Beiträge von Quittengelee

    Ich bleibe dabei, dass der Kardinalfehler der Demokraten die sehr schwache Kandidatin war, die für sich betrachtet nicht so recht überzeugen kann und entscheidene Wählergruppen nicht mobilisieren konnte.

    Möglicherweise liegt es auch einfach daran, dass sie eine Frau ist.

    Ja? Beispiel Transgedöns, du hast zwar irgendwelche Texte von erfolgreich umtransferierten Leuten im Buch, aber beispielsweise keinen kritischen Text über die ja durchaus nicht unwesentliche Anzahl an Leuten, die diese Schritt retrospektiv bereuen. Die Sozialisierung hin zu irgendwelchen Fanatasiepronomen läuft ebenfalls nebenbei mit.

    Finde ich durchaus etwas fragwürdig und frage mich, ob es keine drängenderen gesellschaftlichen Themen gibt, die man jungen Menschen nahebringen sollte.

    Echt, das Pronomenthema kommt in euren Schulbüchern in nennenswertem Umfang vor? In welchem Fach denn und über welchen Zeitraum musst du es behandeln, wo du gerne über was anderes reden würdest und was wäre das, was dafür zu kurz kommt?

    Wie gesagt: in Deutsch und Mathe auch sicher sinnvoll, auch wenn ich mich dann frage, wie das die KuK machen, die langsamere Klassen in dem Fach haben. Schreiben die dann immer schlechter? ...

    Was heißt langsamer? Grundschulen sind so flexibel m.E. nicht, dass sie ein Thema noch 3 Wochen länger behandeln können, wenn es ein Teil der Klasse noch nicht verstanden hat. Man hat doch einen Stoffverteilungsplan, an den man sich hält, oder?

    Das kann aber eigentlich nur passieren, wenn man sich vorher nicht abspricht.

    Ich mache auch nicht alles 1:1 wie Parallelkolleg*innen. Das ganze Bundesland hat einen Lehrplan, warum man ausgerechnet mit der 2a der Astrid-Lindgren-Schule dieselben Aufgaben bearbeiten und Tests schreiben soll, ist für mich jetzt nicht so richtig nachvollziehbar. Wir tauschen uns aus, was einem gefällt, übernimmt man, einiges macht man anders und entsprechend erstellt man Leistungskontrollen.

    Hier mal unterstützenswerte Aktionen in Thüringen und Sachsen. Zum Beispiel vom Aktionsbündnis Kolibri in Greiz: Bargeld gegen Supermarktgutscheine tauschen, damit Geflüchtete auch an kulturellen Aktivitäten teilnehmen können oder ihren Kindern eine Kugel Eis kaufen. Gerade im ländlichen Osten, wo Kartenzahlung an vielen Orten immer nicht möglich ist. (Ich musste im Urlaub noch mal zum Geldautomaten fahren, weil man in der Eissporthalle nicht mit Karte zahlen konnte...)


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    Oder das Bündnis demokratische Oberlausitz, das Demos organisiert, zu öffentlichen Brunches einlädt, Wahlen erklärt etc.


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    Ich habe die Verantwortlichen jungen Erwachsenen kürzlich live gesehen und kann nur sagen: Hut ab!!!


    Also wer was tun will "gegen Rechts", der möge gerne für solche Organisationen spenden oder zu solchen Aktionen hinfahren. Eine Aktivistin erzählte davon, wie sie im Netz bedroht wird mit Gewaltfantasien, dass ihr Nazis nach Hause gefolgt sind, wie verkrustet die Strukturen sind vor Ort, im Bürgeramt, in der Polizei.


    Und sie meinte, dass jeder, der kommt um mitzudemonstrieren, eine Unterstützung ist und: "ihr könnt ja danach wieder gehen".

    ...

    Begabungen bildet es in Klasse 3 meiner Meinung nach wenig ab, es spiegelt wider, wie gut das Kind die Anforderungen erkennt, wie viel die Eltern es unterstützen. Ein begabtes Kind, das zu Hause keinerlei Unterstützung erhält (sondern das Gegenteil: Fehltage, zu wenig Schlaf, kein Material etc.), wird immer wieder Rückschritte haben oder hinter den anderen, die gut unterstützt werden, zurückfallen. Da bilden die Noten das Vermögen des Kindes oder die Begabung gar nicht ab.

