Beiträge von Quittengelee

    naja, im Rahmen der Inklusion ist Unterrichten im eigentlichen Sinne nach meiner Erfahrung nicht umbedingt der Hauptbestandteil.

    In unserem Bundesland schon, wir haben eine Klassenleitung, unterrichten viel fachfremd und fahren zusätzlich 1x die Woche an eine fremde Schule zur "Inklusion". Und alles hat mit Kommunikation und sozialer Bewertung zu tun.


    Aber es passiert, was oft passiert, wenn man anderen von etwas abrät, dann fangen sie in aller Regel sofort an, Pro-Argumente zu suchen. Insofern, wenn du den Beruf wirklich ergreifen möchtest, wäre das ja geklärt.


    Dann bleibt die Frage des "Wie". Ich verstehe nicht, warum du dich vor professioneller Hilfe so scheust. Traumafolgestörungen können übrigens auch Symptome zur Folge haben, wie du sie beschreibst und da hilft Ritalin leider nicht. In jedem Falle "klar, das wird einfach werden, ist ja bloß Förderschule und Kinder mit Problemen brauchen unbedingt Lehrpersonen mit eigenen Problemen" wird dir hier wahrscheinlich niemand sagen.

    (Was da genau ist oder ob da etwas zugrundeliegt kann ich nicht sagen. Aber konkret geht es um den Verdacht während der Schulzeit (ADS oder Autismus; ich würde mal als laie sagen auch Anzeichen einer Sozialen angst) - offiziell mache ich das erstmal nicht, da ich nicht weiß, wie es heutzutage die Zukunft beeinflussen kann.)

    Das wäre aber das Beste, zunächst mal vernünftige Diagnostik bei dir selbst betreiben zu lassen. Wie willst du sonst deine Probleme angehen? Bei all dem, was du schreibst, würde ich dir jedenfalls abraten. Unterrichten ist auch nach dem Ref der Hauptbestandteil deiner Arbeit und selbst beim Diagnostizieren hast du nunmal mit Menschen zu tun. Im Übrigen werden psychische Probleme unbehandelt in aller Regel schlechter oder es kommen noch weitere hinzu.


    Der Wunsch, was Gutes für die Gesellschaft zu tun, ist kein hinreichender für die Erlangung eines Berufes, den du 40+ Jahre lang ausüben wirst und eine andere Motivation kann ich in deinem Text auch nicht finden. Tut mir Leid, wenn das auf die Kürze sehr direkt ist. Aber Depressionen willst du nicht auch noch oben drauf. Edit: genau genommen hast du selbige vielleicht sogar, es gibt ja keine Diagnose, nur belastende Symptome.

    Ich würde mir an deiner Stelle erst mal Zeit nehmen, herauszufinden, wo meine Probleme herkommen und was ich dagegen tun kann. Und im zweiten Schritt noch mal in Ruhe bewerten, was ich will und gut kann und gucken, welcher Beruf dafür die höchste Passung hat.

    Ich stimme Firelilly in sehr vielen Punkten nicht zu, aber tatsächlich haben in der Wirtschaft unterschiedliche Gehaltsstrukturen selten etwas mit (fehlender) Wertschätzung, sondern vor allem mit Marktmechanismen zu tun (Angebot und Nachfrage an bestimmten Professionen am Arbeitsmarkt)...

    Deswegen sind auch bestimmte Tätigkeiten völlig überbezahlt, das ist keine Gerechtigkeit, die ich mir wünsche.


    Und wenn wir bei Fairness sind, dann sollten diejenigen weniger Stunden unterrichten, die korrigieren müssen, das wären dann wohl die Germanist*innen.

    DUUM hat auch mit dem Hochwasser zu kämpfen, regt sich auch über die überall im Weg stehenden Katastrophentouristen auf und würde diesen am liebsten eine Schippe in die Hand drücken, um sie an Ort und Stelle dienstzuverpflichten.

