Beiträge von Quittengelee

    Aber es geht doch nicht darum, ob man Lust dazu hat? Musste eben nachzählen, 14 Fächer habe ich bislang mindestens ein Schuljahr lang unterrichtet, 10 davon komplett fachfremd. Und natürlich mache ich das nach bestem Wissen und Gewissen aber nein, das Lesen von Informationen und guter Wille ersetzen kein Studium.

    Dass man Kolleg*innen den Wert eines Fachstudiums erklären muss, finde ich einigermaßen sonderbar. Reicht es nicht, dass in einigen Bundesländern aufgrund Lehrkräftemangels bereits Erzieher und Köchinnen eingestellt werden?

    ... auch jetzt fällt es mir sehr schwer, mich längerfristig aus psychischen Gründen krank schreiben zu lassen...

    Wäre es denn möglich? Offenbar gehst du ja Teilzeit arbeiten und hast demnach bei Krankheit Anspruch auf Fortzahlung des Soldes. Wenn du über eine neue Stelle nachdenkst, wirst du das ja nicht ewig in Anspruch nehmen müssen.


    Und noch ein Hinweis, es geht wirklich jedem so, der länger raus war, dass er zunächst das Gefühl hat, das alles nicht mehr zu können. 5 Jahre sind eine lange Zeit, vielleicht möchtest du dir zunächst selbst auch noch etwas Zeit geben, wieder reinzukommen?

    ...
    Man muss jedoch keinen Anomala dubia von einem Anoxia villosa unterscheiden können, damit man fachgerecht Biologie nach Lehrplan unterrichten kann - auch nicht am Gymnasium.

    Das Beispiel ist jetzt arg willkürlich, findest du nicht? Nein, man muss nicht jedes Insekt kennen, um Bio fachgerecht zu unterrichten, das kann auch keine Biologin (mwd). Es gibt alleine in Deutschland 33.000 Arten. Eines zu bestimmen wäre aber wohl eine Grundfertigkeit, die der Biologe beherrscht. Tippe ich jetzt mal so, ich bin keine Biologin... Es geht um die vertieften Zusammenhänge.


    Welches Fach hast du denn studiert, meinst du nicht, dass du das besser vermitteln kannst als jemand, der vorher bloß mal ins Lehrbuch guckt? Es fängt ja schon damit an, dass man nicht beurteilen kann, ob im Material ein Fehler vorliegt, wenn man sich lediglich darauf stützt.

    Das fachliche Wissen kann man sich anlesen und hat dafür passende Lehr- und Fachbücher.

    Meinst du, nachdem man das Fach studiert hat, kann man sich selbständig auf dem Laufenden halten? Oder denkst du ernsthaft, dass jeder alles korrekt fachfremd unterrichten kann, wenn er nur genug in Fachzeitschriften blättert? Falls Letzteres der Fall sein sollte, verweise ich auf den Thread mit der Frage "kann Natron brennen? Mein 10-Jähriger Schüler behauptet ja, Google sagt nein." Und ich mache mich darüber nicht lustig, ich leide seit Jahren unter dem Umstand, dass wir unseren SuS lediglich um eine Unterrichtsstunde voraus sind, weil wir so gut wie alles fachfremd unterrichten. Das ist tatsächlich selbst an der Förderschule ein Problem, wenn es auch den Kindern nicht auffallen mag.

    ...

    Jeder sollte anstreben, das Referendariat in einer Verfassung anzutreten, in der er dazu in der Lage ist...

    Das sehe ich auch so. Ich wollte damit nur sagen, dass ich -zumindest mein Ref- eher als einen Schonraum bezeichnen würde, wenn es auch zeitintensiv war. Die Vorstellung, dass man da nur irgendwie durchkommen muss, um dann entspannt seinem Job nachgehen zu können, der in etwa einer besseren Nachhilfe gleicht, würde ich gerne zerschlagen.

    Echt, das ist deine ehrliche Sorge, dass du vielleicht schwarz gearbeitet haben könntest, als du dem 80 jährigen Nachbarn, ich hoffe doch für lau, geholfen hast und du siehst keine Grenze zur Rumänin, die jeden Samstag für 2 Stunden zum Putzen kommt und dafür 30 Euro hingelegt bekommt?

    Hallo und danke für deine Mühe :wink2:


    Danke auch für die kurze Erläuterung der fachlichen Grundlagen, auf denen du deine Idee aufbaust.


    Zur Anwendung eine Frage bitte: Die PDF-Dateien sind keine Würfelvorlagen, die Bilder sind auch nicht quadratisch, wenn ich es richtig sehe. Wäre es möglich, das grafisch noch zu optimieren und ggf. auch ein paar Anwendungsmöglichkeiten zu nennen? Es würden sicher auch Kolleg*innen dafür bezahlen.

    Und wo genau ist der unterschied?

    Die Nichte verdient sich ein Taschengeld, die ungelernte Alleinerziehende muss fürs Alter vorsorgen und sich versichern. Ich bin in der Lage, meine Wohnung selbst zu putzen, daher komme ich nicht in die Verlegenheit, kriminell zu werden. Ich bin auch alt genug, um Verantwortung für Menschen zu übernehmen, die ich beschäftigen wollen würde.

