Beiträge von Quittengelee

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    Das, was wir alle Lehrer*innen machen?
    Ich gehöre durchaus zu den jenigen, die in den Ferien sicherlich am meisten arbeiten (1. Korrekturen, aber 2. ich bereite in den Sommerferien fast durchgehend), aber niemals 41 Stunden in diesen Phasen, sondern eher 10-15 Stunden die Woche), damit werden die vielen Korrekturphasen in der Schulzeit im November/Dezember, März/April quasi abgefeiert.

    Nee, ich schrieb unterrichtete Überstunden. Ich hatte den Beitrag so verstanden, dass sie zu ihrem Deputat weitere Unterrichtsstunden hält und findet, dass das durch Ferien genug abgegolten wird.

    Das kann ich Dir aus NRW anders berichten. Hier eher das Gegenteil. Da voraussetzungslose Teilzeit nicht oder nur sehr eingegrenzt genehmigt wird, ist eine Lücke entstanden für viele ältere Kollegen, die einfach sagen, ich habe bisher Teilzeit genommen, weil ich mehr nicht schaffe. Die Alternative wäre sie vollständig dienstunfähig zu schreiben. Eine halbe Kraft ist aber allen lieber als gar keine Kraft. Insoweit gibt es bei uns einige Fälle

    Ich habe gelesen, dass für eine Teildienstfähigkeit eine Dienstunfähigkeit festgestellt werden muss und erst ab 5 Dienstjahren das Ruhegehalt gezahlt werden müsste. Stimmt das? Das würde erklären, dass es das in SN noch nicht gibt, da noch kaum eine Lehrkraft >5 Jahre verbeamtet ist.

    Tue ich ja nicht. Im Jahresmittel arbeite ich genau so viel, wie ich soll.


    Es ist halt anstrengend, zwischen den Ferien immer so viele Überstunden zu machen, dafür dann aber 12 Wochen frei zu haben.


    Da brauche ich keinen Anwalt.

    Sorry, wenn ich es verpasst habe, ich habe nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber was bedeutet das, dass du die unterrichteten Überstunden in den Ferien abfeiern sollst?

    man kann es drehen und wenden. Männliche Kollegen unterliegen einem Generalverdacht. Das ist in allen Berufen mit minderjährigen Schutzbefohlenen so. Deshalb muss ich auch alle drei Jahre beim Träger ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

    Nur du? Oder alle? Oder alle Männer?

    Quittengelee: Bei allem Respekt gegenüber der Studie würde ich da eher auf die Erfahrung mit mir bekannten realen Fällen setzen. Womöglich schreibst du hier bereits mit Usern, die selbst die besagten strukturellen Benachteiligungen überwinden konnten.

    Du kannst auch in weiteren Studien zum Thema lesen, diese wurde mir heute früh zufällig reingespült. Dass du jemanden kennst, der trotz widriger Bedingungen mit 6 beschlossen hat, sozial aufzusteigen glaube ich gern. Es geht aber nicht um Einzelfälle, daraus falsche Schlüsse zu ziehen, kann eben problematisch sein. Mangelndes Mitgefühl zum Beispiel, wenn man insgeheim denkt, dass jeder seines Glückes Schmied ist, und selbst verantwortlich, wenn er nicht im ersten Schuljahr vernünftig lesen lernt.

    Anweisung der Schulleitung.

    Okay, dann wäre es sinnvoll, daraus keinen allgemeingültigen Fall derart "Männer dürfen keinem Menschen unter 18 mehr die Hand schütteln" zu machen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, das mal generell auf den Tisch zu bringen. Es gibt doch Gleichstellungsbeauftragte, vielleicht fühlen die sich zuständig?


    Ich setze mich "als Frau" zum Beispiel nicht gerne mit einem Kind alleine in ein Zimmer und lasse die Tür offen. Wenn das Kind die Tür zumachen möchte, ist das aber natürlich okay. Eine Festlegung dazu fände ich auf jeden Fall diskutierenswert. Die Aussage "weibliche Lehrkräfte dürfen sich nicht alleine mit Kindern in einem Klassenraum aufhalten" fände ich sonderbar und wollte sie diskutiert wissen.