    ...

    Nach Klasse 4 brauchen hier die wenigsten wirklich ein Notenzeugnis, um eine Entscheidung für die nächste Schule zu treffen. Häufig geht es um andere Sachen, vor allem um das Arbeitsverhalten. Das ist in unserem Bundesland ein Text und keine Note.

    ...

    An diesem Punkt waren wir aber auch schon oft. Wenn Arbeitsverhalten und Unterstützung der Eltern sowohl die Leistungsnoten als auch die Bildungsempfehlung dermaßen stark beeinflussen, läuft m.E. was schief. Das ist ja genau der Grund, warum in Deutschland sozialer Hintergrund und Schulerfolg so krass korrelieren.


    Ich muss die Entscheidung treffen, wem ich nach Klasse 7 die Oberschule, also den Hauptschulabschluss, empfehle und wem, auf der Förderschule zu bleiben und diesen Abschluss abzulegen. Das ist denke ich ähnlich schwierig, denn ich kann nur innerhalb der Klasse vergleichen und die Lehrpläne und Hauptschulbücher ansehen und überlegen, ob das für das Kind realistisch ist. Also mehr nach Gefühl.


    Soundsooft schickt uns die Oberschule den Schüler aber zurück, wenn er schwieriges Verhalten an den Tag legt oder keine Sachen mit hat. Also überlegt man doch wieder: brav und ordentlich genug oder nicht? Unabhängig vom Leistungsvermögen. Das finde ich schwierig.


    Ich schlage mal ganz ketzerisch vor, einen IQ-Test und ein Aufnahmeverfahren einzuführen. Wer Texte ab einer bestimmten Komplexität versteht und einen soliden IQ-Wert erreicht, bekommt die Empfehlung fürs Gym (bzw. entsprechend Oberschule bei uns) und zwar unabhängig davon, ob er oder sie das Hausaufgabenheft vernünftig führt oder die Eltern immer zum Gespräch erscheinen.

    ...

    Und so würde ich verfahren, wenn ich dürfte. Natürlich gäbe es eine klare prozentuale Verteilung Punkte-Note, das geht ja gar nicht anders. Aber eben ohne diese "Liste für alle", die für mich wenig Vergleichbarkeitswert hat, sondern individuell pro Klasse, ...

    Also würdest du pro Klasse entscheiden, ob es z.B. die 1 ab 94% oder schon ab 96% gibt?


    Ob dir das so viel Freiraum gibt und den SuS so viel nutzt wie dein Gefühl dir sagt, halte ich für fraglich, aber zumindest ist mir jetzt klarer, was du sagen wolltest.

    ...

    Bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden jedoch nicht die Ziele der Regelschule angesetzt, sondern es gibt einen Förderplan, der individuelle Ziele festlegt, und für diese Ziele werden innerhalb eines individuellen Bezugsrahmens sowohl Ziele für Unterrichtsinhalte und Lernzielkontrollen als auch Kompetenzbewertungen in Zeugnissen festgelegt. ...

    In deinem Bundesland mag das so sein. In Sachsen, wo die TE offenbar unterrichtet, müssen Noten entsprechend des Lehrplans erteilt werden, der Förderplan hat damit erst mal nichts zu tun.


    Susannea , was verstehst du daran nicht?

    Das beantwortet meine Frage nicht. Notenschlüssel bedeutet doch, dass einer Punktzahl eine Note zugeordnet wird, je nachdem, ab wie viel Prozent die 1 oder die 6 festgelegt wird. Wenn du keinen nutzt, musst du ja andere Wege haben, eine Note für den Test zu bilden. Guckst du so allgemein, ob du das Ergebnis für "gut" hältst? Entscheidest du bei jedem Kind einzeln? Vergibst du keine Verrechnungspunkte?

    … weil es eine Vorgabe gibt, dass es positiv formuliert sein soll.

    Daraus entstehen über die Jahre merkwürdige Texte bzw. Floskeln, die positiv zum Ausdruck bringen sollen, dass das Kind in einem oder vielen Teilbereichen die Leistung nicht erbringen kann oder weit hinter den eigenen Möglichkeiten bleibt.