    Nein, hier noch nix über die Ufer getreten. Und ich würde mit gutem Gewissen die Schippe in rumstehende Hände drücken.


    DUum regt sich nicht über Rumstehende auf, sondern dass es immer noch Leute gibt, die sagen "früher gab es auch warme Winter/Hochwasser/trockene Sommer."

    Nee, das gibts auch in Deutschland. Ich kenne das von Berufsschülern, die R = U/I mit irgendeinem Dreick abbilden, so dass die Formel nicht mehr umgestellt werden muss.

    Dann würde mich interessieren, ob diese Methode irgendwie von einem fachfremd Unterrichtenden zum nächsten weitergereicht, oder tatsächlich von einem Mathedidaktiker (mwd) an der Uni gelehrt wird. Denn darum ging es gerade, dass angeblich an der Uni irgendein Scheiß vermittelt wird, es alle hier Anwesenden aber natürlich so vermitteln können, dass es die SuS wirklich und tiefgreifend verstehen. Nur wo haben diese Anwesenden ihre Didaktikkenntnisse dann her? Und warum machen es immer alle anderen Lehrkräfte falsch, die die SuS vorher unterrichtet haben?

    Bei einen globalen Test sind solche Schlampereien ein No-Go.

    Das stimmt, hat dem jemand widersprochen?

    Mein Problem war, einfach gesagt "viele Aufgaben, wenig Lösungsbeispiele, noch weniger Erklärungen". ..

    Das ist heute noch genauso, sicher ein Grund, warum Lehrer Schmidt weit über eine Million Abonnenten hat.

    Die Ts und Dreiecke, die sie malen (aka "Methode zum Dreisatzrechnen") kommen aus der Mittelstufe.

    Ich weiß nicht, was du damit meinst. Offenbar beziehst du dich aber auf etwas, das entweder schweizspezifisch oder eine Methode deiner Kolleg*innen ist. Habt ihr mal darüber gesprochen, was die damit eigentlich bezwecken wollen und ob es tatsächlich so effektiv ist, wie gedacht?


    Es war explizit Schmidt , der vor nicht allzu langer Zeit fand, man müsse in der Mathe mehr "schätzen und ein Gefühl für Zahlen entwickeln". Und jetzt ist plötzlich offensichtlich, dass es nur darum geht, stumpfsinnig Zahlen aus einer Tabelle abzulesen? Wo bleibt denn da das "Gefühl"?!

    Dann sprich doch einfach Schmidt an und frage ihn, was er genau meint(e). Dann müsste niemand spekulieren, wen oder was genau du meinst und es ginge mal ohne persönlichen Angriff.


    Und was die Testfrage ermitteln will, ist ja auch eine eigene Frage. Zunächst ging es darum, ob die Aufgabenstellung überhaupt eindeutig und korrekt gestellt ist. Welchen diagnostischen Wert sie hat, muss man extra bewerten, in diesem Falle sollte doch wahrscheinlich genau das passieren, was Schmidt schrieb, Zahlen entnehmen und Differenz ermitteln, oder nicht? Was übrigens ein Viertklässler theoretisch könnte...

    Antimon spricht doch gar nicht von der Grundschule. Sie schreibt von 13-jährigen und Bruchrechnen, also von Sek I.

    Primarstufe geht teilweise bis Klasse 6 und Bruchrechnung ist in Klasse 5 schon dran. Außerdem hatten wir das Thema schon öfter, z.B. zu schriftlichen Rechenverfahren.


    Bruchrechnung ist in 5/6 und selbstverständlich ist es ein ganz wesentlicher Teil einfach erst mal die Regeln zu trainieren.