    Natürlich hat das etwas mit Erziehung zu tun. Die wenigsten Kinder stellen sich selbstständig ihr Freizeitprogramm zusammen. Es sind in der Regel die Eltern, die das entscheiden oder das Kind motivieren etwas zu machen. Oder es halt nicht machen.


    Aber ich wollte da auch weder dich noch Susannae angreifen. Meine Aussage war einfach, dass sich die Corona-Maßnahmen unterschiedlich stark auf Kinder auswirkten und gerade Kinder mit einem vollgeplanten Nachmittag stärker betroffen waren. Das muss nicht heißen, dass das falsch ist. Es war nur in der konkreten Situation negativ.

    Du hast geschrieben, dass Kinder mit durchstrukturierten Nachmittagen benachteiligt waren (also: hoher sozioökonomischer Status) und Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status aber auch, also alle Kinder. Das kann man doch festhalten, es waren einfach alle Kinder benachteiligt, weil Kinder soziale Kontakte brauchen.

    Falls ein*e Moderator*in Zeit hat, das Thema auszulagern... Hier noch eine aktuelle Studie zum Thema. Die Kinder sind nicht selbst Schuld, Gymshark .


    https://www.forbes.com/sites/n…ck-at-school-study-finds/


    „Die Vorstellung, dass Kinder strukturelle Benachteiligungen überwinden können, indem sie eine Wachstumsmentalität und eine positive Arbeitsmoral entwickeln, übersieht die tatsächlichen Einschränkungen, mit denen viele benachteiligte Schüler konfrontiert sind, und riskiert, ihnen die Schuld für ihr eigenes Unglück zu geben.“


    Der eigentliche Sinn von Hausaufgaben ist völlig in den Hintergrund gerückt. Hauptsache es ist gemacht, abgestempelt, weiter gehts.

    achso, aber "würdigen" ist auch doof?


    In der Schule ist das zu 99% Wiederholung von Inhalten. Das dient dem lernen.

    Ja, dem Lernen sollen Hausaufgaben dienen.


    Wo ist eigentlich dein Problem, kannst du dich entscheiden? Also dass du die Grundschullehrerinnen deiner Kinder nicht magst und alles Scheiße findest, was diese entscheiden, hast du schon öfter mitgeteilt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wenn jemand Hausaufgaben gibt, es doch wohl sinnvoll ist, diese auch zu kontrollieren und zu besprechen.

    Bist du dir bei denjenigen deiner KuK, an die du denkst, denn sicher, dass diese tatsächlich deutlich alkoholisiert sind, während sie ihren Unterricht halten?

    Es reicht, dass jemand regelmäßig morgens nach Alkohol riecht, um zu wissen, dass er oder sie ein Problem hat.

    ... weil die Mutter einfach nicht aufgestanden ist und woher ich das weiß, weil er mehrere Wochen vor Hunger gejammert hat und von den Lehrern was zu Essen bekommen hat.

    Ja also, es gibt natürlich vernachlässigte Kinder, unsere bringen Chips mit in die Schule, sobald sie alt genug sind, einkaufen zu gehen.


    Im Beitrag von Gymshark ging es darum, dass Kinder in der ersten Klasse alt genug seien, zu entscheiden, ob sie fleißig lernen und üben wollen, damit sie später mal einen guten Schulabschluss schaffen und das ist halt einfach Humbug.


    Aber ist hier sowieso OT, daher klinke ich mich wieder aus.


    Wieder on topic: wie geht ihr EG.5 entgegen?

    Ich finde so eine Hausaufgabe hat schon jeweils eine Urkunde verdient.

    Hän mir g'lacht. Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass andere Leute Hausaufgaben geben, weil sie damit bestimmte Zwecke verfolgen? Es kann hilfreich sein, dem, was man tut, ein Gewicht beizumessen, wenn man bei anderen etwas erreichen will.


