. Gibt zu Viele, die während der Ausbildung und im Alltag kaputt gehen!


    Zu meinem Einzelschicksal gern mehr im entsprechenden Thread, möchte die Diskussion gerne im Allgemeinen halten;)


    Seph

    1. Das bezieht sich auf Verbeamtung vs. Kettenverträge, wo es eine klare Verteilung gibt.

    2. Bloß weil die Besoldung "ganz klar geregelt" ist, heißt es noch lange nicht, dass es gerecht ist oder akzeptiert wird. Frag dich doch mal ob es gerecht ist, dass Reservisten in einer Reservedienstleistung den selben Sold wie "Stammpersonal" (SaZ/BS) erhält und gleichzeitig nichtverbeamtete Kollegen mit Ex abgespeist werden. Im Klartext: Ein bayerischer E13 (100%) mit Verantwortung für unser teuerstes Gut - unseren Nachwuchs - erhält nach grob 7 Jahren Studium in etwa die gleiche Besoldung wie ein 18jähriger Mannschaftsdienstsoldat (A4, 41h) :D

    3. Idealerweise nein, in der Praxis wird das "Stammpersonal" auch aus im Threadverlauf genannten Gründen eher ernst genommen und gepflegt als die Neuankömmlinge.

    Meine Generation ist die erste, die gelernt hat für sich zu sorgen. Neue Lehrkräfte kriegen selten die Gegenleistungen (Planungssicherheit / Bezahlung / Respekt / Rückhalt), die die etablierten Lehrkräfte genießen und sollen dennoch mindestens die gleiche Leistung, wenn nicht mehr, erbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir eher die unbeliebten Stunden machen sollen - das ist ungerecht, wieso sollten wir das machen? Weil sich die vorherigen Lehrergenerationen diese Ungerechtigkeit haben gefallen lassen? ^^

    Hallo, ich würde mich über Drittmeinungen freuen.


    Ich habe EWS und das eine Fach bereits bestanden, in Geschichte hingegen bin ich leider durchgefallen. Verarbeite gerade in einer Klinik einige Erlebnisse, zu denen auch das Verheiztwerden als Vertretungslehrer gehört. Bin für die Wiederholungsprüfung im Frühjahr angemeldet, werde wohl zwecks Lernökonomie von Alter Geschichte auf Mittelalter wechseln. Da auch ein Umzug ansteht und ich voraussichtlich erst Anfang Dezember wieder daheim bin frag ich mich einerseits, ob ich nicht schieben sollte. Weiß nicht, ob ich in (schlimmstenfalls) zwei Monaten die andere Teilprüfung (NNG) wiederholt und die eine Teilprüfung (MG) komplett vorbereitet bekomme.


    Habe auch Angst vor dem Referendariat und Berufsalltag. Auf der einen Seite hat mir der Umgang mit Schülern an sich Spaß gemacht, die Organisation fiel mir leicht und meine Lernkurve war extrem steil. Auf der anderen Seite hat mich der Mangel an Empathie und Solidarität der Schulleitung entsetzt und mein Vertrauen nachhaltig geschädigt. Mündlich extreme Wertschätzung, als es hart auf hart kam aber nichts weiter. Hab mir im Referendariatsbereich ein paar Themen durchgelesen und Manche taten mir echt leid. Man scheint ja bei Problemen unter extremen Druck der Selbstausgrenzung zu stehen - eine sehr ungesunde Angewohnheit, die ich auch bei vielen Junglehrern beobachten kann. Mir ist dann aber auch bewusst, dass die Zufriedenen/Glücklichen tendenziell sich weniger hier zur Wort melden. Zwei gute Freunde aus dem Studium berichten vom Ref und Alltag viel Positives. Einer ist auch schon Beamter auf Probe - was Anderes kommt für mich auch nicht mehr in Frage. Scheint ja in Thüringen und Sachsen kein Problem zu sein, mich hält hier in Bayern eh nicht mehr viel. Letztendlich möchte ich schon einen gemeinnützigen Beruf ausüben, aber mir und meinen Bedürfnissen treu zu bleiben ist mir mittlerweile wichtiger.


    Bitte lasst mir empathische Einschätzungen und Empfehlungen zukommen.


    LG

Werbung