    Stellt euch doch nicht blöder als ihr seid..

    Dass du es mit dem Gesetz nicht so genau nimmst, hast du ja nun in vielen Beiträgen kundgetan. Die Vorteile des Staates, den du zu bescheißen in Ordnung findest, willst du aber doch gerne einstreichen, nicht wahr?

    Vor allem ist das Referendariat kein Schonraum, um sich erst mal aus zu probieren, das gilt höchstens für Praktika.

    Im Referendariat ist wird man bereits auf Zeit verbeamtet, man übernimmt in weiten Teilen vollumfänglich die Pflichten einer ausgebildeten Lehrkraft, insbesondere was Aufsichtspflicht und Notengebung betrifft, man trifft also von Anfang an Entscheidungen, die für die betroffenen SuS weitreichende Folgen haben.

    Die Anforderungen, die an Referendare gestellt werden, mögen hoch erscheinen, sind aber letztlich nur adäquat, gemessen an der Verantwortung, die man trägt.

    Ich musste auch nur 12 Stunden unterrichten, wenn ich recht erinnere. Bei einem einzelnen Elterngespräch war man erst mal nur dabei, wie das Klassenbuch geführt wird, wurde einem gezeigt, jeder erstellte Test mit der Mentorin abgesprochen, Förderpläne nur für ein Kind verfasst usw. Ich habe mir selbst zwar Prüfungs-Stress gemacht, aber das kann ich niemandem vorwerfen. Die Vorbereitung dauerte ewig, weil alles durchdacht und aufgeschrieben werden musste. Aber inhaltlich und von den Anforderungen her war das Ref entzerrt, wir wurden schrittweise an alles herangeführt. Die ersten Berufsjahre waren mindestens ebenso intensiv.

    Ich hab auch nichts von Ritalin geäußert ...

    Stimmt, entschuldige, das haben andere geäußert. Sobald das Stichwort AD(H)S kommt, meinen viele, die ultimativen Lösungen schon zu kennen, das stört mich generell. Du hast jedoch selbst für deine Symptome Verdachtsdiagnosen geäußert, daher kam das Thema auf.


    ...in meinem Bundesland (Hessen) gibt es das bfZ und unterschiedliche Organisationsformen. Eigenen Unterricht hat man nur in extra Sonderklassen oder in der Förderschule. Alles andere ist nicht das, was man unter eigenem Unterricht versteht. Ich hatte bisher Einzelförderung, eine art von co-teaching (ich habe eher einzelne Kinder während des Unterrichts gefördert) oder Gruppenförderung. Vieles kommt dem Unterrichten zwar nahe, aber es ist nicht so, dass man eine gesamte Klasse leiten muss, im Gegensatz zu der Tätigkeit in der förderschule.

    Aber du willst doch Lehrerin werden und das aus bestimmten Gründen (welche?). Wenn du davon ausgehst, dass du hoffentlich bloß Einzelförderung haben wirst, kann das nach hinten losgehen. Das ist nicht das Berufsbild, das du studiert hast. Wenn du so ein Setting brauchst, um gut arbeiten zu können, wäre es erwägenswert, zum Beispiel Ergotherapeutin zu werden. Oder warum soll es Lehramt sein? Darauf will ich hinaus.

    Auch auf lange Sicht ist das nachvollziehbar. Aus der Rente bekommen schon Menschen, die jetzt zu Mindestlohn Vollzeit arbeiten so wenig heraus, dass sie mit Bürgergeld aufstocken müssen. Ich kann jeden Geringverdiener verstehen, der nicht in das System einzahlen will, aus dem er im Endeffekt nichts herausbekommt.

    Die Leute sind nicht versichert. Es ist doch ein Unterschied, ob die Nichte mal für 20 Euro babysittet, oder ob jemand ernsthaft von dem prekären Arbeitsverhältnis leben muss.

    Es ist doch klar, dass die Mehrkosten im Vergleich zur "Bar auf die Hand-Methode" auf meine Kosten geht. Verrückterweise möchten einige Menschen lieber 2 Euro mehr die Stunde als einen Beitrag in die Rente. (Nein, auf kurze Sicht nachvollziehbar).

    Auf kurze Sicht ja, aber Schmidt ist ja weitsichtig und verdient gut. Er könnte eine Person für 520 Euro anstellen und zusätzlich schwarz Stunden arbeiten lassen.


    Im Ernst, zu behaupten, die Reinigungskraft wolle es doch nicht anders, ist doch ein schlechter Scherz.

    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass private Putzkräfte lieber ohne Anmeldung arbeiten. Jemanden zu finden, der das überhaupt angemeldet machen will, ist nicht einfach.

    Und wie viel müsstest du draufzahlen, damit die Anmeldung für die Putzkraft von Interesse wird? Oder bezahlst du jetzt schon so viel, dass sie fürs Alter vorsorgen kann, bei Krankheit und Unfall abgesichert ist und in ihrem Urlaub weiter verdient?

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