    Ich erinnere mal an die nicht allzu lang herseiende Coronazeit, als 90% der Lehrkräfte es nicht für nötig gehalten haben, zu korrigieren, was die SuS zu Hause gemacht haben. Folgen sehen wir jetzt.

    Das ist schön, wenn das bei euch so ist, da haben wir leider auch andere Fälle und die lernen dann ganz schnell viel mehr Selbstständigkeit als die anderen, einfach aus dem Überlebensdrang.
    Und da ist es eben dann genau anders rum.

    Die anderen Fälle haben dann halt kein Schulbrot. Ich glaube nicht, dass sich ein dir bekannter 6-Jähriger morgens selbständig hinsetzt und für sich ein Schulbrot macht und Gurkengesichter schnitzt. Das ist aber sowieso nicht der Punkt.

    Konzentriere dich auf Geschichte. Wenn es nur ums Auswendiglernen geht, wie du selbst meinst, sollte es kein Problem sondern nur eine Frage sein, wie viel Zeit du investierst.

    Zum Einfluss des Elternhauses auf den Bildungserfolg eines Kindes: In den ersten paar Lebensjahren ist das direkte Umfeld eines Kindes der "Normalzustand". Egal wie prekär die Umstände auch sein mögen, dem Kind fehlt die Vergleichsmöglichkeit, um einzuschätzen zu können wie gut oder schlecht es ihm im Vergleich zu anderen Kindern geht.

    Mit dem Übergang in die Grundschule erweitert sich der Horizont dadurch, dass die Kinder in Kontakt mit anderen Kindern und vor allem anderen Erwachsenen kommen. Dadurch erhalten Kindern aus schwierigen Verhältnissen auch erst einmal einen Eindruck über ihren eigenen sozioökonomischen Status. Sie erfahren, dass Bildung die Möglichkeit bietet, diesen sozioökonomischen Status langfristig zu beeinflussen. Und genau DANN kommt es darauf an, wie sich Kinder entscheiden: Sind sie bereits zu sagen "Ich strenge mich in der Schule an, auch wenn meine Eltern mir vielleicht nicht bei den Hausaufgaben helfen können und auch wenn der Erfolg sich erst womöglich in ganz vielen Jahren abzeichnet." oder entscheiden sie sich für das ihnen Vertraute und den kurzfristigen Spaß?

    Da du es schon ein paar Mal geschrieben hast: nein, 6-Jährige können diese Entscheidung noch nicht treffen. Ein 6-Jähriger muss sich auch noch kein Schulbrot selbst schmieren oder entscheiden, ob er überhaupt Lust auf Schule hat. Kinder mit einer gesunden Entwicklung in einer durchschnittlichen Familie haben ein hohes Selbstkonzept, sie trauen sich also viel zu und lernen gerne. Mit dem Älterwerden wird dieses Selbstkonzept spezifischer und bewusster, auch das leistungsbezogene. Alles zu seiner Zeit. Und für manches braucht man auch als Jugendlicher und Erwachsener noch Anleitung, sonst bräuchte es keine Klausuren oder Prüfungen.


    Kinder aus prekären Verhältnissen mit negativem Selbstkonzept haben eine deutlich schlechtere Prognose, sowohl was Leistungs- als auch Sozialverhalten anbelangt. Insofern sollten Lehrkräfte diese SuS besonders unterstützen und nicht davon ausgehen, es reiche, ihnen in Klasse 1 einmal zu sagen, dass sie alt genug sind, ihren Lernerfolg vorauszu planen.

    Das kann ich offen gestanden nicht ganz nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass die SoMi nur zu kleinen Teilen auf Unterrichtssituationen beruht (zumindest beruhen sollte), kann auch dieser Teil kriteriengeleitet gut als Fachleistung eingeschätzt werden. Das geht dann auch deutlich über "...hat sich oft gemeldet...." hinaus.

    Das ist in der Theorie hoffentlich klar, aber würdest du sagen, dass du nach einem halben Schuljahr in einer neuen Klasse für ein Einstundenfach für jedes Kind/Jugendlichen kriteriengeleitet die Fachleistung einschätzen kannst?

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