    Aber warum entstehen diese Floskeln?

    ... Es ist egal, welche Art von Rückmeldung du gibst. Du solltest sie differenziert geben, aber ob du am Ende erklärst, woher die 4 kam oder ohne die 4 auszuschreiben irgendein ellenlanges blablubb schreibst, ändert nichts daran dass eine 4 nichts weiter als eine durchschnittliche Leistung ist.

    Die Frage ist doch, welches Ziel die Rückmeldung hat.


    Gymshark hat was von Wettbewerb geschrieben, der dem Menschen innewohnte, Noten also zwingend nötig seien, um Kinder anzuspornen. Daher der Vergleich zum Sport.


    Will ich den Eltern mitteilen, dass ihr Kind mehr lesen üben soll, dann mache ich das halt, dazu bräuchte es keine Noten. Versteht ein Kind aber die Matheaufgaben nicht oder hat es eine LRS, dann nutzen alle Noten nichts.


    Da Eltern in aller Regel die Lehrpläne nicht kennen, machen Noten doch nur Sinn, wenn man ihnen mitteilt, wo es hapert. Bei Jugendlichen entsprechend.

    Wettbewerb bringt aber nichts, solange er zu nichts anspornt oder ist sogar kontraproduktiv, wenn man nur begrenzt Einfluss auf die eigene Leistung hat. Wer als Sportler gewinnen will, weil er besser als andere sein möchte, trainiert mehr. Wer sich gut nach dem Sport fühlt, einfach nur Spaß daran hat, sich zu bewegen oder mehr kg stemmen will, trainiert auch mehr.


    Wer die Rückmeldung bekommt: du hast eine 4, die anderen eine 2, trainiert in aller Regel nicht mehr. Beim Sprint oder Hochsprung kann man keine riesen Veränderungen erzielen, sicher keine bis zur nächsten Leichtathletiknote. Die 4 bringt einen auch nicht um, sie ist halt eine Rückmeldung, nicht so dolle zu sein, bei dem was gerade gefordert war.


    Im Gymnasium kann das anders sein, da muss man halt auch üben oder sich hinsetzen und etwas gezielt nachvollziehen, sprich: lernen, wenn man irgendwas nicht verstanden hat. (Ob einen die Leistung der anderen da anspornt, weiß ich nicht, glaube ich nicht). In der Grundschule hat die eigene Anstrengung jedoch noch eher begrenzten Einfluss. In der Förderschule jedenfalls ist das ganz sicher so.

    Bei uns gibt es jetzt Vorlagen für Förderpläne, weil diese online erstellt werden, früher waren sie formlos. Die Person, die die Vorlage erstellt hat, hat einen Bereich "Stärken des Schülers" vorgegeben und ansonsten Platz für Förderziele und Maßnahmen gelassen.


    Früher konnte ich den Iststand in einem Bereich angeben und das Ziel, wo es hingehen soll, das war einfach mal konkret beschreibend und konstruktiv. Jetzt muss man sich eine Stärke ausdenken (was soll das sein? Freundlichkeit? Sportlichkeit?) und dann im nächsten Feld hinschreiben, was alles nicht läuft. Genau das, wovon wir eigentlich weggekommen waren oder zumindest ich war an dem Punkt vor 15 Jahren schon.


    Wortgutachten müssen weder verschleiern noch niederschmetternd sein, die sollen beschreiben, was vorhanden ist und was fehlt und angegangen werden sollte. Noten sagen ohne Kontext nichts aus und wenn Kinder die haben wollen, dann weil sie es rundrum so sehen oder die Eltern das wollen. Kinder wollen allenfalls eine 1, keine Noten.

    Ohne Noten ist es sicher schwieriger, Eltern die Grundschulempfehlung verständlich zu machen.

    Wenn du eine klare Vorstellung davon hast, welche Leistung zwingend nötig ist, um das Gymnasium zu besuchen, solltest du es eigentlich problemlos erklären können.


    Meine Vermutung ist ja seit eh und je, dass diese klare Vorstellung nicht existiert, und Noten die praktische Alternative sind, das zu kaschieren. Aber ich lasse mich immer noch gerne eines Besseren belehren.

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