    Regeln trainieren natürlich, aber erst nachdem die Kinder verstanden haben, was Zähler und Nenner überhaupt bedeuten. Dazu muss man nicht am Ende eine Aufgabe an den Haaren herbeiziehen, in der Fritzchen einen 138cm langen Holzpflock zu 3/5 in die Erde rammt, weil Fritzchen so ein Problem nie haben wird. Aber irgendwie muss man halt rausfinden, ob ein Kind 3/5 von was bestimmen und im Idealfall hinterher noch überprüfen kann, ob das Ergebnis überhaupt realistisch ist. Es gibt ja einen Unterschied, ob man mit den SuS gerade was erarbeitet oder ob man was überprüft und wie man das jeweils tut.


    Also ja, künstlicher Anwendungsbezug ist albern, aber den erwartet die Mathedidaktik m.E. auch gar nicht, das sind eher die Schulbuchverlage. Auf der anderen Seite würde mich interessieren, wie man Schulleistung bei tausenden Jugendlichen sonst messen soll, wenn man sich nicht Aufgaben ausdenkt, die innerhalb von 20 min mit Papier und Bleistift oder per Drag and Drop zu lösen sind. Fehlerfreie Aufgabenstellungen natürlich vorausgesetzt...


    Aber wahrscheinlich kann man diese Überprüferei und Vergleicherei genauso gut auch ganz lassen, wenn man sowieso nicht weiß, was man eigentlich rausfinden will. Mir fällt jedenfalls keine handfeste Erkenntnis ein, die irgendwer aus PISA der letzten Jahre mitgenommen hätte.

    ... "Mathe muss man fühlen und spüren"

    Das Sonderbare ist, dass das noch nie jemand geschrieben hat. Du verstehst offenbar nicht, dass Grundschulmathematik im Wesentlichen den Zweck hat, Kindern das Stellenwertsystem, Größenvorstellungen, Daten darstellen und Grundlagen des Modellierens und Argumentierens zu vermitteln. Es gibt verschiedene Anschauungsmittel und Methoden, die Kinder dieses Verstehen lehren sollen, um sie vom zählenden Rechnen wegzubringen. Das ist genau das Gegenteil vom "irgendwie Fühlen". Du denkst, man muss den Kindern nur zeigen, wie etwas geht und sie müssen es nachahmen, egal ob sie es verstehen. So ist das aber nicht, es gibt Professuren für Didaktik der Grundschulmathematik, die sich genau damit beschäftigen, mit der Vermittlung der Grundschulmathe. Das kann man natürlich belächeln, oder, ganz verrückt, man gibt tatsächlich mal zu, wenn man von was keine Ahnung hat und das auch nicht ändern möchte.

    Auch "grosse Kinder" entschuldigen sich hin und wieder für schlechte Noten. "Es tut mir leid Frau S., es hat nicht an Ihnen gelegen." <3

    Diese SuS haben dann die Bewertungskriterien offenbar verstanden und sind in der Lage, sich selbst einzuschätzen. Die Angst von Dr. Caligiari, was passiert, wenn man Jugendliche ihr Lernverhalten selbst einschätzen lässt, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

    ...Die allermeisten Schüler schätzen sich erfahrungsgemäß übrigens korrekt ein bzw. als schwächer ein als der Lehrer es macht...

    Und selbst wenn sie es noch nicht können, nichts hilft doch mehr dabei das zu lernen, als es zu tun. Jüngere SuS denken ja noch, die Note spiegelt die Zuneigung der Lehrkraft wider. Je genauer man es schafft, ihnen zu erläutern, wie Noten entstehen, desto besser können sie sich auf Leistungsbewertung auch vorbereiten.


    An der Förderschule höre ich oft genug ein "danke Frau Q!!!" Wenn die Kids eine gute Note bekommen. Entsprechend sind sie auf mich sauer, wenn es eine 4 ist. Das ist doch traurig.

    Es geht doch aber um mittlere Abstände untereinander. Wenn ein Planet im Mittel 10 Einheiten von der Sonne entfernt ist und der andere 20, haben die beiden Planeten dann zueinander im Mittel nicht den Abstand von 10?

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